Hund aus dem Tierschutz ist äußerst anstrengend - komme so langsam an meine Grenzen


  • und in späteren Posts hast du noch andere Probleme geschildert.



    Okay, das sind hier ein halbes Dutzend Verhaltensweisen die du abstellen musst damit sie "sozialkompatibel" wird. Problemverhalten tritt in den verschiedensten Lebenssituationen, den ganzen Tag über auf, sodass eigentlich IMMER Korrektur- und Erziehungsbedarf da ist, egal ob Gassi, in der Wohnung, bei Besuch, Alleinebleiben zuhause, draussen fremde Menschen, fremde Hunde, jagen, ziehen an der Leine, Aggressivität in verschiedenen Situationen



    In jeder Lebenssituation die sie so hat, zuhause wie draussen muss an ihr rumerzogen werden, ständig Korrektur von ihrem Verhalten. Das nenne ich eine Erziehungsorgie, bei einem Hund der so extrem auf Reize reagiert und so schnell von Reizen emotional überfordert ist.






    Auserdem sie hat nur ein einziges Mal in der Woche für kurze Zeit die Gelegenheit frei zu laufen, und da hat sie eine Meute andere Hunde um sich rum und kann vermutlich kaum entsprannt mit ein, zwei passenden Kumpels laufen und spielen so lange sie will.

  • Huhu!


    Hier wurden schon so viele Ratschläge gegeben und viele tolle Tipps, deshalb gibts von mir nicht noch was in die Richtung.


    Ich habe alle 11 Seiten gelesen, aber evtl hab ich es trotzdem überlesen:


    Hast Du schon Mal mit Deinen Nachbarn geredet?


    Ich lese immer nur, dass sie "sich bestimmt gestört fühlen", aber ist es auch so?


    Ich frage deshalb, weil ich extrem Stress hatte, den ich mir SELBST gemacht habe, weil ich so Angst hatte, dass meine Hunde bellen und die Nachbarn stören, wenn ich nicht da bin (so lange ich da bin, bellen sie nicht). Ich war total angespannt und bin fast unterm Teppich gekrochen, aus Angst, man könnte sich über meine Hunde beschweren. Das haben sie natürlich auch gemerkt.


    Also habe ich beide Nachbarn (links und rechts) von mir angesprochen. Fazit:
    Der Nachbar auf der einen Seite ist tagsüber nie zu Hause, den interessiert es nen Sch***, ob meine Hunde bellen ^^ Der hört nix, der fühlt sich nicht gestört, so lange er ab und zu laut Musik hören darf und ICH mich nicht beschwere ist alles gut.


    Die Nachbarin auf der anderen Seite hat ein kleines Kind und ihre Eltern haben selbst einen Hund. Wenn meine mal anschlagen, dann nur, wenn irgendwas auf dem Flur DIREKT vor meiner Wohnungstür ist (und dann hören sie wieder auf; und die Große bellt NIE, das ist die einzige, die so laut ist, dass man sie weiter hört), und das findet sie überhaupt nicht schlimm. Sie hat sich aber direkt erkundigt, ob ihr Kind eventuell zu laut ist. Von dem höre ich überhaupt gar nichts, und sollte ich es ausnahmsweise doch mal hören, fühle ich mich sicher nicht durch Kindergeschrei gestört. So konnten wir uns gegenseitig beruhigen.


    Mit beiden habe ich ausgemacht, dass es sein kann, dass meine Hunde anschlagen, wenn ich nicht zu Hause bin. Wenn es zu lange geht oder überhand nimmt, sollen sie mir bescheid sagen, bevor sie sich massiv gestört fühlen, damit ich eingreifen kann, so lange die Nerven noch nicht überspannt sind.



    Was ich damit sagen möchte:
    Hast Du schon Mal konkret mit Deinen Nachbarn gesprochen, und ihnen evtl die Situation erklärt? Und auch, dass Du daran übst und Dir viel Mühe gibst, Deine Hündin aber noch kein Stadt-Profi ist und deshalb ab und zu bellt und knurrt.
    Meiner Erfahrung nach sind die Leute nicht nur verständnisvoller, als man erwartet, sondern sie sind dann auch "nervenstärker" und halten den ein oder anderen "Wuff" besser aus, weil sie wissen, dass daran gearbeitet wird, und dass das nur temporär ist.

  • Sehe ich genauso. Allerdings muss der Zustand der Aufmerksamkeit ja erst mal wieder hergeführt werden. Bei einer äußerst bewegungsfreudigen Rasse sehe ich die Lösung aber nicht darin, mit dem Hund jeden Tag die gleiche 10min Runde zu gehen, sondern ihm eine Beschäftigung anzubieten, bei der er lernt, sich zu konzentrieren und bei der er auch gefördert wird. Der Hund will ja lernen, der Hund braucht Input, allerdings kontrollierten und sinnvollen Input, an dem er wachsen kann. Das hilft dann ebenfalls bei der Bewältigung der Alltagsprobleme und wenn man ganz viel Glück hat, fallen diese dann bei einem ausgeglichenen, müden und zufriedenen Hund wesentlich entspannter aus.

