Blocken - seelische Misshandlung???

  • Hallo zusammen,


    mich würde mal eure Meinung zum Thema Blocken interessieren.
    In unserer Hundeschule wird viel mit Blocken bzw. körperlichem Begrenzen gearbeitet, macht für mich auch eigentlich Sinn, da Hunde gut auf Körpersprache reagieren, wenn man sie richtig einsetzt.


    Nachdem ich bei dem Leinenführigkeitstraining meines 17 Monate alten Junghundes mit Richtungswechseln, Stehenbleiben, etc. langfristig nicht weiter gekommen bin, versuche ich es nun (zusätzlich zu Richtungswechseln) auch mit dem Blocken, also in den Hund reindrehen oder auch mal reinlaufen mit anschließendem Richtungswechsel. Obwohl Paula ein eher unsicherer Hund ist, klappt es nach kurzer Zeit schon recht gut und ich habe nicht das Gefühl, dass die Methode ihr schadet.


    Nun habe ich heute irgendwo gelesen, dass diese Methode ja seelisch grausam sei und zu einem Vertrauensbruch führen würde...
    Man solle nur über positive Bestärkung üben und nicht über Bestrafung (wobei es für mich keine Bestrafung oder Gewalt ist). :ka:


    Wie seht ihr das?

  • Ehrlich? Man kann's auch übertreiben :hust:


    Wer sowas schreibt dem empfehle ich Mal Tier + Grausamkeit zu googeln wenn er sonst keine Probleme hat

  • Wieso sollte das Grausam sein? Dafür gibt es keinerlei logischen Grund....irgendwann darf man den Hund noch nichtmals anschauen weil ihn das ja traumatisieren könnte xD

  • Alles ist offenbar grausam, wenn der Hund nicht mit Leckerchen gemästet wird :fear:
    Wie man mit einem Hund trainiert, hängt auch viel vom Hund selbst ab - ist der Hund ein zartes Blümchen, das schon unter einem scharfen Blick zusammenbricht, kann Blocken schon eine Nummer zuviel sein. Ist der Hund eher der Typ "mit dem Kopf durch die Wand und noch viel weiter!", kann es passieren, dass der das Blocken einfach ignoriert und eine andere Methode braucht, um erfolgreich lernen zu können.
    Wenn das Blocken bei euch gut funktioniert und dein Hund freudig mit dir arbeitet, würde ich das beibehalten und mich nicht von dem vielen, vielen Blödsinn beeinflussen lassen, der im Internet so verbreitet wird.

  • Schade, dass faires Hundetraining mit "Leckerlis vollstopfen" gleichgesetzt wird. Beweist aber mal wieder, wie wenig Wissen darüber vorhanden ist.


    Zur Frage: ich würde es nicht unbedingt "grausam" nennen, aber ja, es gibt wesentlich nettere Wege einem Hund das Gehen an lockerer Leine beizubringen.

  • Habe ich auch teilweise eingesetzt beim Training, bei meinem & bei anderen Hunden, es hat funktioniert & die Hunde haben schnell verstanden. Keiner zeigte während oder nach dem Training Meideverhalten oder irgendwelche Unsicherheit, alle laufen locker & freudig an der Leine. Ich habe das richtige Verhalten natürlich direkt gelobt, nicht nur geblockt und weiter.
    Grausam find ich da nichts dran.

  • Nachdem ich mit meiner Hündin knapp 2 Jahre lang verschiedene Methoden probiert habe, um zu einem entspannten Gehen an lockerer Leine zu kommen, habe ich, als es mir die Zieherei und das Vorauslaufen einmal komplett gereicht haben, ihr einfach den Weg abgesperrt. Kein Körperkontakt, kein Leinenzug, kein scharfes Wort, nur ein Schritt vor ihre Nase, der ihr signalisiert hat "du gehst nicht vorbei".


