Hund mit Herzwürmern aufnehmen?

  • Hallo zusammen,


    wir (meine Familie - mein Mann, Tochter 10 Jahre, Sohn 7 Jahre) und ich sind auf der Suche nach einem Familienhund. Das gestaltet sich schwieriger als gedacht, da die Tierheime zwar voll sind, aber leider nicht wirklich mit familientauglichen Hunden. Daher wollten wir einen Hund von einer Tierschutzorganisation aufnehmen. Wir sind auch schon fündig geworden, hatten unser Herz auch an einen Hund verschenkt und als wir uns entschieden haben, kam dann in einem Nebensatz: "Dann gebe ich ihnen noch Medikamente (Advocate) mit, da xy Herzwürmer hat". (Dass andere Dinge auch noch grundsätzlich in die Hosen gingen, möchte ich nicht weiter aufzählen.)


    Der Hund ist wirklich eine ganz nette Süße, allerdings auch sehr ängstlich und schreckhaft. Derzeit befindet sie sich wieder in der Organisation, aber wir überlegen dennoch, ob wir sie aufnehmen sollen. Wir sind Hundeanfänger und hätten sicherlich schon mit einem Angsthund genug Herausforderung. Nun habe ich mich ein wenig mit dem Thema Herzwürmer beschäftigt und sehe, dass die Überlebenschancen nicht die allerbesten sind und dass die Behandlung sehr kostenintensiv ist. Versteht mich bitte nicht falsch, wir sind gerne bereit,für die Behandlung unseres geliebten Tieres Geld auszugeben, aber ich möchte nicht schon im Vorfeld ein Tier bei uns aufnehmen, dessen Behandlung unseren Notgroschen aufbraucht und es nicht sicher ist, dass es Krankheit überlebt.


    Vielleicht gibt es hier Hundebesitzer, die bereits damit Erfahrung haben? Oder würdet ihr uns direkt von so einem Hund abraten?


    Liebe Grüße
    Teetrinkerin

  • Der Hund ist wirklich eine ganz nette Süße, allerdings auch sehr ängstlich und schreckhaft.

    Wir sind Hundeanfänger und hätten sicherlich schon mit einem Angsthund genug Herausforderung.

    Das beides sind viel schwerwiegendere Gründe, dem Hund eine Chance auf ein ruhigeres, passenderes zu Hause zu geben!



    Tochter 10 Jahre, Sohn 7 Jahre

    Die Kinder werden sicher sehr viel Besuch von Freunden haben (was ja zu wünschen ist!), da passt ein unsicherer Hund mit Kulturschock absolut nicht hinein!

  • Ihr schreibt in einem Tierheim werdet ihr nicht fündig aber dann wollt ihr einen Angsthund aus einer Organisation aufnehmen?? Für mich klingt allein das schon wirklich widersprüchlich. Das die Orga so eine Herzwurmgeschichte mal eben quasi unter den Tisch kehrt sagt eigentlich schon alles über diese Organistaion aus. Was wird noch über diesen Hund verheimlicht? Gut, schlimmer kann es nicht kommen da ein Hund mit Herzwürmern durchaus sterben kann. Das der Hund derzeit lediglich mit Advokat behandelt wird ist grob fahrlässig da gehört wirklich noch eine andere Medikamentation dazu.


    Lass die Finger davon!

  • Angsthund zu Hundeanfänger und Kindern ist absolut schlecht für den Hund und würde eurer Familie keine Freude bereiten.


    Wenn man kleine Kinder hat und keine Hundeerfahrung, dann definitiv keinen Hund holen, den man sich vorab nicht anschauen und kennenlernen kann. Es gibt durchaus in Tierheimen oder Pflegestellen geeignete Hunde, man muß eben Geduld haben und evtl mal etwas länger suchen.


    Und einen solch kranken Hund würde ich auch nicht aufnehmen, wenn man keine Erfahrung hat

  • Schade, dass mir direkt Widersprüchlichkeiten unterstellt werden.


    Die Hündin ist zwar ängstlich, aber ich hatte durchaus das Gefühl, dass sie mit etwas Eingewöhnung ihre Ängstlichkeit nach und nach ablegen würde. Sie hat mit der Zeit unsere Streicheleinheiten auch sehr genossen und machte deutlich, dass sie weiter gestreichelt werden möchte (sie stubste uns vorsichtig mit der Pfote an, wenn wir aufgehört haben, sie zu streicheln). Allerdings muss sie in ihrer Vergangenheit Dinge erlebt haben, dass sie z.B. ängstlich gegenüber dem Anleinen machte.


    Wir haben hier keinen total wilden Haushalt. Natürlich haben wir auch (Kinder-)Besuch, aber da wir einen großen Garten und jedes Kind sein eigenes Zimmer hat, geht es hier in den gemeinschaftlichen Räumen relativ ruhig zu.


    Mit nicht familientauglichen Hunden meinte ich z.B. Hunde, die einen ausgeprägten Beschützerinstikt haben und Familienmitglieder vor "Fremden" verteidigen. Das geht halt leider in Hinblick darauf, dass wir hier doch auch Kinderbesuch haben, gar nicht. Oder Hunde, die Kinder nicht mögen oder Hunde mit ausgeprägtem Jagdinstikt (was mich sicherlich überfordern würde) oder Hunde, die zwar total lieb sind, die aber eher gemütliche Runden mögen (wir wandern gerne und hätten gerne einen Hund, der auch größere Strecken laufen kann/mag) oder Hütehunde, die Hundehalter brauchen, die damit umgehen können, etc. pp.


