Der Welpe ist da und wirft viele Fragen auf :)

  • Ich kann das "an mir orientieren" ja auch mal ganz gut ohne so Schreckensmomente für den Kleinen gestalten.

    Ja, und dazu brauchst du nur Lob und Leckerli, und keine Leinenrucke! Das kann man auch prima machen, wenn der Welpe sich im Freilauf befindet (was er wirklich möglichst oft sein sollte, es bringt enorm viel zur gegenseitigen Vertrauensbildung). Einfach jeden Blickkontakt freudig bestätigen - nach deiner Beschreibung orientiert sich dein Zwerg ja eh super und altersgemäss an dir!


    Ich würde sagen, ihr seid auf guten Wegen, lass dem Knirps aber auch etwas Freiraum zum selbständigen Atmen und Erkunden, das ist wichtig für die Selbstsicherheit. Viele Hundehalter irren heute in Richtung des manischen Kontrollfreaks - was sowohl Hund wie Halter unnötig stresst und keinem gut tut.

  • Die Leinen"rucke" bitte nicht falsch verstehen :)
    Da ist absolut keine Gewalt oder Kraft am Werk, für ihn dürfte es vom körperlichen "Schmerz" her so sein als würd ich ihn mit den Finger antippen :)


    Ja das ist es eben.
    Ich will den Hund ein halbwegs artgerechtes Leben bieten, wo er auch mal toben kann, sich im Dreck wälzen und mit Herrchen auch mal a bisschen raufen :)
    Aber natürlich auch das er eben brav an der Leine geht und so ein entspanntes Erkunden von Bergen, Wiesen und Wegen möglich ist.


    Die goldene Mitte eben :)

  • Komme gerade wieder von einer kleinen Runde zurück. War wieder mit der Flexi auf einem Feldweg unterwegs.


    Leider war der Spaziergang eher ernüchternd für mich. Der Kleine hat sich ständig voll in die Leine gehängt. (Geschirr drauf)


    Irgendwie Raff ich es nicht das er mir Konzentration/Aufmerksamkeit schenkt...
    Ihn bei Blickkontakt loben/mit seinen Lieblingsleckerli füttern hilft nicht wirklich. Er frisst das Leckerlie und schwupps - Issa scho wida weg.


    Spielzeug intressiert ihn beim Gassi gehen gar nicht.



    Ich bin mir natürlich sicher das ich etwas falsch mache, aber ich raffe einfach nicht was.


    Ich schildere Mal den abendlichen Spaziergang von heute Vormittag detailliert wie möglich :)
    Im Auto in der Box, er wartet bis ich ihn angeleint habe (sehr gut) dann heb ich ihn raus.
    Anfangs lass ich ihn immer Mal für 2-3 Minuten machen und rumschnüffeln. Dann geh ich vor und er folgt mir. Ich dränge ihn nicht dabei und ziehe auch nit an der Leine.
    Er läuft ca in meiner Höhe seitlich im Gras - die Nase am Boden.
    Locke ihn dann zwischendurch immer wieder zu mir, reagiert er sofort gibt's Leckerlie + Lob. Ab und an auch nur Lob.
    Dann fängt er an nach vorne zu preschen und zu ziehen. Und er zieht und er zieht und er zieht. Wenn ich dann Mal einfach stehenbleibe hängt er noch ca 15 Sekunden in der gespannt Leine bis er sich umdreht, mich ein paar Sekunden ansieht und dann zu mir spurtet. Da gibt's dann wieder Lob und Leckerlie. Sofort fertig gebaut wurde wetzt er wieder nach vorne.
    Und sobald es zurück geht hängt er natürlich auch voll in der Leine :/


    Ich mache irgendeinen essentiellen Fehler... Erkenne aber nicht welchen.
    Kann mich jemand erleuchten? :)

  • Ich weiß schon, was schief läuft.
    Du bringst ihm bei, zu dir zu kommen.
    Wenn er neben dir läuft rufst du hin und belohnst, dass er kommt.
    Wenn seine Konzentration futsch ist, belohnst du weiterhin, wenn er auf dich zukommt.


    Das hat nicht viel mit dem gezeigten Leinentraining Video hier zu tun.
    In dem Video wird das Verhalten des Hundes durch "clickern" an der Stelle gemarkert, an der er das Richtige tun. Die eigentliche Belohnung erhält der Hund auch bei dem erwünschtem Verhalten.
    Das ist ein himmelweiter Unterschied.
    Dein Hund kann dich momentan nicht verstehen.

