Ist ein älterer Hund für Anfänger geeignet?

  • Auch wir haben als Hundeanfänger einen älteren Hund aufgenommen und wollten auch bewusst keinen jungen Hund.


    Sunny war damals fast 11 Jahre als wir sie übernommen haben.


    Sie konnte eigentlich nix und hatte einige Spezialeffekts, von denen wir aber wussten. Die spielen hier aber keine Rolle.


    Was ich sagen kann, sie hat unglaublich viel bei uns gelernt. Sie hat an der Leine wie ein Berserker zeogen, nix mit Sitz, Platz, Bleib, Rückruf,...


    Das hat sie alles in Windeseile gelernt und auch vieles zusätzlich. Wir haben Dummytraining gemacht, viel Unterordnung, Tricks,... Es hat ihr riesig viel Spaß gemacht. Das alles natürlich angepasst an ihr Alter. Sie hat gelernt völlig entspannt mit den Öffis zu fahren (kannte vorher nur Auto),...


    Außerdem ist sie total zur Ruhe gekommen, sie war vorher innerlich sehr unruhig.


    Und reichlich abgenommen wurde auch. :D Aus dem dicken Klops ist eine richtig ansehnliche Hundedame geworden, mit der man auch locker 6 Stunden durch die Landschaft streifen konnte.


    Leider konnte sie uns aufgrund eines Behandlungsfehlers nur knapp 2 Jahre begleiten, aber die waren umso wundervoller.


    Für uns war es genau die richtige Entscheidung. Unsere jetzige Hündin haben wir mit ca. 6 Jahren übernommen, jetzt ist sie 7. Wir hätten auch gerne wieder eine ältere Hündin genommen, aber Kami hat uns wegen ihrer ruhigen Art trotzdem überzeugt.


    Klar es gibt mal Alterzipperlein, aber ich finde die älteren haben einfach eine besondere Ausstrahlung.


    Die Gewichtsklasse sollte man in jedem Fall bedenken, es ist von Vorteil wenn man den Hund dann auch mal tragen kann. Sunny hatte 23kg bei Ankunft, später dann 16kg nach dem Abnehmen. Das ging gut. Kami hat 23kg, das wäre so unsere persönliche Grenze. Das ist aber ziemlich individuell.


    Mit den Wehwechen muss man auch die Kosten bedenken, da sollte man ein ordentliches Polster haben. Die meisten Kranken-und OP Versicherungen nehmen keine älteren Hunde.


    Wir sind beide nicht die Typen für Welpen oder Junghunde, für uns ist es so genau richtig.


    Kami kannte gar nichts, als sie zu uns kam und hat sich völlig unproblematisch in unser Leben eingefügt. Nach dem 1. Tag war es, als wäre sie immer hier gewesen und der Rest ging fast wie von allein. Sie kann auch Öffis fahren und schläft, bleibt allein, man kann sie überall mithinnehmen, kann inzwischen im Wald ohne Leine laufen, kennt die Grundkommandos,... Lernt die ersten Tricks und weiß das die Küche der wichtigste Raum im ganzen Haushalt ist. :D


    Also auch ich kann nur dazu ermutigen.

  • Ich würde erstmal ganz unverbindlich die Tierheime in eurer besuchen um zu schauen, ob irgendwo ein passender Hund für euch wartet.
    Ältere Hunde sind toll geeignet für Anfänger, wenn sie aus einem verantwortungsvollen Umfeld kommen.
    Ihr könnt schildern ,welche Kriterien für euch relevant sind. Meist beraten Tierheime dahingehend sehr gut, sie wollen ihre Hunde ja dauerhaft gut unterbringen.
    Falls ihr doch eine spezielle rasse sucht, könnte es natürlich im Tierheim schwierig werden.
    Züchter geben öfter junghunde ab. Aber wenn Sie ältere Hunde weggeben, wäre ich erstmal skeptisch...
    Unsere Vini stammt vom Züchter. Sie war ein knappes Jahr alt, als wir sie bekamen. Der Züchter wollte sie gerne behalten, doch eine seiner "Althündinnen" kam mit Vini nicht klar. Er hat sich natürlich für seine alte Hündin entschieden, die schon nicht mehr in der Zucht war, und schweren Herzens Vini abgegeben.
    Da ihr beiden wohl etwas unterschiedliche Vorstellungen habt, wäre jedoch der Tierschutz meine erste Wahl an euerer Stelle. Vielleicht findet ihr einen tollen mix, der passt...
    Alles gute

  • Ach, zum Thema Hundetrainer. Lies ruhig Bücher von Martin Rütter und auch die hier sonst empfohlenen, aber lass (erstmal) Cesar Millan. Seine Methoden sind, nunja, sehr speziell. Einige Ansätze sind durchaus ok. Aber für eher unerfahrene Hundemenschen definitiv nicht geeignet. Mit seinen Methoden könnt ihr sehr viel Schaden anrichten, was die Bindung zum Hund anbelangt!

  • Mach einen Grillabend und mit den beiden Büchern, zündest du den Grill an.
    Dann überlegt euch bei einm schönen Steak oder einer veganen Formbratwurst, was für Hunde euch optisch gefallen und was ihr mit dem Hund machen wollt.
    Wandern,
    Sofaquetsche
    Tuniere laufen und Weltmeisterschaften gewinnen.


