Wie soll es weitergehen

  • Hallo,


    ich habe mich hier registriert, da ich den Tod meines Hundes einfach nicht verkrafte. Vor 2 Monaten habe ich sie einschläfern lassen - für sie war es Zeit und ich glaube auch eine Erlösung. Ich war bis zum buchstäblich letzten Atemzug bei ihr ...


    Es ist jetzt 9 Wochen her, ich funktioniere auch irgendwie. Ich gehe arbeiten und kriege meinen Alltag auf die Reihe. Aber sobald ich alleine bin, kommt alles hoch. Ich weine bitterlich, da ich sie so vermisse. Es spendet mir auch nichts Trost, nicht, dass es für sie ok war. Nicht, dass sie nicht krank war, ihre ganze 16 Jahre nicht. Nicht, dass ich sie so lange bei mir haben durfte. Ich fühle mich einfach so alleine ohne sie. Sie war der großartigste Hund und das beste an meinem Leben. Sie war immer positiv und fröhlich, selbst an ihrem letzten Tag. Und das fehlt mir so sehr..., sie fehlt mir so sehr.
    Vielleicht sollte ich erwähnen, dass ich sie mehr als mein halbes Leben an meiner Seite war. Ich habe sie mit 14 bekommen und sie war auch in einer sehr schweren Zeit meines Lebens immer für mich da.


    Vielleicht fühle ich mich deswegen so einsam, da sie mein Halt war in schweren Zeiten - und jetzt weiß ich nicht, wer mich halten soll....
    Ich kann mit niemandem darüber reden... es kann irgendwie niemand so richtig verstehen.


    Ich will gar nicht so traurig sein, weil sie das gar nicht wollen würde... aber ich kann nicht anders. Sie fehlt mir so wahnsinnig, ich weiß nicht, wie ich ohne sie weiter machen soll ...

  • ich glaube hier können dich alle verstehen!


    16 Jahre gemeinsam sind eine verdammt lange Zeit. Ein Geschenk, das weißt du selbst am besten. Da ist es völlig normal das man trauert. Ich fänd es schlimm wenn es anders wäre.


    Meine Lieben sind jetzt schon 8 und 5 Jahre nicht mehr bei mir und es gibt immer noch Tage da kullern auf einmal wieder die Tränen


    Wie sieht es denn aus, spricht was gegen einen neuen Begleiter? Ersetzen tun sie den alten Freund nicht aber sie werden zu neuen Freunden, die genauso wertvoll sind.


    guck mal, das hab ich neulich gelesen und es hat mich zu tiefst berührt und es muss wohl war sein, denn genauso fühlt sich das an


    Hunde sterben nie. Sie wissen gar nicht wie sie es anstellen sollen. Sie werden zwar müde, sehr alt und ihre Knochen verletzlich. Doch natürlich sterben sie nicht. Wenn sie es täten, würden sie nicht immer spazieren gehen wollen, sogar wenn ihre alten Knochen schon sagen „Nein, keine gute Idee. Lassen wir das mit dem Spaziergang“. Nein, Hunde wollen immer spazieren gehen. Sie würden sogar noch einen Schritt gehen kurz bevor ihre gealterten Muskeln nicht mehr mitspielen und sie auf dem Boden kollabieren. Doch so sind Hunde… sie laufen weiter.


    Es ist auch nicht so, dass sie Deine Gesellschaft nicht schätzen. Auf der anderen Seite ist ein Spaziergang mit Dir alles was sie haben. Ihr Boss und Duftmarkierungen bedeuten ihnen die Welt. Das entsorgen von Hundehäufchen, eine weitere Hunde-Markierung, ein verwester Hühnchenknochen und Du. Das ist es, was die Welt für sie perfekt macht, und in dieser perfekten Welt gibt es keinen Platz für den Tod.


    Jedoch werden Hunde sehr sehr müde. Das ist es was Du beobachten kannst. So etwas bringen sie Dir neben keynesianischer Wirtschaftstheorie nicht an der Universität bei. Sie wissen soviel und vergessen dabei, dass Hunde niemals sterben. Es ist wirklich eine Schande.


