Plötzliche Panikattacken

  • Hallo!


    Mein Hund (13 Jahre) war leider einige Tage in der Tierklinik, da er wegen sehr schlechtem Allgemeinzustand an die Dauerinfusion musste.


    Seit er wieder zuhause ist (2 Tage erst), kommen immer wieder Momente vor, in denen er zittert, hechelt, Nähe sucht. Er sendet alle Stresssymptome aus, die ein Hund nur aussenden kann! Ich dachte anfangs, er hat wieder Bauchschmerzen - nun ist mir aber aufgefallen, dass es einen anderen Auslöser geben muss. Ich beobachte diese Reaktion in folgenden Situationen:


    - Er ist zB mit mir im Wohnzimmer, sein Hundekumpel in einem anderen Raum und dieser gibt dort einen kurzen Beller ab. Er verfällt in Panik.
    - Er kommt mit mir ins Bad, dort beginnt die Angst.
    - andere Situationen, bei denen ich die Regelmässigkeit noch nicht erkennen kann (zB plötzlich während ich am Mittagessen bin, keine erkennbaren Auslöser)


    Er sucht meine Nähe, lässt sich aber nicht beruhigen. Selber schafft er es nicht aus der Situation raus, ignorieren bringt nichts. sobald es einen "Situationswechsel" gibt, ist aber bald alles wieder okay: Raus in den Garten z.B.


    Ich erkenne ihn kaum wieder, es zerbricht mir fast das Herz ihn so zu sehen! Ich muss dazu sagen, dass dieser Hund in seinem ganzen Leben NIE richtige Angst zeigte - ok, beim Tierarzt findet er es doof. Ansonsten lässt er sich durch nichts und niemanden aus der Ruhe bringen!


    Ich kann mir nicht erklären was der Auslöser war. Irgendwas muss ihn zutiefst "getroffen" haben.


    Hat jemand etwas ähnliches erlebt? Ich fühle mich so hilflos, weiss nicht was tun... gegenkonditionieren geht leider nicht, da er nur zu bestimmten Zeiten sein eingeweichtes Spezialfutter kriegen darf - mit Medikamenten zusammen. Spielzeuge beachtet er nicht in seiner Panik.


    Bin dankbar um jeden Tipp, Hinweis, Gedankenanstoss.


    Viele Grüsse
    Sanda

  • Dazu lässt sich irgendwie schwierig etwas sagen, finde ich. Den Situationen nach, die du geschildert hast, bellender Hund und Bad, könnte durchaus in der Tierklinik etwas für einen Hund belastendes vorgefallen sein. Er braucht sich z.B. nur über einen plötzlich losbellenden Mitpatienten und wegen gefliester Räume hallendem Geräusch erschreckt haben, weil es ihm sowieso da grade nicht gut ging und er deswegen schreckhafter war. Es muss also im Grunde nicht zwingend irgendwas "grossartiges" passiert sein, was sich wegen der besonderen Situation in ihm festgesetzt hat.


    Was tun? Ich weiss es auch nicht wirklich. Eingefallen sind mir Rescue Bachblüten und Karsivan. Karsivan - oder das neue Medi, das die Durchblutung speziell des Gehirns verbessert (mir will grad der Name nicht einfallen :lepra: ) . Evtl. wird das Verhalten durch eine verminderte Durchblutung zusätzlich unterstützt.


    Alles Gute!

  • Würde da RedPaula zustimmen.
    Ein ähnliches Verhalten hat unsere vorherige Hündin nach 2 „Schlaganfällen“ gezeigt. Durch die neue Situation war sie unsicher und eindeutig überfordert - das hat sich durch Angstzustände und richtig Panik bemerkbar gemacht. War schwer mit anzusehen. Sie hat dann auch was für die Durchblutung und Zylkene bekommen.

  • Danke für eure Antworten!


    Cinnemaus: Da hast du natürlich recht. Und wenn er in diesem Moment z.B. noch Schmerzen empfinden musste (er hatte grosse Schmerzen in der Klinik), ist die negative Verknüpfung wohl perfekt?! Könnte allenfalls auch sein, hmm. Danke für den Tipp mit den Rescue Tropfen, die besorge ich morgen.


