Hund zieht an der Leine - was tun ?

  • Hallo in die Runde,


    seit ein paar Wochen habe ich meinen "Nenek", einen deutschen Jagterrier-Mischlingsrüden, 7 Jahre alt. Zuvor lebte er 4 Jahre in München mitten in der Großstadt, anschließend etwa ein halbes Jahr in einer sehr liebevollen Pflegestellt. Er hat sich bei mir schnell eingelebt und eigentlich ist alles paletti.


    Fast alles. Obwohl Nenek an sich gut erzogen ist - die Grundkommandos wie Sitz, Platz etc. beherrscht er aus dem FF - habe ich ein ständiges Problem beim Spazierengehen. Nenek zieht an der Leine. Nicht immer, aber zu 80-90%. Ich benutze in der Stadt eine normale Leine. Natürlich habe ich das Übliche bereits versucht: Fängt er zu ziehen an, bleibe ich stehen. Läßt der Zug nach, lobe ich ihn (verbal oder auch Leckerchen) und laufe weiter. Dann zieht er allerdings sofort wieder. Wenn ich das stehenbleiben konsequent durchziehe, dann komme ich immer nur 1-2 Schritte weit.


    Außerhalb der Stadt benutze ich eine Flexi-Leine, da geht es ein wenig besser. Wenn er kurz vor dem Leinen-Anschlag ist, rufe ich ihn zurück oder sage "Langsam". Das klappt kurzzeitig, aber nach ein paar Sekunden läuft er wieder nach vorne. Heißt, wenn ich ständig am Ball bleibe, also alle 10 Sekunden rufe, geht es, aber sobald ich damit aufhöre zieht er wieder.


    Ich komme seit etwa einem Monat keinen Schritt witer. Was mache ich falsch bzw. wie sollte ich vorgehen?


    Viele Grüße
    Markus

  • Hallo.
    Du hast schon gute Ansätze. Ich würde mich etwas interessanter für den Hund machen. Sprich, gib ihm einen Anreiz in Form von leckerchen. Ich habe immer eines in der linken Hand gehabt und Vini vor die Nase gehalten. Das gab es natürlich nur für ordentliches fuss gehen.
    Vini ist leider seit einen halben blind, so dass ich nochmals intensiv mit ihr üben musste, an meiner Seite zu bleiben. Gleiches Schema, selber Erfolg. Vini geht genau an meiner linken Seite, auf ein Kommando auf der rechten. Es dauert halt immer etwas, bis solche Sachen sitzen... also, Weiterhin Geduld... =)
    Eine flexileine finde ich zum Fussgehen üben recht unpassend. Der Hund hat ja permanent Spannung auf der Leine und erfährt keine Lockerung, selbst wenn er langsamer geht... benutz vielleicht lieber eine schleppleine...

  • Lass die Flexileine weg! Eine Flexi gibt nach, sobald der Hund "anzieht". Wenn dann das Ende der Flexi erreicht ist, versucht er natürlich fester anzuziehen, damit die Leine wieder länger wird.
    Ich würde ihn nicht mit Leckerlie fürs umdrehen belohnen, sondern für die lockere Leine. (Und wenns nur einen Schritt lang locker bleibt!) Sonst hast du unter Umständen das Problem, dass er denkt, dass erst ziehen muss, damit du stehen bleibst, er umdrehen und er sich seine Belohnung holen kann.

  • Ich versuche es bereits mit Leckerchen. Nicht jeden Tag, aber zumindest am Wochenende, wenn ich Zeit für ausführlichere Übungen habe.
    Solange ich das Leckerchen in der linken Hand halte, dann schaut er auch darauf, läuft also quasi "blind", weil er sich ja umdreht. Ohne Leckerchen zieht er jedoch sofort wieder an. Ich kann ja beim Spazierengehen nicht permanent mit Leckerchen herumlaufen - mir fehlt da irgendwie der Übergang zum Normalzustand ...


    Hm ... Schleppleine habe ich keine, weil mich das ständige "Einholen" der Leine nervt - aber da könntest du natürlich Recht haben ... wobei ich die Flexileine nicht oft benutze, meine Standardrunden sind in der Stadt.

  • Bei uns kam der Durchbruch, als ICH kapiert habe, dass mein Hund nicht weiss was es bedeutet, wenn Zug auf das Halsband kommt. Er wusste nicht, was er dann machen sollte, was eigentlich verlangt war. Und so haben wir in kleinen Schritten geübt, zu verstehen, dass nachgeben das gewünschte Verhalten wäre. In Slow Motion. Gibt von flying paws hiermit im Forum super Videos dazu.

  • Bei uns kam der Durchbruch, als ICH kapiert habe, dass mein Hund nicht weiss was es bedeutet, wenn Zug auf das Halsband kommt. Er wusste nicht, was er dann machen sollte, was eigentlich verlangt war. Und so haben wir in kleinen Schritten geübt, zu verstehen, dass nachgeben das gewünschte Verhalten wäre. In Slow Motion. Gibt von flying paws hiermit im Forum super Videos dazu.

    Ist "flying paws" ein User hier im Forum? Über die Mitgliedersuche habe ich nichts gefunden.

  • Vielleicht hilfts dir auch, wenn du dir z.B. ein Geschirr zulegst, das mit "es ist mir wurscht ob mein Hund zieht oder nicht" verknüpft ist und dann noch ein Halsband oder ein zweites Geschirr dazu, das bedeutet "jetzt wird konsequent geübt". Und wenn die Leinenführigkeit dann soweit funktioniert, kannst du das "Zieh-Geschirr" ja überwiegend weglassen. Hunde verstehen das meist, was die Spezial-Ausrüstungsgegenstände bedeuten. (Meiner weiß auch: Kettenhalsband bedeutet Training, also Halligalli und Leckerlies.) So machst du dir nix kaputt, wenn du mal einfach nur von A nach B willst und keinen Nerv für alle zwei Schritte stehen bleiben hast.
    Ich würde da echt gaaanz kleinschrittig anfangen, in der Wohnung, dann draußen wenn nix los ist und der Hund sich schon etwas auslaufen durfte, usw.

  • Ich versuche es bereits mit Leckerchen. Nicht jeden Tag, aber zumindest am Wochenende, wenn ich Zeit für ausführlichere Übungen habe.
    Solange ich das Leckerchen in der linken Hand halte, dann schaut er auch darauf, läuft also quasi "blind", weil er sich ja umdreht. Ohne Leckerchen zieht er jedoch sofort wieder an. Ich kann ja beim Spazierengehen nicht permanent mit Leckerchen herumlaufen - mir fehlt da irgendwie der Übergang zum Normalzustand ...

    Ich würde da Leckerchen nicht so halten, dass er es mitkriegt, es soll ja eine Belohnung für sein Verhalten sein und nicht genutzt werden um ihn zu "locken".

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