Tausend Baustellen beim Welpen und es werden mehr...

  • nicht angegriffen fühlen! Der Beitrag von @Dobi98 ist schon echt gut aber ich denke du solltest das einfach nicht auf dich beziehen. Leider ist es heute wirklich so dass Züchter sich scheinbar ein Wettrennen liefern müssen wenn es darum geht was der Welpenauslauf zu bieten haben muss und was der Welpe bis zu Abgabe schon alles über sich ergehen lassen muss. Das sowas nicht immer positiv ist sondern einen Grundstein für ein grundlegend gestresstes Hundeleben legt, ist leider den wenigsten Käufern und auch Verkäufern klar.


    Dein Hund ist schon bei einer scheinbar sehr überbesorgten Züchterin herangewachsen. Ich war nicht dabei und von daher kann man da jetzt auch nichts weiter sagen in wie weit dass Einfluss auf sein Wesen hat aber ich denke du hast das mittlerweile eh alles richtig gut im Griff und die anfängliche Unsicherheit im Umgang mit ihm verschwindet doch zusehends. Du machst das schon alles echt gut.

  • Leine beißen hat Ares genau ein einziges Mal probiert. Ich kann das überhaupt nicht leiden und daher gab es gleich eine ziemlich deutliche Reaktion meinerseits.
    Und das war wohl so eindrucksvoll, dass es der kleine Beutegeier lieber nicht noch mal probiert hat. :hust:

    Ich bin da auch ziemlich "rabiat" und zwar genau 1x und dann ist das Thema Leinebeissen erledigt. Hier hat auch noch nie ein Welpe eine Leine kaputt- oder durchgebissen, weil ich das sofort beim 1. Beißversuch rigoros unterbunden habe.

  • @miamaus2013: Kannst Du bitte mal beschreiben wie Du Ares zurechtgewiesen hast, dass er das mit dem Leine beißen so schnell kapiert hat?
    Bei Jule habe ich oft praktisch nur einen "Versuch". Ist sie dann richtig beeindruckt von meiner Reaktion, versucht sie das ganze nicht nochmal. Leider hängt es sehr von der Situation ab, wie sie in dem Moment drauf war. Ich habe jedenfalls noch nichts meinerseits gefunden, was sie immer so beeindruckt, dass sie schlechtes Verhalten sofort aufgibt. Oft stoppt sie kurz z.B. das Leinebeißen, macht danach aber um so extremer weiter.


    mein Vorgehen in dem Punkt entspricht halt nicht dem, was hier von einem gefühlt Großteil der User als gut empfunden wird.


    Bei uns war der Ablauf folgender Maßen: Welpe wurde nach einem Schlaf tagsüber wach, ich habe ihm Halsband und Leine angezogen, ihn die Treppe runter getragen und auf die Wiese nebens Haus gestellt, damit er sich lösen kann.
    Pipi hat er auch sofort gemacht und dann sind wir noch ein Stück gelaufen und er fing an, die Leine ins Maul zu nehmen und dran zu zerren.


    Ich habe sie ihm dann mit einem recht heftigen Ruck (für so einen kleinen Kerl) aus dem Maul gerissen (ja, das verwende ich hier ganz bewusst) und hab dazu ein grollendes, sehr böse ausgesprochenes 'Schluss!' gesagt. Mit Schritt auf den Welpen zu und drüber beugen.


    Das genaue Wort war da völlig egal, der kleine Mann war da eh erst 8 Wochen alt und kannte kein einziges Kommando. Wichtiger war, die Tonlage und die Körpersprache.
    Muss halt aber authentisch sein, die Kleinen merken ja, ob man das ernst meint oder nicht. Und ich habe das absolut ernst gemeint. Ich HASSE in die Leine beißen und dran rumzerren.
    Hat für mich auch nen Sicherheitsaspekt: wenn Hund an der Straße an der Leine lang läuft und dann ein lustiges Zerrspiel beginnt, kann das schnell gefährlich werden.



