Schleppleinentraining auf der Hundewiese

  • Generell ist es erstmal nicht dein Problem, wie die anderen Hundehalter das finden, dass du mit Schleppleine auf der Hundewiese unterwegs bist...


    Ich war damals mit Newton auch oft auf der Hundewiese und habe genau das geübt. Impulskontrolle, Orientierung an mir, Rückruf, etc.


    Obwohl bei uns auf der Hundewiese wirklich Narrenfreiheit herrscht (Hunde nicht abrufbar, etc.) hat es echt immer gut geklappt. Ich habe mich halt immer abseits aufgehalten... Falls doch mal ein Hund herkam, war das meist ein Tutnix. Kurz geschnuppert, verstanden, dass hier nicht gespielt wird, für uninteressant befunden und dann wieder abgezogen... Falls doch mal ein Proll ankam, bekam der halt eine entsprechende Ansage von mir. Fertig.


    Also ich habe da durchweg gute Erfahrungen gemacht. Und effektiv war das Training auch. Newton ist super abrufbar und hat eine sehr gute Impulskontrolle heute.

  • Also ich glaube ich habe hier jetzt den Begriff Hundewiese missbraucht.
    Es ist kein eingezäunter Bereich sondern eine größere Fläche - der Rundweg ist ca. 3km lang.


    Sorry, meine Schuld!

    Joa das ist nen Unterschied. In so einem Auslaufgebiet kann man super üben.

  • Ich habe früher auch mit Paco teilweise an einer größeren Hundewiese (so wurden nun mal alle offiziellen Freilaufflächen in unserer Stadt bezeichnet, sowohl die weitläufigeren als auch die kleine, eingezäunte) mit Schleppleine geübt, als er auf alle Hunde losstürmen wollte.


    Wenn andere Hunde einfach so auf ihn zukamen, war das übrigens kein Problem für unser Training, denn letztlich ging es ja nur darum, dass er auch bei Hundesichtung ansprechbar bleibt und nicht so hinprescht bzw. erst auf Freigabe. Gesittete Kontaktaufnahme war bei uns immer erlaubt und hat in meinen Augen auch den Trainingsfortschritt absolut nicht behindert. Allerdings ist Paco auch sowieso kein Hund, der mit anderen Hunden spielt, und daher fand ich die Schleppleine auch nie hinderlich oder gefährlich, wenn es zum Kontakt mit einem anderen Hund kam.

  • Im Kontakt mit anderen Hunden wäre wichtig, dass du die Schleppleine nicht einfach schleppen lässt, sondern flexibel ausgibst und einholst, so dass nichts von der Leine "einfach so" rumliegt. Dann ist die Verletzungsgefahr minimiert und du kannst auch schneller eingreifen, als mit schleppender Leine.
    Um den Schleppleineneffekt (simulierter Freilauf) aufrecht zu erhalten, musst du beim ausgeben und einholen auf Zack sein. Dein Hund zieht dir die Leine nicht aus den Händen, sondern du gibst ihm mehr Leine, wenn er sie braucht. Genauso holst du die Leine ein, wenn dein Hund in deine Richtung kommt, aber immer nur so viel, dass die Leine immer noch locker ist.

  • Würdet ihr als Hundehalter es dann störend empfinden, wenn ich mit meinem Hund an der Schlepp komme? Sie soll natürlich an der Schlepp keinen Kontakt haben - hierfür würde ich sie dann explizit ableinen.

    Nein, es stört mich nicht. Selbst wenn deiner herumflippen und meine zum spielen animieren möchte, drehe ich mich um und telefoniere weiter.


    Die möglichen "Gefahren" nehme ich waghalsig in kauf ;)


  • Mein Trainingsansatz wäre also, sie daran zu erinnern, dass ich auch noch da bin, auch wenn der andere Hund immer näher kommt und sie dann auf meinen Rückruf hören soll - Erinnerung bzw. Durchführung erfolgt dann ja durch die Schleppleine.


    Wenn sie in die Schleppleine brettert wenn sie weg will oder du sie gegen ihren Willen mit der SL "einholst" wie der Angler einen Fisch hat aber keinen Erziehungseffekt für den Rückruf.


