Ein Hund gehört nicht in die Stadt!

  • Das Problem haben wir auch, @Quarus.
    Wir leben (leidenschaftlich gerne) in einer Kleinstadt. Unser Haus steht am Ortsrand. Auf einer Seite haben wir noch Nachbarn, auf der anderen nur noch Wiesen und Felder.
    Ich sehe vom Wohnzimmer aus die unzähligen Autogassi-Leute, die ihre Hunde zum K*cken auf "unseren" Feldweg schicken.
    Manchmal möchte man schreiend hinterherlaufen und ihnen Kacketüten nachschleudern...
    (Kacketüten braucht man nämlich offensichtlich nur in der Stadt zu verwenden.
    Auf Feldwegen gilt das wohl nicht.
    Wir Landeier dürfen dann durch die Hinterlassenschaften der Autogassi-Hunde waten. Macht nix, wir haben ja eh alle Gummistiefel an...)


    Mit meinen Hunden würde ich nicht in der Stadt leben wollen (ich zähle unser Örtchen definitiv zum "Land").
    Allerdings kann man sich ja oft nur bedingt aussuchen, wo man lebt.
    Würde ich in der Stadt leben, hätte ich (wenn überhaupt) garantiert einen ganz anderen Hundetyp ausgewählt.


    Eine gute Freundin lebt mit ihrem Kleinhund in der Großstadt.
    Das funktioniert auch sehr gut.
    Schlecht geht es ihm dort auf keinen Fall.
    Allerdings sagt meine Freundin, dass der Hund bei uns auf dem Land wie ausgetauscht ist (obwohl er immer schon Großstadthund war - er kannte das bisher nicht anders).
    Nicht nur darum - aber schon auch deswegen - möchte sie jetzt wieder in die Kleinstadt ziehen.


    Ich denke, es kommt wirklich auf den Hund an.
    Ein Hund z.B., der kein Problem mit Menschen hat, der gerne überall mit dabei ist, der kann bestimmt auch in der Stadt gut leben.
    Ein Hund z.B. mit viel Schutz- und Wachtrieb, der Fremde tendenziell bescheiden findet und Abstand einfordert, ist in der Stadt ziemlich fehl am Platze.

  • Ich denke es kommt sehr viel auf den Hund an.
    Kann man bestimmt auch beeinflussen und trainieren, aber meine Hündin ist für die Stadt zu unsicher.
    Wenn ich sie mal zu Trainingszwecken in die Kleinstadt mitnehme läuft sie die ersten 5 Minuten flach auf dem Boden entlang...
    Meine ist also ein Landei, und - ich bin es auch :D


    Aber die Meinung von @Quarus schließe ich mich an - merkt man hier auch. Die Kennzeichen kommen von Gott weiß woher, Kofferraum auf - Hund raus, Herrchen bleibt im Auto sitzen, Hunde machen Halligalli und Abflug nach Hause.. Stell ich mir persönlich anders vor :omg:


    Hat auch dazu geführt, sicher auch zusammen mit den teilweise unbelehrbaren Bewohnern von hier, dass wir jetzt Anleinpflicht für Hunde ab 50 cm auf öffentlichen Gehwegen haben. Wobei ich die Größenzuteilung diskriminierend finde, da die kleinen nicht automatisch besser erzogen sind.
    Was mir ganz persönlich noch auffällt - die älteren Herrschaften vom Land haben weit weniger Probleme mit einem bellenden Hund, bzw. finden das sogar gut wenn dieser Haus und Hof bewacht im Gegensatz zur jungen Generation, die oft meinen, Hunde gehören an die Leine im 1-Meter-Radius. Aber das ist sind nur meine persönlichen Erfahrungen und gibt es sicher überall spezielle Einstellungen ;)

  • Ich denke, es kommt auf Hund und Halter an.


    Der Bauernhofhund, der dreimal täglich entlangschlendernde Passanten an einem unsichtbaren Zaun davor warnt, bloß nicht in die Nähe seines Hofes zu gehen, wirkt ehrlich gesagt auf mich nicht besonders unglücklich. Der wurde für den Job "gezüchtet", der ist so groß geworden, der liegt den ganzen lieben Tag auf der Veranda, begleitet den Herrn aufs Feld oder in den Wald oder in den Stall und macht halt, was er für richtig hält. Da finde ich es bedenklicher, wenn mir jemand von den ach so tollen Erfolgen seines Anti-Bell-Trainings beim österreichischen Pinscher in Wohnungshaltung erzählt.


