Welpe macht sein Geschäft nicht draußen - Hilfe!

  • Wir kommen irgendwie nicht richtig voran. Bzw. der einzige Fortschritt ist, dass der Hund jetzt einfach überall hin macht - auf die Straße, den Wald, in die Wohnung, auf die Couch, auf die Unterlage, wo sein Futter steht, auf die Unterlage, auf der er seine Pfoten trockenlaufen soll, bevor er reinkommt und neuerdings auch in seine Schlafbox.


    Die letzten Nächte waren entspannt, Hund hat sich nicht gemeldet. Seit heute weiß ich warum: Habe seine Decke raus zum Waschen, die war noch leicht nass und stinkt wie Hölle. Er muss die letzten Nächte einfach draufgepinkelt und weitergeschlafen haben.


    Drinnen sagen wir "Nein" und bringen ihn sofort raus wenn er macht. Draußen wird gelobt wie irre und seit nunmehr drei Wochen eine Unmenge an Leckerlis verfüttert.


    Der neueste Trend ist jetzt, dass der Hund a) wartet, bis wir das Zimmer verlassen haben oder ihm nur einen Moment den Rücken zudrehen (den toten Winkel ausnutzen kann er wie kein Zweiter) und b) dass er sich anschließend sofort versteckt.


    Gestern war ich mit ihm draußen, etwa 20 Minuten lang im Wald. Ich wusste, dass er muss, aber es kam nichts. Wir gehen wieder rein, ich mache für einen Moment die Türen in der Wohnung auf, weil ich Geschirr in die Küche trage. Hund liegt ruhig auf seinem Stuhl. Ich komme wieder rein nach ca. 1 Minute: Pfütze auf dem Boden und Hund liegt unter dem Stuhl.


    Ich habe das Gefühl, dass er ganz genau weiß, dass drinnen nicht ok ist. Danach ist er immer ganz still und vermeidet jeden Blickkontakt. Dabei haben wir ihn nie schlimmer geschimpft als "Nein", auf den Arm und raus mit ihm. Ich bin echt ratlos - und jetzt macht er auch noch in die sonst sichere Box... :headbash:

  • Draußen wird gelobt wie irre und seit nunmehr drei Wochen eine Unmenge an Leckerlis verfüttert.

    Lobe ihn nicht "wie irre", sondern ganz ruhig und kurz "prima".
    Lass die Leckerlies ganz weg.

    Der neueste Trend ist jetzt, dass der Hund a) wartet, bis wir das Zimmer verlassen haben oder ihm nur einen Moment den Rücken zudrehen

    Er hat scheinbar Stress, in eurer Gegenwart sich entspannt lösen zu können.

    Dabei haben wir ihn nie schlimmer geschimpft als "Nein", auf den Arm und raus mit ihm.

    Bei manchen Hunden reicht ein strenges Nein, um verunsichert zu werden.
    Unabhängig davon, macht ihr zu viel Aufwand bzw. zu viel Wind für die einfachste Sache der Welt.


    LG Themis

  • Danke erstmal!


    Den Ratschlag mit Loben wie irre und mit Leckerchen belohnen habe ich an zig Stellen bekommen.


    Stress - hm. An der Leine draußen macht er ja auch direkt vor uns. Drinnen Stress vor uns wäre ja dann ein Indiz, dass er weiß, dass es nicht in Ordnung ist.


    Ein strenges Nein ist ihm im Normalfall komplett egal. Dabei weiß er, was das bedeutet. Aber er probiert es immer bis zum vierten oder fünften Nein, dann trottet er davon.

  • Es kommt immer auf den Hund an. Manche Hunde finden eine super Party und Leckerchen toll, andere sind dadurch verunsichert. Ich würde ihn auch ganz ruhig mit "fein" oder "prima" oder was auch immer loben.


    Ein Hund der heimlich ins Haus pinkelt hat gemerkt, dass er Ärger bekommt wenn er dabei erwischt wird. So richtig 100%ig wird er noch nicht verstanden haben, dass es nicht okay ist sich im Haus zu lösen.


    Wenn er die Bedeutung des Nein verstanden hätte würde reichen es einmal zu sagen.


    Ich würde draußen ruhiger loben und den Hund drinnen mehr im Blick behalten wenn ihr gerade vom Gassigehen zurückgekommen seid.

