Beratung zur Auswahl der passenden Hunderasse

  • Hallo zusammen,


    super, wie schnell das hier geht mit den Antworten. Wir schauen uns auf jeden Fall die Rassen in Ruhe draußen an. Nur wollen wir das auch gern vernünftig machen ohne gleich nach dem ersten Eindruck zu entscheiden. Daher versuchen wir es im Moment etwas einzugrenzen. Natürlich ist dann nochmal jeder Hund selbst auch individuell.


    Der Unterschied zwischen Labbis und Goldies war mir so nicht klar, ist aber einleuchtend, wenn ich so darüber nachdenke habe ich Labradore auch stürmischer erlebt. Aber bisher nicht negativ. Vielleicht waren sie aber auch alle gut erzogen. Angesprungen hat mich bisher keiner.


    Bubara: Was meinst du genau mit "ernster"? Wenn du damit meinst, dass der Hund nicht ganz so verspielt sein und eher arbeiten wollen sollte, trifft das auf mich ziemlich gut zu. Meine Freundin würde am liebsten alle Hunde nur bespaßen also ich glaube, wir ergänzen uns da ganz gut!!


    Wenn man es in der Kategorie einteilt,wäre dann ernster: DSH und KH-Collie und eher verspielt: der Boxer und der Labrador?


    DSH hatte ich auch nicht auf dem Schirm, wenn ich an meine Anforderungen denke. Ich dachte immer die Hunde müssen wirklich viel arbeiten um ausgelastet zu sein. Wie ist es da mit der Fellpflege? Bei unseren Golden Retrievern musste ich fast täglich bürsten und da kann ich gern eine Weile drauf verzichten um ehrlich zu sein...


    Den ESS muss ich mir wirklich nochmal näher anschauen, da weiß ich einfach zu wenig.


    Viele Grüße


    Stephan

  • Um etwas bürsten werdet ihr bei den meisten Hunden (zumindest im Fellwechsel) nicht rum kommen :klugscheisser: :lol:


    Nun ja, es ist einfach ein anderer Typ Hund. Das heisst übrigens nicht, dass ein DSH (nur so als Beispiel) weniger gerne spielt als ein Labrador oder sonst ein Retriever.
    Es gibt einfach Hunderassen, die ich eher als 'fröhlich immer gut gelaunt und wenns nötig ist fiddle ich rum' empfinde und solche, die halt einfach 'ernster' sind (die dafür aber vielleicht auch eher mal statt fideln eine etwas andere Lösungsstrategie vorziehen |) ).
    Das ist natürlich jetzt grob vereinfacht!


    Ich finde, eure Voraussetzungen klingen sehr gut und ihr könnt wahrscheinlich einigen Rassen gerecht werden. Bei einem DSH aus Hochzucht hätte ich jetzt zb. das Gefühl, dass er bei euch und eurem Programm sehr zufrieden sein könnte.
    Es war aber wirklich nur als Gedankenanstoss gemeint =) und falls euch die Retriever interessieren passen die bestimmt auch sehr gut :dafuer:

  • Ich werfe mal als Anregung den Großpudel in den Raum. Laß dich nicht von der Frisur abschrecken sondern informiere dich mal über den Charakter. Nach deiner Beschreibung finde ich den äußerst passend für euch

  • Meinen ersten Boxer habe ich u.a. gewählt, weil wir über einem Kindergarten gewohnt haben. Ich war 14 Jahre und habe den Hund weitestgehend selst versogt und erzogen. Auch meine ersten Hundesporterfahrungen habe ich in diesem Alter mit dieser Hündin gemacht.


    Der Boxer hat für mich den angenehmen Vorzug, grundsätzlich aufgeschlossen und freundlich zu Menschen zu sein, dabei auch ein super Kumpel bei allen Aktivitäten und nervlich stabil genug, Anfängerfehler zu verzeihen. Unter den Gebrauchshundrassen ist er sicher einer der einfachsten. Züchter gibt es auch genügend, die temperamentvollere Sportboxer oder ruhigere Familienboxer züchten.


    Der Boxer würde für Euch also gut passen.

