Wie soll es weitergehen

  • Das liest sich jetzt vielleicht sonderbar, aber mir hat geholfen, zu akzeptieren, dass Nini mir immer fehlen wird.
    Das ist so, aber mein Herz hat irgendwann aufgehört, so weh zu tun.


    Sie bleibt unvergessen, aber die anderen Tiere haben eben auch meine Aufmerksamkeit und Liebe verdient.
    Und lassen mich wieder lachen.


    Das musst Du wissen, wie lange es dauert, bis wieder ein Hund dein Leben erfüllt...für mich war es der einzige Weg.

  • Ich schaue immer wieder mal auf solch eine Seite. Auch ich weiß was in dir vorgeht, leider, es ist schwer. Auch meine beiden haben wir 2016 gehen lassen. Dieser Schmerz mit dem Gefühl daran zu zerbrechen wird weniger. Ich hätte es nieh geglaubt. Ich sehe meine lieben auf einer Wiese voller Gänseblümchen laufen und dann ist ein lächeln und ein Tränchen dabei. Glaub mir das Lächeln wird immer länger. Am Freitag ist auch unser Häschen ,, Mucki, auf diese Wiese gewandert… sie sind sooo glücklich dort… weil ich sie lasse…… alles gute… du schaffst das. Weinen erleichtert die Seele

  • Auch ich kann Dich, wie alle hier, sehr sehr gut verstehen. Mir persönlich hat immer am besten ein neuer Vierbeiner geholfen. Ersetzen lässt sich kein Lebewesen, das will ja auch niemand. Nur: bei mir war es dann so, dass es wieder ein Lebensinhalt war, das Leben hatte wieder einen Sinn.
    Vielleicht wäre es zu Anfang für Dich ja eine Möglichkeit, und eine gute Ablenkung, in einem Tierheim Gassigeher zu sein? Wenn Du einfach noch nicht bereit bist für einen neuen Hundepartner.
    Ich habe für mich persönlich die Erfahrung gemacht, dass ich , je länger ich mit einem neuen Hund gewartet habe, nur noch trauriger und verzweifelter geworden bin......Man verstrickt sich da irgendwie immer mehr rein....ich weiß nicht so genau, wie es mit Worten erklären soll. Ich musste schon viele Tiere gehen lassen, es ist immer wieder schlimm. Aber ich habe mir nie einen neuen vierbeinigen Freund in mein Leben geholt, um einen anderen zu ersetzen oder zu vergessen. Das wollte ich auch nie. Alle verstorbenen Tiere sind in meinem Herzen und mir immer noch präsent. Es vergeht kaum ein Tag, an dem ich nicht an jeden einzelnen von ihnen denke und ich weine auch oft noch um sie, obwohl mancher Tod schon viele Jahre her ist. Dass sie fehlen und man sie vermisst, das hört nie auf! Nur, wenn man es für sich akzeptiert und man sich dazu wieder um jemanden kümmern darf - dann wird es erträglich!
    Ich wünsche Dir sehr viel Kraft und alles Liebe!!!

  • Du hattest deinen Hund 16 Jahre und er bedeutete dir ganz viel.
    Deine Trauer ist noch ganz frisch und die 9 Wochen, die er nicht mehr da ist, sind ein verschwindend kleiner Zeitraum zum Trauern um einen endgültigen Abschied.
    Abschiednehmen tut so weh und bindet ganz viel Energie.
    Gestehe es dir zu, dass du Zeit brauchst und gestehe dir auch zu Dinge zu tun, die du jetzt brauchst.
    Das kann mehr Ruhe sein, Spaziergänge, ein Kakao oder etwas Schokolade, in der Badewanne liegen, Weinen...
    Manchem Trauernden helfen Rituale, noch einmal alles sagen was der Hund bedeutet hat, einen Brief schreiben an den Hund, ein Trauertagebuch führen, Lieblingsorte aufsuchen, bestimmte Musik, etc.
    Es dauert bis man sich wieder öffnen kann, liebevoll zurückblickt und sich zaghaft freuen kann eben diesen Hund zum Geschenk gehabt zu haben.


    Alles Liebe für dich,
    Friederike

  • Mein letzter Rüde starb nach 12 Jahren in meinen Armen...ich hab selten in meinem Leben so geheult. Er starb zu einer Zeit, in der sich mein ganzes Leben noch einmal von Grund auf änderte, ich stand vor dem Nichts und meinen geliebten Hund musste ich auch gehen lassen...das war eine schwere Zeit und geholfen hat mir eigentlich nur die Verantwortung für meine Kinder. Sie brauchten ihre Mutter, für sie musste ich stark sein und mich durchbeißen.


    Das ist jetzt viele Jahre her und ich denke noch oft an ihn, habe auch nach wie vor Fotos von ihm hier stehen. Heute kommt es mir vor, als hätte er mir den Neuanfang leichter machen wollen, indem er sich entschied, zu gehen. Es geht mir immer noch nah und erst Jahre später zog bei mir wieder ein Hund ein. Nicht, weil ich vorher keinen gewollt hätte, sondern weil in meinem Leben keine Zeit mehr für einen Hund war.


