Wie soll es bloß weitergehen..

  • Moin,


    ich bin ziemlich verzweifelt.


    Vor zwei Tagen wurde unsere kleine Mischlingshündin Kropka (9) von einer Nachbarshündin (Anatolischer Hirtenhund) beim Gassigehen am Morgen gebissen und so stark verletzt, dass sie sehr starke innere Blutungen hatte. Am Abend musste ich mit meinen Schwestern in die Tierklinik fahren und wir sollten uns entscheiden, ob wir sie operieren lassen sollten oder ob sie eingeschläfert werden sollte. Unsere Eltern waren zu der Zeit unglücklicherweise im Urlaub.


    Die Tierärztin war uns gegenüber sehr ehrlich und sagte uns, dass sie uns empfehlen würde, unsere Kleine einzuschläfern, da mit nicht einzuschätzenden neurologischen Folgen gerechnet werden müsste, falls sie die OP überhaupt überleben sollte. Das größte Problem war, dass sie die ganze Zeit über innere Blutungen, teilweise auch in die Lunge, hatte.


    Wir haben uns schlussendlich dazu entschlossen, unsere Kleine einzuschläfern, da wir ihr unnötiges Leid ersparen wollten.
    Als sie letztendlich eingeschlafen ist, waren wir an ihrer Seite und haben sie gestreichelt und gekrault wie wir es immer getan haben. Luna, unser Zweithund, war zumindest beim Abschiednehmen, nicht aber bei der Einschläferung dabei.


    Leider geht es mir seit diesem Tag wirklich schlecht. Ich esse sehr wenig, möchte nichts unternehmen oder Sport treiben wie ich es sonst immer getan habe.
    Dieser Verlust hat mir so dermaßen den Boden unter den Füssen weggerissen wie ich es nie für möglich gehalten hätte.
    Einerseits habe ich wirklich zu schätzen gelernt, was es heißt gesund zu sein, andererseits scheint seit diesem Tag alles egal.


    Außerdem plagen mich Schuldgefühle, ob sie nicht doch hätte operiert werden sollen oder ob wir kurz vor der Einschläferung zu wenig beruhigend auf sie eingewirkt haben, sondern einfach schon zu sehr getrauert haben.


    Ich weiß, dass man Zeit benötigt, um zu trauern, aber ich würde mir gerne aktiv helfen. Leider weiß ich nicht wie. Kann mir vielleicht jemand helfen?

  • Das tut mir sehr leid für euch alle. Ich glaube, du leidest nicht nur unter dem Verlust deiner kleinen Hündin, sondern auch unter dem Schock, durch dieses furchtbare Erlebnis.
    Sowas könnte bestimmt niemand so leicht wegstecken und einfach zur Tagesordnung übergehen.
    Mach dir keine Vorwürfe, eure Tierärztin wird sicher den richtigen Weg empfohlen haben.
    Du kannst im Moment nichts anderes tun als die Trauer zuzulassen. Es wird besser, aber es dauert.

  • Oh je, das tut mir sehr leid für dich.

    Außerdem plagen mich Schuldgefühle, ob sie nicht doch hätte operiert werden sollen

    Du brauchst keine Schuldgefühle haben, du hast zum Wohle deines Hundes entschieden, vor allem, weil der TA eh zur Einschläferung geraten hat.

  • Es tut mir sehr leid, was eurer kleinen Kropka passiert ist! Mach dir keine Vorwürfe, dass du falsch entschieden hast - zumal die Tierärztin von unabsehbaren neurologischen Folgen gesprochen hat. Sie war ehrlich zu dir, da bin ich ganz sicher - und du hast Kropka viel Leid erspart!


