Bewegung beim Welpen, die Sache mit der HD und ED

  • Hallo ihr lieben,
    ich könnte mal euer Schwarmwissen gebrauchen, es darf auch gerne diskutiert werden. Es ist ja so, dass HD/ED nicht nur genetisch bedingt ist, sondern von mehreren Faktoren abhängt.
    Was tut ihr um HD zu vermeiden?
    Hier mal meine Gedanken dazu :


    -Basis bildet natürlich eine gesunde Verwandtschaft.


    -Hinzu kommt ein vernünftiges Futter, Welpen sollten bekanntermaßen groß gehungert werden. Hier frage ich mich, macht es zusätzlich Sinn auf Getreide zu verzichten?


    -Der Hund sollte keine Treppen laufen, bzw nur sehr wenig, und die Bewegung sollte dem Alter angepasst sein, wobei es dazu auch Diskussionen gibt.


    -Jetzt kommt aber eine Frage die ich mir Stelle und ein Thema was selten behandelt wird, wie sieht es überhaupt mit Spielen aus? Wenn ich Hunde untereinander beobachte geht's da doch schon recht ruppig zu. Apportiersachen haben dieses Stop und Go, und Zerrspiele sehen für mich aus als ob sie schon ziemlich auf die Hintergelenke gehen?
    Andererseits denke ich das Spiel total wichtig ist, wie schlägt man da einen gesunden Weg ein?


    Danke schon mal

  • Ich denke, eine gesunde Mischung aus allem, ohne irgendwas davon zu übertreiben, schadet keinem Welpen.
    Der soll mal einem Ball hinterherrennen, der soll mal zergeln, der soll mal mit anderen Hunden toben, mal springen und auch mal Treppen laufen.
    Solange man nichts übertreibt schadet es m.E. nicht und kräftigt ansonsten Sehnen, Muskeln und Bänder.

  • Newton wurde mit gut 12 Monaten HD-A2/A2 ausgewertet. Bis ich dieses Ergebnis erhielt, wurde er geschont bzw. sehr dosiert bewegt. Wenig an der kurzen Führleine; 90% eigenständiges Erkunden im Freilauf / an der Schleppleine. Richtig "Gassi" (gezieltes An-der-Leine-Laufen auf einer bestimmten Runde in einer bestimmten Zeit) waren wir das erste Mal als er ein halbes Jahr alt war. Und das dann auch nur einmal am Tag. Ansonsten keine Vollstopps, keine hohen Sprünge, möglichst Vermeidung von Treppen.

  • Geschont wurde hier niemand. Es gab aber auch keine Aufforderung zur Überlastung des Körpers.
    Sprich einfach nur rennen und im Garten rumhüpfen durften alle meine Hunde wie sie wollten. Ballspiele, gezielte hohe Sprünge, generell alles was schnelle Stops und Stauchungen zur Folge hatte, wurde im Wachstum auf einem Minimum gehalten.


    Alles andere halte ich für übertrieben. Die zwei jüngeren durften ganz normal Treppen laufen (Bei Ekko hatten wir bis zu seinem 3. lebensjahr schlicht keine) und als sie es körperlich sicher konnten auch ins und aus dem Auto springen.
    Gassi gehen durften sie sobald sie sich eingewöhnt hatten, die Strecke wurde aufs Alter angepasst, aber auch da durften die Minis immer frei mit den Erwachsenen laufen.


    Ich persönlich bin der Meinung, man muss schon mit rabiater Überlastung (und Übergewicht) ran gehen um ein genetisch gutes Gelenk mechanisch zu schädigen. Die im Vergleich größere Gefahr, würde ich wenn dann in falscher Fütterung (Mangelversorgung, Überversorgung) sehen. Wobei sich das auch mit etwas gesundem Menschenverstand vermeiden lässt.

  • Alles in Maßen, stimme da @Dackelbenny vollkommen zu.


    Ein junger Hund will laufen und spielen, ich fände es traurig, ihm das und Erfahrungen generell zu verwehren. Nur eben nicht exzessiv Treppen rauf und runter, oder Toben bis zur totalen Erschöpfung, oder Märsche bis zum Umfallen. Dafür täglich ein Hüpferchen über Bächlein oder Ast, entspannte Freilaufschnüffeltour, Zergel/Gehorsamsspielchen mit Frauchen für den späteren Sport, Kumpel treffen und paar Minuten zusammen machen.