    RedPaula: beginnende Taubheit ist bereits länger ein Thema. Er zeigte bis zu diesem Tierklinikaufenthalt aber wirklich niemals auch nur annähernd diese Angst. Ich glaube durchaus, dass sein Alter und die damit verbundenen "Gebrechen" mitspielen, aber als alleinigen Auslöser kann ich sie mir nicht vorstellen - das wäre ein zu grosser Zufall. Vor dem Klinikaufenthalt reagierte er nie in diesen Situationen, seither immer *grübel*



    Hanabi: Zylkene (und ausserdem
    auch Calmex) habe ich noch hier von meinem Zweithund, bin nächste Woche wieder beim TA und werde ihn fragen, ob ich ihm das bedenkenlos geben darf mit seinen schlechten Blutwerten. Wegen Karsivan frage ich auch gleich, danke für den Hinweis. Einen Schlaganfall o.ä. kann ich nicht ausschliessen, auch das wäre eine Erklärung. Wie lange dauerte es bei deinem Hund, bis es wieder besser wurde?



    Es ist wirklich schwer mit anzusehen. Er hat so einen gewaltigen Stress in diesen Situationen, dass ich teilweise echt Angst um ihn habe:-(



    Viele Grüsse und herzlichen Dank!

  • Mein Hündin war bereits 16 als sie die „Schlaganfälle“ hatte. Körperlich hatte sie sich in ein paar Wochen gut erholt. Die Ängste und ihre Panik waren allerdings stark tagesformabhängig. Wir hatten gute und weniger gute Tage.
    Drück dir ganz fest die Daumen, dass ihr es in den Griff bekommt.


    LG

  • Ich denke da an das Durchgangssyndrom, falls der Hund narkotisiert war.


    Kann aber auch so bei alten Hunden und Klinik passieren, dass sie sich nachher schlecht zurecht finden, physische und psychische Ausfälle haben.
    Oftmals war bereits bereits leichte Demenz vorhanden und wird durch die veränderten Bedingungen in einer Klinik verstärkt.
    Vielleicht sieht er auch plötzlich schlechter.
    da man eigentlich nur mutmaßen kann, würde ich zu meinem Haustierarzt gehen und ihm das Ganze schildern.


    LG, Friederike

  • Mein Hund hatte im Alter von 15 Jahren zwei Wochen in denen er in der Wohnung panisch war. Draußen und in fremder Umgebung ging es besser, nachts war es besonders schlimm.
    Ich habe alles untersuchen lassen, was mir und den Tierärzten einfiel. Herz, Blutdruck, Blut inkl. Schilddrüse.
    Ich bin irgendwann wirklich auf dem Zahnfleisch gegangen, weil ich selbst kaum Schlaf fand.
    Nach zwei Wochen war es genauso schnell wieder weg, wie es gekommen ist.
    Einziger merkbarer Unterschied zu vorher: er war nicht nur etwas schwerhörig, er hörte richtig schlecht. Meine Theorie: Ein Hörsturz/ Ohrgeräusche. Er war immer relativ geräuschempfindliche und wenn so ein Ton nicht mehr weggeht...
    Stress ist ja zumindest beim Menschen ein Auslöser für solche Phönomene...


    Ich drücke die Daumen, das bald wieder alles gut ist!

  • Er ist zB mit mir im Wohnzimmer, sein Hundekumpel in einem anderen Raum und dieser gibt dort einen kurzen Beller ab. Er verfällt in Panik.

    Er kommt mit mir ins Bad, dort beginnt die Angst.

    Das sind eigentlich typische Reaktionen die ein sensibler und gerade auch älterer Hund der sensibler wird nach einen TK Aufenthalt zeigen kann.
    Beller vom anderen Zimmer, Bad gefliest wie die Zelle in der TK. Für manche und auch für ältere Hunde die das so nicht kennen, kann das u.U. ein Traumata auslösen.
    Leider nicht immer vermeidbar :( : :streichel:


    sobald es einen "Situationswechsel" gibt, ist aber bald alles wieder okay: Raus in den Garten z.B.


    Das würde ich ihm immer wieder gönnen damit er aus seiner Spirale kommt, gerade in dem Alter , da würde ich schaun das es ihm gut geht ohne ignorieren etc.
    Für den Opi der auch schon mit gewisser Taubheit zu kämpfen hat, war der Aufenthalt ein Schock, das alleine gelassen werden dort u.U. eben auch. Gerade Hunde in dem Alter die mit ihren neuen Problemen zu kämpfen haben dann in solch eine Situation kommen, tun sich verdammt schwer damit.
    Versuch ihn aufzufangen in solche Situationen, vermeide erst mal das er ins Bad geht...würde ich so machen. Ihn jetzt einfach wieder auffangen und ihn unterstützen in seiner sensiblen Altersphase nach den ganzen Geschehnissen. :streichel:

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