Welpe zieht ein - überallhin mitnehmen oder doch Ruhe?

  • Ich habe meinen anfangs nur zum Pferd mitgenommen, wenn ich nicht ausreiten gegangen bin. Er ist im Reiterstüberl gelegen, wenn ich geputzt und gesattelt habe und dann wurde er neben dem Platz angebunden und hab mit dem Pferd gearbeitet. Da hat er geschlafen oder zugesehen oder etwas herumgeschnüffelt, konnte die Pferde mal mit etwas Abstand kennen lernen und sich an die Umgebung gewöhnen.

  • Danke für all eure hilfreichen Antworten. Ich denke, ich wurde etwas verunsichert, als ich diverse Themen bzgl. "Welpenwahnsinn" gelesen habe und dort das ständige mitnehmen, überreizen usw. als Begründung genannt wurde.


    Was die Box betrifft: Sie soll vor allem ein Rückzugsort werden, sie ist auch für die Kinder optisch eine gute Begrenzung und nachts soll sie dabei helfen, dass er sich meldet, wenn er muss. Ich habe dank Kinder ja einen sehr leichten Schlaf, mich schreckt jedes kleinste Geräusch hoch :-) Tagsüber steht die Tür der Box natürlich offen und käme mit dem Laufstall nur zum Einsatz, falls er wirklich so durchdreht, wie ich in ein paar Threads zum Welpenwahnsinn gelesen habe. Aber das schienen schon Extrembeispiele gewesen zu sein. Es ist einfach meine Notlösung, die mich etwas beruhigt.


    Ja, ich denke auch, dass es dann auch stark auf den Charakter und den individuellen Welpen darauf ankommt. Ich bin nur froh, dass er wirklich von Anfang an starken Kinderkontakt hat. Bald lernen wir ihn auch persönlich kennen, leider können wir nicht öfters hinfahren, da er ziemlich weit weg ist (wir hatten mehrere Züchter besucht, wollten aber unter anderem auch unbedingt einen, wo der Welpe schon mit Kindern die ersten Wochen verbringt).


    Was das Pferd betrifft: So hatte ich mir das auch vorgestellt. Die ersten Male mal nur Eindrücke aufnehmen, da würde ich auch nichts mit dem Pferd machen (bei meinem Pferd in der Box sitzen übrigens öfters die Babykatzen oder Hasen, mein Pferd ist das Herumgewusel also gewohnt und geht sehr sanft mit allen kleinen Geschöpfen um und passt sehr auf - aufpassen muss ich natürlich auch immer!) Erst später würde ich auf dem Platz mal longieren oder Bodenarbeit machen (was nicht lange dauert) und den Kleinen daneben anhängen. Reiten wird da wohl ohnehin schon schwieriger werden, wenn der Platz gefriert (Halle haben wir keine). Und da mein Mann Schichtarbeit hat, kann ich zum Ausreiten auch alleine hin, das habe ich auch so vor.


    Und natürlich darf nicht jeder anfassen! Da war ich bei meinen Babys streng, da bin ich bei meinem Pferd streng und da wäre ich beim Welpen streng.


    Dann werden wir einfach mal bei der ersten Veranstaltung, die eine Stunde dauert, sehen, wie er das macht und ob er da zurechtkommt, und ob er sich auch wirklich in seiner Tasche zurückziehen und zur Ruhe kommen kann (natürlich zuerst zu Hause damit "üben" bzw. anbieten). Wenn nicht, auch kein Problem, dann geht immer nur einer von uns Eltern hin, der andere bleibt beim Welpen zu Hause. Ist immer auch eine Möglichkeit.

  • und nachts soll sie dabei helfen, dass er sich meldet, wenn er muss.

    Ich habe damit bei all unseren Welpen sehr gute Erfahrungen gemacht und nach kurzer Zeit konnte die Boxentüre nachts offen bleiben wenn der Welpe nicht mehr nach draußen musste.
    Ich finde, dadurch, dass der Welpe wegen der Box keine Möglichkeit hat, sich unbemerkt nachts drinnen zu lösen, klappt die allgemeine Stubenreinheit tagsüber um einiges besser weil der Hund nicht aus Versehen "lernt", dass man sich ja drinnen einfach lösen kann wenn man muss weil es Frauchen nicht mitbekommt.


    Aber zur nächtlichen Unterbringung in der Box hat jeder seine eigene Meinung, das wirst du schnell merken. ;)

  • Man liest so viel Unterschiedliches: Überallhin mitnehmen, Prägephase nutzen, was er jetzt lernt und miterlebt, fällt ihm später leichter, und dann wieder: nur ja nichts mit ihm machen, er muss vor allem Ruhe lernen. Schließt das eine das andere aus?