    Wie gut ein Hund sozialisiert ist, hängt halt auch vom Umfeld ab, für das er sozialisiert sein soll. Ich kenne den einen oder anderen Hund, der ist mit Pferden, vielleicht einem oder zwei weiteren Hofhunden, den Stallkatzen, und den Leuten am Hof aufgewachsen. In diesem Konstrukt fühlt der sich wohl, und da gehört er hin. Es gibt ziemlich viele Stadthunde, die du dafür garantiert nicht mal einfach so unbeaufsichtigt über den Hof streunern lassen kannst, bei denen du Angst haben musst, dass sie den Pferden zu nahe kommen oder sich falsch verhalten, etc. Dafür ist es dem Besitzer des Hofhundes unter Umständen halt ziemlich egal, ob der jetzt mit den Hunden irgendeines "Touris", der da gerade entgegen kommt, auch gut kann.


    Radfahrer und Konsorten sind immer eine Frage des Gegenseitigen Respekts. Ich habe mit den Mountainbikern hier keine schlechten Erfahrungen.


    Und das mit den Landfahrern, das im vorherigen Beitrag erwähnt wird, kenne ich auch. Irgendwo in der Pampa steht ein Auto, dessen Kennzeichen verrät, der steht nicht am Feldweg, weil er seinen Acker kontrollieren will. Leider hat der Fahrzeugbesitzer keinen blassen Schimmer davon, dass man Hunde besser nicht auf die Heuwiese lassen sollte und wenn der Hund dann hinter einem Hasen her ist, läuft der Halter auch mal mitten durchs Feld. Ja, da wird der Landwirt sauer, zu mir ist er trotzdem noch freundlich.


    Die reizarme Einöde kann ich so nicht bestätigen: Auch aufstrebende Fasane, Rehspuren, unterschiedliche Bodenbeschaffenheiten, Brombeerranken-Slalom, etc. sind Reize für den Hund. In der Stadt bin ich jedenfalls noch nie in einem frisch geschlagenen Wald unterwegs gewesen.


    Die Stadt, die bei uns am nächsten liegt, bietet natürlich um einiges größere Freilaufgebiete, als es sie offiziell bei uns gibt - ich bin dort auch nicht ungerne unterwegs, allerdings habe ich die "Anlein-Ablein" Knigge dort noch nicht verstanden. Bei uns leint man den Hund eher erst mal an, grüßt sich, wechselt ein paar Worte über den Hund und leint dann ab oder eben nicht. Dort scheint das eher unüblich zu sein, wenn man seinen Hund anleint scheint das wohl ein Code für "Achtung, komplett unverträglich!" zu sein.

  • Warum fahren die HH aufs Land?


    Nun, wir machen das, weil uns die täglichen Gassi-Strecken langweilig werden.


    Meinem Hund ist es egal, der schmüffelt gerne seine tgl. Grashalme ab.


    Aber wir mögen gerne mal was anderes sehen.


    Und die Lebensqualität des Hundes in der Stadt hat ja eher nichts mit dummen Verhalten der Stadtbewohner zu tun, die aufs Land fahren.


    Wer sich auf dem Land nicht benimmt, ist in der Stadt auch nicht besser. :smile:

  • Meine jetzige Russellhündin würde ich eher blutenden Herzens weggeben, als ihr ein Leben in der Großstadt zumuten. Das wäre für sie tatsächlich eine endlose Qual - sie ist viel zu empfindlich, zu reaktiv, zu lauflustig, mit große Abneigung gegen Menschenansammlungen und noch größerer Begeisterung für Feld, Wald &Wiese.


    Eine ihrer Vorgängerinnen dagegen, Terrierschnauzerpudeldackelmix, fand Feld, Wald & Wiese ebenso zum Gähnen wie Bewegung um ihrer selbst willen, liebte Menschenkontakte über alles und blühte erst richtig auf, als sie mich zum Großstadtstudium begleiten durfte.


    Ist also absolut eine Sache des Hunde-Individuums - der ersten wäre selbst der tollste Park zu klein, die andere hat sich auch in der drängeligsten City total wohlgefühlt.