    Wenn Du denkst Dein Hund sei gestorben, ist er lediglich in Deinem Herzen eingeschlafen. Und nebenbei, wackelt er so heftig mit dem Schwanz… kannst Du es Dir vorstellen?! Darum tut Dir auch Deine Brust so weh und Du musst die ganze Zeit weinen. Wer würde nicht weinen wenn er einen glücklichen Hund in seinem Herzen tragen würde der ständig mit dem Schwanz wedelt. Autsch! Sie wackeln aber nur kurz nachdem sie aufwachen. Nämlich dann wenn sie sagen: „Danke Boss! Danke für einen warmen Schlafplatz direkt in Deinem Herzen, dem allerbesten Platz.“


    Wenn sie das erste Mal einschlafen, wachen sie noch häufig auf, deswegen musst Du auch so oft weinen. Nach einiger Zeit können sie jedoch besser schlafen (und halte Dir vor Augen, dass das Zeitempfinden von Hunden nicht vergleichbar ist mit dem der Menschen. Wenn Du mit Deinem Hund nach draußen gehst ist es für ihn ein Tag voller Abenteuer in nur einer Stunde. Dann kommt er nach Hause und es dauert für ihn eine Woche – für Dich ist es ein Tag – bis zum nächsten Spaziergang. Kein Wunder, dass er Spaziergänge so liebt)


    Naja, jedenfalls, wie ich schon sagte, sie schlafen in Deinem Herzen. Und wenn sie aufwachen, dann wackeln sie kurz mit dem Schwanz. Nach wenigen Hundejahren machen sie längere Nickerchen und Du auch. Er war sein Leben lang ein guter Hund, und das wisst Ihr beide. Es macht müde ständig ein guter Hund zu sein, besonders wenn du alt wirst, deine Knochen schmerzen, du immer wieder auf dein Gesicht fällst und zum Pinkeln trotz Regen rausgehen musst, weil du nunmal ein Hund bist.


    Mach Dich nicht verrückt. Sie sind nicht „tot“. Wirklich nicht. Sie schlafen in Deinem Herzen, und sie werden immer wieder aufwachen, immer dann wenn Du es gar nicht erwartest. So sind sie nun mal.


    Verfasser unbekannt

  • Hallo.
    Deine Trauer kann ich richtig spüren, so liebevoll, wie du von deinem Hund schreibst. Alles, was ich dir antworten kann, wird dich wahrscheinlich nicht wirklich trösten können. Denn du weißt ja, dass dein Hund anscheinend krank und alt war und es daher eine absolut richtige Entscheidung war, ihn gehen zu lassen.
    Was ich dir mitgeben möchte, der Schmerz wird zwar immer da sein, aber er wird erträglich. Irgendwann überwiegen die schönen Erinnerungen gegenüber der lähmenden Trauer!
    Ich hoffe, die schlimme Zeit geht bald vorüber und du kannst dich mit Freude an deinen Schatz erinnern...

  • Ich kann mit niemandem darüber reden... es kann irgendwie niemand so richtig verstehen.

    es tut mir sehr leid für Dich.


    Wir kennen Dich nicht, aber Du kannst hier darüber schreiben.



    Vermutlich jeder hier versteht Dich und kennt diese Gefühle.
    Ich tus jedenfalls.


    Sie fehlen einem immer. Aber der Schmerz wird mit der Zeit geringer und das Gefühl überwiegt, es richtig gemacht zu haben und so viele wunderbare Erinnerung zu besitzen.
    Ob andere diese Trauer verstehen, finde ich zweitrangig.



    Ist für Dich irgendwann eine neuer Hundebegleiter denkbar?

  • Es tut mir um deine Hündin leid. Ich denke auch, alle hier können dich verstehen.


    Wir haben vor 9 Jahren unseren ersten Hund verloren. Es tut immer noch weh und mir kommen immer noch die Tränen und der Schmerz. Aber die Momente in denen ich glücklich zurück denke und die schönenen Momente in meinen Erinnernung sind überwiegen mitlerweile. Aber das braucht alles Zeit...sehr viel Zeit.
    Wie gesagt selbst heute schmerzt es mich noch öfter an ihn.. nein an seine Krankengeschichte zurück zudenken. Und da kommen mir die Tränen und ich frage mich Warum Er...warum ausgerechnet er... Wieso diese Krankheit.


    Aber die Glücklichen und schönen Erinnerungen überwiegen und wir können auch wieder lächeln, wenn wir an ihn denken. Diese Zeit wird auch bei dir irgendwann kommen. Vergessen wirst du sie nie. Aber du wirst mit einem Lächeln an sie denken und an all die glücklichen und schönen Momente in eurem gemeinsamen Leben.


