Welpe mit in die Praxis

  • Es kommt auch immer darauf an mit was für Menschen Du arbeitest. Hunde können sehr feinfühlige Wesen sein und dementsprechend kann es sehr anstregend für den Hund sein, auch wenn er scheinbar nichts tut. Ein Hund der als Therapiehund arbeitet oder auch nur im Altenheim als Besuchshund ist nach kurzer Zeit erschöpft. Das liegt aber sicher auch am jeweiligen Hund. Gerade ein Welpe wird am Anfang deine ganze Konzentration brauchen, da musst du schauen ob die trotzdem gut mit deinen Patienten arbeiten kannst. In einen Nebenraum geben wird ja erst klappen wenn der Hund alleine bleiben kann. Und wäre ich Patient bei Dir, würde ich mich nur auf den Hund konzentrieren und überhaupt nicht zuhören :D


    Ich denke aber schon das es gut funktionieren kann.

  • Ich meinte auch die Therapiehundeausbildung ;) aber stimmt schon, was man am Ende davon tatsächlich gebrauchen kann ist relativ wenig. Hängt denke ich einfach damit zusammen, dass die Ausbildungen (für die es ja auch keinen Standard gibt) zu allgemein sind.

  • Ich habe gerade mit dem zuständigen Veterinäramt gesprochen. Die Dame sagte, das sei über die Haftpflicht abgedeckt, ich bräuchte keine Genehmigung durch das Veterinäramt. Sie könne mir dafür auch keine schriftliche Bestätigung geben, da es ja keiner Genehmigung bedarf. Okay, da muss ich dann wohl darauf vertrauen, dass das im unwahrscheinlichen Fall der Fälle auch so ist.

    Und hier sagte unser Anwalt, dass man sich in so einem Fall ein Schreiben geben lassen sollte, dass das Veterinäramt informiert wurde und dir gesagt hat, dass es von ihnen keiner Genehmigung bedarf ^^ Hauptsache, du hast diese ganzen Sachen immer schriftlich.



    Mein Steuerberater sagt, wir können es versuchen, den Hund abzusetzen, kann klappen, kann auch nicht klappen, auch ohne Therapiehundausbildung. Mal sehen.

    Ich arbeite ja in der Schule und würde ich Baku mitnehmen, hätte ich meine Schulleiterin um eine dienstliche Anweisung bitten können, dass ich mit einem Therapiebegleithund arbeiten soll. In diesem Fall wäre für mich der Hund notwendiger Bestandteil der Arbeit und damit hätte ich komplett alles steuerlich absetzen können, was ich je für ihn ausgegeben habe... sogar den Welpenpreis ^^

  • Antrag auf Erteilung der Erlaubnis nach § 11 des Tierschutzgesetzes


    Hier wäre als Beispiel ein Antrag vom Veterinäramt, wo ich nachgefragt habe. Der Einsatz in der Schule wäre auf jeden Fall als gewerblich eingestuft und als Tiergestützte Therapie deklariert, obwohl ich damit kein Geld verdiene.


    Mir wurde aber gesagt, dass die Erlaubnis nicht das Veterinäramt erteilen muss, das für den Arbeitsort zuständig ist. Die Erlaubnis würde Bundesweit gelten. Gerade deshalb ist es eigentlich ein Unding, dass es keine einheitliche Regelung gibt.


    Und deshalb würde ich erst recht alles schriftlich haben wollen. Selbst wenn das Vetamt sagt, du bräuchtest von ihnen keine Erlaubnis.

  • Ich habe gerade mit dem zuständigen Veterinäramt gesprochen. Die Dame sagte, das sei über die Haftpflicht abgedeckt, ich bräuchte keine Genehmigung durch das Veterinäramt. Sie könne mir dafür auch keine schriftliche Bestätigung geben, da es ja keiner Genehmigung bedarf. Okay, da muss ich dann wohl darauf vertrauen, dass das im unwahrscheinlichen Fall der Fälle auch so ist.

    Sowas wuerde ich generell NUR schriftlich machen!


    Nach einer muendlichen Anfrage hast du im besten Fall ein Gedaechtnisprotokoll, aber mehr auch nicht.


    Wenn du deine Anfrage hingegen schriftlich (und sehr ausfuehrlich) stellst, kannst du um schriftliche (ausfuehrliche) Info bitten.


    Ich glaub you get the picture...

  • Hast du denn Erfahrungen im Bereich tiergestützte Interaktion? Oder eine Ausbildudng?


    Eines vorweg:
    Ich bin großer Fan tiergestützter Interaktionen! Gerade in der Sozialen Arbeit. Und ich finde es immer wieder erstaunlich, welche Leistungen Hunde in diesem Bereich vollbringen.



    Allerdings bin ich persönlich bin kein Fan von "Hund ist immer dabei"! Ich finde, einem Hund wird da sehr viel abverlangt - vor allem wenn er dann auch noch selber entscheiden soll, ob er aktiv oder passiv das Geschehen "beeinflussen" soll.
    Wie schaut denn dein Konzept aus? Wann hat der Hund Erholungsphasen?


