Zweithund schränkt Ersthund ein

  • Hallo,


    ich habe ein kleines Problem hier und hoffe man kann mir helfen.


    Dazu erst mal Informationen zu beiden Hunden:


    Ersthund:
    Name: Yuukan
    Alter: 7 Jahre
    Größe: 60cm
    Kastriert: Ja
    Rasse: Labrador- Border Collie Mix
    Woher? Yuukan kommt von einem Züchter Border Collies aus der Arbeiterlinie, dessen Weibchen versehentlich einen Unfall mit einen Labrador- Mix Rüden hatte


    Yuukan ist bei uns seit Welpe an. Er kennt das Leben mit einem Zweithund, da seit Baby an, am Wochenende, seit 3-6 Lebensjahr ein größerer (und älterer) Hund bei ihm gelebt hat.
    Er ist grundlegend sehr sozialisiert. Klar hat er auch schon seine ´ich bin an der kurzen Leine und du bist einer unter 100 Hunden den ich nicht mag´ Momente, aber wirklich kein Thema. Er ist eher ein unsicherer Hund, wie ein selbstsicherer.


    Zweithund:
    Name: Nerda
    Alter: 3 Jahre
    Größe 47cm
    Kastriert: Ja, aber es wird vermutet das ein Eierstock drinnen geblieben ist
    Rasse: Labrador Mix
    Woher: Tierheim. Ein Ex- bulgarisches Straßenmädchen


    Bei uns seit Anfang September


    Am ersten Tag hatte ganz klar Yuukan die Hosen an. Madame lief ins Zimmer und schnappte sich den erstbesten und dicksten Knochen den sie finden konnte. Yuukan hat sie ordentlich angeknurrt und sie ließ den Knochen fallen. Beim zweiten Fletschen wegen irgendeiner anderen Sache, war sich meine Mutter aber schon sicher, dass Madame zurückknurrte. Was nicht tragisch weiter ist.
    Irgendwann hatten beide wohl Zoff im Wohnzimmer um was zu fressen, wobei meine Mutter erst nicht sah worum es ging. Auf jedenfall durfte Yuukan danach nicht mehr ins Wohnzimmer und es wurde mit drohen und knurren verboten. Yuukan wurde dann praktisch persönlich von meiner Mum reinbegleitet und später hat sie gesehen das Nerida unter einer Decke Knochen versteckt hatte.


    Wenn wir die beiden Hunde in der Küche füttern, bekommen beide gleichzeitig nach eiem Sitz ihr Futter hingestellt. Madame schlingt es runter wie nichts und wechselt dann rotzfrech zu Yuukans Napf, der sich das auch noch bieten lässt. :xface:


    Natürlich bin ich dabei und unterbinde schon den Ansatz rüberzulaufen oder greife sie mir am Halsband und ziehe sie so weg, dass Yuukan in Ruhe essen kann.


    Heute war folgendes passiert:


    Wir haben geübt. Erst sie eine Übung, danach Yuukan. Sie war sehr hibbelig aber beide waren friedlich, selbst als sie versuchte den Käse praktisch aus meiner Hand zu ziehen, der gerade kurz vor Yuukans Maul ist. Ich habe sie logischerweise dahingegend weggedrückt und notfalls hielt sie jemand fest, während ich mit Yuukan geübt habe.
    Danach haben wir ein bisschen Spaß machen wollen, haben Käse unter die Näpfe gelegt und sie machen lassen. Nerida hatte ihren zuerst frei und wollte danach zu Yuukans Wechseln. Wir (wir waren zu dritt im Raum) haben wohl nicht schnell genug reagiert. Beide standen am Napf, Yuukans Fell sträubte sich, er fletschte die Zähne und drohte sehr deutlich - vollkommen legitim.
    Sie hocherhobenen Schwanzes, sträubte das Nackenfell und knurrte ebenso. 2-3 Sekunden, dann drehte sich Yuukan ab und wollte verschwinden.


    Und jetzt kommt der Punkt wo wir uns nicht mehr einig bzw. sicher waren. Viele Köche verderben den Brei.


    Zuerst wollten wir das unter ´das Regeln die unter sich´ laufen lassen, schlussendlich drohte aber die Erkenntnis; Moment WIR geben und WIR nehmenh was beide bekommen. Also Nerida festgehalten und Yuukan sein rechtmäßigen Besitz zugeschoben. Nachdem der verzehrt war haben wir Nerida wieder freigegeben, die danach Yuukan knurrend und grollend auf Schritt und Tritt verfolgte. Wurde er gestreichelt, stand Nerida kurz drauf Zähnefletschend nebendran. Meine Mutter sagte dann streng; NEIN und schob oder hielt sie weg.
    Madame beeindruckte das wenig, schließlich ist Yuukan in den Untergeschoß gegangen, da kann sie nämlich nicht hin (läuft keine Treppen), aber als er wieder hoch musste, weil er raus wollte, durfte er nicht mal durch die Türe, auch das haben wir geregelt.


