Aufregung vor dem Spazierengehen

  • Ich baue da nix auf
    Ich sag dem Hund, dass das was er aktuell macht nicht gewünscht ist (angepasst an den jeweiligen Hund) und zeigt der Hund dann etwas, was ich angenehm finde (bspw. sich hinsetzen) belohne ich das hochwertig

    Prinzipiell stimme ich dir zu. Bloß es gibt Hunde, die lernen daraus leider nichts. Ich habe hier selber so einen sitzen. Wenn du nicht am Hund arbeitest, sondern nur die "Symptome" unterdrückst, abbrichst und umleitest, bringt das auf Dauer bei denen nichts.
    Meiner hat sowas im ersten Jahr auch gemacht und noch andere nervige Sachen. Er konnte sich dann aber einfach nicht entspannen und war generell ein kleiner Aufmerksamkeitsjunkie mit Hang zur Kontrollübernahme. Ich habe dann angefangen daran generell zu arbeiten und nicht nur in entsprechenden Situationen (z.B. beim Rausgehen). Klar, habe ich weiter unerwünschtes Verhalten abgebrochen und erwünschtes gelobt. Ich habe aber auch abseits der schwierigen Situationen ganz viele kleine Übungen etabliert wo mein Hund einfach warten musste. Warten, entspannen und dann bekam er eine Belohnung oder durfte das machen was er wollte. Das waren so Sachen wie warten am Futternapf auf Freigabe, warten im Körbchen (auch wenn ich heim komme), Futter/Spieli werfen und warten, auf den Dummy warten, Bleib-Übungen, Stopp-Übungen aus dem Laufen, auf Freigabe warten bis er zum Hund hin durfte, Unterbrechung beim Spiel etc. Eigentlich total banale Dinge, aber es gibt super viele Hunde die erstens nie gelernt haben sich zurückzunehmen und zweitens das von sich aus auch gar nicht können. Die hibbeln dann nämlich in solchen Situationen auch rum. Und vor allem weil hier geschrieben wird, dass der Hund gern das Ruder übernimmt, passt eben auch dazu.


    Ein gutes Buch dazu ist übrigens:
    Impulskontrolle: wie Hunde sich beherrschen lernen, von Ariane Ullrich

  • ich glaub ich würde mich anziehen und den Hund Gassifertig machen und mich mit einem Buch in den Flur setzen und einfach aussitzen bis Hund von selber runter kommt. wenn er runter kommt geht es raus und auch nur dann.

  • Finde es immer schwierig wenn man mit einem hibbeligen Hund in jeder Situation das Warten übt. Finde damit läuft man Gefahr jeder Situation viel Bedeutung beizumessen und das kann durchaus alles schlimmer machen.


    An unserem ersten Hund haben wir auch immer wie verrückt herum Erzogen und das war wirklich der schwierigste Hund den ich je hatte ...


    Mittlerweile würde ich sagen je entspannter der Halter desto entspannter der Hund und jedes mal ein Leckerchen in die Schnute wenn das Verhalten passt.


    Dein Hund dreht schon auf wenn du die Schuhe ansiehst? Setzt euch doch mal in den Flur, zieh die Schuhe an, und gib ein Leckerchen wenn er sitzen oder ruhig stehen bleibt. Dann stell dich hin und gib was wenn er sitzen oder stehen bleibt .... usw. Lasst euch Zeit bis es raus geht. Nimm die negative Erwartung raus. Vielleicht wird es besser wenn du das Ritual mit dem absitzen weglässt?

  • Finde es immer schwierig wenn man mit einem hibbeligen Hund in jeder Situation das Warten übt. Finde damit läuft man Gefahr jeder Situation viel Bedeutung beizumessen und das kann durchaus alles schlimmer machen.