    Für mich ist es übrigens ein Unterschied, ob ein Hund "einfach dabei ist" - wie in dem Beispiel der Psychotherapeutin, wo der Hund in seinem Korb war und evtl. am Ende der Stunde noch gestreichelt werden durfte. Oder ob der Hund "bei der Arbeit helfen" soll. Ersteres kann der Hund jederzeit machen - letzteres würde ich meinen Hunden nur 2-4/Woche "zumuten" wollen. Aber ich habe vielleicht auch schon zu viele Hunde erlebt, bei denen das komplett in die Hose gegangen ist - und das reichte dann bis Schnappen nach dem Klientel.


    Vom Aufbau finde ich die Idee von flyingpaws mit der Hundezone, die gleichzeitig "Tabuzone Klientel" sein sollte, sehr gut. Das wäre mein Weg.




    Ende Oktober gibt es übrigens eine spannende Tagung zum Thema "Tiergestützte Sozialarbeit" in Sasbachwalden. ;)

  • Noch eines zum rechtlichen Rahmen:


    Der erste Schritt sollte eigentlich ein fachliches Konzept sein. Das solltest du auch von deinen Geldgebern (sofern das nicht das Klientel direkt ist) "abnicken" lassen.
    Dann hast du zB für die Steuern die besten Chancen.
    Dieses Konzept schickst du dann ein dein zuständiges Vetamt und fragst nach, was du alles brauchst.
    Und an deine Hundehaftpflicht, ob die das abdecken.
    Und als letztes an deine zuständige Kommune.



    Zum Thema "Ausbildung im Bereich tiergestützte Arbeit":
    Welche Zusatzausbildung kann zu 100% auf den eigenen Bereich übertragenw erden?
    ich bin ausgebildete Anti-Aggressivitäts-Trainerin, Mediatorin, Sozialbetriebswirtin sowie Fachkraft tiergestützte Interaktion.
    Keine dieser Ausbildungen möchte ich missen. Ich habe wahnsinnig viel gelernt und mitgenommen - auch wenn ich die Ergebnisse für mich "anpassen" musste.
    Eine gute und fundierte Ausbildung wird dich so viel lehren, was du in der Arbeit brauchst - seien es rechtliche Aspekte. Aber zB auch "Stresssignale Hund" oder Hygieneaspekte undundund. Du kannst dich mit Menschen austauschen, die deinen Hund auch kennen. Und du kannst dir im besten Falle Input von Menschen holen, die in dem Bereich schons ehr erfahren sind.

  • Mein "Konzept" heißt im Moment eher "Hund ist einfach dabei, damit er nicht so viel alleine zu Hause ist, und beeinflusst im besten Fall die Atmosphäre positiv". Er soll nicht aktiv mitarbeiten, darf aber gerne (später, wenn er gelernt hat, Dinge zu lassen, die ich/der Klient nicht möchte) zum Kuscheln oder gestreichelt werden kommen. Wenn ich merken sollte, dass das zu viel für ihn sein sollte, gibt es die Möglichkeit eines Extraraums oder auch die Variante, dass er nur den halben Tag mitkommt und ich ihn in der Mittagspause hole/heimbringe (Praxis liegt in fünf Minuten Laufentfernung).

  • Mein "Konzept" heißt im Moment eher "Hund ist einfach dabei, damit er nicht so viel alleine zu Hause ist, und beeinflusst im besten Fall die Atmosphäre positiv". Er soll nicht aktiv mitarbeiten, darf aber gerne (später, wenn er gelernt hat, Dinge zu lassen, die ich/der Klient nicht möchte) zum Kuscheln oder gestreichelt werden kommen. Wenn ich merken sollte, dass das zu viel für ihn sein sollte, gibt es die Möglichkeit eines Extraraums oder auch die Variante, dass er nur den halben Tag mitkommt und ich ihn in der Mittagspause hole/heimbringe (Praxis liegt in fünf Minuten Laufentfernung).

    Das ist kein Konzept! Auch kein "Konzept"!!


    Du.musst als erstes die Entscheidung treffen, ob du tiergestützt arbeiten willst - wo liegt der Mehrwert für deine Arbeit?
    Wenn du das nicht möchtest, dann hast du quasi "nur" einen Bürohund. Da ist mAn das Heranführen ganz anders.


    Wie gesagt: ich kenne vielleicht auch zu viele Fälle, in denen genau so eine Einstellung schief gegangen ist.

  • Das ist kein Konzept! Auch kein "Konzept"!!
    Du.musst als erstes die Entscheidung treffen, ob du tiergestützt arbeiten willst - wo liegt der Mehrwert für deine Arbeit?
    Wenn du das nicht möchtest, dann hast du quasi "nur" einen Bürohund. Da ist mAn das Heranführen ganz anders.


    Wie gesagt: ich kenne vielleicht auch zu viele Fälle, in denen genau so eine Einstellung schief gegangen ist.

    Die Entscheidung ist doch schon längst gefallen. Genau, ich will einfach einen Bürohund. Deshalb habe ich Konzept in Anführungszeichen gesetzt. Ich will nicht tiergestützt arbeiten, der Hund soll nur dabei sein, damit er nicht alleine ist. Das schrieb ich ja. Was heißt denn da "genau so eine Einstellung". Ich will den Hund mit dabei haben, und frage mich, wie ich das am geschicktesten machen kann. Und natürlich möchte ich ihn nicht auf Dauer von meinen Patienten fernhalten, sondern er darf auch mal gestreichelt werden. Dafür brauche ich doch weder eine Therapiehundausbildung noch ein Konzept, sondern nur Anregungen, wie ich das von Anfang an gut angehen kann. Und die habe ich hier ja reichlich bekommen.

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