Erster Züchterbesuch - eure Einschätzung: ist das ein guter Züchter

  • Hallo :winken: ,


    wir haben uns heute einen Züchter angeschaut, der aktuell einen Wurf hat (Golden Retriever, 10 Welpen, gerade 3 wochen).


    Nun war es der erste Besuch bei einem Züchter überhaupt für uns. Daher möchte ich euch um eure Einschätzung bitten.


    Als wir kamen war die Züchterin im heimischen Betrieb (Gaststätte) und hat dort gearbeitet. Sie brachte uns dann zu den Welpen die in einer Wurfkiste lagen, die in einer Küche (in der Hauptsächlich gerichtetes Hundefutter, Waage und ne Kaffeemaschine waren) stand. Die Mutter war auch da und kam uns sofort schwanzwedelnd und freudig entgegen. Den Vater hatten wir beim vorbei laufen im Hof gesehen. Er war interessiert, kam ans hoftor, bellte aber nicht.
    Beide Tiere sahen gesund und gepflegt aus.
    Die Hunde waren aber nicht allein, es war eine Frau bei ihnen die gerade dabei war die Welpen zu wiegen.


    Neber der Küche war noch direkt ein Wohnraum mit Couch und Esstisch angeschlossen in der auch schon gerichtet ein Welpengitter für später stand. Ich würde aber sagen dass das eine extra Wohneinheit ist in der nur die welpen gross gezogen werden. Denn es waren nur ziemlich abgenutze Möbel darin und auch am Boden sah man dass da öfter Welpen drauf gepieselt haben Parket leicht aufgeqollen).
    Zudem roch es etwas streng.


    Dort waren anfangs noch 3 Junghündinen in einem abgesperrten Bereich, die dann aber später raus gelassen wurden in den Hof.
    Die 3 sind alle ca. 6 Monate und aus ihrer eigenen Nachzucht. Sie sahen auch gepflegt aus. Wobei ich das Gefühl hatte Kopf und Beine sind bei denen schneller gewachsen als der Rest. So wie bei Jungpferden die schubweise wachsen und dann aussehen als ob kein Körpetteil zum anderen passt. Ist das bei Hunden auch so? :lol:


    Die Züchterin züchtet wohl hauptberuflich. Sie hat mehrere Hunde, nutzt auch Hunde aus Co-Ownerschaft zur Zucht. Und sie züchtet nicht nur Golden sondern auch Flat Coatet Retriever.


    Sie gehört nicht dem VDH an sondern einem kleinerem Verein, d.h die Hunde haben auch Papiere und es kommt jemand um den Wurf vor Abgabe zu prüfen.
    Sie sagte als Grund das ihr der VDH zu groß ist und man da nur ne Nr. ist. In dem kleinen Verein hätte man doch einen näheren und persönlicheren Bezug.
    Sie hat uns auch ihre Zuchturkunde gezeigt und im Vertrag haben wir auch gesehen wie der Verein heißt. Wir haben es nur in der Aufregung vergessen. Ich meine irgendwas mit Rasse und jagdhunde oder so?


    Sie zeigte uns dann welche Hündinnen noch frei wären und wir durften, nachdem wir die Hände desinfiziert hatten auch die Welpen auf den Arm nehmen.
    Die Hündin lief während dessen ruhig zwischen uns umher und suchte Streicheleinheiten.
    Als ich mit einem welpen vor ihr stand und mich zu ihr beugte leckte sie den Welpen sofort ab. Woraufhin der zu fiepen begann. Wir legten ihn daher in die Wurfkiste und sie ging sofort rein und legte sich zum säugen hin.
    Dann begann das grosse Gewusel wobei die Züchterin sofort schaute das jeder Welpe eine Zitze fand.
    Die Hündin lag während dessen ganz entspannt in der Wurfkiste.
    Die Frau die am Anfang bei den Welpen war sagte dann das sie eigentlich gerade die wurfkiste sauber machen wollte, das nun aber später macht und ging dann raus.


    Wir haben dann noch der Züchterin ein paar fragen zu
    - Futter (sie kennen zum Zeitpunkt der Abgabe alles, Frischfleich, Obst, Gemüse, Josera-Trockenfutter),
    - dem Röntgen, was ja einige Züchter Verlangen (sie sagt sie fände es natürlich schön wenn sie geröntgt werden und sie die ergebnosse bekommt, es ist aber eine freiwillige sache)
    - Abgabe (ist ab der 8. Woche, d.h. mitte dezember)
    - nach der Geburt (lief alles gut, kein KS, alle welpen lebend)
    - nach der Hündin (5 1/2 Jahre, 3. Wurf, arbeitet als Therapiehund mit Behinderten)


    Sie zeigte uns die Gewichtskontrollen (Welpen wogen bei der Geburt 400-500g, jetzt 1600/1700g) und sagte auch dass sie ab nächste woche Welpenmilch dazu bekommen die dann immer dicker wird und dann irgendwann gibt es aufgeweichtes TroFu.
    Die Hunde lernen Kinder kennen (die Frau die anfangs dabei war hat 2 kinder), autofahren, alltagsgeräusche... sie geht trotz Herbst mit ihnen raus, dann halt nicht ganz so lange wie im Sommer.


    Man darf sich ein Welpe raussuchen, aber sie behält es sich vor noch zu tauschen, wenn z.b. die familie sagt sie möchte einen ruhigen welpen und es dann ein sehr aktiver welpe.


