PL 4 bei sehr jungem, sehr kleinen Chihuahua

  • Mein Chi hat auch PL 3-4 und humpelt so gut wie nie. Ich habe den Hund jetzt nicht gesehen, aber wenn er nur noch auf 3 Beinen läuft, ist das was ganz anderes. Allerdings diagnostizieren fast alle Ärzte immer erst mal einen schlimmeren PL Grad als er vermutlich ist, deswegen ist PL 4 für mich schon lange kein halbes Todesurteil mehr. Es ist eben nur ein Tastbefund d.h. es ist absolut subjektiv wie viel Druck man anwendet, dass die Kniescheibe raus oder rein springt. Und nein im Röntgen sieht man das eben nicht alles. Du siehst die Knochen, aber nicht die Muskel und Bänder und schon lange nicht wie das alles zusammen spielt. Zudem war ich jetzt in fast 8 Jahren bei einer guten Anzahl von Orthopäden, Chiropraktikern, Physiotherapeuten etc. und da hatte absolut jeder eine andere Meinung zu dem Röntgenbild.
    Wenn der Hund jetzt wirklich nur auf 3 Beinen läuft, weil die Kniescheibe permanent luxiert ist, wie gesagt, das ist eine völlig andere Ausgangsituation. Dann würde ich wenn man das nicht mit Druck zurück schieben kann, auch operieren lassen. Aber alles andere empfinde ich persönlich als unnötig, solange der Hund noch irgendwie laufen kann. Vor allem in dem Alter, da kann sich einfach noch so viel tun. Ich kenne mittlerweile echt sooo viele Chis mit PL und bei den allerwenigsten muss man operieren. In der Regel kann man immer erst mal mit kontrollierter Bewegung viel reißen. Vor allem wenn da irgendwas akutes voraus gegangen ist (falsch aufgekommen beim Springen) kann da die PL mal mehr durch kommen, das kann aber genauso gut mit Schonung wieder verschwinden oder auf gelegentliches Hüpfen reduziert werden.

  • Also im Moment ist es tatsächlich so, dass sich der Befund in den letzten Tagen sehr verschlechtert hat und er das Bein dauerhaft in Schonhaltung hält. Ganz selten tippelt er mal leicht auf, dann zieht er den Lauf wieder hoch.
    Ich hatte auch schon den Verdacht, dass zu der PL eine Zerrung oder ähnliches dazu kam, weil er bis letzte Woche nicht ein einziges Mal gehumpelt ist und jetzt so massiv.
    Es ist unglaublich schwierig ihn zu schonen, da er ein sehr bewegungsfreudiges Kerlchen ist. Dazu kommt, dass wir ein Splitlevel-Haus besitzen, was heißt, viele Treppen und der Großteil offen. Und selbst wenn ich ihn irgendwohin mitnehme und er hört auf einer anderen Ebene etwas-wupps, weg ist er. Einschließlich Fangspielen mit unserer Katze.
    Hab auch schon versucht ihn zusammen mit meinem Sohn ins Wohnzimmer zu sperren, aber das Gewinsel hält keiner 15 min aus. Klar, er war es ja gewöhnt sich frei zu bewegen.
    Ich bin, bedingt durch die Feiertage, im Moment mehr als verzweifelt. Dieses hilflose Zusehen zermürbt. Und eben dieser Druck, was denn richtige Entscheidung ist.
    Ich bin auch eher der Meinung an so einem jungen Knie sollte nicht invasiv behandelt werden. Ein Eingriff ist ein Eingriff und das Knie birgt da, auch beim Menschen, hohe Risiken.
    Ich habe gestern den Namen von dem Spezialisten gegoogelt, von dem der Tierarzt in der Klinik gesprochen hat und da wimmelt es von schlechten Rezensionen, was meinen Mut zur OP wieder deutlich sinken lässt.
    Ich werde morgen auf jeden Fall einmal die Hundephysiotherapeutin kontaktieren und mir mal Ihre Meinung anhören.
    Die würde nämlich, wenn sie gut ist, auch ertasten, ob er sich zusätzlich gezerrt o. ä. hat.
    Und wenn wir es schaffen, mit Physiotherapie nur den OP-Termin so weit wie möglich hinauszuschieben.
    Wenn sie auch zur OP rät, dann geht eben kein Weg daran vorbei. Aber immerhin hab ich noch eine zweite Meinung.
    Ich bin dem Arzt in der Klinik, wie schon geschrieben, sehr dankbar, dass er eben nicht gleich das Messer gewetzt hat und auch eher kritisch einer OP gegenüber stand.
    Geholfen muss unserem Kleinen akut auf jeden Fall werden, so ist das auf Dauer nicht tragbar.
    Ich bin gespannt, was die Physiotherapeutin sagt.
    LG Tapdance

  • Ja, geh auf jeden Fall erst mal zur Physiotherapie. Bei meinem schlägt die PL auch nur durch, wenn er gleichzeitig starke Verspannungen im Rücken hat. Dann kann der Rest der Muskulatur die PL nicht mehr "auffangen".

