Beratung zur Auswahl der passenden Hunderasse

  • Zum ESS:
    Jagdhund bedeutet nicht automatisch das er Probleme mit Katzen haben wird. Kann sein muss es aber nicht. Bei den meisten ESS die ich kenne ist der Jagdtrieb gut händelbar. Auch hier gibt es wie so oft bei vielen Jagdhundrassen solche und solche Vertreter. Ein paar wohnen auch mit Katzen zusammen die vor dem Hund da waren, sprich diese kennt der Hund seit Welpenalter Einzug und da gibt es keine Probleme.


    Die Fellpflege an sich finde ich jetzt nicht sehr aufwändig im Vergleich zu anderen langhaarigen Hunderassen. Sie werden auch relativ schnell trocken bis auf die Ohren aber das auch nicht so tragisch.


    Zum Wetter und rausgehen:


    Mein ESS geht problemlos das ganze Jahr über ins Wasser. Ich kenne auch einzelne die nicht so gerne ins Wasser gehen, kommt eben auf den Hund an. Mit Wind, Regen und Schnee hat sie auch kein Problem und sogar Spaß dran. Ich z.B. mache es so, wenn es wirklich stark regnet, packe ich meinen ESS in einen Regenmantel nur damit das Deckhaar am Rücken nicht so nass wird ansonsten wird damit aber auch jede Pfütze mitgenommen. :smile: (Mein Hund friert dann daheim bissel nach dem Abtrocknen wenn sie sich dann hinlegt und nicht mehr in Action ist) Deswegen der Mantel.
    Im Sommer mit der Hitze lässt es sich auch gut auskommen oder sie hüpft mit Freude ins nächste Wasser :lol:



    Ansonsten könnte der ESS evtl. doch etwas für euch sein. Man muss eben die Optik und den Charakter der Rasse mögen ;)

  • Wie Vertragen die die genannten Rassen - Winter und Hochsommer? Könnt ihr mir evtl. dazu noch ein paar Informationen geben? Ich bin da ja eher speziell - Wind, Regen und Schnee finde ich super, da zieht es mich deutlich länger raus! Im Hochsommer bin ich nicht ganz so aktiv, ist mir bei über 28 Grad einfach zu heiß. Natürlich sitze ich dann nicht zu Hause rum aber ihr wisst was ich meine... Boxer haben ja eher dünnes Fell. Labradore und Collies dagegen eher dichte Unterwolle. Dafür dürfte der Boxer viel eher wieder trocken sein oder?


    Liebe Grüße


    Stephan

    Zum Wetter und Labrador kann ich dir meine Erfahrungen nennen. Mein schwarzer Labrador mag es ab 25 Grad aufwärts nicht mehr ganz so dolle. Über 30 grad fahre ich eigentlich auschließlich mit dem Hund zum See. Spaziergänge ,wenn ganz früh morgens oder abends.
    Regen und Wind machen ihm gar nichts. Ich werde vllt mal schief angeschaut, wenn es grad wirklich wirklich stürmt, ich aber wegen meiner Mittagspause nicht "später"mit ihm los kann. Für die ekligen Tage ,so wie jetzt - gibt es bei uns auch einen Bademantel, ich liebe dieses Teil, Hund kurz abrubbeln, Füße und Beine sauber machen, den Mantel anziehen, nach 20Min(!!) ausziehen - É voila Hund trocken und Bude sauber!! :applaus:
    Und der Winter, ja den findet der toll - mein Hund rennt und rennt und rennt, kein Vergleich zum trägen Sommerbub :D

  • Vielen Dank erneut für die ganzen Infos. Wir werden uns die Rassen in Ruhe anschauen und dann entscheiden.
    Rein optisch gefallen und schon Boxer, Kurzhaarcollie und Labrador am besten. Aber auch den ESS, Pudel und den Spitz schauen wir uns mal an. Optisch sind aber die anderen drei Rassen vorne.


    Was die Rettungshundearbeit angeht, werde ich den Tipp auf jeden Fall beherzigen und auch mal ohne Hund vorbei schauen. Im Moment geht es aber terminlich leider noch nicht. Da das Thema Hund erst später wirklich konkret wird, habe ich bisher bei meiner Planung da keine Rücksicht drauf genommen.

  • Hallo zusammen,


    es ist ja eine Weile her, dass ich das Thema aufgemacht habe und es ist einiges passiert. Wir sind noch nicht "auf den Hund gekommen" aber inzwischen umgezogen.

    Sehr ländlich, viel Platz - 1400qm Grundstück, alles eingezäunt. Auch Nachwuchs ist inzwischen da und alles in allem denken wir nun darüber nach, ob der Zeitpunkt für einen Hund nicht gerade ganz passend ist. Durch Kurzarbeit sind wir aktuell alle zusammen viel zu Hause, so dass die nächsten 3 Monate auch viel zeit zur Eingewöhnung wäre.


