Wie sieht Rudi nun aus ?

  • Hallo, Ihr Lieben !
    Als ich mich hier angemeldet habe, war Rudi noch im Babypelz, so wie Ihr ihn auf meinem Avatar sehen könnt.
    Was ist aus ihm geworden ?
    Gekauft hatte ich ihn ja am 18.6.2017 mit angeblich 3 Monaten. Die Tierärztin schätzte jedoch, dass Rudi ca 1,5 Monate älter ist.
    Nun haben wir Ende Oktober und laut Tierärztin ist er jetzt um die 8 Monate alt.
    Der damals noch kleine Mann brachte erst einmal gleich ein paar Mitbewohner (Flöhe) mit und auch von Giardien blieben wir nicht verschont.
    Rudi zeigte sehr schnell, dass er trotz seiner immens großen Klappe eigentlich ein Schisser ist. Das zeigt sich gerade an der Leine.
    Da werden andere Hunde, Fahrräder oder auch Menschen gnadenlos angepöbelt. Hat er dieMöglichkeit, anderen Hunden ohne Leine zu begegnen,
    so läuft alles harmonisch ab.
    Also mußte ein Trainer her. Jede Woche trainieren wir auf dem Hundeplatz, wo er natürlich auch mit anderen Hunden konfrontiert wird.
    Da zeigt sich Rudi immer von seiner besten Seite. Er lernt gern und macht auch super mit. Auch die anderen Hunde werden nicht angegiftet.
    Das Gassi-Gehen gestaltet sich jedoch noch immer sehr schwierig und macht im Moment nicht wirklich Spaß, wenn wir einem Hund begegnen.
    Ich werde mit der Trainerin mal sprechen, was wir da machen können, denn da muß eine Lösung her.
    Heute wiegt Rudi nun 25 Kg, ist seine Mitbewohner lange los und auch die Giardien haben wir im ersten Anlauf los bekommen.
    Und wie schaut mein Rudi nun aus und wie hat er sich entwickelt ?



    Die Ohren stellt er auf, wenn er sich konzentiert. Das sieht dann so aus :




    Nun wißt Ihr kurz mal, wie es uns ergangen ist.


    Liebe Grüße
    Bayouma

  • Weißt du eigentlich was alles in ihm steckt? Den DSH kann er ja nicht verleugnen.

  • Also ganz am Anfang habe ich auf einen Schäferhund-Malinois-Mix getippt. Rein vom Phänotyp her kommt er nun aber jetzt eher nach einem Schäferhund.
    Auch seinen Hang zum Hüten hat er wohl vom Schäferhund. Einer meiner Papageien ist neulich ausgebrochen und saß auf der Lehne vom Sessel. Draußen wird jeder fliegende Vogel versucht zu jagen. Er saß aber ganz brav vor dem Papagei und hat wirklich nichts gemacht. Man muß zu Situation folgendes sagen : Die Terrassentür war offen (Gardine davor), Papagei auf dem Sessel und Hund davor. Ich kam mir vor wie bei dem Rätsel mit der Ziege, dem Kohlkopf und dem Wolf,- sprich was zuerst ?!?
    Ich entschied mich zuerst für die Terrassentür, dann dafür, den Hund aus dem Wohnzimmer zu entfernen und dann den Papageien auf den Arm zu nehmen, um ihn wieder seiner Behausung zu zuführen.
    Manche Verhaltensweisen würde ich aber dem Malinois zuordnen.
    Bisher waren meine Schäferhunde immer leichtführiger als er es ist. Aber leider ist wohl in seiner frühen Kindheit sehr viel schief gelaufen.
    Also so ganz genau weiß man das halt nicht, was da alles drin steckt. Aber wie Du schon sagst, Dackelbenny, der Schäferhund ist nicht zu verleugnen.


