Kann ein Hund generell auf Nassfutter oder hohem Fleischgehalt allergisch sein?

  • Huhu,


    mein kleiner Rüde unkastriert, 2 Jahre ist Futterallergiker. Wir sind seit über einem Jahr auf der Suche nach etwas was er dauerhaft verträgt. Unsere vermutung ist mittlerweile, dass er zu viele Proteine nicht verträgt.


    Seine Symptome sind hauptsächlich:


    - Juckreiz
    - regelmäßige Ohrenentzündungen (mit Surolan behandelt, andere Medikamente wirken nicht mehr. Dauer zwischen 5-14 Tagen)
    - vermehrtes Trinken
    - teilweise Haarausfall (hauptsächlich an den Ohren)
    - regelmäßigen Durchfall
    - vermehrter Kot
    - extremen Appetit (ist eher untypisch für einen Bolonka)


    Wir haben ihm schon viele verschiedene Fleischsorten von Unterschiedlichen Herstellern jeweils immer 8 Wochen lang gegeben (sofern seine Symptome nicht schlimmer wurden). Dabei haben wir immer nur eine Fleischsorte entweder roh, gekocht oder als Reinfleischdosen gegeben. Teilweise wurde sein Juckreiz weniger, aber wenn er einen hohen Fleischanteil bekam hat er täglich locker 2 Liter Wasser getrunken bei einem Gewicht von 5 Kilo unabhängig von Wetter und Bewegung.Daher besteht der Verdacht, dass er nur wenig Fleisch verträgt.


    Was er auf jeden Fall nicht verträgt ist:


    - Hähnchen
    - Rind
    - Getreide besonders Glutenhaltige
    - Pferd
    - Lamm
    - Ziege
    - Känguru
    - Fisch
    - Lachsöl
    - Hanföl
    - Sesamöl
    - Nachtkerzenöl
    - Kürbiskernöl
    - Traubenkernö
    - Sanddornöl



    Vertragen tut er bisher:


    - Süßkartoffeln (gekocht und püriert)
    - Reis (gekocht)
    - bisher das Trockenfutter von Petbalance
    - Wasser


    Zurzeit testen wir auf raten unseres Tierarztes das Petbalance hypoallergen Trockenfutter. Es sind zwar erst vier Wochen rum, aber er hat zurzeit endlich keinen Juckreiz mehr, trinkt nur noch ca 500ml am Tag (Trockenfutter wird nicht eingeweicht) und hat bisher keine Ohrenentzündung bekommen.


    Es wurden viele Blutuntersuchungen und Gewebeproben entnommen, aber laut den Ergebnissen ist er gesund. Keine organischen Ursachen, kein Diabetes und eine Zweitmeinung haben wir auch schon.



    So nun meine Fragen:


    - Kann es sein das ein Hund nur wenige Proteine verträgt bzw nur in geringen Mengen?
    - Habt ihr noch andere Ideen was wir testen könnten, weil auf Dauer Trockenfutter wäre nicht schön...?
    - Hat jemand vllt ähnliche Probleme mit dem ich mich austauschen kann?



    Ich hoffe ihr könnt mir Tipps geben.

  • Zurzeit testen wir auf raten unseres Tierarztes das Petbalance hypoallergen Trockenfutter. Es sind zwar erst vier Wochen rum, aber er hat zurzeit endlich keinen Juckreiz mehr, trinkt nur noch ca 500ml am Tag (Trockenfutter wird nicht eingeweicht) und hat bisher keine Ohrenentzündung bekommen.

    Ich würde bei diesem Trockenfutter bleiben falls man das dauerhaft und nicht nur für ein paar Wochen füttern darf. Das steht normalerweise auf dem Sack.
    Ansonsten würde ich auf ein andere, ähnliches Trockenfutter umstellen.

    - Kann es sein das ein Hund nur wenige Proteine verträgt bzw nur in geringen Mengen?

    Ja, war bei meinem Dackelrüden so. Dem habe ich durch die zusätzlichen Kauartikel einen Proteinüberschuß zugeführt. Er hatte fast ähnliche Symptome und wir hatten einen langen TA-Marathon hinter uns.

    - Habt ihr noch andere Ideen was wir testen könnten, weil auf Dauer Trockenfutter wäre nicht schön...?

    Warum ist das nicht schön. Meine Hunde bekamen alle Trockenfutter und kamen gut damit zurecht.
    Vor allem wenn ich einen Hund habe, der ständig irgendwelche Probleme hat mit diversen Fütterungsversuchen, würde ich bei dem Futter bleiben das er am besten verträgt, egal ob das Trockenfutter ist und egal von welcher Firma.
    Hauptsache ist doch, dass es dem Hund gut geht und nicht, ob mir das gefällt oder nicht. Dem Hund schadet es nicht, wenn er immer nur dasselbe Trockenfutter bekommt.

    - Hat jemand vllt ähnliche Probleme mit dem ich mich austauschen kann?

    Hatte ich mit meinem Dackelrüden sehr lange Zeit.

  • Kurze Antwort: Ja, ist möglich.



    Ich hatte bei meiner Hündin vor Jahren auch den Verdacht auf Allergie - starker Juckreiz bis zum Blutigkratzen, sehr unruhig, Pfoten beißen, ständig verstopfte Analdrüsen, Sodbrennen, chronische Gastritis, Nüchternerbrechen.



    Erst hatte ich Rind im Verdacht, aber da es auch ohne Rind nicht besser wurde, habe ich letztlich den Fleischanteil generell gesenkt (habe sie zu dem Zeitpunkt gebarft, weil ich dachte, dass da eine Ausschlussdiät einfacher wäre, denn mit Fertigfutter kam sie nicht klar).
    Und dann endlich wurden die Symptome besser!