    Was die Rasse angeht, haben wir uns viel umgeschaut und sind inzwischen zu dem Schluss gekommen, dass wir uns einfach mal ganz offen umschauen in welche es Richtung es geht. Gerne auch Mischling aus dem Tierschutz.

    Wie es auf dem Land eben so läuft haben wir auch gerade einen Bauern kennengelernt, dessen Hunde vor einiger Zeit Junge bekommen haben. Schäferhund (Mutter) und Schäferhund-Bernersennen-Mix (Vater). Es sind auch alle Welpen vermittelt aber durch Corona ist wohl ein Interessent abgesprungen und nun wäre noch ein fast 5 Monate Alter Junghund übrig.


    Ich bin da ja etwas skeptisch. Erstens weil die Hunde komplett draußen gehalten werden und kaum ins Haus kommen - der kleine ist auch noch nicht stubenrein und weil ich denke mit seinen 5 Monaten hat er zwar auf dem Hof viel mitgenommen aber sonst nicht viel erlebt. Uns wurde der Hund jetzt nicht aktiv angeboten und wir kamen nur zufällig drauf, aber was meint ihr? Habt ihr einen Rat für mich?


    Viele Grüße aus Brandenburg

  • Ich würde es nicht tun. Nicht dieser Mix. Nicht aus dieser Herkunft. Nicht in dem Alter ohne jegliche Umweltgewöhnung. Und schon gar nicht alles zusammen mit kleinem Kind.


    Sucht lieber weiter.

  • Hier auf dem bayrischen Land habe ich hautnah mitbekommen wie Bauern relativ beliebig (Rüde hübsch und kostenlos) Hunde kreuzen und für 300€ verkaufen.


    Wenn man außer nem Sack billigen Futter keine Kosten hat, bleibt da noch ein nettes Taschengeld.


    Die Hunde leben auch bei Eiseskälte draußen, maximal im Viehstall, sehen keinen Tierarzt (oder höchstens bei klaffenden Wunden), und sterben früh weil beim wildern vom Jäger erschossen oder beim Straßen überqueren überfahren.


    Auch wenn‘s ein etwas netterer Bauer ist — auf treu-doof, herzig und super locker zu machen gehört zur Masche —

    kannst du davon ausgehen, dass:


    der Welpe nie entwurmt wurde, bei Abgabe komplett grundimmunisiert werden muss, die Eltern *vielleicht* grad nicht lahmen aber bei Berner Sennenhund und papierlosen Schäferhunden mit wahrscheinlich ED und HD vererben.


    Bitte unterstütz das nicht. Geh zum Züchter oder zum Tierschutz. Hier im Forum kann man Dir sicher eine sympathische Organisation empfehlen, die auch Welpen vermittelt.


    Im günstigsten Fall hast du nen großen Hund, der mit 2-3 Jahren unsicheren Charakter und hohe Tierarztrechnungen auspackt. Im schlechtesten Fall nach 3 Wochen Durchfall ein Welpi, das an Parvovirose verendet ist.

  • Vielen Dank für die schnellen Antworten.

    Nehme ich so mit. Und bestätigt mich etwas.


    Eltern leben beide auf dem Hof und Impfpass und Chip wäre vorhanden. Habe ich vorher bei den Infos vergessen.

  • Ich würd es nicht tun. Der Hund hat bestimmt in den 5 Monaten seines Lebens nichts anderes gesehen als den Bauernhof, auf dem er lebt.

    D.h. er ist überhaupt nicht auf Umweltreize geprägt. Solch einen Hund kann man nirgendwohin mitnehmen, nicht mit ihm in den Urlaub fahren und evtl. sind auch Besucher ein Problem.

  • Vielen Dank Lorbas. Das befürchte ich auch.


    Ist nach fünf Monaten der Zug abgefahren?


    Vielen Dank für euren Rat. Bestärkt mich darin es lieber nicht zu machen.

  • Nach 5 Monaten ist halt bei einer Aufzucht im Hof viel verpasst. Keine Gewöhnung an die alltäglichen Dinge. Google mal „Deprivationsschaden“.


    Einiges sollte ein Hund in den erste Monaten sls alltäglich und ungefährlich abspeichern, wenn er umweltsicher werden soll.


    Dazu ist der Rassemix meiner Meinung nach für Ersthundehalter mit Kleinkind schwierig. Aus der Aufzucht kann ich nur abraten.


    HD und ED sind nicht zu verachten, nicht umsonst sind Untersuchungen der Elterntiere bei seriöser Aufzucht pflicht.

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