    "Getreidefrei" ist in meinen Augen so eine Modeerscheinung, da konnte mir trotz mehrfacher Nachfrage keiner der Anhänger die Mysterien der angeblichen Schlackenablagerung in den Gelenken erklären, die für die angebliche Arthroseförderung verantwortlich sein sollen. Ich füttere schon immer Vollkorngetreide, und meine Hunde stehen bis ins hohe Alter gesund auf den Beinen.

  • Schließe mich Raphaela an. Genau so läuft es hier auch.


    Bisher kamen da bei Hüften, sowie vornerum als gut ausgewertete Hunde raus. (Drei ausgewertet, Nummer vier wird grad groß.)

  • Wir füttern die Welpen proteinarm, dosieren die Bewegung, lassen sie nicht gezielt springen bis ca. 14 Monate und vermeiden gleichförmige Bewegungen über eine längere Zeit. Außer beim Leinenführigkeitstraining (täglich ca. fünf Minuten habe ich das gemacht) laufen unsere Hunde von Welpe an so gut wie nur frei. Wir haben aber auch so wie wir wohnen die Möglichkeit dazu, das ist sonst ja nicht möglich. Treppen steigen muß hier sowieso nie ein Hund, ins OG gehen/dürfen sie nicht und ansonsten gibt es nur beim Tierarzt eine Treppe.
    Ab einem halben Jahr gehen wir gern mit ihnen auch in etwas unwegsameres Gelände, wenn sie älter werden (ab ca. einem Jahr) lasse ich sie auch immer mal wieder Dinge aus einem Graben apportieren, also sie müssen immer zwei/drei Meter den kleinen Abhang runter und hoch.
    Scharfes Stoppen vermeiden wir weitestgehend, gehetzt wird sowieso nichts.

  • Danke euch schon mal, da wir im zweiten Stock wohnen würde ich aber schon tragen oder? Anfangs müssen sie ja schon recht häufig raus. Eigentlich will ich den Welpen ja auch barfen, da wird ja auch kontrovers diskutiert. Grundwissen und ein bisschen mehr ist da, und vom Züchter wird für das erste halbe Jahr Ernährungsberatung inklusive Pläne von Futtermedicus zur Seite gestellt, meint ihr dann spricht was dagegen?
    Wie sieht es aus mit Fußarbeit? Damit meine ich dann schon die Sternengucker Variante. Was könnte man denn an Welpengerechten Übungen machen zum festigen der Bänder und Sehnen? Bietet sich Wassertreten an? Wir haben reichlich Flüsse in der Nähe mit unterschiedlichen Tiefen ;)

  • Ehrlich gesagt, ich halte nicht viel von "Spezialbehandlungen". Ich verlange keine unphysiologischen Haltungen/Bewegungen vom Welpen, mache aber auch keine Physiotherapie auf Verdacht.


    Die sollen einfach fröhliche junge Hunde sein, und dürfen eben in Maßen auch alles machen, was fröhliche junge Hunde machen wollen.


    Ins 2. Stockwerk würde ich meinen Welpen, so ich ihn erwische, hoch- und besonders auch runtertragen, solange ich ihn heben kann. Wenn er mir mal ausbüxt, habe ich aber auch keine schlaflosen Nächte. Ein gut veranlagter Hund, mit dem man Sport machen möchte, muß das abkönnen.


    Futter kriegen meine knapp, aber hochwertig. Protein in hoher biologischer Wertigkeit und Verdaulichkeit, weder Bindegewebe ad libitum, noch Filet mit der Apothekerwaage zugemessen. Ich halte mich im Wesentlichen an Meyer/Zentek bzw. alte Hausmannsregeln, und sie wachsen langsam und gleichmäßig, ohne zu "verhungern".


    "Barf" ist mir mittlerweile zu dogmatisch und einschränkend.

  • In deinem Fall würde ich den Welpen die Treppen tragen so lange wie möglich, wobei runter mehr auf die Gelenke geht als rauf.

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