Einschläfern - schlimme Schuldgefühle

  • Die andere Ärztin hielt sich bedeckt. Er meinte 3 Tage am Stück würde es gar nicht geben. Sie korrigierte ihn sofort und warf ein " doch doch " . Paßt irgendwie ins Gesamtbild. Gehe davon aus, das er es gar nicht wußte.
    Gute Nacht

  • Das ist so schlimm. Trotz allem finde ich es gut, dass er sicher Situation gestellt hat und, wenn auch kleinlaut, seinen Fehler eingestanden hat. Nach wie vor kannst du nun noch immer nicht wissen, ob es bei 50:50 wirklich eine falsche Entscheidung war... Du hast zum Wohle seines Hundes entschieden. Daran hat sich nichts geändert, denke ich...
    Ich wünsche dir und deiner Frau viel Kraft, den Verlust nun zu verarbeiten. Es tut mir so leid...

  • mein beileid für euren verlust und viel kraft für die kommende zeit.


    es ist gut, dass du mit dem tierarzt noch einmal gesprochen hast und jetzt erleichtert bist und die last von dir abgefallen ist.

  • Vielen lieben Dank.
    Ich muß jetzt die Zeit walten lassen. Bin sehr angeschlagen. Er fehlt mir überall. Er hatte so schöne liebe Augen und einen so tollen Charakter. War immer an meiner Seite, da ich von zuhause aus arbeite. Werde ihn sofort suchen wenn ich irgendwann "oben" bin. Jeder der ein geliebtes Tier verliert, weiß wovon ich spreche. Ich bin so dankbar dafür, das ich ihn hatte. Habe ihn vor 7 Jahren aus schlechter Haltung befreit. Er war ein ganzes Jahr in einem Kuhstall angekettet. Ein Jahr ohne Sonnenlicht. Und er liebte die Sonne. Er sah extrem schlecht aus. Die Ohren waren offen weil er wohl versucht hat sich die Kette abzustreifen. Er war schwach und sehr traurig. Unzählige Häufchen lagen um seinen verdreckten Korb. Das Leben war raus aus ihm. Er hat es mir jeden Tag gedankt. Habs in seinen Augen gesehen.
    Die Tage vor seinem Tod hat er mich oft sehr lange angeschaut. Er lag immer am Fußende auf dem Sofa und ich wunderte mich darüber. Er schaute sehr zufrieden. Ich glaube im Nachhinein er wußte das er schwer krank war und das der Weg bald zuende ist.
    An seinem letzten Tag habe ich ihn stundenlang auf meiner Brust liegen gehabt und ihn gestreichelt. Habe mich für die Zeit mit ihm bedankt. Draußen in der Sonne auf einer Liege. Er war so extrem müde.
    Als meine Frau Abends von der Arbeit kam
    sind wir zum Tierarzt und ließen ihn einschlafen. Ich hielt ihn im Arm dabei.

    Werde ihn nie vergessen .....

  • Die Tage vor seinem Tod hat er mich oft sehr lange angeschaut.

    Diese Blicke kenne ich.


    Meine beiden Hunde, die ich bisher habe einschläfern lassen müssen, haben mich vorher auch einige Tage immer wieder so "wissend" angeschaut, sehr lange und sehr intensiv, als wollten sie einem sagen: "Lass los, es ist gut und in Ordnung, wie es ist!"


    Ich denke, Dein TA ist vielleicht etwas "trampelig" Dir gegenüber gewesen, aber seine Entscheidung wird sicher die richtige gewesen sein.
    Dein Hund hat´s gewußt, dass seine Zeit bei Dir zu Ende geht.

  • @Puschi100: Ich wünsche Dir viel Kraft für die nächsten Wochen und Monate. Ich kann Dir aus eigener Erfahrung sagen, es wird besser. Zwar stehen mir auch jetzt wieder die Tränen in den Augen, dabei ist es schon 11 Monate her, dass wir unseren geliebten Benny einschläfern lassen mussten. Er hatte einen geplatzten Milztumor und Metastasen an der Leber. Unsere Tierärztin kam zu uns nach Hause und er schlief in vertrauter Umgebung in meinen Armen ein. Sein letztes Ausatmen wird mir ewig in Erinnerung bleiben. :(
    Aber aus dem großen Schmerz wurde nach und nach stille Trauer. Im März zog Emma (eine Garafiano-Hündin aus Spanien) bei uns ein. Nun ist wieder Leben im Haus. Die Stille war das Schlimmste.


    @kira86: Du hast das Richtige getan. Du hast die Entscheidung für Deinen Hund getroffen, die er alleine nicht treffen konnte. Quäle Dich nicht weiter mit Selbstzweifel.

  • @kira86 und Puschi100 - mein Beileid zum Verlust eures Hundes.


    Kira, du hast alles erdenkliche für deinen Hund getan. Mach dir keine Vorwürfe, er muss nun nicht mehr leiden und es war ganz sicher die richtige Entscheidung.