    Wir hatten früher zuhause eine ganz liebe Dackelmischlingshündin, die unser ein und alles war. Aber das ist jetzt auch schon etliche Jahre her, deswegen fühle ich mich wieder als Hundeanfängerin. Mein Sohn hat etwas Angst vor allzu stürmischen Hunden, die direkt an ihm hochspringen und ihn anknabbern. Dagegen setzt er sich gerne zu ruhigen Hunden und streichelt sie (er hat also nicht grundsätzlich Angst vor Hunden). Deswegen hätten wir gerne einen ruhigeren, nicht allzu stürmischen Hund, der gerne auch mal längere Wanderungen (über 10 km) mitläuft.


    Ob der Hund schon eine andere Medikation erhalten hat, weiß ich leider nicht. Ich habe leider überhaupt keine weitere Informationen erhalten, außer, dass wir dem Hund noch zweimal Advocate verabreichen müssen.


    Sie ist in der Orga und wir können uns überlegen, ob wir sie bei uns aufnehmen wollen. Allerdings haben wir bei der Organisation doch ein eher mulmiges Bauchgefühl. Wie gesagt, die Anrufe und Besuche in Tierheimen waren leider nicht ergiebig, denn dort haben wir die Auskunft erhalten, dass sie derzeit keine Familienhunde da haben. Wir hoffen sehr, dass wir bald einem Hund ein Plätzchen bei uns geben können.

  • Danke, Junimond für deine Antwort!


    Ja, mir wäre schon auch lieber, einen Hund erst mal ausgiebig kennenlernen zu können. In den Tierheimen, mit denen ich Kontakt aufgenommen habe, wird auch sehr viel Wert darauf gelegt, dass man sich ausgiebig "beschnuppert". Allerdings habe ich jetzt in meinem Bekanntenkreis mehrere, die Hunde aus dem Ausland über Tierschutzorganisationen bekommen haben und alle sind sehr zufrieden damit, wie es abgelaufen ist. Deswegen dachten wir, wir nehmen zu einer Kontakt auf. Ist bei uns halt etwas schief gelaufen...


    Ich wünsche sehr, dass die Hündin einen schönen Platz findet. Gerne hätte ich ihr den bei uns gegeben. Sie ist wirkliche eine ganz Süße und hätte das mehr als verdient.

  • Hallo,


    einen schönen Platz verdient hat eigentlich jeder Hund. Wichtig ist realistisch zu denken und sich nichts (unbewusst) schön zu reden.


    Hattest du den Hund schon bei dir Zuhause oder ist er auf Pflegestelle? Warst du mit ihm Spazieren und hast du mal erlebt wie er sich verhält? Man hat ja gerne mal zu romantische Vorstellungen und einen wirklichen Angsthund würde ich dir und deiner Familie nicht empfehlen. Das bedeutete viel Arbeit, viele Einschränkungen und dazu noch "die Gefahr dass er dir wegstirbt" oder euch die Behandlungskosten über den Kopf wachsen.


    Hatte auch einen Hund aus dem Auslandstierschutz und gute Erfahrungen gemacht aber es muss eben auch ein halbwegs passender Hund sein. Es gibt sooo viele die höchstwahrscheinlich besser zu euch passen würden und vielleicht aus einer seriöseren Orga kommen.


    Viel Glück bei der Entscheidung :-)

  • Auch wenn ich jetzt in alle Fettnäpfe trete: Wenn ihr in deutschen Tierheimen keinen Hund findet aber dann übers Ausland einen kranken und ängstlichen Hund holt, wieviel ist da ehrliche Bereitschaft und wieviel Samaritertum?
    Ja es kann sein, daß der Hund nur verstört ist im Moment und deswegen ängstlich ist. Es kann aber auch sein, daß er ein echter Problemfall ist, also alles andere als familientauglich.
    Also wenn Du Elend retten willst: Es gibt genug deutsche Notfälle, die sind vielleicht nicht abrufbar und jederzeit verfügbar, aber mit ein bisschen Wille und Geduld werdet ihr Euren Hund auch im deutschen Tsch finden

  • Ja, wir hatten sie einen Tag bei uns Zuhause.


    Sie war total überfordert - klar, sie war auch nur einen Tag bei uns. Bei den ersten Malen Gassi gehen, lief sie an der Leine immer hinter mir (sie blieb aber immer mal wieder stehen, um zu schnüffeln). Aber mit jedem Mal taute sie mehr auf und sie lief beim letzten Mal vor mir, was ich als gutes Zeichen deutete. Allerdings hat sie weder ein großes noch kleines Geschäft gemacht, das hat sie zuhause auf dem Spielteppich erledigt. :muede: O.k. das hätte sich sicherlich auch noch gelegt. Eine Dame mit Hundeerfahrung sagte mir, sie hat aus Angst an der Leine kein Geschäft gemacht,sondern hat sich einen ruhigen Moment zuhause dafür ausgesucht.


    Sie ist mir eigentlich überall hinterher gelaufen. Sie hat sogar einmal mit dem Schwanz gewedelt, als ich wieder aus dem Bad rausgekommen bin (sie hat vor der Tür gewartet). Aber sie ist auch nach hinten geflüchtet, wenn man direkt auf sie zugelaufen ist. Sie hat oft den Schwanz eingezogen und sich klein gemacht, hat sich aber entspannt, wenn man sie gestreichelt hat.


    Du hast absolut Recht, curled. Man sollte es realistisch betrachten. Bestimmt wäre es nicht einfach geworden. Und auch noch die Angst, dass sie uns wegsterben könnte und einem die Behandlungskosten über den Kopf steigen.


    @JuleBule,
    ich denke die Entscheidung haben wir vermutlich gegen die Hündin getroffen. Auch wenn es schwer fällt.

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