Plötzlich Hund!

  • Da der Vorbesitzer euch scheinbar wirklich miserabel vorbereitet hat, hier ein letzter aber um so wichtigerer Tipp:


    Besorgt euch für den den Hund schnellst möglich eine Hunde-Haftpflichtversicherung (z.B. Agila oder Uelzener). Die normale gilt für durch Hunde verursachte Schäden nicht. Das kann schnell sehr teuer werden!

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    Hi


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    • Gefühlt werden die meisten Hunde mit 10 Monaten vor die Tür gesetzt, da die Pupertät zuschlägt. Aus dem süßen zurückhaltenden Hündchen, was meist problemlos folgt und oft die Backen hält, wird ein kleiner Rumbuff. Auf einmal passen die Lebensumstände nicht mehr oder irgend jemand bekommt spontan eine Allergie... das ist echt traurig. :( :


      Ich hoffe ihr habt Geduld und lebt euren Hundetraum aus, auch wenn die kleine Maus sehr wahrscheinlich noch einige Monate problematisch sein wird.


      1.) Das Folgen in der Wohnung hört nach wenigen Wochen auf. Sie kann euch und ihre Umgebung nicht einschätzen, also wird nun kräftig analysiert, wie hier alles läuft. Hunde sind analytische Weltmeister und können später die kleinsten Zuckungen ihrer Menschen deuten.


      2.) Das Alleinsein könnte ein Grund sein, weshalb sie weg sollte. Sehr wahrscheinlich müsst ihr das üben und es legt sich nicht von allein. Habt ihr denn frei oder muss sie spontan viele Stunden allein sein? Wie ist das bei euch? Im Normalfall nehmen sich die Leute Urlaub, wenn ein Hund (kein Welpe, der braucht oft mehr als nur Urlaub) einzieht. Da das bei euch so spontan war, klingt das irgendwie nach normaler Alltag nur spontan mit Hund?


      3.) Das Pöbeln an der Leine wird sehr wahrscheinlich einige Monate an Training kosten (auch ein Hauptgrund, warum Hunde weggegeben werden, wenn sie Leinenpöbler sind). Bei uns waren es ca. 7 Monate, bis man sagen konnte "sie rastet nur noch in doofen Situationen aus". Als totaler Hundeanfänger solltet ihr euch dafür relativ zügig einen Trainer (positive Erziehungsmethoden!) suchen. Denn jeder Ausraster schleift das Verhalten mehr und mehr ein. Meidet also andere Hunde, bis ihr einen Trainingsplan habt. Da sie noch so jung ist, habt ihr aber eine gute Chance, das schnell in den Griff zu bekommen (unsere Hündin war bereits 2,5 Jahre). Kleine Buchempfehlung: Leinenrambo von Sabrina Reichel. Damit haben wir geübt, bevor wir uns dann eine Trainerin geholt haben. Schritt 1 ist herauszufinden, ob sie unsicher ist oder es echt böse meint. Je nach dem unterscheidet sich der Trainingsplan.


      4.) Lasst sie doch bitte mit euch im selben Raum schlafen. Das sind viele Stunden Einsamkeit. Sie muss ja nicht mit ins Bett, aber so lange Raumtrennung als Einzelhund finde ich echt grenzwertig.


      Ansonsten viel Spaß mit dem kleinen Wusel. Haltet zusammen, lebt euren Traum und formt die kleine Maus zu eurem Traumhund. Wichtig ist nur eins: Ganz viel Geduld! :rollsmile:

    • Zu den Problemen wurde ja schon viel Hilfreiches beigetragen.


      Was mir aber in Anbetracht des unseriösen Vorbesitzers und der "dringenden" Abgabe sorgen macht: es handelt sich um eine kleine Hündin, die mit 10 Monaten bestimmt schon mal Läufig war, zumindest allgemein werden kleine Hunde meist eher mit 6-9 Monaten läufig und selten später.


      Ich möchte euch keinen Schrecken einjagen, aber ich würde beim Tierarzt sehr dringend abklären, ob ganz bestimmt keine Trächtigkeit vorliegt. Bei dem Alter der Hündin, dem unseriösen Vorbesitzer und seiner so plötzlichen Abgabe würde mir das große Sorgen bereiten.