    Liebe Grüße
    Bayouma

  • Den Malinois hat man auch nur am Anfang aus meiner Sicht gesehen. Auch ein Bekannter, der selbst einen Malinois besitzt, meinte sofort : Na da steckt doch ein Malinois drin. Heute sieht man das gar nicht mehr so doll.
    Welche Verhaltensweisen des Malinois ich bei ihm sehe ? Hui,- jetzt muss ich echt aufpassen, dass ich nicht gleich von anderen Malinois-Besitzern gesteinigt werde.
    Okay,- ich versuche es ganz vorsichtig. Der Malinois hat breites Spektrum, wie er sich zeigen kann. Das kann sich durch extreme Ängstlichkeit, die in dem Moment überhaupt nicht nachvollziehbar ist, zeigen bis hin zu einer Wesensstärke, die so manchen Leuten Angst machen könnte. Seine Sportlichkeit ist schon extrem.
    Was läßt mich nun dazu kommen, dass ich sage, dass der Malinois im Verhalten manchmal durchkommen könnte oder ich glaube, dass einer drin stecken könnte ?
    Rudi arbeitet ja auch mit mir auf dem Hundeplatz. Meine Trainerin ist auch immer dabei. Dort zeigt er anderen Hunden gegenüber ein ganz normales Verhalten. Er rennt zu den Hunden hin, bremst vorher ab und nähert sich dann vorsichtig. Wird er einem Hund zu rüpelig und weist dieser ihn dann zurecht, zeigt er auch ein ganz normales Sozialverhalten. Er spielt dann auch mit den Hunden ganz normal.
    Kommen wir nun zu seinem Verhalten draußen (an der Leine): Katatrophe hoch drei ! Er ist ein absoluter Leinen-Rowdy ! Er pöbelt alles an, was nur geht. Warum ? Er scheint zu denken, wenn ich die alle um mich rum so richtig böse anmache, dann kommen sie mir nicht näher. Er hat einfach Schiß ohne Ende.
    Aber dieses Angiften macht er mit solch einer Überzeugungskraft, dass hier im Dorf jeder Angst vor ihm hat. Das geht von anderen Hunden, über Radfahrer bis hin zur lieben älteren Oma, die so einen absolut bösen "Rentner-Rolli" hinter sich her zieht. Super-Gau ist für mich immer, Hund von der einen Seite und Radfahrer von der anderen Seite.
    Innen ist er absolut ein Kuschelmonster. Aber auch da zeigt er sich manchmal von einer sehr unausgeglichenen Seite.
    Neulich war er z.B. der Meinung, Herrchen nicht ins Schlafzimmer lassen zu müssen. Er knurrte ihn richtig böse an. Erst als ich ihn ansprach, was das denn jetzt soll, gab er Ruhe und ging dann schwanzwedelnd auf Herrchen zu.
    Es gibt ganz viele Beispiele, wo Rudi nicht die Ausgeglichenheit eines Schäferhundes hat.
    Jaaaaaaaaaa, - ich weiß, jeder Hund ist anders.
    Aber diese Tendenzen, die bei ihm echt nichts mehr mit dem Alter zu tun haben, erkenne ich trotzdem.


    Liebe Grüße
    Bayouma

  • :shocked:

    Der Malinois hat breites Spektrum, wie er sich zeigen kann. Das kann sich durch extreme Ängstlichkeit, die in dem Moment überhaupt nicht nachvollziehbar ist, zeigen bis hin zu einer Wesensstärke, die so manchen Leuten Angst machen könnte. Seine Sportlichkeit ist schon extrem.

    Breites Spektrum, ja - einen (extrem) ängstlichen Malinois habe ich persönlich noch nicht kennengelernt, möchte ich auch nicht. Kann es natürlich geben, ist aber absolut unerwünscht und sicherlich kein typisches Wesensmerkmal.


