PL 4 bei sehr jungem, sehr kleinen Chihuahua

  • Hallo,
    nach einer eher unruhigen Nacht, wende ich mich mal an Euch.
    Ich war gestern mit meinem Chihuahua „Pünktchen“, geb. 14.03.2017, in der Tierklinik und erhielt die niederschmetternde Diagnose Patellaluxation Grad 4 am linken Hinterlauf. Und das mit einem 1/2 Jahr!!!
    Bis vor 1 Woche hatte er keine Probleme. Er ist ein extrem bewegungsfreudiger, kleiner Kerl. Kein Bett, Sofa, Stuhl ist zu hoch zum Hoch- bzw. Runterspringen. Herumtragen gleicht einer Strafe.
    Ich habe mich sehr gefreut, dass ich eben keinen typischen Handtaschenhund habe, zumal er der Kleinste seines Wurfes ist (2 kg)-sein Bruder wiegt jetzt schon über 4 kg und ist im Vergleich zu ihm ein Bär.
    Der Arzt in der Klinik hat sich sehr viel Zeit genommen und das für und wider einer OP bei einem so kleinen und jungen Hund abgewogen. In dieser Klinik würden sie den Eingriff nicht wagen und er wollte sich noch einmal mit einem Spezialisten beraten und mir Bescheid geben. An dieser Stelle bin ich schon einmal froh, an einen verantwortungsvollen Arzt gekommen zu sein, der nicht einfach darauf losoperiert, um die Fallzahlen zu erhöhen.
    Meine Sorge ist erstens das Alter und eben die Größe, gerade was das OP-Ergebnis angeht. Ein voroperiertes Knie birgt eben für sein weiteres Leben immer ein Risiko. Das ist ja bei uns Menschen nicht anders.
    Meine Frage an Euch ist, hat hier jemand Erfahrung mit Hundephysiotherapie bei dem Krankheitsbild gemacht? Evtl. auch Taping, Muskelaufbau-Training, Nahrungsergänzungsmittel. Gibt es da irgendeine Hoffnung der konservativen Behandlung?
    Einen älteren Hund operiert ja man oft wegen der Risiken auch nicht.
    Vielleicht hat hier ja irgendjemand Erfahrung bzgl. des Krankheitsbildes bei sehr kleinen Hunden.
    Vielen Dank schon einmal und Gruß
    Tapdance

  • Ich würde jetzt erstmal das Urteil eines Fachmannes abwarten.


    Wahrscheinlich hat er PL schon angeboren und ist mal beim Springen falsch aufgekommen.


    Mein Chi hat auch PL aber hat nie sichtbare Probleme gehabt. Daher kann ich keine Tips geben.







    PS: dein Zwerg ist auf den Tag genau 14 Jahre jünger als meiner. :smile:

  • Sehr gute Erfahrungen hab ich - zwar nicht wegen einer PL, sondern wegen generell zu lockerer Gelenke - in Berlin bei Prof. Dr. Böttcher gemacht. Nach einem Tierarzt-Marathon endlich zu ihm gekommen und uns wurde geholfen. War zwar mit mehrstündiger Anfahrt verbunden aber ich würde immer wieder zu ihm gehen, wenn es ein Problem im Bereich der Gelenke gibt. Der Tierarzt soll laut mehreren anderen TAs der Goldstandard in Deutschland sein.

  • Mein JRT hatte das auch, aber nicht sooo schlimm. Die Probleme fingen erst mit einem Jahr an. Bei jedem 10. Schritt sprang die Kniescheibe raus.


    Meine Sorge ist erstens das Alter und eben die Größe, gerade was das OP-Ergebnis angeht. Ein voroperiertes Knie birgt eben für sein weiteres Leben immer ein Risiko. Das ist ja bei uns Menschen nicht anders.
    Meine Frage an Euch ist, hat hier jemand Erfahrung mit Hundephysiotherapie bei dem Krankheitsbild gemacht? Evtl. auch Taping, Muskelaufbau-Training, Nahrungsergänzungsmittel. Gibt es da irgendeine Hoffnung der konservativen Behandlung?
    Einen älteren Hund operiert ja man oft wegen der Risiken auch nicht.

    Ich kann deine Sorge wegen dem Alter und der Größe nicht richtig nachvollziehen. Klar im Moment ist er vielleicht etwas zu jung. PL betrifft nur kleine Hunde. Große Hunde haben so was fast nie.


    Ich habe alles, was der Markt an Nahrungsergänzung hergibt, ausprobiert. Nichts davon hat eine Wirkung gezeigt. Den Entschluss zur OP habe ich gefasst, als ich einen Erfahrungsbericht gelesen habe, wo ein 11 Jahre alter Hund sein Leben lang zwei mal wöchentlich zur Physio geht. Das wollte ich meinem Hund nicht zumuten.
    Zu dem Zeitpunkt der OP war mein Hund breits 4 Jahre alt. Aus heutiger Sicht viel zu spät. Inzwischen ist er 13 Jahre alt und dem Knie geht es bestenes.


    Was wäre denn deine Alternative? Das Hundeleben lang irgendwelche teuren, meist nutzlosen Mittelchen verabreichen, schonen und Physio??


    Bitte informiere den Züchter, damit mit den Eltern deines Hundes nicht weiter gezüchtet wird. Außerdem hast du einen "Garantieanspruch" deinem Züchter gegenüber.