    • Nein, wir sind nicht unterschiedlicher Meinung, du stehst mit deiner Meinung allein auf weiter Flur!

      Nein, tut sie nicht.

      Warum tust du es dann derart penetrant und hartnäckig? Dass für dich nur von Anbeginn perfekt vorbereitete HH in Frage kommen, hast du, denke ich, hinreichend kund getan. Ebenso, dass du den Hund lieber im Tierheim sähest.
      Wir haben alle zur Kenntnis genommen, dass du der TS nicht helfen willst. Also lass gut sein und setz dich wie empfohlen auf die Finger - du hast doch alles gesagt, die meisten sehen das einfach anders.


      Die TS hat viel sachlichen Input erhalten (nicht von dir), nun soll und muss sie selber entscheiden, ob sie sich der Herausforderung stellen will, einen Hund quasi von Null zu erziehen.

      Wenn dreimal ein Schlusspunkt ignoriert wird und noch unbedingt der eigene Senf dazugegeben werden muss - und mehr ist dein Post auch nicht -, ist es sehr unfair, dass JuleBule vorzuhalten.

    • Vielen dank für die vielen Antworten!


      Momentan ist es wohl so, das mein Vater sich tagsüber um sie kümmert. Da das ganze sehr spontan war, müssen wir heute zunächst beide abklären wie es mit Urlaub in der nächsten Zeit aussieht.
      Da mein Vater frührentner ist, hat er jede menge zeit erstmal einzuspringen.


      Den Termin beim Tierarzt machen wir heute direkt und werden um umfangreichen Check-Up bitten.


      Liebe Grüße

    • Der Hund müsse angeblich definitiv am selbigen Tag weg, da der Sohn (neugeboren) eine starke Allergie habe und deshalb bereits im Krankenhaus läge. Würden wir ihn nicht nehmen, käme er noch am gleichen Tag ins Heim.

      Dramatische Geschichte, von der ich kein Wort glauben und auch davon ausgehen würde, dass der ehemalige Halter den Hund aufgrund von ganz anderen Problemen (Hund kann nicht alleine bleiben und es gibt Stress mit dem Vermieter, Überforderung mit pubertierendem Hund, die bereits angesprochene Trächtigkeit) abgegeben hat. Solche "Allergie- Probleme" sind leider ein Klassiker, wenn Menschen ihren Hund schnell loswerden wollen und häufig werden Hunde dann nicht ins Tierheim gebracht, weil dort für die Abgabe je nach Stadt eine saftige Gebühr fällig wird. Per ebay Kleinanzeigen hingegen gibt es in solchen Fällen sogar noch Geld für den Hund.


      Du schreibst, dass Ihr Euch in Eure neuen Jobs einarbeiten müsst. Wie ist denn die Betreuung des Hundes nun geregelt? So, wie Du den Hund beschreibst, würde ich in absehbarer Zeit nicht davon ausgehen, dass er 6 Stunden alleine bleiben kann.


      An Eurer Stelle würde mich der erste Weg in den nächsten Tagen zum Tierarzt führen, um den Hund durchchecken zu lassen und die bereits angesprochene Trächtigkeit ausschließen zu lassen.


      Anschließend würde ich mir eine gute Hundeschule suchen, die Gruppenkurse hat und auch mobil arbeitet, damit Ihr bei Grunderziehung und dem Training des Alleinseins Unterstützung habt. Weil Du als unerfahrener Hundehalter auch da leider schnell an schräge Gestalten geraten kannst (der Hund bleibt nicht alleine, weil er die Weltherrschaft an sich reißen will und muss unterworfen werden), würde ich hier eine grobe Angabe zu der Ecke einstellen, in der Ihr lebt, und nach Empfehlungen fragen.