  • Stress - hm. An der Leine draußen macht er ja auch direkt vor uns. Drinnen Stress vor uns wäre ja dann ein Indiz, dass er weiß, dass es nicht in Ordnung ist.

    "An der Leine ist draussen" ist eine andere Situation als drinnen. Der weiß nicht, dass reinmachen nicht in Ordnung ist, er erfährt euch in dieser gesamten Situation einfach als unberechenbar und davor hat er Angst.


    Themis hat es gut beschrieben. Mach kein Gewese um das alles, lobe ruhig und kurz. Nein "wirkt" kurzfristig weil der Hund sich bedroht fühlt, nicht weil er versteht was Nein bedeutet.

  • Ich habe das Gefühl, dass er ganz genau weiß, dass drinnen nicht ok ist. Danach ist er immer ganz still und vermeidet jeden Blickkontakt.

    Er beschwichtigt, vermutlich, weil er verunsichert wurde.


    Ein strenges Nein ist ihm im Normalfall komplett egal.

    Wenn er genau wüsste, dass er nicht ins Haus machen soll und es steuern könnte, würde er nicht "heimlich" ins Haus machen.


    Beherzige einfach mal meinen Tipp über längere Zeit, die Leckerlis wegzulassen (Unmengen sind sowieso unnötig), lobe nur kurz und ruhig.
    Auf das "Nein", wenn er pinkelt, würde ich auch verzichten.

  • Hat er draussen Geschirr an?
    Ist er an der Leine?
    Könnt ihr ihn losmachen?
    Guckt ihr ihn draussen dauernd an oder lasst ihr ihn schon mal aus den Augen?

  • Danke für die Tipps, wir üben mal weiter. Heute ist (auch dank strenger) Überwachung noch nichts in die Wohnung gegangen. Ich bin mir nicht ganz sicher, aber ich hab das Gefühl, dass er sich sogar einmal gemeldet hat als er musste. Wobei das auch eine Aufforderung zum Spielen gewesen sein könnte.


    Der Hund steht meiner Meinung nach auf Party. Er macht draußen und kommt sofort, um sich Leckerli & Lob abzuholen und freut sich dabei sichtlich.


    @diana


    Der Hund ist draußen viel ohne Leine unterwegs. Dadurch, dass er draußen manchmal zehn Meter gezogen hat, bis er an der Stelle war, wo er hinpinkeln wollte, mache ich die Leine jetzt öfter ab. Ich will ja eigentlich mit, damit er pinkelt, andererseits will ich ihm das Zerren nicht erfolgreich gestalten.

  • Wir machen leider Rückschritte.


    Wir loben jetzt weniger draußen und drinnen haben wir das "Nein" auch abgestellt wenn er inflagranti erwischt er.


    Damit pinkelt er uns jetzt wieder ins Sichtfeld.


    Was aber wirklich ärgerlich ist: Er kackt seine Box voll. Die letzten Nächte hat er immer durchgeschlafen. Seit wir den Ablauf wie oben beschrieben geändert haben, kackt er über Nacht seine Box voll.


    Heute Morgen habe ich drei (kleine) Haufen entfernt. Der Hund saß, komplett mit Kacke verschmiert, in einer Ecke der Box. Ohren hängen nach unten, er muss todmüde gewesen sein, da er beim Waschen in der Wanne eingeschlafen ist. In der Nacht hat er - so wie in den ähnlichen Nächten zuvor - keinen Ton von sich gegeben.


    Ich bin völlig überfragt, was wir tun sollen. Er ist sonst so fröhlich, schlau und augeweckt. Nur bei der Stubenreinheit blockiert er total.


    Da habe ich Angst, dass wir die Beziehung zu ihm stören. Er merkt natürlich, dass wir angefressen sind wenn wir frühmorgens Kacke aus der Box kratzen dürfen. Er wird überhaupt nicht gerne gewaschen, das ist jedesmal (bis auf heute) ein Kampf, ihn in der Badewanne sauber zu bekommen.


    Und er mag die Box. Tagsüber trägt er jedes Diebesgut da rein und kaut drauf rum. Wenn er Ruhe braucht geht er auch rein. Die letzten Nächte habe ich experimentiert: Decke, keine Decke, Spielzeuge drin, keine Spielzeuge. Keine Ahnung.


    Heute Nacht wollen wir die Box offen lassen und ihm davor einen "Vorgarten" einzäunen. Wie genau wissen wir noch nicht, aber was haltet ihr von der Idee?

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