Schutzvertrag

  • Mal schnell eine Frage an die Leute die damit Erfahrung haben, ob hier mein Eindruck stimmt.
    Meine Schwester übernimmt bald einen Hund über einen Tierschutzverein.
    Sie hat jetzt den Vertrag zugeschickt bekommen und da stoßen mir einige Sachen übel auf:
    1. Falls der Hund irgendwann mal an einen Dritten weitergegeben würde, ginge das laut Verein nur über den Verein. Der Verein muss informiert werden.
    2. Eine Beauftragte Person des Vereins darf sich theoretisch jederzeit persönlich per Besuch nach dem Wohlergehen des Tieres erkundigen. Ein Wechsel des Wohnortes, der Telefonnummer und E-Mail-Adresse ist umgehend dem Verein zu melden.
    3. Bei Verstößen gegen den Vertrag kann das Tier jederzeit vom Verein eingezogen werden und eine Vertragsstrafe fällt an.



    Ist doch juristisch gesehen einfach alles Quatsch oder?

    • Neu

    Hi


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    • Ein Schutzvertrag ist juristisch gesehen ein Kaufvertrag - das Eigentum geht an den Käufer über und er kann über sein Eigentum entscheiden, wie er will.
      Sind Vertragsstrafen festgelegt und dabei nicht sittenwidrig, kann es schwierig sein. Mit der Unterschrift erkennt der Käufer die Anforderungen des Verkäufers an und müsste sich damit an Vereinbarungen halten, die im Vertrag festgelegt sind.
      Ich würde schon kritisch sehen, dass "jederzeit" jemand vom TSV vorbeikommen und sich umschauen kann. Ich würde den Vertrag sicherheitshalber von einem Anwalt prüfen lassen.

    • Im Streifall raucht selbst der schlechteste Winkeladvokat den Vertrag in der Pfeife.


      Ich finde es nur faszinierend, dass immer noch der Irrglaube herrscht, so etwas wäre rechtens.

    • Das stand bei Kira ähnlich im Vertrag und im Endeffekt interessiert es keine Sau. Nachdem wir den Hund hatten hat sich nie wieder jemand dafür interessiert. Wie das juristisch aussieht weiß ich leider nicht, aber gewisse Klauseln (Kastrationspflicht) sind auf jeden Fall ungültig. Ich kann mir aber durchaus vorstellen, dass das generell sittenwidrig ist... wenn ich einen Fernseher kaufe, kann mir der Käufer auch nicht vorschreiben, dass ich den pfleglich behandeln muss und ihn regelmäßig gucken lasse wie es dem geht. Zumindest das ist auf jeden Fall ein Eingriff in die Privatsphäre, der sicherlich so nicht haltbar ist.

    • Jederzeit? Ernsthaft? Die könnten ihren Hund behalten ich glaube es geht los :hust:

      Ja wäre bei mir auch so, aber Schwesterherz hat sich natürlich schon in den Hund verliebt...

      Im Streifall raucht selbst der schlechteste Winkeladvokat den Vertrag in der Pfeife.


      Ich finde es nur faszinierend, dass immer noch der Irrglaube herrscht, so etwas wäre rechtens.

      Genau das war auch mein Gedanke, dass diese komischen Paragraphen im Vertrag eigentlich haltlos sind.
      Ich frag mich immer, wer denen die Verträge entwirft...

      Das stand bei Kira ähnlich im Vertrag und im Endeffekt interessiert es keine Sau. Nachdem wir den Hund hatten hat sich nie wieder jemand dafür interessiert. Wie das juristisch aussieht weiß ich leider nicht, aber gewisse Klauseln (Kastrationspflicht) sind auf jeden Fall ungültig. Ich kann mir aber durchaus vorstellen, dass das generell sittenwidrig ist... wenn ich einen Fernseher kaufe, kann mir der Käufer auch nicht vorschreiben, dass ich den pfleglich behandeln muss und ihn regelmäßig gucken lasse wie es dem geht. Zumindest das ist auf jeden Fall ein Eingriff in die Privatsphäre, der sicherlich so nicht haltbar ist.

      ich denke auch, dass es im Nachhinein wahrscheinlich keinen interessieren wird. Aber komisch fand ich es jetzt schon, auch dass ein neuer Wohnort und neue Kontaktdaten sofort weitergegeben werden sollen, gehts noch?

    • Niemals würde ich einen Hund aus dem TS übernehmen, bei dem ich so einen Vertrag zur Unterzeichnung vorgelegt bekäme!


      Die genannten Punkte sehe ich auch als haltlos an.

    • Bei mir war der Vertrag ähnlich, ich hatte mir da keine Sorgen gemacht, die wollen ja nur das beste für den Hund. Und ich habe noch nie gehört das die einfach so mal vor der Tür stehen.


      Ich finde es ein bisschen heftig zu sagen, da können sie den Hund gleich behalten. Bei fast jedem Tierschutzverein gibt es so ein Schutzvertrag, nur deswegen keinen Hund aus dem Tierschutz? Der heißt ja nicht aus Spaß SCHUTZvertrag, die wollen das Tier schützen. Die wollen sicher gehen, das der Hund bei Problemen nicht ins Tierheim kommt, sondern zurück in die Pflegestelle. Unangekündigten Besuche werden ja eh nie gemacht, man könnte ja nicht da sein. Nach meinen Erfahrungen sind das wirklich nur Leute die das beste für den Hund wollen und nichts Böses im Schilde führen.

    • Ich frag mich immer, wer denen die Verträge entwirft...

      Ich denke dass diese Verträge gar nicht juristisch standhalten sollen sondern den Goodwill von Käufer und Verkäufer aufzeigen.


      Der Züchter von meiner Tröte hatte auch ein paar Klauseln im Vertrag wo ich ihn spontan ausgelacht habe :ops:
      Aber er macht sich Gedanken, er flog in die USA um einen Hund aus seiner Zucht aus dem Tierheim zu holen, der Mann scheut nachweislich keinen Aufwand wenn's um seine Nachzucht geht. Egal was ist, der Mann ist da und hilft. Also ist es für mich ein Abwägen. Klauseln kann man rausstreichen und umformulieren oder halt wissend um den effektiven rechtlichen Stand, ignorieren. Je nach dem :smile:


      Will Deine Schwester für diesen einen Hund in Kauf nehmen, dass in vier Jahren ein Fremder um halb Vier Uhr morgens scheppert an der Tür und Einlass verlangt?
      Wenn ja ist der Hund eh gut aufgehoben :smile: Passt!
      (sie muss ja keinen reinlassen....)
      Den Aufwand, jemanden ausfindig zu machen, wird sich kaum ein Verein antun. Die sind anderweitig beschäftigt.

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