Lucky (14) verhält sich plötzlich aggressiv gegenüber Herrchen

  • Gut, also stimmt die Überschrift eigentlich nicht und das Problem hat sich jetzt schlichtweg verschärft?


    Ich rate Euch zu einem Trainer, der sich das mal Zuhause anguckt.

  • Ich habe das schon öfter bei meinen Oldies erlebt, dass sich frühere Verhaltensprobleme im Alter entweder wieder gezeigt haben, oder deutlicher gezeigt haben.


    Ursachen dafür können neben den schon genannten Schmerzen auch nachlassende Sinnesleistungen und eben Durchblutungsprobleme im Hirn sein, von denen auch Hundeoldies betroffen sein können.



    Das Problem gibt es auch tagsüber nie...immer erst gegen Abend.

    Auch das ist relativ typisch im Alter - und auch das wiederum kann verschiedene Auslöser haben. Sowohl die Durchblutungssituation als auch die Schmerzwahrnehmung verändern sich zum Abend hin, da das vegetative Nervensystem dann auf "Ruhebetrieb" umschaltet, die Durchblutung dadurch schlechter wird (auch im Hirn) und die Schmerzwahrnehmung sich verstärkt.


    Ich nehme an, das Demenz-Medikament ist Karsivan?


    Evtl. wäre es einen Versuch wert, zusätzlich eine diagnostische Variante der Schmerzmittel-Gabe einzusetzen? Sprich, man gibt für einen Zeitraum von 10 Tagen ein bewährtes Knochenschmerzmittel und schaut, ob sich die Problematik dadurch bessert. Wenn das so ist, kann man gezielt weitersuchen (oder rein palliativ weiter Schmerzmittel geben), wobei ein alter Hund mit Sicherheit irgendwo das ein oder andere Arthröschen sitzen hat.


    Um die abendlich wiederkehrende Situation zu deeskalieren, würde ich versuchen, die Abläufe umzuändern. Wenn das nur vorkommt, wenn Deine Mutter bereits im Zimmer ist und Dein Vater das Zimmer betritt, würde ich versuchen, diese Situation zum umgehen, bis die Medikamente ein paar Tage Zeit hatten, zu wirken. Bis zum Angriff würde ich es erst gar nicht kommen lassen - evtl. kann Deine Mutter den Hund durch eine Hausleine sichern, bis dieser Moment vorbei ist.


    LG, Chris

  • War auch schon einer meiner Gedanken...Aber müsste er ihn dann nicht an der Stimme erkennen?


    Und auf fremde müsste er ja dann auch losgehen? Das hat er besipielsweise noch nie gemacht...

  • Ja genau, das Mittel heißt Karsivan.


    Hast du mir einen Tipp welches ein solches Schmerzmittel wäre? Einen Versuch wäre es wert....


    Wir haben uns jetzt noch eine Art Maulkorb besorgt um zumindest zu verhindern das er zubeißen kann. Den soll er Abends zu den Zeiträumen bekommen wo die Situation bisher immer aufgetreten ist. Vielleicht merkt er dann mit der Zeit das mein Vater keine Gefahr für ihn bedeutet....

  • Zusätzlich zum Tipp mit der Hausleine von Chris, könnte dein Vater versuchen dem Hund besonders schmackhafte riechende Leckerlies hinzuwerfen. Ein paar Stücke Käse oder Fleischwurst, so dass der Hund lernt die Ankunft von deinem Vater ist etwas tolles

  • Bei der Hausleine bin ich irgenwie unsicher... Bekommt er damit nicht den Eindruck das Gefahr droht und er meine Mutter beschützen muss? Wäre das nicht eher kontraproduktiv?

  • Ich glaube auch, dass es ein wieder auftreten von alten unterdückten, nie ganz bearbeiteten Verhaltensproblemen ist.


    Und würde auch einen Trainer holen.

  • Ich persönlich gehe mal davon aus, dass der Hund nicht mehr richtig sieht und von daher die Feindschaft auf den Vater neu aufleben lässt.
    Gerade abends: das deutet doch sehr auf Ermüdung der Sinne hin. Die Organe (Auge, Nase, Ohren) sind überreizt vom Alltag und nicht mehr wirklich aufnahmefähig. Karsivan kann da wirklich helfen - als Demenzmittel würde ich es aber nicht bezeichnen wollen. Eher für die Durchblutung.
    Maulkorb würde ich dem alten Hund nicht antun; aber Hausleine (am Geschirr) schon, damit andere Menschen gefahrlos eingreifen können.

  • Und würde auch einen Trainer holen.

    Für einen 14jährigen Hund sicherlich nicht. Da wäre mir die Gefahr zu groß, dass dieser Trainer "unpassend" trainiert.
    Im Übrigen glaube ich, dass die wenigsten Trainer so einen alten Hund therapieren würden, weil doch eher vermutet wird, dass sich da gewisse Verhaltensweisen im Laufe der Lebensjahre verfestigt haben. Was 14 Jahre lange geduldet wurde -auch, wenn es jetzt stärker zum Ausdruck kommt -, wird man am Lebensende eh nicht mehr richten können. Macht auch nicht wirklich Sinn!

  • Danke für eure Beiträge und Tipps!
    Wir versuchen jetzt auf jeden Fall mal mit dem Mittel ob sich was ändert. Ein wenig Hoffnung haben wir auch in die Hormone da sie ihn früher schon immer ein bißchen ruhiger gemacht haben.
    Hausleine werde ich auf jeden Fall mal vorschlagen. Letztlich müssen meine Eltern sich dann für einen Weg entscheiden.


    DANKE!

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