  • Op-Risiken gibt es immer.


    Mich würde interessieren, ob er vom Züchter kommt, denn wenn sein Bruder mit einem halben Jahr 4 kg hat, wage ich das zu bezweifeln.


    Ausserdem würde mich interessieren, warum es für Dich der Kleinste sein musste.


    Wie äussern sich jetzt die Probleme? Läuft er nur noch auf 3 Beinen? Hüpft er nur ab und an? Wenn ja, oft oder selten?

  • Verstehe ich das richtig, dass das ganz plötzlich aufgetreten ist?
    Bis vor einer Woche war noch nicht's? Was sagt der Tierarzt zum Alter? Kann sich da nicht noch etwas "verwachsen"? Wobei, PL4 ist natürlich schon recht "heftig".

    denn wenn sein Bruder mit einem halben Jahr 4 kg hat

    4 kg finde ich allerdings für die Geschwister/Brüder auch viel in diesem Alter :smile:

  • Falls es wirklich Grad 4 ist, - dafür würde ich mir nochmal eine Zweitmeinung einholen von einem Tierarzt aus dieser Liste - kann Ich mir nicht vorstellen, dass man das ohne OP in den Griff bekommt. Wenn ich mich nicht vertue, muss dabei die Kniescheibe wieder manuell reingedrückt werden und springt nicht von selber zurück. Ob da die Muskulatur alleine noch helfen könnte, finde ich fraglich.


    Wir selber haben zwei PL Kandidaten, der eine wurde mit Grad 1 diagnostiziert und hoppelt in Absprache mit unserem Tierarzt bisher (er ist jetzt 8 Jahre alt) problemlos durch das Leben. Der andere wurde mit Grad 2 - 3 diagnostiziert, wurde mit einem Jahr beim einen Bein operiert, letztes Jahr mit 5 Jahren beim zweiten Bein, nachdem das bewegungstechnisch immer unauffällig war und daher nicht von uns sonderlich beachtet wurde, sich aber trotzdem Arthrose gebildet hatte. Die erste OP war übrigens deutlich unkomplizierter, u.a. weil wir recht schnell operieren lassen hatten und er deshalb noch eine recht gute Muskulatur hatte und vermutlich auch weil er recht jung war. Der Aufwand nach der zweiten OP war dagegen viel größer.


    Nahrungsergänzungsmittel wie Grünlippmuschel und Teufelskralle haben wir immer wieder ausprobiert, ich konnte jedoch keine Wirkung feststellen. Eine gute Muskualtur hilft meinem Gefühl nach dagegen schon, kann es aber meiner Meinung nach nicht abfangen, wenn der Hund zu viel in Schonhaltung läuft. Wobei es Physiotherapie nur für Sam nach der zweiten OP gab, ansonsten achte ich so im Alltag darauf, die Muskulatur zu trainieren.

  • Wenn ich mich nicht vertue, muss dabei die Kniescheibe wieder manuell reingedrückt werden und springt nicht von selber zurück.

    Das ist Grad 3. Bei Grad 4 hält gar nichts mehr. Da lullert die Kniescheibe nur noch rum.

  • Also, meine Pelly hatte Grad 4 am einen und Grad 2 am anderen Knie. Ich hab damals, sie war 1,5 Jahre alt, beide Knie operieren lassen. Seit dem hatte sie keine Probleme mehr. Sie ist belastbar und auch gerne kletternd in den Bergen unterwegs. Jetzt ist sie zehn Jahre alt und ich bereue nicht den Eingriff machen lassen zu haben.

  • Vielen Dank für Eure Antworten
    Nach dem, was ich hier gelesen habe, hoffe ich nun doch, dass sich ein kompetenter Chirurg an das Knie herantraut.
    Ich war halt auch im Netz unterwegs und bin auf negative Erfahrungen nach der OP gestossen, so dass ich sehr verunsichert bin.
    Gerade weil er so klein ist.
    Er ist reinrassig, aber ohne Papiere. Ich habe mich bisher nie an Rassehunde gewagt, weil ich im Familien- und Freundeskreis, selbst bei denen mit Papieren, oft von rassetypischen Problemen oder Tumoren gehört habe. Unsere Yorki-Mischlingshündin war dagegen zäh und von erstaunlicher Gesundheit.
    Wir haben Pünktchen über eine befreundete Familie, die eben seinen Bruder haben, vermittelt bekommen, da seine Besitzerin zum Zeitpunkt seines Kaufes schwanger war und nach der Geburt mit Baby und Hund komplett überfordert war.
    Ich wollte nie einen Chihuahua, aber an diesem Punkt wollte es das Schicksal so und der kleine Kerl ist ein absoluter Schatz.
    Da ich eh nie vorhatte, ihn in irgendeiner Weise zur Zucht einzusetzen und er einfach ein glückliches Hundeleben haben soll, habe ich mir über zuchttypische Probleme keine Gedanken gemacht.
    Ich möchte nur, dass er nicht leiden muss und ein schönes und hoffentlich langes Hundeleben haben darf.
    Berlin ist leider die ganz andere Ecke zu der, wo wir wohnenVielleicht hat ja der Spezialist Erfahrung mit der OP so kleiner Hunde. Ich werde den Anruf der Klinik abwarten müssen und halte Euch auf dem Laufenden
    LG Tapdance

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