    Ich weiß, wie das ist- bin hier gerade auf deinen Post gestoßen, weil auch ich mich gerade mit Schuldgefühlen herumplage.


    Mein Hund Carrie/Boxerhündin mußte ich am 25.9.17 einschläfern lassen. Ich bin sicher, es war die richtige Entscheidung, aber wie das abgelaufen ist, daß macht mir schwer zu schaffen. Meine Hündin war 11 1/2 Jahre und nie krank. Am Wochenende, also am 23.9. war morgens noch alles ok und nachmittags, als ich vom Einkaufen kam, stand sie plötzlich nicht mehr auf. Lag apatisch im Körbchen. Dann versuchte sie aufzustehen und sackte immer wieder hinten weg. Taumelte herum. Bin dann sofort zum Notdienst gefahren. Die haben nichts weiter feststellen können, nur das der Hund eine laufende Nase hatte und waren der Meinung, ein Infekt. So bekam sie eine Spritze Antibiotika und eine Aufbauspritze, da sie altersmäßig diese gebrauchen könnte lt. TA.


    In der Nacht dann wurde es immer schlimmer, sie atmete kurz und stoßweise, so ganz flach und versuchte ständig aufzustehen, fiel immer wieder um. Mußte ständig Wasserlassen. Wir sind dann zur nächsten Tierklinik gefahren, 1 Std. von uns entfernt. Hier hieß es, Spondylose und sie kam an den Tropf. Wir sollten sie über Nacht dalassen. Bei der Untersuchung waren mein Mann und ich noch dabei und streichelten sie. Aber zum Röntgen und für weitere Untersuchungen mußten wir ins Wartezimmer. Dann teilte man uns mit, daß sie Infusin bekommt und wir sie dalassen sollten. Am nächsten Morgen wären auch Fachärzte da und würden weitere Untersuchungen machen.nBeim Röntgen entstand schon der Verdacht auf Tumore an Milz und Leber. Man wollte weitersehen.


    Nächsten Morgen kam dann der Anruf, alles voller Tumore, auch im Gehirn. Keine Chance. Sie liegt gerade in Narkose und wenn wir einverstanden sind, wird sie jetzt eingeschläfert. Ich habe mich einverstanden erklärt. Ich hatte wegen der Entfernung keine Chance hinzuufahren, um dabeizusein, da sie ja schon in Narkose lag. Der TA meinte auch, sie bekommt ja nichts mehr mit....


    Aber genau dass ist es jetzt, was mir sehr zu schaffen macht. Ich war nicht dabei, ich hätte sie so gerne noch mal im Arm gehabt. Ich hatte eh schon das Gefühl, man hat sie uns weggenommen, wir dachten ja, nach der Untersuchung, wenn wir wieder aufgerufen werden aus dem Wartezimmer, daß wir sie nochmal sehen. Aber man hat uns nach Hause geschickt.


    So habe ich das Gefühl, mich nicht von ihr richtig verabschiedet zu haben. Mein Mann meint zwar, wir haben sie ja zu Anfang beim ersten Gespräch die ganze Zeit gestreichelt, aber das war doch zur Beruhigung und nicht als Abschied.... Ich heule schon wieder jetzt beim Schreiben. :(


    Ich weiß aber, daß es die einzig richtige Entscheidung war für unseren Hund, ihr ist viel erspart geblieben und so bin ich dankbar, daß sie vorher keine Beschwerden hatte, so hat sie nicht viel leiden müsssen.



    Puschi, das ist sehr gut, daß ihr noch mal mit dem Arzt gesprochen habt. Ihr seid es losgeworden, was euch belastet und das ist sicher erleichternd und so könnt ihr es sicher besser verarbeiten.


    Ich habe schon mal einen Hund gehen lassen müssen, ich weiß daher, die Trauer weicht und es bleiben die schönen Erinnerungen, so daß man mit Freude an diese Zeiten zurückdenken kann und auch wieder über die vielen Erlebnisse reden und lachen kann...


    LG
    Sunny

  • Ach Sunny... Dass es dich jetzt mitnimmt, im eigentlichen letzten Moment nicht bei ihr gewesen zu sein, kann ich so gut verstehen! Aber denk daran: für deine Hündin war es wie der letzte Augenblick, und du WARST bei ihr!! Ausserdem war es für sie bestimmt besser so, weil du noch nicht an Abschied gedacht hast und damit ruhiger warst. Dadurch hast du sie ganz sicher noch besser beruhigen können. Für dich macht es das nicht einfacher, da du natürlich bei der Einschläferung dabei sein wolltest, aber sie hat gnädigerweise tief geschlafen. Du hast dich im Kopf und im Herzen verabschiedet, UND du warst in ihrem letzten wachen Moment bei ihr - das ist das Allerwichtigste! Du hast eine unglaublich schwere Entscheidung getroffen, um es Carrie leichter zu machen.
    Ich habe grössten Respekt vor dir!!! :streichel:

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