Lernen mit Leckerlies

  • Ich habe eine kurze Verständnisfrage als Hundeanfängerin: wenn der Hund viel über Belohnung mit Leckerlies lernt, lernen clevere Hunde da nicht auch schnell, mit Absicht Fehlverhalten zu zeigen, um dann ein Nein zu kassieren, dessen Befolgung dann mit einem Leckerlie belohnt wird? Bei meinem Welpen habe ich eindeutig den Eindruck, dass er das so macht. Das wäre ja extremst kontraproduktiv.

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    Hi


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    • Ich habe ein "Nein" - als Abbruchsignal - ehrlich gesagt nie direkt mit Leckerchen belohnt.


      Wie machst Du das denn?
      Also z.B. Hund kaut auf Deinen Schuhen rum, Du sagst "nein" und er hört auf, dann gibt es ein Leckerchen?
      Ersetze mal das "Nein" durch "gut gemacht" ;)
      Der Hund lernt: Schuhe beißen, gibt Ansprache und dann ein Leckerchen, also mach ich das doch nochmal.


      Wenn das "Nein" inzwischen so ausgelutscht ist, würde ich ein neues Abbruchsignal (bei uns ist es "Vergiss es") ganz neu aufbauen.
      Also "Vergiss es" als Abbruch, Alternative anbieten und die dann belohnen. So haben wir das hier bei unserem gemacht.
      Irgendwo hier im Forum gibt es auch die Anleitung, dass man zwei Leckerchen hin hält, Hund darf z.B. das Linke nicht nehmen und wird dann nach kurzer Wartezeit mit dem anderen belohnt.

    • Das jetzt nicht, aber zum Beispiel Anspringen. Ich sage nein, schiebe ihn ruhig weg und belohne erst, wenn er ruhig mit allen vier Pfoten auf dem Boden ist. Aber es erscheint mir vollkommen logisch, wie du es beschreibst, dass er es dann wieder macht, um nochmal ein Leckerlie zu kassieren. Ich habe aber überall gelesen, dass man es so machen soll. Was wäre denn da die Alternative, die ich anbieten könnte? Und wäre die Alternative, so sie denn interessant ist, nicht auch eine Belohnung, nur halt eine andere? Ich kapiere das noch nicht so richtig.

    • Okay, scheint logisch. Aber da stellt sich für mich dann eine andere Frage, zB Anspringen, wenn ich am Esstisch sitze (das macht er gerne) Wenn ich ihn jetzt immer dafür mit Leckerlie belohne, dass er ruhig neben mir sitzt, dann habe ich irgendwann einen Hund, der die ganze Zeit bettelnd neben mir am Tisch sitzt, genau das, was man ja verhindern möchte, indem er nielmals nicht etwas vom Tisch gefüttert bekommt. Wie gesagt, ich steh da echt voll auf dem Schlauch.

      m

    • Beim Anspringen ist der Trick zu belohnen, bevor der Hund "die Pfoten in der Luft hat".
      Er kommt angelaufen und bekommt das Leckerchen / Lob solange noch alle Beine auf dem Boden sind, dann wird er begrüßt / geknuddelt.
      Ich glaube, dass Euer "Nein" irgendwie abgenutzt ist. Überspitzt gesagt ist "nein" ein: da kommt gleich ein Leckerchen.
      Vielleicht vergleichbar mit dem Clicker. Da arbeitet man ja auch mit dem "Click" als Ankündigung einer Belohnung.


      Zum Anspringen hab ich - falls das für Euch in Frage käme - noch den Tipp: Bau es als Kommando auf.
      Bodo hat unsere Tochter immer angesprungen und sie hat dann gesagt "mein Baby" und ihn gekuschelt. Das hat sich so angeboten, dass er als Kommando "Baby" hat, wenn er hochspringen darf ;) Da wird das hüpfen dann natürlich auch belohnt - zumindest am Anfang. Jetzt reicht ihm das Ohrenkraulen :)
      Ist er hochgesprungen ohne Kommando, haben wir uns wortlos weg gedreht und irgendwas anderes gemacht (eine Minute vielleicht), dann etwas eingefordert, was er schon kann "sitz" und DAS dann belohnt.