    Ich glaube, ich verstehe einigermaßen deinen Ansatz, auch wenn es weiterhin nicht mein Weg wäre. Allerdings würde ich es - wenn überhaupt - eher mit Longieren versuchen als mit fährten. Fährten ist für mich eigentlich ausschließlich geistige Arbeit, die der Hund in letzter Zeit mehr als genug hatte. Möglichst gleichmäßiges "Streß ablaufen", gezielt angeleitet und gemeinsam aufgebaut - das könnte ich mir eher vorstellen.

  • Auserdem sie hat nur ein einziges Mal in der Woche für kurze Zeit die Gelegenheit frei zu laufen, und da hat sie eine Meute andere Hunde um sich rum und kann vermutlich kaum entsprannt mit ein, zwei passenden Kumpels laufen und spielen so lange sie will.

    Gott sei dank ist das eine kleine Gruppe. Ist außerdem die Welpen/Junghund Gruppe, wo spielerisch trainiert wird. Bisher waren maximal 4 Hunde da, wovon eigentlich immer einer noch ziemlich jung (und langsam) war, mit dem Mira dann ihr Spiel spielt.

    Hast Du schon Mal konkret mit Deinen Nachbarn gesprochen, und ihnen evtl die Situation erklärt? Und auch, dass Du daran übst und Dir viel Mühe gibst, Deine Hündin aber noch kein Stadt-Profi ist und deshalb ab und zu bellt und knurrt.
    Meiner Erfahrung nach sind die Leute nicht nur verständnisvoller, als man erwartet, sondern sie sind dann auch "nervenstärker" und halten den ein oder anderen "Wuff" besser aus, weil sie wissen, dass daran gearbeitet wird, und dass das nur temporär ist.

    Hey, danke für deine Mühe, dir alles durchzulesen. Mit den direkten Nachbarn (drüber und drunter) habe ich nicht gesprochen. Aber meine Vermieterin wohnt ein Stockwerk drunter gegenüber und darunter die Hausmeisterin. Kurz nach meinem Einzug waren die mal kurz bei mir oben, wo Mira die auch angeknurrt hat und gebellt wie wild. Die Hausmeisterin fragte mich dann, ob ich eigentlich schon wüsste, dass der Hund ständig lange bellen würde, wenn ich nicht da bin und sie waren sich dann einig, dass das so nicht sein sollte. Klar habe ich dann gesagt, dass ich daran arbeite und sich das legen wird.. nur so sicher bin ich mir da eben gar nicht. Ist ja schon auch manchmal Trouble hier: die drüber verrückt irgendwie ständig ihre Möbel, draußen laufen oft Hunde vorbei, die Mira auch bei geschlossenem Fenster wahrnimmt, im Treppenhaus sind natürlich immer wieder Geräusche.
    Ich habe nun ein paar Mal mit meinem Handy die Geräusche aufgenommen, wenn ich z.B. kurz beim Einkaufen war und da hat sie immer nur einmal kurz gebellt, wenn was war und dann war es wieder ruhig.. Aber auch wenn ich da bin, da bellt sie sich manchmal richtig in Rage. Und es ist nicht so, dass sie keine Rückzugsmöglichkeiten in der Wohnung hätte oder ich sie laufend trietze.. ich habe oft eher den Eindruck, dass sie geradewegs nach Situationen sucht, um sich mitzuteilen.
    Vielleicht stresse ich mich wirklich zu sehr, aber z.B. ihr Knurren ist wirklich sehr laut, liegt womöglich an der Rasse und das klingt draußen mit Sicherheit ziemlich gefährlich. Das kommt natürlich nicht jeden Tag vor, aber hin und wieder eben.


    Weil nun schon so oft kam, dass das doch kein Leben ist in der Stadt und am besten wäre ein Haus mit Garten, freistehend.. Klar wäre das super und würde alles viel viel leichter machen. Aber ich habe das nun mal nicht. Ja klar, dann soll ich sie halt weggeben. Aber auch das wäre wohl nicht so einfach.

  • Na ja, da sie ja längere Zeit an der Kette ohne Anschluss war, erklärt das das bellen wohl. Das wird wohl auch noch ne Zeit so sein, bis sich alles eingespielt hat, Vertrauen aufgebaut ist etc.
    Hast du keine Bekannte oder Freundin die einen souveränen Hund hat z.B. ? Evtl könnte das mal einen Versuch wert sein zu sehen, ob sie sich an dem in der Wohnung orientieren könnte :???:
    Ist jetzt mal ne Idee um zu schauen, ob es überhaupt so wäre.

  • Evtl könnte das mal einen Versuch wert sein zu sehen, ob sie sich an dem in der Wohnung orientieren könnte
    Ist jetzt mal ne Idee um zu schauen, ob es überhaupt so wäre.