    Das ist jetzt 3 Monate her und hat von einem Tag auf den anderen zu Entspannung geführt. Was daran seelisch grausam sein soll oder gar zu einem Vertrauensbruch führt, hätte ich gerne näher erklärt. Zumal wir jetzt ohne Zug auf dem Halsband, ohne verbale Zurechtweisung und ohne die daraus resultierende schlechte Stimmung (weil ich ziehen nun mal nicht aushalte) gehen können.

  • Wie seht ihr das?


    Kommt auf den Hund an.


    Ich finde den Begriff "seelische Grausamkeit" ziemlich sinnentleert ;) (keine Kritik an dir, @Jostabeera, man liest das ja öfter und du hast dir das nicht ausgedacht) und kann mir nix darunter vorstellen, aber ich finde es dem Hund ggü. häufig einfach unfair, wenn man mit Blocken/Körpersprache/was-auch-immer nur wieder und wieder sagt "so nicht, so auch nicht und so erst recht nicht" ohne dem Hund dabei zu zeigen, was denn das 'richtige', gewünschte Verhalten wäre.


    Ich arbeite gerne und oft mit Körpersprache als Unterstützung zu den verbalen Kommandos und schränke meine Hunde auch ab und zu ein oder dirigiere sie damit irgendwo hin – aber nur, wenn ich mir sicher bin, dass sie das Prinzip oder Kommando dahinter schon verstanden haben.


    Beispiel: Meine Hunde kennen beide das Kommando 'geh ran', was bedeutet, dass sie ein kurzes Stück ohne Leine hinter mir laufen sollen, und was ich z.B. nutze, wenn wir an schlecht einsehbare Kreuzungen im Wald kommen. Gelernt haben sie es darüber, dass ich die richtige Position und das Einordnen hinter mir wieder und wieder bestätigt und dann mit dem Kommando verknüpft habe.


    Wenn ich jetzt das Kommando gebe, mein jüngerer Rüde aber gerade träumend in die Luft guckt, erinnere ich ihn daran, indem ich z.B. meine Schulter eindrehe, einen Schritt schräg vor ihn mache oder – sofern Hände frei – das Handzeichen dafür gebe.


    Was ich nicht gemacht hätte, wäre, ihm das Kommando ausschließlich über wiederholtes Blocken beizubringen und ihm quasi immer wieder den Weg abzuschneiden, bis er 'aufgibt' und von allein hinter mir bleibt. Da ist mir der Frust zu groß und es liegt mir auch einfach mehr, dem Hund zu sagen, was er tun soll, anstatt ihm nur Feedback zu geben, was er nicht machen soll.

  • Wenn ich meinen oder andere Hunde blocken muss, hat es einen triftigen Grund. Ich sehe es meinerseits als Einwirkung der Erziehung und nicht als seelische Behandlung an.

  • Schade, dass faires Hundetraining mit "Leckerlis vollstopfen" gleichgesetzt wird. Beweist aber mal wieder, wie wenig Wissen darüber vorhanden ist.


    Zur Frage: ich würde es nicht unbedingt "grausam" nennen, aber ja, es gibt wesentlich nettere Wege einem Hund das Gehen an lockerer Leine beizubringen.

    Und die wären? Ernst gemeinte Frage.


    Ich habe durch:
    Stehen bleiben, wenn der Hund zieht. Plus Erweiterung Hund wird gelobt, wenn er zurück kommt. Hat sie alles brav gemacht, aber trotzdem gezogen.
    Richtung wechseln, wenn der Hund zieht. Ich renn doch nicht fortwährend im Zick-Zack, auf dem Gehsteig nicht mal möglich.
    Verbales Hinweisen auf das nahende Ende der Leine. Hatte ich hier gelesen. Fand der Hund sehr interessant, hat sich immer zu mir umgedreht, aber weiter gezogen.
    Loben, wenn der Hund Kontakt aufnimmt. Natürlich, sowieso. Aber sobald er erst mal 1,3m bei 1,2m Leinenlänge vor mir geht, ists dafür zu spät.

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