    Ich kann verstehen, dass du verzweifelt bist und zu nichts mehr Lust hast. Lass dir gesagt sein, dass das zur Trauer dazugehört. Wenn du magst, beschäftige dich doch mit der Erinnerung an Kropka. Mir selbst hat es sehr geholfen, als ich vor knapp 3 Monaten meine kleine Ronja hergeben musste. Ich habe ihr einen schönen Platz im Garten gestaltet, Videos von ihr sortiert und wieder angesehen, und ein dickes Fotobuch von ihr gemacht - darin findet sich ihr ganzes Leben wieder. Persönliche Dinge von Ronja habe ich sortiert und aufbewahrt. Das war ein Teil meiner Trauerarbeit und hat mir sehr geholfen, auch wenn die Trauer noch nicht vorüber ist.


    Alles braucht seine Zeit...

  • Darf ich denn mal fragen wie das mit der Nachbarshündin weitergeht, wird sie zukünftig so gesichert, daß soetwas nie mehr passieren kann?

  • aber ich würde mir gerne aktiv helfen. Leider weiß ich nicht wie. Kann mir vielleicht jemand helfen?

    Beschäftige dich mit deinem Zweithund. Er braucht dich jetzt umso mehr. Solche Erlebnisse sind schlimm, aber es hilft nicht, sich das HIrn zu zermartern oder in Schuldgefühlen zu ersticken. Was passiert ist, ist passiert, es war NICHT eure Schuld, sondern liegt in der Verantwortung der Halter des zubeissenden Hundes. Und, ich persönlich, würde diese Menschen in ihrer Hundehaltung auch zur Verantwortung ziehen, um zu vermeiden, dass so etwas noch einmal passieren kann.

  • Darf ich denn mal fragen wie das mit der Nachbarshündin weitergeht, wird sie zukünftig so gesichert, daß soetwas nie mehr passieren kann?

    Leider wurde unsere Kleine bereits einmal von der Hündin gebissen. Bis zu dem Zeitpunkt lief die Hündin sogar ohne Leine, was danach geändert wurde.


    Vor knapp einem Jahr gab es dann einen weiteren traurigen Zwischenfall. Die Hündin hat eine andere kleine Hündin aus der Nachbarschaft gebissen und so stark verletzt, dass diese noch im Arm seines Frauchens verstorben ist.


    Meine Eltern haben sich mit der zuletzt betreffenden Familie ausgetauscht.
    Sie haben die Halter angezeigt, woraufhin diese mit dem Hund einen Wesenstest machen mussten. Bis zum Ergebnis des Wesenstest hat die Hündin einen Maulkorb getragen und ist an der Leine gelaufen.
    Den Wesenstest soll sie mit „sehr gut“ bestanden haben, woraufhin die Halter den Maulkorb wieder ablegten.


    Die Halter haben sich bei meinen Eltern entschuldigt und eingeräumt, dass es nicht der Fehler des Hundes war, sondern seiner Unaufmerksamkeit zuzuschreiben ist, dass die Hündin Kropka gebissen hat.


    Wir leben schon seit einigen Jahren mit der Hündin in einer Neubausiedlung und sie ist Menschen und 99% Hunden gegenüber freundlich bzw. interessiert sich nicht einmal für sie. Nur kleine, freche Hunde, die in ihrer Nähe permanent bellen, kann sie anscheinend auf den Tod nicht ausstehen.
    Es ist für uns sehr befremdlich gewesen, dass eine sonst so friedliche Hündin,wenn auch nur selten, so aggressiv sein kann


    Trotz der unendlichen Trauer wollen meine Eltern, meine Schwestern und ich lediglich, dass die Hündin die Anordnung bekommt, lebenslang einen Maulkorb zu tragen und nicht eingeschläfert wird.

  • dass die Hündin die Anordnung bekommt, lebenslang einen Maulkorb zu tragen

    Darauf würde ich aber unbedingt bestehen!
    Bitte meldet diesen Vorfall nochmals bei eurem zuständigen Ordnungsamt.
    Meine Hündin ist auch oft genervt von kleinen, bellenden Hunden. Aber sie bleibt ruhig und keinesfalls würde sie die Chance bekommen dorthin zu gelangen.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!