    Sie wiegt 8kg und bekommt jett seit Jahren etwa 60g gekochtes Fleisch am Tag (sowie KH und Gemüse) + 30g Trockenfutter und ab und an mal, vielleicht 1-2x im Monat ein Kauteil. Damit geht es ihr sehr sehr gut.



    @Dackelbenny hat glaube ich ähnliche Erfahrungen mit einem ihrer Dackel gemacht. Das ist nicht selten!


    Edit: sie war sogar schneller als ich :D

  • Trockenfutter ist ja eigentlich ungesund, aber wenn sich sein Zustand weiter so gut hält kann man das auch ein leben lang füttern.


    Gibt es denn auch noch irgendwas was man als Kauartikel geben könnte was wenig Proteine oder am besten gar keine hat? Früher hatte ich zb Rinderohr, Ochsenziemer oder Pferdehuf gegeben aber das verträgt er leider nicht.

  • Das beruhigt mich das auch andere diese Probleme haben, da jeder sagt Hunde brauchen viel Fleisch. Teilweise wurde ich sogar blöd angemacht, als ich andere Leute mal nach sowas gefragt hatte...

  • Trockenfutter ist ja eigentlich ungesund, aber wenn sich sein Zustand weiter so gut hält kann man das auch ein leben lang füttern.


    Gibt es denn auch noch irgendwas was man als Kauartikel geben könnte was wenig Proteine oder am besten gar keine hat? Früher hatte ich zb Rinderohr, Ochsenziemer oder Pferdehuf gegeben aber das verträgt er leider nicht.

    Ich persönlich finde zwar nicht, dass Trofu ungesund ist, aber gut, das ist Ansichtssache.


    Ich bin damals dann von den Ochsenziemern, Hühnerhälsen, Straußensehnen, Schweineohrmuscheln und Co. auf Pedigree Dentastix umgestiegen. Davon bekam er täglich ein Stück.
    Auch meine jetzige Dackelhündin bekommt täglich einen Dentastix und nur sehr selten (3-4x im Monat) ihren Rinderhautkauknochen für ca. 30min und dann nehme ich ihn ihr wieder weg.

  • Es gibt Kausticks, die quasi nur aus Kartoffelmehl bestehen. Musst mal googlen.


    Mit Dentastix wäre ich bei Allergikern sehr vorsichtig, da sind nicht näher deklariertes "Fleisch" und "tierische Nebenerzeugnisse" drin.

  • Es gibt Kausticks, die quasi nur aus Kartoffelmehl bestehen. Musst mal googlen.


    Der Nachteil ist- die machen extrem schnell dick (und sauen herum wie nix gutes..)


    Ich hab hier zum reinen Kauen, also wirklich nur Zähne nutzen, kauwurzeln. Wenn es dann noch schmecken soll rinderkopfhaut, die ist schön hart und hält lang

  • Der Nachteil ist- die machen extrem schnell dick (und sauen herum wie nix gutes..)


    Ich hab hier zum reinen Kauen, also wirklich nur Zähne nutzen, kauwurzeln. Wenn es dann noch schmecken soll rinderkopfhaut, die ist schön hart und hält lang

    Ich hab nur mal welche (glaub vom Fressnapf) geschenkt bekommen.
    Zum Geburtstag vom Welpenklub oder irgend so was.
    Wie dick die machen, kann ich also nicht sagen. ;)



    Kauwurzel ist ein guter Tipp.

  • Gibt es denn auch noch irgendwas was man als Kauartikel geben könnte was wenig Proteine oder am besten gar keine hat? Früher hatte ich zb Rinderohr, Ochsenziemer oder Pferdehuf gegeben aber das verträgt er leider nicht.

    Meine Hündin hat auch Probleme mit zuviel Protein (neben anderen Unverträglichkeiten und wehwehchen ).


    Alternative zu getrockneten Kauartikeln ist z.B. Kaffeeholz, Wurzeln und Geweihe.
    Favorit bei uns zuhause ist Kaffeeholz.
    (Aber vorsicht: Wenn der Hund sehr gierig ist und einen großen Teil direkt frisst, bekommt er Verstopfungen! Also bitte früh genug wieder weg nehmen und nur dosiert anbieten!)



    Aktuell füttere ich Futalis (morgens Trofu, abends Nafu). Das Futter wird für jeden Hund speziell zusammengestellt. Die Tierärztin hat den Protein und Fettgehalt in meinem Fall z.B. so angepasst das ich einmal die Woche rohes Brustbein (Pferd, Lamm) als Kauartikel füttern kann ohne das die Proteinversorgung zu hoch ist.
    Damit fahren wir ganz gut.


    Ich würde aber an deiner Stelle auch erstmal das Futter beibehalten wenn es offensichtlich gut vertragen wird.
    Bei einem empfindlichen Hund ist das schon viel Wert.
    Ich würde erstmal warten bis sich der Zustand über einen gewissen Zeitraum stabilisiert und dann irgendwann wegen z.B. frischen Kauartikeln schauen und vorsichtig testen.


    Zum Überbrücken kannst du wie gesagt zum Kauen auch die oben genannten Alternativen geben.


    Zum Thema Trofu:
    Ich bin auch kein Fan von Trofu aber ich würde immer danach gehen was meinem Hund gesundheitlich gut tut. Und wenn das eine bestimmte Sorte Trofu ist, dann würde ich erstmal dabei bleiben.

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