    Wie gesagt, hier hat das gut funktioniert. Er hat es danach echt nie wieder versucht und konnte auch ziemlich schnell ne geflochtene Leine (sehr schnell zu zerkauen) dran haben.
    Leine angekaut oder gar durchgefressen hat er auch nie.


    Kettenleine hätte hier wohl wenig Erfolg gebracht, der Zwerg hatte schon sehr früh kein Problem mit Metall im Maul. :roll:



    Ich glaube aber auch, am besten funktioniert so eine Reaktion beim aller ersten Versuch. Wenn man das Spiel erstmal wochenlang mitgespielt hat und der Welpe damit immer wieder Erfolg hatte, dann ist es meiner Meinung nach zu spät für eine derart heftige Korrektur.

  • Ich bin da auch ziemlich "rabiat" und zwar genau 1x und dann ist das Thema Leinebeissen erledigt

    Ich muß noch etwas an mir arbeiten. In manchen Situationen klappt es, da kann ich ein NEIN sofort durchsetzten. Aber manchmal bin ich wohl noch etwas zu sanft, das merkt Jule u. nutzt es sofort aus.


    Meine vorherige Hündin war sehr sensibel, ein zu scharfe Ansage hätte sie anfangs nur total verunsichert. Auch später haben wir praktisch nur mit positiver Verstärkung zusammengearbeitet.


    Aber nun habe ich ja einen Welpen. Und ich merke jetzt schon das mir Jule später auf der Nase herumtanzt, wenn ich nicht schnell lerne immer extrem konsequent zu sein. Und das Appenzeller eine sehr konsequente Erziehung brauchen, hat mir Jule jetzt schon ein paar mal gezeigt. Heute bekomme ich das wieder sehr gut hin. Vielleicht hatte nicht nur Jule gestern einen schlechten Tag, sondern ich war gestern auch nicht so durchsetzungsstark.
    Sie testet eben gerne auch mal die Grenzen aus (Und hatte gestern meine Grenzen auch ziemlich erreicht- das muß ich mir selber eingestehen ;) )

  • Das überträgt sich natürlich ziemlich schnell auf den Hund, wenn man selbst genervt/gereizt/wütend/ungeduldig usw. ist.
    In der Ruhe liegt die Kraft. ;)

  • Ich bin nicht so durchsetzungsstark, dass mir das gelingt mit einer einzigen Ansage einem Welpen was abzugewöhnen.
    Bisher hat das jedenfalls nie geklappt, vielleicht bin ich jetzt schon besser, mal sehen, wies beim nächsten wird.
    Ich habe dennoch nie einen Welpen gehabt, der mehr als ein zwei mal in die Leine biss und nie hat mir einer eine Leine durchgekaut.
    (okay, der Border mit 2 Jahren, weil er zu den Schafen wollten, hat einmal gezielt eine mir wirklich sehr wichtge Leine geteilt. Jetzt hab ich zwei.


    Ich habe mich auch bei dem geweigert einen Kette zu nehmen.
    Er hat das dann netterweise nie wieder gemacht, weil ich aufgepasst habe und jeden Versuch unterbunden habe.


    Welpen, die in die Leine beissen, wollten bei mir Beutespiele machen. Meine Bc Hündin war Schnappie das Krokodil.
    Ich habe einfach die leine still und lang gemacht, bin selbst eingefroren, habe den Hund etwas gehalten.


    Also für den Hund auch negativ verstärkt, aber eben so, wie ich das kann.
    Einfacher ist bestimmt laut werden und bedrohen. Ist nich meins.

  • Das überträgt sich natürlich ziemlich schnell auf den Hund, wenn man selbst genervt/gereizt/wütend/ungeduldig usw. ist.
    In der Ruhe liegt die Kraft.

    Das lernt man als Hundehalter wirklich sehr schnell.