    Letztens wollte er wohl zu Frauchen aufs Bett, auf dem Nerida auch gepennt hat. Da knurrte sie ihn an und meine Mutter beförderte sie aus dem Bett. Frei nach dem Motto; wer sich blöd benimmt, der fliegt.



    Aber wie gehen wir damit um? Wo lassen wir sie das selber aushandeln? Wo greifen wir ein?



    Wenn wir Kauzeug geben, sollen wir liegen gelassenes direkt einsammeln? Wir konnten es 7 Jahre lang einfach liegen lassen, wer es haben wollte, nahm es, fraß es bis es doof war und ließ es wieder liegen. Yuukan kennt das so. Er weiß auch das er auf die Couch darf usw.


    Übrigens ist im Untergschoß mein Zimmer und im besagten Bett schläft er fast in jeder Nacht (und wenn er mal kein Bock auf irgendwenn hat ist er schon vor Neridas Zeiten, eben runter und hat gepennt - will sagen, da unten ist es normal nicht die Hölle für ihn), während Nerida im Bett meiner Mutter pennt (weil die ebenerdig schläft), allerdings durfte Yuukan auch schon lange vor Nerida ins Bett wenn er wollte.
    Yuukan hat auch keinen eigenen Platz mehr. Er kann im Untergeschoß auf seiner Matzrazenseite pennen, er kann im Untergeschoß aufs Sofa, im Erdgeschoß gibt es die Couch, meine Mutter ihr Bett, der Küchenboden, der Küchenteppich und drei Körbchen im Wohnzimmer an sich.


    Wir hatten halt mit Yuukan nie Probleme die ein ´geh auf dein Platz, bleib da zum Donnerwetter´ erforderten und haben das uns irgendwann abgewöhnt. :pfeif:


    Ich würde mich sehr über eine Antwort freuen.
    Danke fürs durchlesen


    LG

  • Ganz kurz und konkret:
    Ich würde nichts an Knochen, Spielzeug etc. liegenlassen, beide getrennt füttern und jedem einen eigenen Schlafplatz zuweisen.


    Man muss ja die Probleme nicht provozieren. Momentan sorgt ihr dafür, dass die beiden möglicherweise keine Freunde werden.

  • Ganz kurz und konkret:
    Ich würde nichts an Knochen, Spielzeug etc. liegenlassen, beide getrennt füttern und jedem einen eigenen Schlafplatz zuweisen.


    Man muss ja die Probleme nicht provozieren. Momentan sorgt ihr dafür, dass die beiden möglicherweise keine Freunde werden.

    Auch bei der Schlafplatzwahl? Also dürfen sie ncht mehr auf Bett und Sofa weil Madame rumzickt? Fänd ich persönlich halt für Yuukan und auch uns fies, weil wir das sehr genießen. Getrennt füttern und Spielzeug entfernen kein Thema.


    Normal ist Yuukan auch nur sein Ball wichtig und der juckt Nerida nicht weiter.

  • Ich kenne das Problem auch .
    Amy wollte am Anfang auch nicht dass Lucky mit auf unser Sofa kommt, ich habe mich aber dazwischen gesetzt und sie etwas weiter Weg geschickt und so hat sie verstanden dass Lucky auch am Sofa darf.

  • Auf jeden Fall Spielzeug, Kaukram, etc. wegräumen und nur unter Aufsicht geben.
    Du schreibst, dass ihr drei Körbchen im Wohnzimmer stehen habt. Ich würde jedem Hund ein Körbchen zuweisen, in das der andere keinen Fuß zu setzen hat. Haben wir am Anfang auch gemacht, weil es für unseren Rüden einfach nur wichtig war einen Rückzugsort zu haben, an dem Emma ihn nicht nerven konnte.
    Bzgl. Sofa würde ich Yuukan, solange er sich nicht daneben benimmt und das Sofa verteidigen möchte, nicht verbieten.
    Wir halten es nach dem Motto: wer sich daneben benimmt hat sich diese Annehmlichkeit verspielt.
    Außerdem lassen wir es nicht zu, dass ein Hund den anderen räumlich begrenzt und mit Knurren versucht diesen aus einem Raum fernzuhalten.


    Da es aber bei euch schon einige Punkte sind, an denen es zwischen den beiden hakt, würde ich lieber einen Hundetrainer zu Rate ziehen.

