Hier im Forum sind viele Hunde, die aus diversen Gründen Probleme haben. Wenn Du einen Welpen von einem guten (!) Züchter kaufst, dann wirst Du den nicht mit acht Wochen, sondern später bekommen und der Welpe wird das Spazierengehen bereits kennen.
Bei den meisten Welpen ist das nicht der Fall. Sie kommen aus einer behüteten Aufzucht, haben vielleicht ein, zwei Mal das Gelände verlassen, wenn überhaupt und werden in ein völlig, also völlig anders Lebensumfeld geworfen. Damit sind sie dann überfordert (pieseln die Bude voll, finden keine Ruhe, drehen ab, schlafen nachts nicht durch, können nicht alleine bleiben usw. usw...) und hauen daher die Bremse rein.
Obwohl ich @flying-paws bezüglich dem optimalen Abgabealter grundsätzlich zustimme (hier in CH legen viele seriöse Zuchtverbände 10 Wochen als Mindestalter bei der Abgabe fest), muss obiges Szenario bei einem guten Züchter nicht zutreffen. Wesensfeste Welpen mit guter Sozialisierung auf Menschen haben auch bei behüteter Aufzucht (und ich hoffe doch, jeder gute Züchter kümmert sich um seine Welpen und behütet sie also) mit 8 Wochen einen natürlichen Erkundungsdrang, sowie ein Grundvertrauen in die Spezies Mensch als Sozialpartner. Beides verhilft ihnen zu einer gewissen Bereitschaft zu entsprechend welpengerecht gestalteten Gassigängen. Voraussetzung ist allerdings kein allzugrosser Kulturschock, und eben welpengerechte Gassigänge. Die Leinenrunde um den Grossstadtblock gehört da eher nicht dazu - da sehe ich die Übernahme mit 8 Wochen wirklich kritisch.
Ein grosses Problem ist aber, dass oft auch mit eher unsicheren Hunden gezüchtet wird. Das vererbt sich leider recht stark, und erfordert besonders gute und auch längere Sozialisierungs- und Gewöhnungsphasen vom Züchter und auch vom Halter, und damit mehr Zeit. Ein wesensfester Welpe wird auch mit 8 Wochen kein Problem haben mit kleinen Erkundungsgängen - das Wie und Wo sind entscheidend.