    Die Schleppleine ist nur eine Abhauversicherung so lange der Rückruf nicht klappt, kein Erziehungsmittel für den Rückruf.

  • Ich war im Auslaufgebiet monatelang nur mit Schlepp unterwegs - wegen des Jagens. Bei Hundekontakt hab ich sie abgemacht, bei bloßem Passieren auf Abstand, blieb sie dran. Kam noch mal ein Hund angerannt, war das auch kein Drama.


    Wichtig finde ich, eine passende Schlepp zu nehmen - in unserem Fall eine weiche Seilschlepp, nichts dünnes, was einschneidet.

  • Die Definitionen von Auslaufgebiet, Hundewiese etc.. sind glaube ich schwierig, deswegen versuche ich es mal ohne diese Bestimmungen:


    In einem Gebiet, in dem Hunde freilaufen dürfen - aber auch andere (angeleinte Hunde, Passanten, etc...) unterwegs sind: Klar, kannst du da mit Schleppleine üben.


    In einem eingezäunten Gebiet, in dem ausschließlich Leute sind, die dort ihre Hunde freilaufen lassen wollen - und vor allem: bei Kontakt zu unangeleinten Hunden: Nein. Ernsthaft nein. Da hat eine Schleppleine nichts zu suchen.

  • Würdet ihr als Hundehalter es dann störend empfinden, wenn ich mit meinem Hund an der Schlepp komme?

    Nein, wie @RafiLe1985 sagt, geht das keinen was an.
    Allerdings lasse ich meine Hunde nie zu angeschleppleinten Hunden aber...


    Sie soll natürlich an der Schlepp keinen Kontakt haben - hierfür würde ich sie dann explizit ableinen.


    ...das ist ja auch nicht Dein Ziel dass sie angeleint kontakten.
    Von daher - genau so habe ich es auch gemacht (und darf jetzt auch wieder mit dem Kleinmonster).
    Lass Dich von andern nicht beirren :smile:

  • .......Mein Trainingsansatz wäre also, sie daran zu erinnern, dass ich auch noch da bin, auch wenn der andere Hund immer näher kommt und sie dann auf meinen Rückruf hören soll - Erinnerung bzw. Durchführung erfolgt dann ja durch die Schleppleine.
    .....

    Mein Ansatz wäre ein anderer: Mein Hund sieht den andren Hund, bleibt stehn, guckt - und bevor er losrennt, wechsle ich die Richtung (anfang mit verbaler Aufforderung, mir zu folgen) und lobe ihn, wenn er mitkommt (kommt er net mit, war die Entfernung schon zu gering, das Lob zu spät, das Abbiegen zu spät). --> "Fremdhund = egal"


    Später kann man dann ohne Aufforderung einfach die Richtung wechseln. So lernt der Hund, daß er nicht zu jedem andren hin muß.


    Noch später dann dasselbe ohne Leine (Achtung, anfangs großer Abstand....)


    Erst, wenn er das ohne Leine (!) auf relativ geringe Enfernung kann, dann würde ich mal (nach Absprache mit einem entgegenkommenden Halter) die Freigabe zum Begrüßen gehen geben. Was aber auch wiederum voraussetzt, daß bis dahin ein Freigabekommando etabliert wurde... ;-)


    Ohne das Freigabekommando würd ich in der Trainingszeit keinen Kontakt mehr zulassen, einfach, damit sie das Kommando in dem Zusammenhang verinnerlicht. Wenn Du merkst, Hund zögert nen Moment und wartet auf das Freigabesignal, dann ist das schon ein toller Erfolg.


    Wenn Du erst anfängst, den Hund zu stoppen, wenn er losgerannt ist an der Schlepp, ist das zu spät; in dem Moment bist Du bereits "vergessen". Ist viel einfacher, den Hund einfach vom Fremdhund weg "mitzunehmen", solange er noch net in Richtung Fremdhund losgerannt ist, weil dann hat er zumindest ansatzweise noch Dich im Kopf - Abruf während sie schon hinrennt, ist echt höhere Schule. Dafür muß erstmal das, was ich geschrieben habe, klappen. Damit würdest Du das Pferd quasi von hinten aufzäumen.

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