    Das mache ich eben nur wenn ich Situationen nehme in denen das Problem so krass besteht. Ich würde zum Beispiel dem Rausgehen nicht soviel Bedeutung beimessen. Dieses angezogen in den Flur setzen finde ich total Quatsch. Das hat bei meinem Hund nie funktioniert. Das hat ihn nur noch wuschiger gemacht. Ein Hund der sich nicht zurücknehmen kann, dreht doch jedes mal wieder hoch wenn man dann doch raus geht, obwohl er vorher geruht hat. Zumal es auch nicht immer clever ist so einen Hund in ruhigen Situationen zu belohnen, da das auch wieder aufdrehen kann. Bei vielen geht es bei Futter los, aber einige reagieren ja schon sehr auf gesprochenes Lob. Hat man dann auch nicht viel gewonnen.
    Es hat für mich auch gar nicht soviel mit Erziehung zu tun, wenn man durch kleine Tricks und Kniffe dem Hund ein bisschen mehr Impulskontrolle vermittelt.

  • Dieses angezogen in den Flur setzen finde ich total Quatsch. Das hat bei meinem Hund nie funktioniert.

    nur weil es bei einem selber nicht funktioniert ist es nicht Quatsch.
    bei uns hat Z&B zb nicht funktioniert sondern alles verschlimmert. ist das deswegen quatsch? nein, nur nicht passend für uns.


    wir hatten das Problem nicht beim raus gehen so extrem aber teils im Auto in der Box. da hab ich halt die Box immer wieder zu gemacht wenn Hunde sich raus drängen wollten und mich neben das Auto gesetzt und gewartet. irgendwann war's beiden zu blöd und sie haben gelernt aussteigen gibt's nur wenn man ruhig drin liegt. auch wenn die Box auf geht. da ist kein gewusel, nix.

  • Hi,
    für mich wäre unabhängig von den anderen Fragen in diesem Zusammenhang wichtig, ob der Hund wirklich insgesamt genügend ausgelastet ist. Vielleicht baut er einfach eine riesige Erwartungshaltung auf. Wenn mal bei unserem 2 Tage wetterbedingt nicht soviel passiert, zieht er an der Leine wie Hulle. Ist er ausgepowert ist er wieder viel ruhiger.


    Würde unser ein solches Theater machen vor dem Rausgehen würde es wahrscheinlich reichen den Hund in völlig genervtem Tonfall auf seine Decke zu schicken und ein Bleib draufzuhämmern.
    Und dann noch Du bist ja wohl total bekloppt.
    Wahrscheinlich wär sofort Ruhe.


    Mein Tip wäre demnach auch das Verhalten nicht kleinschrittig auseinander zu dividieren sondern ganzheitlich und sehr deutlich abzulehnen. Ein bitte gäbs da für mich nicht.


    LG


    Mikkki

  • Wenn mal bei unserem 2 Tage wetterbedingt nicht soviel passiert, zieht er an der Leine wie Hulle.

    Nach zwei Tagen? Krass.


    Ich habe das jetzt mal bei meinen BCs getestet (Hüteleistungszucht) als ich Urlaub hatte. Zwei Wochen öde Rumgammelei. So die letzten drei, vier Tage wurden sie mal ein bisschen Guckiger bezüglich Wild im Wald.


    Das ist doch nicht normal, dass ein Hund bei zwei Tagen ruhigem Programm irgendwo anfängt die Krise zu kriegen ...?

  • Ich denke da der TE den Hund seit 3 Jahren hat und selber beschreibt das er maßregelt scheint eine neue Strategie vielleicht mal angebracht. ;)


    @Mikkki
    Weißt du was unser macht wenn er sich ein par Tage am Stück langweilen musste?
    Genau das selbe wie sonst auch. Läuft schön bei Fuß und bleibt entspannt. :smile:


    Hunde lieben doch feste Rituale und Abläufe. Wenn man es schafft Ruhe zum Ritual zu machen dann hat man doch gewonnen.

  • ich finde das auch ziemlich arg wenn zwei Tage so eine Auswirkung haben.
    Meine Hündin hat seit mittlerweile 5 Wochen Ruhe wegen meinem Gipsbein. Klar, sie sprintet paar Mal die Strasse auf und ab (Dorf, sie darf das), aber sonst ist sie ganz normal.

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