    • D.h. wenn ich am Tisch sitze, er kommt an und springt an mir hoch, gehe ich wortlos weg. Ohne nein? Okay, das mit dem anderen Kommando ist eine gute Idee, nur: er kann noch nichts außer „komm“. Vielleicht bald mal mit Sitz anfangen? Wobeimich eigentlich gerade dabei bin, das Programm massiv runterzufahren, weil er so schnell überdreht. Nie gedacht, dass Hundeerziehung so kompliziert ist :ugly:

    • Am Tisch würde ich gar nichts sagen, ihn überhaupt nicht beachten. Wer rumhüpft bekommt keine Aufmerksamkeit.
      Da würde ich dann tatsächlich auch das ruhig sein nicht belohnen, das ist dann wieder ne andere Verknüpfung.
      Du könntest ihm einen Platz in der Nähe des Tisches zuweisen. Dort soll er hin, wenn ihr esst. Das wird am Anfang vermutlich kein ruhiges Familienessen, weil Du ihn wirklich immer konsequent wieder zurück bringen musst.
      Aber richtig aufgebaut ist so ein "Geh auf deine Decke" in vielen Situationen echt Gold wert.


      Du musst "Sitz" ja gar nicht als Übung nutzen. Warte, bis er sich setzt, dann "Sitz" sagen und belohnen. Ganz einfach im Alltag einbauen. Ohne Programm. Wir hatten auch das "Baby" nicht als Übung. Aber ausgewachsene 40kg Hund gegen 30kg Kind sind halt nicht lustig, wenn es unerwartet kommt, darum mussten wir tricksen. Vorteil ist, weil er es als Kommando kennt, macht er das auch echt vorsichtig.

    • Am Tisch würde ich gar nichts sagen, ihn überhaupt nicht beachten. Wer rumhüpft bekommt keine Aufmerksamkeit.
      Da würde ich dann tatsächlich auch das ruhig sein nicht belohnen, das ist dann wieder ne andere Verknüpfung.
      Du könntest ihm einen Platz in der Nähe des Tisches zuweisen. Dort soll er hin, wenn ihr esst. Das wird am Anfang vermutlich kein ruhiges Familienessen, weil Du ihn wirklich immer konsequent wieder zurück bringen musst.
      Aber richtig aufgebaut ist so ein "Geh auf deine Decke" in vielen Situationen echt Gold wert.


      Du musst "Sitz" ja gar nicht als Übung nutzen. Warte, bis er sich setzt, dann "Sitz" sagen und belohnen. Ganz einfach im Alltag einbauen. Ohne Programm. Wir hatten auch das "Baby" nicht als Übung. Aber ausgewachsene 40kg Hund gegen 30kg Kind sind halt nicht lustig, wenn es unerwartet kommt, darum mussten wir tricksen. Vorteil ist, weil er es als Kommando kennt, macht er das auch echt vorsichtig.

      Das hört sich machbar an, wenn auch etwas nervig ;-) Und wie würdest du das mit anderen „verbotenen“ Dingen machen wie Sofa ankratzen/anknabbern oder Schuhe durch die Gegend schleudern und anbeißen?

    • Und wie würdest du das mit anderen „verbotenen“ Dingen machen wie Sofa ankratzen/anknabbern oder Schuhe durch die Gegend schleudern u

      Ich bin zwar nicht direkt angesprochen, möchte Dir jedoch darauf antworten: Alternativ-Verhalten anbieten.


      Zum Beispiel könnte das ein Zerrseil sein , das Du dem Hund anbietest und auf dem er dann Kauen darf.

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