    Meine Kira war anfangs oft ängstlich u. brauchte meine Sicherheit. Da ich selber manchmal unsicher bin, war es damals manchmal schwer für mich z.B. im Cafe dem Hund Sicherheit zu geben, wenn ich mich doch selbst in solchen Situationen oft unwohl fühle.
    Aber man wächst mit seinen Aufgaben :D u. es hat schnell echt gut geklappt sich auf den Hund zu konzentrieren u. die eigene Unsicherheit beiseite zu schieben. Das üben hat damals dem Hund und mir geholfen. Ich glaube auch deshalb sind wir später so ein tolles Team geworden.
    Ich traue mir mittlerweile absolut zu das ich jetzt schnell lerne noch klarer u. konsequenter zu sein. Und an dieser Aufgabe kann ich nur weiter wachsen.


    Ich habe heute immer im Hinterkopf, dass ich klare Ansagen gebe u. tada es klappt wieder. Es lag gestern vielleicht doch eher an mir. Heute guckt sie die Leine zwar nochmal an, aber beißt nicht mehr rein (Außer heute morgen einmal, da hat die sofortige Ansage geholfen ) :hurra:


    Danke für die Tips, hat mir sehr geholfen :applaus:


    FG
    Michael

  • @
    karolinschen83


    Oh Gott nein, bitte nicht angegriffen fühlen! So war das definitiv nicht gemeint, und erst Recht nicht auf dich bezogen! Deswegen habe ich auch dich gar nicht bewusst erwähnt Du hast nichts falsch gemacht! Ich wollte damit einfach mal aufzeigen, dass oft einfach zuviel gemacht wird - zum einen viele Züchter von sich aus, aber auch oft, weil es mittlerweile fast schon ein Zwang seitens der Welpenkäufer ist - wenn der Welpe nicht DEN Megaspielplatz, Auto fahren, Staubsauger, Stadtspaziergänge etc. etc. bekommt ist es ein schlechter Züchter.



    Was vielen aber nicht wissen (Züchter und Welpenkäufer) - die ganzen Sinne von Welpen sind in diesem Alter noch gar nicht fertig ausgeprägt! Der Sehsinn, Hörsinn und auch Geruchssinn ist erst mit ca. 6 Monaten voll ausgeprägt - daher ist so ein kleiner Welpe eben auch einfach schnell überfordert!


    Vieles an Unsicherheiten legt sich im Laufe der Zeit, ich glaube nicht, dass du einen vom Grundwesen her ängstlichen Hund hast, lass ihm einfach Zeit alles zu verarbeiten, erzwinge nichts und es wird sich vieles von alleine auflösen - so meine Erfahrung. Man muss einem jungen Hund auch mal Unsicherheiten zugestehen - es werden auch später immer wieder Phasen kommen können wo er Unsicher wird, bis er richtig erwachsen ist. Auch mein junger Rüde aus eigener Nachzucht hatte bis er ca. 18 Monate alt war immer wieder solche kurzen Phasen.. jetzt ist er gerade zwei geworden und ein selbstbewusster Jungrüde :)

  • Ich bin nicht so durchsetzungsstark, dass mir das gelingt mit einer einzigen Ansage einem Welpen was abzugewöhnen

    Fällt mir auch echt schwer.
    Mein Vater kann das aber ganz prima. Hauptsächlich über Körpersprache (Anspannung, auf Jule zu u. drohend rüberbeugen) :respekt: .


    Ganz so gut klappt es bei mir leider noch nicht. Ich werfe aber auch einen viel kleineren Schatten als mein Vater, damit wird es auch zusammen hängen ;)

  • Nachtrag: Ich hatte auch schon einen Welpen ohne Papiere mit eher zweifelhafter Aufzucht, der war sowas von Unerschrocken, und das sein ganzes Leben lang! Es liegt eben nicht nur an der Aufzucht, sondern auch am Hund selber - ich wollte aber einfach mal auf die "Gefahr" hinweisen, dass man unter Umständen (ohne deinen Hund zu meinen) mit zuviel auch Schaden anrichten kann, eben weil hier manche geschrieben haben, er hätte zuwenig kennen gelernt - nein dass muss nicht sein, es kann auch zuviel gewesen sein, oder er ist eben von Haus aus ein Hund, der sich eben erst entwickeln muss und kein Hans Dampf in allen Gassen ist.. Das heißt aber NICHT, dass es ein schechter Hund ist oder die Aufzucht nicht gepasst hat! Ok?

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