    Dann noch mal abgleichen, wieviel Zeit ihr täglich mit Hund verbringen könnt, wie das Alltagsleben für den Hund wahrscheinlich aussehen würde und wie ihr Urlaube mit Hund oder ohne gestalten wollt.


    Und dann würde ich Geld sparen für die Anschaffung eines Hundes.
    Nothund aus dem Tierheim/schutz um die 400 Euro
    Rassehunde abe 500 Euro vom Züchter, je nach Rassewahnsinn ist nach oben keine Grenze!
    Meine spitzenmässige Zuchthunde von ablosut tollen Züchtern kamen jeweils 850 Euro.


    Mein Mischlinge habe ich aus dem Tierheim und einmal aus einer Nohilfe für Hunde einer speziellen Rasse. (also ein Rassehund ohne Papiere).


    Bitte keinen Vermehrer unterstützen!!!!!

  • Du hast ja schon viele Tipps bekommen und noch ist es ja nicht soweit, aber mal ein kleiner Ratschlag von mir:
    Wenn der Hund dann bei euch einzieht, lasst es bitte ruhig angehen. Lasst ihn sein neues Zuhause in Ruhe ansehen, lasst ihn "ankommen".


    Bekannte haben sich nach dem Tod ihrer Hündin in TH umgesehen, sind Gassi gegangen, haben den Hund kennen gelernt.
    Am Tag, als sie ihn nach Hause holten, haben sie ( Eltern, 2 erwachsene Kinder ) eine Willkommensparty :roll: für den Hund geschmissen, mit Familie, Freunden und wer weiß noch alles. Natürlich war das arme Tier völlig verunsichert, überfordert und gestresst. Folge: er hat zugebissen und ist am nächsten Tag wieder im TH gelandet. :motzen:
    ( Ich konnte die blöde Ziege noch nie leiden )

  • Die Milan Bücher würde ich gaaanz weit weg legen -zumindest wenn Du das Ziel hast, mit deinem zukünftigen Hund eine Beziehung zu haben, die auf Vertrauen und Freude beruht.
    Mit physischer & psychischer Unterdrückung gewinnt man kein Vertrauen und Spaß macht es schon gleich gar nicht.

  • Milan hat aber sehr gute Ansätze was die eigene Ausstrahlung und Körpersprache betrifft.

  • Milan hat aber sehr gute Ansätze was die eigene Ausstrahlung und Körpersprache betrifft.

    Ach deswegen wird er so oft gebissen :roll:


    Ich halte seine Grundsätze ja für ganz nett aber sein Training ist die pure Katastrophe....

  • Milan hat aber sehr gute Ansätze was die eigene Ausstrahlung und Körpersprache betrifft.

    Das ist ja nun nichts neues, haben andere Trainer auch - ohne auf der anderen Seite dann so brutal zu werden wie Milan. Wenn ein Trainer starre Angst als Entspannung tituliert, hat er in meinen Augen auch nicht wirklich viel von dem kapiert, was er selbst so schwafelt..

  • Ich danke euch an dieser Stelle nochmal für eure vielen Ratschläge :)


    Mein Freund ist am WE wieder bei mir und dann werden wir uns über das Thema noch einmal auseinander setzen. Die Bücher sind übrigens angekommen. Ich werde mich bis zum WE erstmal ein wenig belesen. Diese Bücher werden definitiv auch nicht die letzten sein.
    Es wird definitiv noch genügend Zeit verstreichen bis wir uns zu einem Hund entschließen. Mir ist es wichtig vorbereitet zu sein, deshalb versuche ich mir demnächst auch viel Wissen rund um Hunde anzueignen, um schon mal in der Theorie auf Probleme reagieren zu können.


    Ein finanzielles Polster benötigen wir ohnehin für den Hund und auch eine größere Wohnung für uns beide (Wir sind noch nicht zusammen gezogen). Erst wenn wir denken, das wir die Anforderungen an einen Hund erfüllen können, erst DANN werden wir uns entscheiden können.


    Heute oder spätestens morgen werde ich den Tierheim erstmal alleine einen besuch abstatten, am WE vielleicht nochmal mit meinen Freund. Die Bücher werde ich versuchen parallel zueinander zu lesen um mir erstmal einen groben überblick zu verschaffen. Ich denke spätestens nach der Hundeschau in Leipzig werden wir unsere Kriterien an Optik verhalten und Grundvoraussetzungen für einen Hund zusammentragen.



    Noch eine kleine Frage am Rand zum Thema Urhund. Ich habe gelesen das diese Hunde fast gar nicht bellen, das würde auf jeden Fall in unser Schema passen. Allerdings stand oft geschrieben, dass sie wegen ihres starken Eigenwillens schwer erziehbar sind. Könnte sich diese Eigenschaft auch bei einem Mischling äußern bzw. wären solche Eigenschaften überhaupt zu bewältigen für Anfänger, wenn es denn so kommen sollte?
    Hüte Hunde müssen wohl auch etwas schwieriger sein für Anfänger, deshalb möchte ich mich im Vorfeld erkundigen, wie sich solche Eigenschaften eventuell auf einen Mischling auswirken, oder ob ich mir dabei zu viele Gedanken mache.

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