    Der Rest liest sich nach einem unsicheren Leinenpöbler. :ka:

  • Klar, dass extreme Ängstlichkeit beim Malinois nicht erwünscht.
    Glaub mir, einen ängstlichen Malinois erkennt man auch nicht auf den ersten Blick,- gerade wenn sie sich so gebärden, wie mein Schäferhund-Malinois-Mix. Was meinst Du, wie schwer es ist, den Leuten klar zu machen , dass Rudi nur Angst hat.
    Die Leute schauen mich dann immer an und man kann in ihren Augen lesen : "Eh, die Alte hat doch ne Panne !"
    Klar ist Rudi ein Leinen-Pöbler, aber halt ein ein schissiger !


    Liebe Grüße
    Bayouma

  • Welche z. B.?
    Malinois sehe ich jetzt rein optisch gar nicht.

    Ich seh auch net wirklich viel Mali, vor allem vom Verhalten her, bezüglich seiner Unsicherheit und Ängstlichkeit.


    Hab ich das richtig verstanden, dass Rudis Ohren nicht immer stehen?
    Wenn dann müsste ja sowieso noch was anderes als Mali oder DSH drin sein.

  • Ich sagte doch, jetzt sieht man wirklich den Malinois nicht mehr. Aber in der Anfangspahse hat man ihn wirklich gesehen.
    Seine Unsicherheit kommt von der leider wirklich katastrophalen Haltung am Anfang seine Hundelebens. Er kannte mit seinen angegebenen drei Monaten, wobei die Tierärztin ja meinte, er sein ca. 1,5 Monate älter, rein gar nichts.