    Davon würde ich unbedingt abraten. Der Hund verteidigt jetzt schon den Wohnraum Besuchern und Geräuschen gegenüber.
    Es muss jetzt erst mal vertrauen aufgebaut werden, der Hund muss ankommen und lernen das nichts böses bei Besuch und Geräuschen passiert. Der Hund kennt das nicht, er kennt kaum etwas.
    Wie geschrieben, die Baustellen aufschreiben und nach und nach " ich packe meine Koffer, ich packe ein...."

  • Ob er verteidigt :???: Er ist wohl eher misstrauisch, Geräusche verunsichern ihn weil er die eben nicht kennt wie auch Besuch ...ihm fehlt doch da die Sicherheit, die evtl ein anderer Hund besser vermitteln könnte ...

  • ich meld mich nur mal kurz. Ich würde schon schaun, ob es einen souveränen Hund gibt, von dem sie lernen kann.
    Und dann würde ich mich an Deiner Stelle mal hinsetzen, den ganzen Berg von Problemen zur Seite schieben und alles Gute an Deinem Hund notieren. Und das fördern. Versuchen, eine Basis zu schaffen, denn die ganzen Schwierigkeiten sind ja eine Antwort darauf, daß die Basis für den Hund noch nicht da ist.


    Clickerst Du? Das finde ich bei solchen Hunden sehr hilfreich.
    Da gerade in München die Wohnsituation sehr eng ist: Hast du schon mal daran gedacht, evtl einen Untermieter zu nehmen, der selbst einen souveränen Hund hat? Auf FB gibts ja auch stadtbezogene Hundegruppen und Erfahrungsaustausch, vielleicht wendest Du Dich da mal hin.

  • Ich glaube auch nicht, dass der Hund die Wohnung "verteidigt", sondern dass er vor lauter Unsicherheit gegen Fremde "nach vorne" geht.
    Meine Sina ist da so eine Kandidatin gewesen und zwar bei meinem Mann und meinem Sohn. Es hat ca. 5 Monate gedauert bis sie sich an alle normalen Bewegungen/Gestiken/Geräusche der beiden gewöhnt hat, sodass sie nicht mehr bellend auf denjenigen zuschießt.
    Letzte Woche kam es bei meinem Sohn wieder mal vor, denn er kam mit der Feuerwehruniform und der Kappe auf dem Kopf zur Wohnungstüre herein. Das war ihr nicht geheuer und sie ist bellend auf ihn losgegangen.
    Als er die Kappe abgenommen hat und sich zu ihr hingekniet hat, war ihre Welt wieder in Ordnung.


    Wenn Fremde in die Wohnung kommen werden sie ignoriert, solange diese sich normal bewegen und ruhig sind. Sobald aber jemand z.B. mit der Hand fuchtelt oder spricht, geht sie nach vorne, lässt sich aber sofort unterbrechen. Ich sage dann demjenigen, dass er sich zu ihr hinknien soll und sie mal schnüffeln lassen soll, dann passt es für Sina.
    Bei ihr ist es reine Unsicherheit.

  • Ob der Hund die Wohnung verteidigt oder er aus Unsicherheit zum Angriff übergeht oder sonst was, weiß hier kein Mensch. Das sind alles reine Spekulationen, die auf rein subjektiven Einschätzungen aus der Glaskugel basieren. Fakt ist aber, dass es sich um einen offenslchtlich auffällien Kettenhund aus schlechter, bis quasi gar keiner Haltung handelt.


    Und Nein. Ich bin nicht der Meinung dass der Hund abgegeben werden MUSS oder SOLL. Nur, dass man sich, auch angesichts der eigenen Lebensplanung 10 mal überlegen sollte, ob man es sich zutraut den Hund zu behalten. Niemand hier kennt Deine Leidensgrenze und Dein Durchhaltevermögen. Es wäre vermessen, hier eine klare Aussage zu treffen, ohne Dich auch nur ansatzweise zu kennen. Ich z.B: arbeite seit Jahren fast ausschließlich mit solchen Hunden und würde Dein Belastung" vielleicht als nicht nachvollziehbar betrachten ( weil der Hund doch wunderbar ist). Ein anderer wird vielleicht sagen, dass er es nicht halb so lange ausgehalten hätte wie Du, da das mit dem Hund ja überhaupt nicht geht. Die Entscheidung, ob Du den Hund abgibst oder nicht, kannst nur Du alleine treffen. Uns ist es nur möglich Dir verschiedene Optionen zu nennen. Übrigens ist die Entscheidung, wenn sie richtig getroffen wird, keine Entscheidung für oder gegen den Hund, sondern sollte immer eine Entscheidung für den Hund sein. Denn die Frage die man sich stellen sollte ist: Was ist das Beste für den Hund?


    Es kann und sollte auch nicht Deine Aufgabe sein, die richtigen Leute für den Hund zu finden. Hier kannst Du Dich eigentlich an das nächste Tierheim oder auch an Orgas wenden (Da muss man manchmal ein wenig hartnäckig sein und vielleicht auch mal mehrere fragen). Wenn die gut ist, werden die Dir zumindest helfen. Manche bieten sogar HIlfe an, ohne dass der Hund weggeben werden muss. Du solltest Dich da einfach mal informieren.

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