  • Heute war folgendes passiert:

    Hier geht es eindeutig um die Ressource Futter und ich würde solche Dinge auch nicht miteinander üben - vielleicht zum späteren Zeitpunkt. Jetzt aber nicht!
    Futter ist und war für das Straßenmädchen einfach eine lebenswichtige Überlebungsgeschichte und das wird lange ein Streitthema unter den Hunden bleiben. Sie hat es ja so gelernt!
    Es wird dauern, das in die richtige Bahnen zu lenken. Das funktioniert meiner Meinung aber nicht, wenn man "provoziert". Sie kennt darin keinen Spaß und ich würde es nicht auf einen Streit zwischen den Hunden ankkommen lasssen.

    Letztens wollte er wohl zu Frauchen aufs Bett, auf dem Nerida auch gepennt hat. Da knurrte sie ihn an und meine Mutter beförderte sie aus dem Bett. Frei nach dem Motto; wer sich blöd benimmt, der fliegt.

    Da hat Deine Mutter richtig gehandelt. Wer sich nicht benehmen kann, fliegt. Aber nur die Stänkerlotte!

    Wenn wir Kauzeug geben, sollen wir liegen gelassenes direkt einsammeln?

    Kauzeug nur unter Beobachtung und jeder auf seinem Platz. Es bleibt nichts liegen, da es eine Futterressource ist, auf die Madame ja empfindlich reagiert.

    Er weiß auch das er auf die Couch darf usw.

    Soll er auch weiterhin dürfen. Da würde ich den Althund bestärken und Madame entsprechend zurecht weisen.

    Yuukan hat auch keinen eigenen Platz mehr.

    Das ist bedauerlich, zeigt, dass Ihr hier doch managen müsst und dem Althund den Rücken stärken müsst. Madame darf nicht bestimmen, wer was darf; Madame sollte Eure Entscheidungen akzeptieren.

  • Wo lassen wir sie das selber aushandeln?

    Gar nicht. Und schon gar nicht mit Futter. Ich würde mit den Hunden erst einmal getrennt trainieren und sowieso erst einmal abwarten, bis eure Hündin sich eingewöhnt hat. Sie ist erst vier WOchen bei euch und natürlich weiss sie, sich gegen Hunde durchzusetzen, musste sie ihr bisheriges Leben lang: Um Futter kämpfen, um den Schlafplatz kämpfen, ums Revier kämpfen.


    Sie muss erst einmal lernen und verstehen, das sie bei euch in Sicherheit ist und um nichts kämpfen muss. Deswegen würde ich mir jede Aktion vorher genau überlegen, inklusive getrennter Futterplätze.



    Wo greifen wir ein?

    Immer dann, wenn sie die Hausregeln nicht einhält. Und diese Regeln definiert ihr.

  • Wenn ich deinen Post hier lese, dann stellen sich mir gehörig die Nackenhaare auf. Da ist aber schon so einiges von Anfang an falsch gelaufen bei euch. Und ich gehe ganz stark davon aus, dass sich die Situation noch verschärfen wird, wenn IHR (Menschen) nicht anfangt klare Grenzen vorzugeben.


    Ihr habt nun einen Hund in der familie, der sich das Futter selbst beschaffen musste. Der Schwächere muss hungern. Und genau das ist nun eines der Probleme. Ich würde deshalb jedem Hund einen festen Napf und einen festen getrennten Futternapf zuweisen und sogar in getrennten Räumen füttern.
    Spielzeug und Kauzeug gibt es nicht mehr zur freien Verfügung.


    Schockt die Hündin weg, wenn sie den Althund bedrängt oder vom Platz verweisen möchte. Und das wirklich klar und unmissverständlich.


    Arbeiten würde ich auch erstmal einzeln. Dazu mit dem Althund beginnen. Das Mädel dazu auf den Platz (bitte nicht Sofa oder Bett) schicken und zur Not dort fest machen bis sie dran ist.


    Bett und Sofa wären erstmal tabu. Wenn ihr kuscheln wollt, setzt euch mit runter auf den Boden!

  • Mit Festhalten und Wegziehen macht ihr die Dame vermutlich immer zorniger. Ich würde an der Stelle mal mit Erziehung anfangen. Wegschicken wäre das erste, das ich üben würde. Auf Kommando. Ohne, dass man den Hund berühren muss. Dabei muss der Hund sofort abdrehen, Distanz deutlich vergrößern und wegbleiben.


    Wer sich nicht benimmt, muss gehen. Und wer sich so richtig schlecht benimmt, fliegt ganz raus. Bei offener Tür. Über Kommando.