  • Hallo,


    nach euren Anregungen haben wir gestern nochmal etwas im Internet gestöbert und gelesen. Alle Rassen die ihr vorgeschlagen habt, kann ich mir grundsätzlich vorstellen. Vielen Dank!


    Wir würden uns dann erstmal die Rasen anschauen, die uns von den genannten optisch am besten gefallen:


    Boxer, Labrador und Kurzhaarcollie


    Boxer und Labrador sind dabei für uns am einfachsten zu machen. Ein Bekannter meiner Freundin hat einen Boxer und wir treffen uns demnächst mal zu einem längeren Spaziergang. Werden dann auch noch Kontakt zur einem Boxerklub suchen. Beim Labrador kennen wir wie gesagt über meine Eltern einen Züchter auch hier haben wir direkt einen Ansprechpartner. Beim Collie müssen wir noch sehen wie und wo wir uns hier weiter informieren und die Rasse kennenlernen.


    Wie Vertragen die die genannten Rassen - Winter und Hochsommer? Könnt ihr mir evtl. dazu noch ein paar Informationen geben? Ich bin da ja eher speziell - Wind, Regen und Schnee finde ich super, da zieht es mich deutlich länger raus! Im Hochsommer bin ich nicht ganz so aktiv, ist mir bei über 28 Grad einfach zu heiß. Natürlich sitze ich dann nicht zu Hause rum aber ihr wisst was ich meine... Boxer haben ja eher dünnes Fell. Labradore und Collies dagegen eher dichte Unterwolle. Dafür dürfte der Boxer viel eher wieder trocken sein oder?


    Liebe Grüße


    Stephan

  • Labbis sind auf jeden Fall sehr kälte- und nässeresistent. Allerdings geht dir ein Labbi halt dann auch ganzjährig ins Wasser... Darauf muss man eingestellt sein. Die Unterwolle wird allerdings nur selten (zum Beispiel bei ausdauerndem Schwimmen) nass. Zusätzlich hat der Labbi eine schöne wasserabweisende Schicht auf dem Oberfell, sodass Wasser da sehr gut abperlt.


    Ich mache es immer so, dass Newton nach Regenspaziergängen einen Bademantel anbekommt. Die Läufe und Pfoten werden mit einem Handtuch abgetrocknet. Ist ne Sache von maximal 5 Minuten. Der Bademantel wird dann nach zwei Stunden wieder ausgezogen. Dann ist Newton trocken und sauber; eventueller Dreck bleibt im Bademantel. Der wird dann entweder zum Trocknen nach draußen gehangen und danach ausgeschüttelt oder nach zwei- bis dreimaliger Benutzung halt gewaschen.


    Denke das ist für jede der von dir genannten Rassen die unkomplzierteste Methode.

  • Ich finde es toll, wie viele Gedanken ihr euch macht, das klingt alles sehr wohlüberlegt bei euch. :gut:


    Ich kann nicht zu allen Rassen was beitragen. Erstmal zum Thema Rettungshundearbeit: Ich bin ohne Hund in einer Staffel aktiv, da mein Tierschutzhund zu alt für die Ausbildung ist. (Solltet ihr euch für einen Tierheimhund entscheiden, und wollt wirklich Rettungshundearbeit machen, dann sollte der Hund maximal so um die 2 Jahre sein. Ist von Staffel zu Staffel auch etwas verschieden. Außerdem müsstet ihr dann viel genauer schauen, wie der Hund so tickt, ob er gern beschäftigt werden will und gern mit euch zusammen arbeitet.)
    Euch muss klar sein, dass Rettungshundearbeit ein bisschen mehr als eine Freizeitbeschäftigung ist. Nicht erst, wenn der Hund ausgebildet ist und es nachts bei Regen irgendwo in den Einsatz geht.
    Das Ganze ist sehr zeitaufwendig. Wir haben 2x wöchentlich Training, Mittwochabend vor allem Gerätetraining und etwas Unterordnung oder eine kleine Suche, und dann wechselweise Samstag/Sonntag quasi ganztägig (6 Stunden) irgendwo in Wäldern, Kiesgrube, Gebäuden, was auch immer. Für die jungen Hunde, die auf die BH vorbereitet werden, steht Montagabend noch Hundeplatz an.
    Dazu kommen dann Theorieabende innerhalb der Staffel, überregionale Lehrgänge an den Wochenenden, Spendensammeln z.B. jetzt in der Weihnachtszeit, Schnuppertage, Infoabende bspw. beim Jugend-Rotkreuz, gemeinsame Trainings mit anderen Staffeln von weiter weg, ...
    Man muss bei uns nicht immer überall dabei sein, das Privatleben hat immer noch Vorrang, aber natürlich sollte man schon versuchen viel anwesend zu sein. Und ich empfinde das auch nicht als Aufwand, es ist eine tolle Truppe, aber den Zeitfaktor sollte man nicht unterschätzen. (Und man macht natürlich auch viiiiele Km mit dem Auto.)
    Es muss einem auch klar sein, dass man nicht die volle Zeit mit seinem Hund trainiert - die meiste Zeit unterstützt man die anderen, lernt durch Zuschauen usw. Es ist meistens nur ein Hund draußen und wird gearbeitet, der Rest wartet im Auto in der Box. Dann wird mit einem Hund so um die 15 - 25 min ca. was gemacht, man hilft als Versteckperson oder sonstwie, dann kommt der nächste Hund an die Reihe. Das reicht den Hunden auch, denn für sie ist das Ganze sehr anstrengend und sie brauchen die Pausen zum Abschalten und Verarbeiten des Gelernten. Meistens machen wir so zwei bis drei Durchgänge mit jedem Hund. Man muss definitiv bereit sein, die meiste Zeit die anderen zu unterstützen und gar nicht sooo viel mit seinem eigenen Hund zu machen.
    Ich würde euch raten, mal über mehrere Wochen zum Schnuppern zu einer Staffel zu gehen, fragt den Leuten dort Löcher in den Bauch, schaut euch die verschiedenen Hundetypen dort an, vergleicht vielleicht auch mehrere Staffeln.



    Zu den Retrievern fällt mir einerseits, wie schon von jemandem geschrieben, auch die Arbeitslinie ein. Googelt mal Field Trial Retriever. Die sind viel "ernster" und fokussierter als die Labbis, die man so auf der Straße trifft. Trotzdem sehr freundliche und liebe Hunde, aber halt ohne dieses teils übertrieben Aufdringliche, wie man es so oft bei den Durchschnittsfamilienlabbis sieht. (So oder so ist natürlich immer viel Erziehungssache.) Wir hatten neulich beim gemeinsamen Training mit einer anderen Staffel mal wieder eine FT Labbihündin dabei, und obwohl Retriever so gar nicht meins sind, fand ich die echt klasse. Selbiges gilt für die Arbeitslinie bei den Golden.
    Andererseits wollte ich auch mal noch die anderen Retrieverrassen in den Raum werfen. Habt ihr euch z.B. die Nova Scotia Duck Tolling Retriever mal angeschaut? Da findet man auch etwas ernsthaftere Hunde mit einer tollen Arbeitseinstellung, die gern mit dem Menschen was tun und einem gleichzeitig auch nicht grad alles "schenken". Vielleicht schaut ihr euch da noch mal um.
    Die etwas anspruchsvolleren Retriever würde ich euch aber nur empfehlen, wenn ihr wirklich in die Rettungshundearbeit wollt und/oder Dummysport betreiben wollt. Diese Hunde wollen schon etwas mehr ausgelastet werden als die Golden und Labbis aus Showlinien/Familienhundezucht. Dabei geht es aber nicht um täglich 3h durch den Wald rennen, sondern um für den Hund sinnvolle, dosierte Arbeit. Lieber eine halbe Stunde wirklich konzentriert was arbeiten, als 798365 km joggen und geradeaus laufen.


    Ansonsten finde ich eigentlich die meisten angesprochenen Rassen grundsätzlich nicht verkehrt für euch.
    Ich schmeiß mal noch die Weißen Schweizer Schäferhunde rein. Ganz freundliche, umgängliche Hunde meistens, sportlich, arbeiten sehr gerne was, sind aber nicht arg aufgedreht. Die haben auch nicht dieses Stürmische/Aufdringliche, was man so oft bei Labbis sieht. Andere Menschen sind schon nett, aber halt nicht wirklich wichtig, denen zählt vor allem die Familie. In unserer Staffel führt eine gleich drei weiße Schäfis, ich bin total begeistert von denen.
    Und die haben eben auch den Vorteil, dass sie sehr lieb und nett wirken, gerade was z.B. die Eltern bei deinen Basketballern angeht.