    Der Tod gehört zum Leben dazu. Bei jedem Hund, der einzieht, weiss ich das, aber es fällt schwer zu akzeptieren. Ich weiss, wie sehr es schmerzt und wie alleine man sich fühlt. Ich kann dir nur empfehlen, dir eine Verantwortung zu suchen, ein Hobby, etwas, was dich fordert und beschäftigt und dir hilft, dich aus der Einsamkeit zu locken. Engagier dich im örtlichen Tierheim oder fang an zu joggen, irgendetwas, an dem du Freude hast, was dich fordert und es dir möglich macht, den Verlust deiner Hündin zu verarbeiten. Einsamkeit ist kein guter Berater in Zeiten der Trauer :streichel:

  • Mir geht es wie dir. Am 26.10.2016 ist mein Hund unerwartet gestorben und seid dem ist mein Leben ein anderes - sein Tod hat mich verändert.
    Es tut heute noch genau so weh wie am ersten Tag und ich bin seid dem sehr nah am Wasser gebaut und weine noch regelmäßig um ihn. Ich trage seid dem einfach eine gewisse Traurigkeit in mir die vorher nicht da war und wohl noch sehr lange bleiben wird.


    Ich finde es toll was @israel geschrieben hat und das hilft mir auch. Akzeptieren dass er mir mein restliches Leben fehlen wird und dann ist da die Vorstellung dass er nur voraus gegangen ist und wir uns eines Tages wieder sehen.


    Erstaunlicherweise ist 9 Tage später bei mir ein neuer Hund eingezogen. Es hat sich teilweise falsch angefühlt aber irgendwie war es auch Schicksal wie sich das ergeben hat und auch das ist eine tröstliche Vorstellung für mich, dass alles aus einem Grund passiert und so kommt wie es kommen soll.


    Man kann also einerseits glücklich mit einem neuen Hund sein und trotzdem den alten unbeschreiblich vermissen.

  • Man kann also einerseits glücklich mit einem neuen Hund sein und trotzdem den alten unbeschreiblich vermissen.


    da stimme ich dir voll zu.


    amy ist 1,5 wochen nach paige bei mir eingezogen und es war das beste, was mir je passieren konnte... sie hat mich so abgelenkt von meiner trauer und ich musste für sie da sein.


    allerdings bin ich da von hund zu hund "besser" geworden. nach meinem ersten hund hätte ich mir das nicht vorstellen können, dass 1,5 wochen später ein anderer hund hier einzieht.


    aber das muss jeder für sich selbst entscheiden. jeder geht anders mit trauer um.

  • Ich kann dich so gut verstehen. Wir mussten unseren Hund nach 13,5 Jahren gehen lassen. Das ist 3 Jahre her. Es gibt Momente an die man sich erinnert und nur heulen könnte aber auch welche bei denen man wieder lächeln kann. Der Tod meines Hundes hat auch mein Leben verändert. Mir hat damals nach seinem Tod etwas gefehlt, keiner da der auf einen wartet und sich freut wenn man nach Hause kommt, keiner da der den Alltag so bestimmt obwohl man doch nun mehr Zeit für alles hat aber man sollte es garnicht anders. Nach einem Monat zog wieder ein Hund bei uns ein und ich muss sagen obwohl man doch ein schlechtes Gewissen hatte weil man sich nach so kurzer Zeit wieder einen Hund geholt hatte, es war das beste was uns passieren konnte. Es hat uns abgelenkt und wir konnten alles Stück für Stück verarbeiten.


    Es findet jeder irgendwie den passenden Weg für sich wie er mit dem Tod eines geliebten Tiers umgeht aber es braucht Zeit. Ich wünsche dir ganz viel Kraft dafür :streichel:

  • Jeder hier versteht dich, der schon einmal ein Tier gehen lassen musste. Die erste Zeit ist leider immer sehr schwer, aber es wird irgendwann besser.
    Die Familienhündin kam als ich 11 war, im Mai 2015 musste sie mit fast 16 leider aufgrund von Organversagen eingeschläfert werden.
    Für mich war es ein kleiner Weltuntergang, ich bin mit ihr aufgewachsen und sie war immer da. Sie fehlte mir auch so so sehr. Alles hat mir gefehlt, die Spaziergänge, das Krallengetippel auf dem Laminat (die erste Zeit hab ich mir sogar eingebildete, es noch zu hören), mit ihr spielen, ihr weiches Kuschelfell, das an vielen Stellen schon ausgefallen war...
    Im August hatte ich den Wunsch nach einem neuen Hund. Ich wollte das alles wieder. Er würde und könnte den Alten gar nicht ersetzen, soll er auch gar nicht. Maya kam dann im Februar letzten Jahres zu mir, die Monate bis dahin waren eher deprimierend. Seitdem ist alles wieder gut.
    Trixi vermisse ich immer noch. Heute kann ich mir Bilder und Videos von ihr angucken, ohne direkt in Tränen auszubrechen. Guck ich zu viele, rollen aber doch ein paar, weil sie mir so fehlt. Ich glaube, das wird sich auch nie ändern. Es wird nur erträglicher.


    Ich hoffe, dir geht es bald besser :streichel: und dass dich irgendwann, in naher Zukunft ein anderer Hund genauso glücklich macht, von deiner Trauer ablenkt und dir Freude bereitet, wie dein Erster. Das wird er ganz bestimmt :smile:

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!