Hund knurrt Kollegen an

  • Ich würde also vorerst keinen Kontakt zulassen.


    Nach Möglichkeit aber nicht auf den Hund zu gehen und schon gar nicht stricheln.


    Ich würde den Kontakt zu Fremden unterbinden.


    Am sinnvollsten wäre es, wenn du diesen beiden Kollegen erklärst, dass sie den Hund zukünftig beim Betreten des Zimmers vollkommen ignorieren, nicht ansehen (auch nicht hinschielen), nicht ansprechen, nicht anfassen.


    Ich würde den Kontakt der Kollegen zum Hund komplett unterbinden. Kein Streicheln, keine Annäherung, keine Ansprache.

    Dir haben 5 verschiedene Leute dasselbe vor 1,5 Monaten geraten und du lässt die Kollegen nach wie vor den Hund betatschen.
    Das wundert mich gar nicht, dass sich nichts geändert/verbessert hat.


    Ich denke mal, du solltest das so machen wie du es für richtig hältst, denn gut gemeinte Ratschläge bringen ja anscheinend nichts. Aber wundere dich dann nicht wenn mal eine Situation eskaliert und der Hund schnappt/beisst.

  • Mittlerweile legt er sich sogar hin und lässt sich den Bauch von den Kollegen streicheln und leckt ihre Hand.

    Dir ist schon klar, dass das beschwichtigendes Verhalten und ängstliche Unterwürfigkeit ist?


    Wenn Ihr die Schiene so weiterfahrt, kann es passieren, dass Dein Hund mit zunehmender Entwicklung Tacheles reden wird und den Kollegen nicht mehr auf nette Art sagt, dass die Bedrängung sehr, sehr ätzend ist.

  • Verändert hat sich nach 1 1/2 Monaten seit meinem ersten Eintrag an seinem Verhalten nichts.

    Korrektur: Verändert hat sich an DEINEM Verhalten nichts.


    Es wurde hier ja schon mehrfach gesagt: Der Hund möchte, dass sein Ruhebereich und seine Privatsphäre respektiert werden. Er zeigt das deutlich und beschwichtigt, wo er kann, warnt, wenn es nicht anders geht, und ist verunsichert.


    Das wird ständig ignoriert. Er wird trotzdem bedrängt.


    Warum um Himmels willen muss jemand den Hund anfassen? du möchtest doch, dass er unauffällig und ruhig im Büro ist, oder? Dann lass ihn doch auch in Ruhe!


    Ich hoffe sehr, dass der Trainer dir das klarmachen kann, und nicht deine Einstellung, ein Hund habe sich gefälligst alles gefallen zu lassen, teilt.

  • Ja. Zumindest, wenn du erreichen willst, dass es richtig knallt und der Hund irgendwann seine Zähne einsetzt, um sich Ruhe zu verschaffen.Ich verstehe nicht, warum Du es immer noch zulässt, dass der Hund angefasst wird, obwohl er deutlich zeigt, dass er keinen Bock hat.
    Der Arbeitsplatz soll für einen Hund absoluter Ruhe- und Entspannungsort mit entsprechender Rückzugsmöglichkeit sein. Wenn Du dafür nicht die Verantwortung übernimmst, wird es weiter Probleme geben.

    Genau so sehe ich das auch. Mein unsicherer Hund ist deshalb komplett unauffällig im Büro, weil gilt: nicht anstarren, nicht anfassen, nicht ansprechen. Dadurch, dass er nie in die Situation kommt, bedrängt zu werden und er seinen Platz kennt, verbringt er den Arbeitstag ruhig auf seiner Decke. Manchmal auch angeleint, je nachdem. Das sah anfangs anders aus und wäre auch schnell wieder anders, wenn die Leute ihn wieder in den Kontakt zwingen würden. Er reagiert dann auch mit Hüpfen, Schwanzwedeln und Lecken - bei ihm alles Ausdruck von Unsicherheit, Unwohlsein und Beschwichtigung.


    Meine Empfehlung: Bitte nicht strafen dafür, dass dein Hund kommuniziert „bleib mir vom Leib“. Halt ihm die Leute fern und verknüpfe vorbeigehende und hereinkommende Menschen positiv. Ich habe z.B. anfangs immer, wenn Menschen kamen ein Leckerli nach Markern von ruhigem Verhalten gegeben als Meeko noch sehr angespannt auf hereinkommende Menschen reagiert hat und oft gebellt hat. Schnell hat er verstanden: Es kommt jemand, super, dann gibt es etwas Leckeres von Frauchen. Das dann mit der Zeit abgebaut in Kombi mit seinem festen Platz in der geschützten Ecke und keinem Kontakt zu den Kollegen brachte hier den gern gesehenen Bürohund.


    Viel Erfolg!

  • Ich find grad die letzte Rütterfolge mit den Chihuahuas ganz passend. Kann man auf VoxNow immer noch kostenlos gucken.

    Die ist mir auch gerade in den Sinn gekommen.

  • Ich möchte noch etwas ergänzen, falls ein grundsätzliches Missverständnis vorliegt: Die Rechnung, dass ein Mensch das Herz eines Hundes über Ansprache und Streicheleinheiten gewinnt, geht nicht auf. Es gibt Hunde, die bestimmte Menschen oder einen bestimmten Typ Mensch schlichtweg nicht mögen. Sei es, dass sie Gestik, Erscheinungsbild, Geruch oder was auch immer mit schlechten Erfahrungen verknüpfen, dass sie grundsätzlich wenig wert auf engen Kontakt zu Menschen legen, ängstlich sind, Schmerzen haben oder dass schlichtweg Antipathie besteht.


    Diese Haltung des Hundes streichelt ein Mensch nicht weg. Hunde ticken da nicht anders als Menschen: wenn Du jemanden blöd findest, wandelt sich Antipathie nicht dadurch in Sympathie, dass derjenige Dich laufend in den Arm nimmt, sich an Dich drückt oder mit Dir spricht. Im Gegenteil platzt Dir irgendwann der Kragen, weil Deine Individualdistanz permanent unterschritten wird und Deine Bitten um Abstand nicht respektiert werden.
    Und wenn Du Angst vor einem Menschen hast, verschwindet diese Angst nicht dadurch, dass er Dir regelmäßig auf die Pelle rückt. Im Gegenteil verstärken sich Angst und Unwohlsein durch die erzwungene Nähe ohne Ausweichmöglichkeiten und ohne Schutz immer mehr, bis Du irgendwann explodierst. Nicht anders geht es Deinem Hund und genau darauf steuerst Du gerade ganz treffsicher zu.


    Deshalb noch einmal die ganz eindringliche Warnung: Verschaff Deinem Hund Ruhe und Distanz, wenn Du eine Eskalation vermeiden willst. Du stehst ganz dicht davor, auf den Klassiker: „Er hat sich doch immer streicheln lassen und plötzlich beißt er einem Menschen ohne Vorwarnung ins Gesicht“ zuzusteuern.

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