    Ich finde, das eine schließt das andere aus. War zumindest bei uns so. Ich habe auch gelesen, was der Hund nicht alles am besten mit 9 Wochen lernen soll und habe das auch versucht. Mit dem Erfolg, dass Emil vermutlich zu wenig Ruhe hatte und ein ziemlich nervöser, hibbeliger und vor allem lauter Hund ist :ugly: .
    Ob das jetzt daran liegt kann ich natürlich nicht sicher wissen. Er hat auch eine Schilddrüsenerkrankung, vllt ist sein Wesen und seine unglaublich anstrengende und frustrierende Junghundezeit auch darauf zurück zu führen.
    Die erste Woche gab es nur Garten und eingewöhnen, danach einmal wöchentlich Welpenstunde.
    Emil war recht schnell stubenrein, hat so gut wie nie was kaputt gemacht, schnell die Beisshemmung gelernt, das war alles top. Aber diese Stressanfälligkeit mit der gekoppelten Lautstärke...abartig.
    Ich würde beim nächsten Welpen deutlich mehr Ruhe halten. Den Kleinen auch öfter mal zum Schlafen "zwingen". Im Rückblick hat Emil kaum mal längere Zeit geschlafen.


    Aber lass es wirklich auf Dich zukommen und versuche den kleinen Kerl erstmal kennen zu lernen. Dann richte Deine Tage anfangs vermehrt nach ihm aus, je nachdem was er so verträgt. Du merkst ja, ob er nach Ausflügen nicht zur Ruhe kommt, oder noch drei Tage später nervös ist.


    Auf jeden Fall freut Euch an dem Welpen, die Zeit geht so schnell vorbei und sie sind soooo süß. Emil war etwa so groß wie ein Meerschwein, als er zu uns kam und jetzt hält er sich für den stattlichsten Rüden überhaupt. :hust:

  • beim sheltie gilt tatsächlich lieber weniger machen als zu viel, sie setzen Stress allzu häufig auf eine sehr penetrante (und vor allem LAUTE) Art um.


    Ich habe für das felltier am Anfang tatsächlich ihren stoffkennel mitgenommen. Wenn's ihr zu viel wurde (oder ich nicht 100% beim Hund war mit der aufmerksamkeit) kam sie da rein. Die Box kennt und liebt sie und liegt auch heute noch gern drin - auch wenn sie inzwischen eigentlich zu klein ist.


    Beim sheltie gibt's meiner Meinung nach noch eine zweite "baustelle"... die frusttoleranz ist häufig ausbaufähig und die extreme reaktivität auf bewegungsreize muss immer im Auge behalten werden. Auch wenn der Hund zu ruhen scheint und nur zusieht- meine pusht sich auch dabei innerlich und irgendwann platzt sie dann. Sie darf also auch z.b nicht zusehen wenn andere Hunde Bällchen spielen.

  • Bzw. sollte man wissen, wie man diese Dinge am Besten kanalisiert. Ich denke einen reaktiven Hund "städnig zur Ruhe zu zwingen" kann auch nach hinten losgehen. Das Mittelmaß macht es eben.


    Insbesondere bei Shelties, die ja nicht nur "reaktiv", sondern auch schnell in das andere Extrem "unsicher" fallen ist es gut, wenn man ihnen mit bestimmten Dingen da die nötige Selbstsicherheit geben kann.


    Gibt hier einen langen Sheltiethread, da könntest du ja mal mit einsteigen.


  • Beim sheltie gibt's meiner Meinung nach noch eine zweite "baustelle"... die frusttoleranz ist häufig ausbaufähig und die extreme reaktivität auf bewegungsreize muss immer im Auge behalten werden. Auch wenn der Hund zu ruhen scheint und nur zusieht- meine pusht sich auch dabei innerlich und irgendwann platzt sie dann. Sie darf also auch z.b nicht zusehen wenn andere Hunde Bällchen spielen.

    Danke für den Hinweis!


    Das habe ich auch vor speziell mit ihm zu üben und habe da schon super Tipps dazu bekommen - aber das ist natürlich für viel, viel später :-)


    Meine Stiefschwester, die Tierärztin ist, und einen Aussie Welpen hatte (sie hat ihn natürlich immer noch, nur ist er jetzt kein Welpe mehr :-) ) ist mit der Tasche sehr gut klargekommen, ich denke, mit der tut man sich etwas leichter als mit einer Transportbox, die man überallhin mitschleppt. Ich kann ihn dann auch mit der Tasche auf dem Schoß haben, kuscheln, die Hand drinnen haben, ihn streicheln und beruhigen.

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