Apport von Futterbeutel Aufbau

Dann verstehe ich das hier:

Zitat von Vakuole

Der Hund bringt den Beutel nicht zu mir.

nicht.

Wenn dein Hund DIR den Beutel nicht bringt, wie belohnst du ihn dann aus dem Beutel??

Ich glaub, du brauchst einfach mehr Geduld . Wir haben das auch eher unstrukturiert aufgebaut damals, aber ähnlich wie du, sehr kleinschrittig und mit gutem Erfolg. Lucy hatte den Sinn damals auch Null verstanden, hatte keinerlei Hang zu apportieren und nachdem sie wusste, es ist Futter drin, hat sie halt selbst probiert sich durchzukauen. Am wichtigsten ist zu Beginn wohl, dass das Futter total superduper ist und der Hund es sofort bekommt, wenn du den Beutel in der Hand hältst. So jedenfalls hat es bei Lucy funktioniert. Beutel interessant machen, als Beute präsentieren (aber nicht selbst los lassen!) und sobald sie ihn in den Fang genommen hatte (ich hatte das andere Ende ) Yipieh rufen, Beutel öffnen und Futter in den Hund. Dann hatte ich den Beutel an einer Leine und hab ihn zu mir gezogen, Lucy hinterher, halt ein wenig so abgepasst und interessant gemacht, dass sie mehr oder weniger mit Beutel bei mir ankam, egal ob apportierend oder nicht, sofort auf und Futter rein. Dazu kurz (!) mal ihr überlassen, so dass sie gemerkt hat, hm, Mist, alleine kommt man da nicht so einfach rein. Auch mal mit ihr zusammen gerannt, viel Spaß und Animation, dabei ihr den Beutel hingehalten (halt ein gemeinsames Renn-/Beutespiel), sie nahm ihn kurz und Yipieh, Lob und Futter rein. Hat ein paar Wochen gedauert, aber irgendwann hat es Click gemacht, dass sie sich viel Aufwand erspart, wenn sie einfach dafür sorgt, dass der Beutel in meiner Nähe landet (in die Hand geben habe ich erst später dazu gebaut, als sie am grundsätzlichen schon Spaß hatte). Ab dann ging es aber wirklich ratzfatz, auch schwierigere Suchen und so ein laienhaftes Einweisen mit mehreren Beuteln oder auslegen als Belohnung für Mitarbeit in der Unterordnung... Bei Lucy war es echt viel wert, trotz dass sie an sich so gar keine Apportierleidenschaft mitgebracht hat (aber Fress-Leidenschaft ). Der Hund muss nur an den Punkt kommen, zu verstehen, dass er durch dich sofort ans Futter kommt. Da würde ich wirklich jeden Mini-Ansatz in die richtige Richtung belohnen und nichts anderes an suchen, bringen etc. mit üben, sondern erst mal nur die Verknüpfung, dass du die Zauberhand hast, das Ding zu öffnen (und dass es dazu gehört, dass der Hund es vorher kurz mal in der Schnauze hatte).

Dann gehst du vermutlich zu schnell vor. Nutz doch das, was dein Hund anbietet, d.h. erst mal nur auf kurze Distanz üben und den Abstand nur dann langsam vergrößern, wenn das Abgeben des Beutels auf kurze Distanz verlässlich klappt. Hochwertige Belohnung in den Futterbeutel füllen, zB. gekochte Hähnchenbrust, bis sie sicher verstanden hat, dass es darum geht, dir den Beutel zu bringen. Manche Hunde begreifen da sehr schnell, andere brauchen eben etwas länger. Dabei ein Signal geben, was nur für den Apport da ist, zB. "Bring" oder sowas in der Art, was sie ganz klar nur dem Abgeben des Beutels zuordnen kann.

Zitat von Vakuole

Auf Kurzdistanz ist sie ja direkt vor mir da klappt es.
Da muss sie ja nur aufnehmen und abgeben.

Ah, überlesen, wenn das schon klappt, ist doch super! Dann leg den Dummy statt direkt vor die Füße halt 20cm weiter weg. Und wenn das funzt, noch mal 20cm mehr etc... Viele Wiederholungen, allerbestes Futter und immer nur minikleine Distanzsteigerung. Lucy hat schon gefühlt ewig gebraucht, um das Teil überhaupt mal in die Schnauze zu nehmen

Noch eine Idee: wenn du das Tragen von Dingen generell positiv verstärken möchtest: ich habe Bertha in jungen Jahren auch immer das Tragen/Apportieren von Socken etc. erlaubt, sie darin bestätigt und dafür belohnt. Also alles, was sie tragen möchte und für sie nicht gefährlich ist und auch keine wichtige Ressource. Somit kannst du ganz nebenbei auch eine super nette Haushaltshilfe trainieren.