    Aber heute möchte ich von Rudi etwas berichten, was uns ganz sicher weiter bringt, aber eher nach dem Motto : Der Weg ist das Ziel !
    Durch die Trainerin, Hundebekanntschaften auf dem Hundeplatz und auch aus eigenen Beobachtungen, wie er sich bei den Hunden meiner Chefin bzw. beim Rottweiler des Chefes meines Lebensgefährten benimmt, wußten wir ja, dass seine Leinen-Pöbelei wirklich nur Unsicherheit bezw. Schiß ist.
    Bei nem 61cm großen, pöbelnden Hund glaubt einem das auf dem Dorf natürlich niemand, rein nach dem Motto "Der tut nix."
    Ehrlich gesagt, wenn ich Rudi von außen betrachten würde, würde ich das auch nicht glauben.
    Gestern spielte uns der Zufall eine Gelegenheit in die Hände, für die ich mehr als dankbar war. Als ich noch meine kleine ältere Westi-Hündin hatte, traf ich immer eine ältere Frau mit einem alten Westi-Rüden, bei dem sie mir anfangs sagte, der wäre absolut unverträglich. Aber bei unser ersten Begegnung meinte ich : Schauen sie mal, der schaut so interessiert und verliebt, dass ich es trotzdem gern mal vorsichtig versuchen würde. Er war ein wirklich gesetzter Herr, der beim Anblick meiner Westi-Hündin völlig verzückt war. Und siehe da, der absolut unverträgliche Hund entpuppte sich auf seine alten Tage zu einem verliebten alten Gockel. Er war zu der Zeit 11 Jahre und meine Hündin war 5 Jahre alt.
    Es entwickelte sich eine solche Freundschaft, dass die Dame ihren alten Bobby nicht mehr an unserer Tür vorbei bekam, weil er meine Westi-Hündin Batida sehen wollte. Ihr Bobby starb vor zwei Jahren und meine Batida ja im Juni diesen Jahres. Von der netten Scher-Tante erfuhr ich, dass sie jetzt wieder einen neuen Westi hat.
    Diese Vorgeschichte mußte kurz sein, damit man versteht, warum mir gestern der Zufall half.
    Mein Lebensgefährte war gestern mit Rudi draußen. Er freute sich schon, dass es ein relativ entspanntes Gassi-Gehen war, denn man traf auf keinen Hund. Kurz vor der Haustür kam es dann : Auf der gegenüberliegenden Straßenseite kam die ältere Dame mit ihrem neuen Westi. Rudi's Reaktion ? Ich pöbel was das Zeug hält !
    Die Dame winkte freundlich rüber und sagte : "Hey, Ihr habt wieder nen neuen Hund ? Ich habe schon gehört, dass nun auch Eure Batida tot ist."
    Sie ignorierte Rudi's Pöbelei einfach.
    Mein Lebensgefährte reagierte geistesgegenwärtig und meinte : "Warten Sie, ich komme rüber, dann müssen wir nicht so schreien."
    Köönt Ihr Euch die Augen der Dame vorstellen, als mein Lebensgefährte mit einem total pöbelnden Hund auf sie und einen kleinen Westi zukam ?
    Keiner braucht jetzt aufzuschreien und mir gleich entgegen zu werfen : So etwas macht man doch nicht !
    Schon beim ersten Schritt auf die Dame zu, erklärte mein Lebensgefährte ihr, dass nichts passieren würde, weil Rudi nur aus Angst und Unsicherheit pöbeln würde. Wieder hatte sie Vertrauen. Ich muss wirklich sagen, dass ich vor der Dame mehr als nur Hochachtung habe.
    Rudi kam also auf den Hund zu und je näher er kam umso weniger wurde seine Pöbelei bis er schließlich ganz verstummte und sich wirklich sehr vorsichtig diesem kleinen Westi näherte. So kannte ich das auch vom Hundeplatz : Erst einmal motzen und dann ein ganz normales Verhalten zeigen.
    Beide Hunde beschüffelten sich ganz ausgiebig und Rudi war auch bei seine sonst immer so tollpatschigen Art ganz vorsichtig. Beide liefen ein kurzes Stück schwanzwedelnd nebeneinander her und es war ganz entspannt.
    Die Dame streichelte Rudi auch noch und meinte : "Der ist ja wirklich ein ganz Lieber !"
    Mein Lebensgefährte erklärte ihr dann auch noch, dass sein ganzes unsicheres Verhalten einfach von den Lebensbedingungen des Halters davor her rührten und dass wir nicht nur auf dem Hundeplatz mit einer Trainerin daran arbeiten würden.
    Könnt Ihr Euch vorstellen, wie gut das tat ?
    Es war halt nicht nur, dass Rudi ganz ruhig blieb und auch vorsichtig mit dem kleinen West (wird im Dezember ein Jahr alt) umging, sondern auch mal die Gelegenheit hatte, mit seiner Angst umzugehen. Es war ein positives Erlebnis für ihn. Obendrein weiß ich jetzt, dass die Dame das hier auf dem Dorf auch anderen Hundebesitzern erzählen wird, die bisher schon die Straßenseite wechselten, wenn sie Rudi sahen.
    Mir ist dabei aber auch klar, dass das Ganze noch ein ganz langer Weg werden wird und dass wir nicht immer auf so mutige Hundebesitzer stoßen werden. Wenn ich ehrlich sein soll, dann verstehe ich das auch sogar.
    Ferner weiß ich auch, dass ich bei allen Annäherungen auch immer mit äußerster Vorsicht an die Sache herangehen muss, denn so ein Schisser hat immer eine ganz niedrige Schwelle, wo er kippen könnte. Es kann natürlich auch immer sein, dass sich Hunde einfach auch mal nicht abkönnen.
    Bei aller Euphorie, die ich jetzt habe, bleibe ich wachsam und werde immer aufpassen, dass kein Hund zu Schaden kommt.
    Aber ich glaube einfach, dass ein erster Schritt in die richtige Richtung da ist und ich hoffe, dass es so weitergehen kann. Es wird sehr lange dauern und es besteht auch die Möglichkeit, dass er seine Angst nie ablegen wird.
    Jedoch glaube ich innerlich oder vielleicht ist es auch Hoffnung, dass ich Rudi vielleicht doch bei seiner Unsicherheit helfen kann. Ich wünsche mir es zumindest, denn er hat es verdient, ein Hundleben zu bekommen, in welchem er ohne Angst und Unsicherheit leben kann.


    Liebe Grüße
    Bayouma

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