      Dann würde ich mir eine zuverlässige Betreuung für den Hund suchen. Bis der Hund gelernt hat, ruhig und entspannt in der neuen Umgebung alleine zu sein, sollte er nicht in die Situation gebracht werden, Probleme beim Alleinsein in Eurer Wohnung zu entwickeln. Das wirft Euch und den Hund nämlich immer wieder im Training zurück.
      Wenn Ihr eine Hundetagesstätte aussucht, muss der Hund geimpft und versichert sein. Bedenkt bitte auch, dass viele HuTas keine läufigen Hündinnen nehmen, teilweise sogar keine unkastrierten. Also erfragt die Bedingungen für die Unterbringung und macht Euch einen Plan B.


      Für die ersten Tage würde ich mir ein Adaptil Halsband besorgen. Das kannst Du online bestellen (u.a. per amazon). Es ist kein Wundermittel, aber dämpft bei vielen Hunden den ersten Stress, der durch den Welchsel von Familie und Umgebung entsteht.


      Mach Dir für die erste Zeit klar, dass Dein Hund niemals aus böser Absicht oder Hinterhältigkeit handelt. Er tut, was er tut, weil er es nicht besser kann oder weiß und weil sein Verhalten aus seiner Sicht Sinn macht. Euer Ziel sollte es immer sein, dem Hund Strategien zu zeigen, die besser sind als seine eigenen. Arbeitet mit dem Hund, helft ihm, unterstützt ihn, arbeitet nicht gegen ihn und habt Geduld.

    • Hallo.
      Natürlich ist das alles sehr plötzlich und vielleicht zu spontan entschieden worden. Aber nun müsst ihr das beste aus der Situation machen... Gebt der kleinen Maus Zeit und wenn sie vertrauen aufgebaut hat, legt sich manches von alleine. Sie hat in Ihrem kurzen Leben wahrscheinlich nicht so viele positive Eindrücke im Zusammenleben mit Menschen sammeln können.
      Klärt auch mit deinem Vater, wie ihr weiter mit der kleinen Maus umgehen wollt, damit ihr alle erstmal die gleiche Routine bieten könnt. Gleiche Abläufe sind gerade jetzt wichtig...
      ich schließe mich sonst gerne den tollen tips meiner Vorredner an. Ihr drei seid unvorbereitet in die neue Situation reingeschlittert. Aber mit etwas Zeit und liebevoller Erziehung bekommt ihr das sicher toll hin.
      Generell möchte ich noch sagen, ich hin ja selber noch nicht sooo lange im Forum... Aber mir ist schon öfter mal der etwas grobe Tonfall mancher Teilnehmer aufgefallen. Ich finde es schade, das Leute, die um Hilfe bitten, dann manchmal noch Vorhaltungen bekommen. Das ist sicher nicht sehr hilfreich...
      ist aber Gott sei dank nicht sehr oft.
      Im aktuellen Fall sind tolle tips gegeben worden! Das ist doch der Sinn von diesem Forum... :bindafür:

    • Klasse, dass ihr die Maus so spontan aufgenommen habt


      Als erstes möchte ich euch dringend ans Herz legen, gebt ihr Zeit, viel Zeit, um sie in Ruhe bei euch ankommen zu lassen. Am Anfang nur kurze Gassigänge an der Leine, am besten immer die gleiche Strecke, damit sie sicherer wird. Hundebegegnungen würde ich vermeiden. Und Hund gut sichern und nicht von der Leine lassen.


      Zu Hause einen gleichmäßigen ruhigen Ablauf gestalten, füttern und Gassigänge zu regelmäßigen Zeiten, damit sie sich an euren Rhythmus gewöhnt.


      Üben würde ich noch gar nichts mit ihr, sondern viel Ruhe reinbringen und sie ankommen lassen. Auch niemanden mit Hund besuchen gehen, nicht in die Stadt mit ihr, am besten auch keine Besuche bei euch.


      Allein bleiben ganz langsam und behutsam aufbauen, würde ich aber auch erst machen, wenn sie ruhiger ist. Gebt ihr die Möglichkeit, viel zu schlafen, im Schlaf kann sie die neuen Eindrücke am besten verarbeiten.


      Hundetrainer suchen, der sich die Baustellen mal anschaut und Tipps gibt.


      Viel Freude mit eurer Kleinen. Das könnt ihr schaffen, braucht eben Zeit, Geduld und Nerven.

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