    Bei der Abgabe bekommen wir Halsband und Leine, Futter, Futterplan, bilder-cd, leckerchen usw. mit. Die Welpen sind geimpft, entwurmt, gechipt. Haben Papiere, EU-Pass und sind bei Tasso registriert.
    Der Welpe kostet 1.500€.


    So, nun wissen wir nicht was wir davon halten sollen.
    Auf der einen Seite machten die Hunde einen gepflegten Eindruck. Wir hatten auch nicht das Gefühl das etwas verheimlicht werden soll, die Gewichtstabelle lag offen, sie hatte Fotobücher der Mutterhündin und ihrer anderen Hunde liegen und beantwortete alle unsere Fragen. Die Welpen waren klein, süß und knugfig. Sie hatten die Augen schon geöffnet und die Nase hat schon dunkle Pigmente.


    Das andere ist dass sie halt wirklich hauptberuflich züchtet (ich schätze mal min. 2-3golden und 2-3 Flatwürfe pro jahr). Es ist schon irgendwie Massenzucht...., andererseits hat sie zumindest Erfahrung?
    Die Wohnung war zwar altmodisch und etwas abgenutzt eingerichtet, aber sauber. Sie roch halt etwas streng. Wobei ja die Welpen auch noch überall ihr geschäft hin machen...


    Vom Menschlichen her ist die Züchterin nicht ganz unsere Wellenlänge, wobei wir die Sorte Mensch aber kennen und die, die dort in der Gegend wohnen eigentlich alle so sind ;) .
    Ansonsten war sie nicht so ne tüddelige Züchterin, sondern schon eher geschäftsmäßig.


    Ich weiss, schlussendlich ist es unsere Entscheidung unf ihr wart ja auch nicht vor Ort - denoch wäre lieb wenn ihr mir mal eure Einschätzung sagt.


    Lieve Grüsse
    Penny :winken:

  • Geh lieber für einen Golden Retriever zum DRC = Deutscher Retrieverclub oder zum GRC = Golden Retrieverclub. Sind beide dem VDH angeschlossen. Da kannst du alle Gesundheitsuntersuchungen einsehen usw.
    Papiere kann sich jeder am PC selber basteln.
    Und ausserdem kostet im VDH ein Goldie im Durchschnitt 1450 €.

  • Für mich wäre die Züchterin raus. Schon allein, dass Mutter und Vater bei der Züchterin leben lies mich aufhorchen, denn so wird oft das schnelle Geld gemacht - natürlich gibt es auch Leute die sich zu ihrem vorhandenen Zuchthund extra einen passenden weiteren Hund holen, aber das ist selten... einfach zwei nette Hunde zu kreuzen hat für mich nicht viel mit Zucht zu tun.


    Außerdem würde ich Retriever nur von einem dem FCI angeschlossenen Verein kaufen.


    Ich würde mich auch fragen, wieso da noch 3 Junghunde rumlaufen.

  • Die Züchterin hat nicht nur die 2 Elterntiere. Sie hat mehrer Hunde, Flats und Golden.


    Manche Tiere (so wie die Mutter) leben bei Co-Ownern, d.h. Mitbesitzer. Dort lebt der Hund eigentlich die ganze Zeit bis auf die Zeit in der die Züchterin einen Wurf mit ihr hat.
    Ich hab die Ahnentafel gesehen, sie sind nicht verwandt miteinander.

  • Eine Ahnentafel ist nur dann etwas wert, wenn es eine entsprechende Kontrollinstanz gibt.


    Was überzeugt dich von der Dame? Irgendwas, was Sie und die Hunde "besonders" macht?
    Golden Retriever Züchter gibt es ja wirklich wie Sand am Meer, da findet sich mMn sicherlich etwas besseres.



    die 3 Junghunde sind ihre, die sie für die Nachzuchtbehalten will da in den nächste 2 Jahren Hündinen aus der Zucht ausscheiden.

    Interessant wäre, ob Sie alle Hündinnen zur Zucht behalten will oder ob Sie sich die "beste" raussucht und den Rest weitervermittelt.

  • Ich hab die Ahnentafel gesehen, sie sind nicht verwandt miteinander.

    Was steht denn noch in der Ahnentafel? Kannst du daraus ersehen, ob die Eltern-, Groß- und Urgroßeltern HD und ED frei sind?
    Grade HD kommt bei den Golden Retr. nicht selten vor.


    Ich glaub, ich würde dort keinen Hund holen.

  • Ich hab nichts gegen kleine Vereine, die nicht dem VDH angehören.
    Aber ganz unabhängig davon wüsste ich gern, was das Gesundheitsamt zu einer hauptberuflichen Hundezucht in einer Gaststätte sagt o.O
    In der Küche waren Welpen ... es roch streng.
    Irgendwie fehlt mir gerade die Vorstellungskraft ...


    Mal abgesehen davon, dass eine Gaststätte ja auch einiges an Arbeit bedeutet - wenn sie gut läuft.
    Bleibt da Zeit für Zuchthündinnen u. Rüden, die Nachzucht und 2-3 Würfe im Jahr?


    Also ich würde da echt Abstand nehmen. In die Ahnentafel kann jeder was reinschreiben, wenn es nicht kontrolliert wird. Notfalls macht man sich mit Excel selbst eine.

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