Hund aus dem Tierschutz ist äußerst anstrengend - komme so langsam an meine Grenzen

  • Ich schimpfe sie auch nicht für jede Kleinigkeit, aber gewissen Regeln (sie zum Teil auch schon mal lange eingahalten wurden) sollten schon eingehalten werden und da finde ich, muss man dem Hund nicht alles durchgehen lassen.

    Es gibt aber auch andere Möglichkeiten seinen Hund Regeln zu vermitteln, die dann eingehalten werden ohne so oder überhaupt zu schimpfen, dass der Hund aggressiv anfängt zu drohen (nichts anderes ist knurren). Wenn du das jetzt alles nicht siehst, dann wird das nicht gut gehen. Es liest sich für mich so, dass du die Situation extrem verharmlost. Such dir bitte bitte Hilfe die dich regelmäßig begleitet und auf den Hund schaut.


    Und 2 Stunden Hundeschule ist enorm viel, vor allem für so einen Hund mit einer so kurzen Aufmerksamkeitsspanne.

  • Hallo Becky_Black,
    ja so handhabe ich das auch, wenn sie nicht gestreichelt werden möchte, dann muss das natürlich nicht sein, genau wie mit den Leckerlies. Ich wollte damit nur sagen, dass sie kein grundsätzlich aggressiver Hund ist (weil hier mal der Begriff "tickende Zeitbombe" fiel) und dass es auch nicht so einfach ist, einen ängstlichen Hund einfach wegzugeben.

  • Ich finde es wirklich gut, dass du dich so kümmerst. Du hast jetzt sehr viele Meinungen und Eindrücke erhalten. Du kennst deinen Hund. Filtere raus, was für euch beide passt. Die Abgabe kannst du immer noch im Hinterkopf behalten. Aber ich denke, mit dem richtigen Ansatz werdet ihr beiden das schaffen.
    Natürlich ist sie sehr fixiert auf dich und wahrscheinlich würde ihr ein Besitzerwechsel erstmal den Boden unter den Füßen wegziehen... Daher sollte das der letzte Ausweg sein...
    Es lastet momentan ja sowieso viel Druck auf dir. Auch das merkt dein Hund und reagiert bestimmt darauf.
    Wahrscheinlich wirst du nie einen komplett einfachen Hund haben, da stimme meinen Vorrednern zu. Aber wenn du selber wieder unter weniger Stress stehst, mit Studium, etc, und ihr euren Weg gefunden habt, könnt ihr auch ein Team werden....
    Ganz viel Glück für euch beide

  • Sie reagiert nur aggressiv auf Fremde, die in die Wohnung kommen. Draußen reagiert sie eher aggressiv auf andere Hunde, aber auch eher nur an der Leine. Ist wohl eine Art Angstaggression.
    An 201017: Ja das stimmt, dass es sich jetzt auch anders anhört , weil ihr Verhalten eben in unterschiedlichen Situationen auch sehr unterschiedlich ist.
    Das mit der fehlenden Puste stimmt allemal, bin echt ganz schön k.o.

  • Dein erster Post klang verzweifelter als jetzt. Irgendwie wirkt und klingt es jetzt plötzlich abgemilderter

    Das kenne ich von mir selber. Man versucht es oft runter zu spielen.
    Als wir unseren Hund gerade erst ein paar Wochen hatten, waren wir auch verzweifelt. Aber im nächsten Moment spielt man es runter und sagt sich: ach, so schlimm ist es eigentlich auch wieder nicht. Irgendwie wird das schon funktionieren.
    Gelöst sind die Probleme dadurch aber noch lange nicht.
    Und es gibt ja auch immer wieder schöne Momente, wo der Hund einen einfach zum strahlen bringt.

  • Ja das geht. Also die Hundetrainerin war dazu schon mal bei mir und wir haben so ein paar Abläufe geübt, dass Mira dann auf ihrem Platz bleibt, wenn Besuch zur Türe herein kommt oder wieder geht. Das klappt soweit schon manchmal ganz gut, manchmal eben noch nicht. Wobei ich jetzt auch nicht so viel Besuch habe, dass ich die Situation so oft üben könnte. Ich übe eben tagsüber mehrmals, dass sie auf Kommando auf ihren Platz geht und dort bleibt. Nur für einen potenziellen Mitbewohner geht das natürlich nicht, der will ja auch spontan Besuch empfangen können

  • Becky_Black, ja genau so ist es. Es ist halt alles einfach sehr sehr anstrengend. Klar, was habe ich erwartet, war die Frage. Das Problem ist, dass es bei mir keine Frage der Erwartung war. Die Situation hat sich eben so ergeben und nun versuche ich, das beste daraus zu machen.. das klappt mal besser mal schlechter. Meine Lebensumstände erschweren mir die Situation momentan halt einfach extrem.
    Aber ich nehme mir eure ganzen tollen Ratschläge zu Herzen und versuche nun als erstes, noch mehr Regelmäßigkeit und Ruhe in Miras Leben zu bringen. Außerdem beschäftige ich mich noch intensiver mit dem Thema Deprivation.

  • Das ist eine megaschwierige Situation, in der du dich befindest.
    Es ist zwar zum Trainieren ganz nett, wenn der Hund so sehr auf einen fixiert ist, ABER - versuche, dagegen zu arbeiten. Warum? Weil sich daraus im Lauf der Zeit, gerade bei einem ängstlichen Hund (mit Deprivationsschäden) wieder neue Stressherde ergeben. Alleine bleiben? Vergiss es. Ressourcenverteidigung (niemanden rein lassen), wobei DU die Ressource bist - wie ist es denn mit deinem Freund, darf der dich in den Arm nehmen, mit dir kabbeln? Fremdbetreuung hast du schon erwähnt, geht nicht gut, arbeite in kleinen Dosen weiter... Ziel: Kinobesuch!
    Natürlich gewinnt man den Hund lieb. Es ist nur überhaupt nicht gut, wenn sich alles nur noch um ihn dreht. Da in deiner Situation Fehlverhalten (Bellen, Leinezerren etc) kaum toleriert werden kann, wegen den Nachbarn, weil ihr viel an der Leine gehen müsst, ist das ja die reine Anspannung, und zwar WEGEN dem Hund. Das erschöpft... Du kannst ja kaum mal 5 gerade sein lassen, musst viel zu häufig mit dem Hund interagieren. Überleg doch mal, wie häufig am Tag und für wie lange jeweils du mit Hund beschäftigt bist? Inkl. der "Ansprache" drinnen?
    Ich will nicht sagen, stell sie ihn eine Ecke und lass sie versauern. Aber das Level wirst du kaum halten können, und so schnell werden sich Erfolge nicht einstellen (wg. der Deprivation). Das tut weder dir noch dem Hund gut. Sie müsste runterkommen können von der ganzen Anspannung, und du auch. Aber so mitten in München.... mpf.
    Also, ich fühle mit dir, mein erster Hund hatte auch solche Züge, jetzt ist er 12... wünsche euch alles Gute.
    Grüßle,
    Silvia

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