    Es ist unglaublich schwierig ihn zu schonen, da er ein sehr bewegungsfreudiges Kerlchen ist. Dazu kommt, dass wir ein Splitlevel-Haus besitzen, was heißt, viele Treppen und der Großteil offen. Und selbst wenn ich ihn irgendwohin mitnehme und er hört auf einer anderen Ebene etwas-wupps, weg ist er. Einschließlich Fangspielen mit unserer Katze.

    Das ist jetzt nicht böse gemeint, aber was meinst du was nach der OP passieren würde? Meinst du der Hund springt dann sofort fröhlich rum? Der hat erst mal einen Schnitt quer über das halbe Bein und die OP ist nicht gerade ungefährlich. Wenn er da in der ersten Zeit falsch auftritt, kannst du gleich wieder mit ihm antanzen und da bei so kleinen Hunden gar nicht soviel "Substanz" da ist wo man dran rum schnippeln kann, hat man da auch nicht wirklich viele Versuche. Die Pfanne immer immer tiefer machen, ist also schwierig. (Nur mal so, ich kenne einen Fall da wurde am Ende das Bein amputiert, weil eine OP nicht glatt lief und der Hund immer wieder operiert werden musste, schlussendlich war nichts mehr da vom Knochen wo man hätte irgendwas richten können). Bis das komplett verheilt ist, soll der Hund 6 Wochen lang nicht von der Leine, springen, spielen, Treppen steigen etc. Alles nur ganz dosiert und kontrolliert. Eine PL-OP ist keine Kleinigkeit. Meiner lief zwar nach 10 Tagen auch wieder vermehrt auf 4 Beinen, allerdings hat es auch sehr lange gedauert bis er vollständig wieder fit war und auch länger am Stück laufen konnte. Er hatte sich bei einem Unfall (übers Feld rennen) die Kniescheibe raus gehauen.


    Ich würde den Hund gnadenlos schonen und wenn er im Haus einfach rum spinnert, dann würde ich ihn eben mal 2 Wochen lang drinnen angeleint behalten. Der Hund ist jetzt 6 Monate alt und wird vermutlich so um die 16 Jahre und braucht dafür seine Beine. Was sind ein paar Wochen und strengere Hausregeln was springen etc. angeht gegen den Rest des Lebens? Zudem würde ich Vorkehrungen treffen und dann eben die Treppe mit Kindergitter absperren, vor das Sofa eine Hundetreppe stellen und vor allem Teppich dorthin legen wo er oft hoch- und runterspringt (was er eigentlich nicht soll). Gerade glatte Böden sind Gift für Gelenkprobleme und auch das harte Stopp beim Spielen ist gerade einfach überhaupt nicht gut. Rennen am besten nur draußen und auch nur dort wo er mit den Krallen in der Kurve Halt findet und nicht auf glatten Böden.

  • So, die Hundephysiotherapeutin war heute zum ersten Mal da. Unser Kleiner hat definitiv eine Patellaluxation, aber nicht Grad 4 sondern eher 3., da er immer wieder normal läuft und dann wieder den Lauf hebt.
    Von einer OP zum jetzigen Zeitpunkt rät sie auch dringend ab, da er mit seinem halben Jahr letztlich immer noch im Wachstum ist.
    Sie hat ihn massiert, gezielt auch myofaszial, gerade auch im Rückenbereich.
    Jetzt hat sie mir eine Auswahl an Übungen dagelassen, nebst Erdnuss-Ball und Stangen zum darüberlaufen. So dass er gezielt auch etwas mehr Druck auf die betroffene Seite aufbauen muss, aber eben nicht voll belasten.
    Auch hat sie jetzt erst einmal wieder Spaziergänge mit steigender Intensität empfohlen. Ich hatte ihn ja die letzte Woche nur kurz rausgelassen, da ich nicht wusste, ob ich ihn sonst überlaste.
    Mit dem jetzigen Rüstzeug habe ich im Moment ein gutes Gefühl und hoffe, dass wir zumindest so den OP-Termin so lange wie möglich herausschieben können, wenn wir schon nicht darum herum kommen.
    In 10 Tagen kommt sie wieder und bis dahin wird fleißig geübt.
    Liebe Grüße
    Tapdance

  • Jaaaaaaaa, ich bin überglücklich!!!!!!! Haben in den letzten Tagen fleißig geübt, seit Mittwoch gibt‘s die Schüßler-Salze, jeden Tag längerer Spaziergang, mit vielen Rebbergen. Anfangs war der Lauf noch überwiegend angezogen. Dann bemerkte ich zunehmend eine Verbesserung der Gangart mit nur gelegentlichem Anziehen und gerade jetzt sind wir schon seit 20 min unterwegs und er hat seinen Lauf bis jetzt kein einziges Mal geschont.
    Mein Bauchgefühl mit dem Muskelaufbau war also doch der richtige Ansatz und die Hundephysiotherapeutin jeden einzelnen Cent wert. Ich freue mich unglaublich und schöpfe nun etwas Hoffnung, doch noch um die OP herum zu kommen.
    Ganz liebe und vor allen Dingen glückliche Grüße
    Tapdance und Pünktchen

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!