  • Wer sich auf dem Land nicht benimmt, ist in der Stadt auch nicht besser. :smile:

    Möchte ich so nicht unterschreiben.
    In der Stadt fällt's halt auf.
    In der Pampa, wo man sich unbeobachtet wähnt, erlaubt sich der ein oder andere eher mal Sachen, die er sich sonst verkneifen würde.
    Und viele, fürchte ich, denken sich halt wirklich nichts dabei.
    Kein Asphalt? Priiiiima. Da darf der Hund ja...

  • Stimmt - fragt mal zum Beispiel einen Heideschäfer nach seinen Erfahrungen mit "nur spielenden" Stadthunden, deren Besitzer dann auch gern noch hochpampig werden. Dass die im gewohnten Umfeld SO die Sau rauslassen würden ,bezweifele ich auch.

  • Auch für uns, denn mit Bedauern sagte der Eigentümer, er könne keine Ausnahmen machen, wollte er das Verbot durchsetzen.

    Ich kenne die Problematik auch. An unserm vorherigen Wohnort war's ausserhalb der Stadt genau so. Wirklich übel.
    ich hab's mit "meinen" Bauern so gelöst: ich bezahlte für jedes mal Fährten 10.-
    Erzählte das rum, erzählte es jedem der mir begegnete, egal ob er's hören wollte oder nicht :D
    Bin 1x die Woche mit der Mülltüte losgezogen und habe Müll aus den Felder gesammelt und kacke eingesammelt.
    ich durfte (und darf) mit meinem Hund auf jede Wiese. Netter Nebeneffekt: Müllsammeln ist ansteckend :D
    Plötzlich war ich nicht mehr alleine mit Tüte unterwegs, es wurden weniger Stöcke ins Gras geworfen (macht die Maschinen kaputt) und Kacke weniger liegengelassen.
    Mit den Bauern reden, mal eine Flasche Wein oder eine Tüte Kekse mitbringen, sich bedanken und halt auch was bezahlen für die Nutzung hilft auch enorm. Grad das bezahlen hat auf viele, die unbedacht auf dem Land anderer rumtrampeln, eine enorm abschreckende Wirkung :D
    Und mir ist es das durchaus wert.
    So kann man Verbote MIT Ausnahmen durchaus gut durchsetzen.


    Ich kenne es auf dem Land zu sein, total auf dem Land, Touristenort, Kleinstadt, Grossstadt.
    Man kann Hunde überall schlecht halten :ka:
    Und es kann überall ungünstig sein, siehe Eingangspost. Solche Gegenden gibt's einfach :ka:



    Mein Hund liebt die Stadt! Sie mag die Altstadt und steuert durchs Getümmel, schnüffelt hie und da und dort und guckt, hört zu, Mit der Kleinen habe ich das noch nicht gemacht, die ist bisher echt ein Land-Ei.
    Aber die Grosse würde, wenn sie wünschen könnten, lieber in der Stadt sein. Da bin ich mir sicher.
    Und sie ist nicht gerade klein und auch nicht gerade der typische Begleithund :lol:
    Jetzt wohnen wir halt ländlich, Feld und Wald direkt vorm Haus. Die typischen Ausflugsziele sind ein paar Kilometer weit weg, wir haben hier wirklich unsere Ruhe.
    Sie kommt auch damit wunderbar klar aber wenn sie mal mit in die Stadt darf, blüht sie richtiggehend auf.

  • Unsere Pappenheimer hier sind meist Hauseigentümer.


    Auf ihren Grünflächen stehen Hundekackverbotsschilder.


    Sobald sie in die nächste Strasse abbiegen, sch...die Hunde mitten auf den Bürgersteig, an der Flexi in fremde Vorgärten und auf Auffahrten. Diese Stadt-/Vorstadtmenschen benehmen sich auf dem Land auch nur wie Ärs..e.


    Kotbeutel haben sie meist aber bücken geht ja ins Kreuz.


    Die haben nur Achtung vor ihrem eigenen Eigentum.

  • Was sollen sie denn auch machen? Auf ihren Grünflächen ist Kacken ja verboten und irgendwo müssen sich die Hunde doch erleichtern. ;)

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