    LG
    Sacco

  • Danke für euren lieben Worte - es tut gut, einfach zu nur zu hören, dass ihr mich verstehen könnt...


    @Lockenwolf: Der Text hat mich wirklich etwas lächeln lassen - sehr schön!
    @israel: Ich bin mein Leben lang mit Hunden zusammen gewesen, vor meiner Scully hatten wir schon mal einen Hund und die Zeit davor war ich noch zu klein, um mich zu erinnern. Das ist das erste Mal, dass ich bewusst ohne Hund bin... deswegen, irgendwann wird definitiv ein neuer Hund in mein Leben kommen. Aber mein Hund nimmt noch so viel Platz ein, im Moment kann ich einfach noch nicht. Ich glaube, ich muss erst gelernt haben ohne sie zu leben, bevor ich einem neuen Hund meine Aufmerksamkeit schenken kann. Sonst würde ich ihn nur mit ihr vergleichen, immer und immer wieder - und das wäre nicht fair...


    Vielen Dank, dass ich hier einen Platz habe, an dem ich ganz offen traurig sein kann!

  • Ich glaube, ich muss erst gelernt haben ohne sie zu leben, bevor ich einem neuen Hund meine Aufmerksamkeit schenken kann.

    Das ist eben sehr individuell, das wird dein Herz Dir sagen, wann Du wieder bereit bist.
    Nimm Dir alle Zeit, die Du brauchst.


    Ich hatte immer 2 Hunde, das hat mir geholfen, und nach dem Tod des einen zog wieder ein zweiter ein.


    Vergleichen tun wir persönlich nie, das geht auch gar nicht, weil sie alle total unterschiedlich sind.
    Alles Gute!

  • Liebe Juli,


    du trauerst, du weinst, du kannst nicht schlafen, du schaust auf den Platz, durch die Wohnung, du willst füttern, du schaust auf die Leine,
    du willst sie rufen, sie streicheln, sie riechen........sie fehlt !


    Es dauert, es dauert lange. Es wird besser, langsam. Es wird nie ganz vergehen.
    Erst kommt der Schmerz und die Verzweiflung, der Schmerz geht über in Trauer, die Trauer verblasst und die Erinnerungen setzen sich durch. Es dauert.
    Es bleiben die Erinnerungen, die Bilder. Irgendwann werden diese Erinnerungen dir ein lächeln auf die Lippen zaubern und du weißt, das sie immer noch bei dir ist.
    Für immer, in deinen Gedanken, Erinnerungen und in deinem Herzen.
    Die Erinnerungen sind das schönste Geschenk, das sie uns hinterlassen.Dadurch wirst du sie immer bei dir haben.



    Glaube mir, sie verlassen uns nie und das ist wunderschön

  • liebe juli,


    ich kann dich soooooo gut verstehen. mir ging es damals ähnlich. meinen teddy bekam ich mit 18 jahren und er begleitete mich 14 jahre lang. als er dann nicht mehr da war bin ich in ein riesiges loch gefallen... ich hatte ganz ganz üble gedanken, es war alles so sinnlos geworden.


    aber ich kann dir sagen, es wird irgendwann erträglicher mit dem verlust umzugehen. vermissen tu ich meine drei engel immer und zu jeder zeit, aber es tut nicht mehr so weh.


    ich habe ca. ein halbes jahr später angefangen gaaaaanz unverbindlich mal auf den tierheimseiten zu stöbern, wer da so ein neues zuhause braucht... es hat lange gedauert, bis ich dann meinen pablo entdeckt habe. als er einzog war meine kleine welt wieder in ordnung.


    inzwischen wurden die abstände immer kleiner, bis ein neues familienmitglied hier einzog... einfach weil ich weiß, dass ich ohne hund nicht leben möchte. es hilft dir nicht, die trauer zu bewältigen, aber es bringt dir den "alltag" zurück und das macht es ein winzig kleines stückchen erträglicher


    drück dich mal unbekannterweise und wünsche dir viel kraft... :streichel:

  • Vielen lieben Dank für das Verständnis und die lieben Worte.
    Irgendwie will mein Herz einfach nicht akzeptieren, dass ich sie nie wieder sehen werde... vom Kopf her weiß ich das natürlich, aber irgendwas in mir wehrt sich dagegen. Und deswegen tut es dann immer auch noch mal mehr weh, wenn ich es mir bewusst mache...
    Ich hoffe, dass ich es irgendwann akzeptieren kann...


    Sie fehlt mir ....

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