  • Bevor du mit ihm übst, würd ich ihm erstmal erlauben, sich ausreichend frei zu bewegen. Schleppleine ans Geschirr und los geht's. Wenn er auf dich zu läuft, rufst du ihn und machst Party.


    Kurze Leine würde ich eine kurze Einheit gegen Ende des Spaziergangs machen, wenn sein Entdeckerbedürfnis befriedigt ist. Und dann keine halben Sachen. Dann, das was du willst auch einfordern!

  • Ich mache irgendeinen essentiellen Fehler... Erkenne aber nicht welchen.
    Kann mich jemand erleuchten? :)

    Du verlangst viel zu viel von dem Knirps, und das an der falschen Stelle. Das ist ein Baby, der KANN sich nicht mehr als wenige Sekunden konzentrieren! Spaziergänge sollten in erster Linie dazu dienen, dass er die Welt erkunden kann - gerne mit dir gemeinsam, aber nicht auf dich fixiert. Nimm teil an seinen Entdeckungen, freu dich mit ihm! Es ist völlig normal, dass er sich nach dem Lob für einen Rückblick oder gar herkommen wieder der Umwelt widmet.


    Eigentliche Trainingssequenzen solltest du nur in sehr ablenkungsarmer Umgebung machen, und nur ganz kurz. Also nicht bei den Entdeckerrunden. da kann man eben beiläufig erwünschtes Verhalten bestätigen. Aber locker, ohne feste Vorgaben oder Erfolgszwang - eben wie der Welpe es anbietet. Das wirkt auch, aber nicht von jetzt auf gleich, sondern mit der Zeit - da wird das erwünschte Verhalten immer häufiger gezeigt.

  • Also unsere Spaziergänge sehen so aus: Schleppleine dran und dann kann sie auf Erkundungstour gehen. Da wird jeder Grashalm , jede Blume beschnuppert. Sie muss ja die Welt kennenlernen.
    Und wenn das Gras etwas höher ist, dann gibt sie Gummi und flitzt wie eine verrückte aber sie hat Spaß.
    Und das ist mir wichtig. Das dauert auch nur max 10 Min.
    Oder ich sitze auf der Bank und lasse sie die Umgebung erkunden

  • Guten Morgen :)


    @ 201017
    Also wenn er neben mir läuft gibts immer wieder fleissig Lob, das eine oder andere Leckerchen und natürlich kurze Streicheleinheiten. (er liebt es am ohr gekrault zu werden :))
    Aber, das geht halt nicht lange und er schmeisst sich wieder in die Leine.


    Hmmm ok, dann ist das natürlich ein Denkfehler von mir, Dachte ich sollte ihn auch belohnen wenn er wieder zu mir kommt? (Mein Gedankengang: er verbindet das zu mir kommen mit positiven Sachen)
    Das Video ist sehr gut (und lehrreich), jedoch kann sich mein Kleiner so lange überhaupt nicht konzentrieren :)



    @ All
    Bitte nicht falsch verstehen, mir geht es primär darum das ich in der Erziehung nicht all zu viel falsch mache, und gerade das entspannte Gassigehen sieht man oft als Baustelle bei Hundebesitzern (zumindest mein Eindruck)


    Ja, er ist ein Baby. Und ja - logisch das da jeder Grashalm intressant ist und sofort genau begutachtet werden muss :) Ich nehm ihm das ja nicht krumm, auch will ich ihn keinesfalls das "Hund sein" verbieten.



    Also kann kann man im Prinzip sagen das ich aktuell zu viel erwarte und "vergesse" das er halt noch ein Baby ist.
    Werde die Ratschläge (anfangs mehr toben lassen, dann aber konsequent sein) versuchen umzusetzen.


    Eines ist mir aber noch nicht ganz klar.
    Was genau soll ich tun wenn er sich wieder voll in die Leine hängt? Baum spielen?
    Baumspielen hab ich schon versucht mit ihm, funktioniert Semi ;)
    Stehen bleiben, warten bis er wieder von selbst zu mir kommst, langsam weitergehen -> von vorne.
    Bei jeden Stehen bleiben winselt er natürlich wie blöde

  • Warum muss er denn an der Flexi laufen?

    Hmmm ok, dann ist das natürlich ein Denkfehler von mir, Dachte ich sollte ihn auch belohnen wenn er wieder zu mir kommt? (Mein Gedankengang: er verbindet das zu mir kommen mit positiven Sachen)

    Um zu kommen, muss der Hund erst weglaufen. Je häufiger Du diese Verhaltenskette trainierst, desto häufiger wird der Hund Dir die anbieten.

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