    Privilegien werden nur dem entzogen, der sie sich verspielt.


    Ressourcen würde ich, solange das nicht aus dem Effeff klappt, nur noch unter Kontrolle verteilen und dann später erst Mal gucken, ob das überhaupt wieder klappen kann. Es müssen ja keine Knochen rumliegen - Hunde überleben das auch ohne.

  • @Angilucky2201Ja, so handhaben wir das auch. Beziehungsweise ist meist so oder so immer jemand dazwischen. Wenn Yuukan überhaupt auf das Sofa kommt. Das liegt aber mehr daran das Yuukan kein Schmuser ist. Nerida aber den Körperkontakt regelrecht sucht.


    @Tanja84 Wir werden morgen zwei neue und absolut "unbelastete" Körbchen kaufen gehen und das ´auf deinen Platz´ wieder einführen. Yuukan kennt es ja grundlegend schon. Yuukan benimmt sich nie daneben. Oder fast nie sagen wir es so. Nerida darf auf das Sofa, darf kuscheln und darf auf den Bett kommen wie sie mag. Das ist ihm wuppe, solange sie nicht mit ihm kuscheln will. Das mochte er aber noch nie. Er ist auch kein großer Kontaktkuschler.
    Ich habe bereits einen Trainer angeschrieben. Ist einer den ich bereits kennengelernt habe, mit einen großen Rudel Schlittenhunde und der gewaltfrei Trainiert.


    @Grinsekatze1 Danke für die Hinweise. Ja, wir haben diese Futter Sache wohl was unterschätzt. Grundlegend habe ich schon das Verständnis dafür, dass Futter für sie überlebenswichtig war, aber wir hatten immer verwöhnte Puschelhunde, die vielleicht mal geknurrt oder gebellt haben, wenn jemand an ihr Essen wollte, aber nie ein grundlegendes Problem damit hatten, dass Futter wild rumliegt. Ich werde meiner Mutter ausrichten das sie richtig gehandelt hat und der Stänker fliegt. Yuukan hat sie nicht "gekickt", der war ja brav.
    Kauzeug geben wir nur noch auf ihren Platz und unter Beobachtung. Wenn sie es unbeachtet liegen lassen, sammeln wir es ein?
    Althund bestärken ok.
    Nein das hast du Missverstanden. Nerida hat Yuukan von keinen Platz verjagt in dem Sinne. Yuukan hat nur keinen festen Platz mehr. Der darf sich hinflänzen wo immer er sich hinlegen will. Früher hatten wir für ein Leckerchen seinen Kennel, da wurde er reingeschickt, wenn er es haben wollte, heute haben wir das nicht mehr. Er benimmt sich nicht daneben. Er knurrt uns nicht weg, er lässt sich alles abnehmen, deswegen hatten wir keine feste Platzregel mehr gehabt. ^^



    @Mia2015 Das verstehen wir. Wenn sie da Zeit braucht bekommt sie die und wir trennen ihre Futterplätze auch meinetwegen komplett und räumlich. Verbinden wir vielleicht sogar mit auf dem Platz training. Auf dem Platz bekommt sie ihr Fressen, ihre Leckerchen, ihre Ruhe.


    @'Yvonne&Bobby' Naja, und gerade eben haben sie wunderbar miteinander gespielt. Einer lag mal unten, dann lag der andere unten. Ich weiß das es manchmal nur nach Spiel aussieht, aber es war auch definitiv kein Kommentkampf. Beide zusammen haben einen Karton zerlegt und dann hat sie links gelegen und gepennt und er rechts von mir. Beide auf den Sofa.
    Futterplätze trennen werden wir machen und schicken sie zur Not weg.
    Ich habe mich mit der Dame bei einem Erziehungskurs angemeldet, wo wir am Grundgehorsam arbeiten werden.


    Auf den Boden geht wirklich nicht. Meine Mutter ist Frührentnerin und wäre körperlich nicht mehr in der Lage vom Boden wieder hochzukommen.
    Der Althund macht Sitz und Warte bis er an der Reihe ist notfalls. Der muckst sich nicht.


    @flying-pawsJa gut, aber sie kann es halt noch nicht. Sie kann gerade mal ein im Haus recht zuverlässiges Komm, ein hibbeliges Sitz, Platz und versteht die grundzüge von Nein langsam. Ein wegschicken ist noch sicherlich nicht drinnen. Wir trainieren gerne mit ihr, kein Thema, aber derzeit müssen wir sie greifen und wegbringen.
    Hausleine auch kein Thema, bekommt sie dran.


    Danke für die Ratschläge bis hier hin

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