    Vielleicht hilft dir das ja noch weiter. :smile:

  • Großpudel fände ich auch noch eine gute Idee! Das sind meistens super erziehbare, aufgeschlossene Hunde, die sich für fast alles begeistern lassen. Fröhlich und arbeitseifrig, aber ansonsten im Alltag nicht irgendwie nervig. Außerdem haaren sie nicht, und ihr könnt das Fell ja einfach gleichmäßig kurz scheren, dann werden sie meistens gar nicht als Pudel erkannt. Ich liebe Pudel, auch wenn hier so bald sicher keiner einziehen wird. Aber ich bin immer begeistert, wenn ich einen Großpudel irgendwo treffe.

  • Wie Vertragen die die genannten Rassen - Winter und Hochsommer? Könnt ihr mir evtl. dazu noch ein paar Informationen geben? Ich bin da ja eher speziell - Wind, Regen und Schnee finde ich super, da zieht es mich deutlich länger raus! Im Hochsommer bin ich nicht ganz so aktiv, ist mir bei über 28 Grad einfach zu heiß. Natürlich sitze ich dann nicht zu Hause rum aber ihr wisst was ich meine... Boxer haben ja eher dünnes Fell. Labradore und Collies dagegen eher dichte Unterwolle. Dafür dürfte der Boxer viel eher wieder trocken sein oder?


    Liebe Grüße


    Stephan

    Hi Stephan,


    ganz klar ist der Boxer auf Grund seines Kurzhaares nicht für Temperaturextreme geschaffen.


    Aber ebenso klar ist, daß viel an der Haltung liegt, in welchen Temperaturbereichen sich der Hund wohlfühlt. Ich gebe meinen Boxern viel Gelegenheit, sich sommer wie winters draußen zu bewegen, und mache mit ihnen bei 30°C bis -10°C Sport. Natürlich bei großer Hitze angepaßt, aber ja. Und bei Kälte bin eher ich der limitierende Faktor... Meine Hunde entwickeln schon eine Art dichteres Winterfell, bei Matti geht es bereits in Richtung sehr kurzes Stockhaar - das hält durchaus Wetter stand.


    Wenn wir durch den Herbstregen oder einen Schneeschauer laufen, stört das meinen Hund nicht im geringsten - solange wir in Bewegung sind, und wenn er in Ruhe abgetrocknet wird, was mit einem Handtuch fix geht. Ich habe auch kein Problem damit, vor dem Sport oder bei Wartezeiten draußen einen Mantel anzulegen, damit mein Hund nicht auskühlt. Erst wurde gelacht, dann nachgemacht! ;)


    Mitteleuropäisches Wetter ist also kein Problem!

  • Also, ich musste zuerst an den Eurasier denken, kam dann aber zu der Passage mit "Kurzhaarhunde gefallen uns am besten". Wenn das kein Ausschlusskriterium ist, könnte der Eurasier als große Gesellschaftshunderasse aber sehr gut zu euch passen. Etwas dickköpfigkeit bringt er mit, allerdings durchaus handlebar.


    Ich empfehle eigentlich auch gerne den Spitz, bin mir hier in den konkreten Fall allerdings unsicher was die Begleitung zum Training angeht. Das müsste man mit einem Spitz vermutlich gezielt aufbauen, wegen den ständig fremden Menschen... Also, ja das muss man sowieso mit jedem Hund ordentlich aufbauen, aber vielleicht ist der Wachtrieb da nicht ganz so geeignet. Das könnt aber nur ihr einschätzen, weil nur ihr die Situation kennt.


    Dennoch bleibt der Eurasier mMn als gut passend :)


    Winter ist definitiv kein Problem und Sommer ist für die Eurasier die ich kenne, kein größeres problem, als für andere Rassen. Kurzhaarige schwarze (bzw. Generell schwarze) Hunde haben da aus meiner Erfahrung mehr Probleme mit.

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