Abendliche Unruhe - komisches Verhalten

  • Hallo ihr Lieben,


    ich habe einen fast 12 jährigen kleinen Mischling, der mir momentan etwas Sorge bereitet.
    Erst einmal eine kurze Info zum Hund und seinen bisherigen Wehwechen:


    Benny ist 2005 geboren, kam 2010 zu mir, ist ein Cavalier-Mix und 30cm groß. Wir haben bis April diesen Jahres in einer eigenen Wohnung in Köln gewohnt und wohnen jetzt bei meinen Eltern mit im Haus, eher ländlich.


    Er hatte bisher schon drei leichte Bandscheibenvorfälle, 2011 wurde ihm ein gutartiger Tumor am linken Vorderbein entfernt und an der rechten Niere hat er eine Zyste, durch die die Niere nicht mehr arbeitet, also hat er nur noch eine intakte Niere. Blut wird jedes Jahr kontrolliert und da war bisher alles super.


    So und nun zu meinem aktuellen Problem. Benny kommt seit ca. 2 Wochen abends überhaupt nicht mehr zur Ruhe. Tagsüber ist eigentlich alles wie immer, nur das er noch mäkeliger geworden ist, was sein Futter angeht, wenn wir aber essen extrem bettelt. Muss ihn dann raus bringen, da wir sonst nicht in Ruhe essen können und er komplett auf Durchzug schaltet.
    Die ersten Tage habe ich gedacht, dass es mit seiner GrasmilbenAllergie zu tun hat, da er sich viel gekratzt hat. Ich bin dann mit ihm zum Tierarzt, er hat ein Antiallergikum gespritzt bekommen und das Kratzen war nach 2 Tagen vorbei. Geblieben ist aber die Unruhe.


    Es fängt jedesmal nach dem letzten Gassigang um ca 20Uhr an. Draußen ist noch alles wie immer, kommen wir rein, dann frisst er und legt sich dann ins Wohnzimmer meiner Eltern unter den Couchtisch und fiept leise vor sich hin, möchte nicht mehr mit hoch in mein Wohnzimmer und geht auch nicht mehr in sein Körbchen. Das ganze geht dann meist so 1Std +- und dann ist wieder Ruhe. So gegen 23Uhr hole ich ihn dann zum schlafen hoch und dann fängt es wieder von vorne an, zum Glück nicht so lange. Er kuschelt sich erst so ca 15min mit ins Bett (das hat er immer schon, nur normalerweise ist er dann direkt in sein Körbchen), dann liegt er 10-20min fiepend vor der Tür und nur wenn ich es ignoriere, geht er in sein Körbchen. Liegt er im Körbchen, dauert es keine 5min und er schlummert auf dem Rücken bis morgens durch.
    Gestern Abend war es aber wohl so extrem, dass meine Eltern halb verzweifelt sind. Ich war die Nacht über bei einer Freundin, da hatte Benny bisher nie ein Problem mit. Er war dann abends bei meinen Eltern und die haben ihn zum schlafen immer hoch gebracht und alles war gut. Er hatte eh noch nie Probleme mit dem Alleinsein.
    Gestern war es abends aber schon so schlimm, dass er nicht nur gefiept hat, sondern teilweise auch gebellt, stand ständig am Sofa bei meinem Papa, hat ihn angestarrt und gefiebt und später zum schlafen wollte er auch nicht im Schlafzimmer bleiben. Mein Papa dachte, dass er vielleicht nochmal muss, aber raus wollte er auch nicht mehr. Geschlafen hat er letztendlich im Wohnzimmer meiner Eltern, da er nur dort Ruhe gegeben hat. Als ich mittags wieder nach Hause gekommen bin, war er wie immer, wir sind 1,5Std spazieren gegangen, haben Kopfarbeit gemacht und alles war toll... bis eben, da fing es wieder an,zwar nicht so extrem, aber die Unruhe ist da und ich frage mich, was er wohl hat?


    Ach so, er bekommt morgens Rinti Sensibel oder Senior und abends Platinum.


    Ich hoffe mir und vor allem Benny kann hier jemand helfen bzw hat eine Tip, was es sein könnte. Nächste Woche haben wir einen Tierarztermin, da lass ich das Blut wieder checken. Herz war vor gut 2 Wochen beim abhören unauffällig.


    Vielen Dank schon mal.

  • Ich würde auf beginnende Demenz tippen

    Daran habe ich auch schon gedacht bzw habe ich das vor ein paar Tagen mal aus Scherz gesagt |)


    Werde das mal mit meinem Tierarzt besprechen. Gibt es da denn etwas, womit man die Unruhe lindern kann oder was den Verlauf verlangsamt?


    Ohje, mein kleiner Muckel:-(

  • Ich würde auf jeden Fall abchecken lassen, ob organisch alles in Ordnung ist.


    Wenn da alles ok ist und er keine Schmerzen hat, würde ich auch auf Demenz tippen. :-/

    Das wird natürlich alles nächste Woche mit gecheckt. Aber spricht es nicht eher gegen Schmerzen, da es immer nur abends so ist oder gibt es nur abendliche Schmerzen?

  • Bespreche das am besten mal mit dem TA. Demenz passt zu dem Verhalten, welches du beschreibst



    Symptome bei Demenz: Verändertes Verhalten


    Darüber hinaus können noch weitere Symptome auftreten, die sich in einem veränderten Verhalten äußern. Möglicherweise wirkt Ihr Hund, der sonst so fröhlich war, plötzlich in sich gekehrt und begrüßt Sie nicht mehr. Das kann daran liegen, dass er aufgrund seiner Demenz vergessen hat, wer Sie sind. Neben scheinbarer Appetitlosigkeit kann es passieren, dass Hunde mit Demenz nicht mehr stubenrein sind. Entweder wissen sie nicht mehr, dass sie nur draußen ihr Geschäft verrichten dürfen, oder sie merken zu spät, dass sie mal müssen. Außerdem kann es vorkommen, dass ein dementer Hund scheinbar grundlos anfängt zu bellen oder zu winseln, teilweise mitten in der Nacht, da sich sein Schlafrhythmus verändert hat. Dies ist ein Zeichen dafür, dass er verwirrt und verunsichert ist, und um Hilfe ruft.


    Demenz bei Hunden: Wie sie sich bemerkbar macht

  • Das wird natürlich alles nächste Woche mit gecheckt. Aber spricht es nicht eher gegen Schmerzen, da es immer nur abends so ist oder gibt es nur abendliche Schmerzen?

    Es kommt darauf an. Schmerzen können im Laufe des Tages schlimmer werden. Und Hunde sind Meister darin, Schmerzen zu verheimlichen. Und dann könnte es sein, dass es gegen Abend dann doch so schlimm wird, dass er zu fiepen beginnt.

  • Es gibt ein Medikament "Karsivan", das die Durchblutungssituation im Hirn fördern kann - das muss aber mit dem TA zusammen gut abgewogen werden, weil Nierenprobleme da als relative Kontraindikation angegeben sind.


    Die abendlich Unruhe kann aber auch im Verdauungstrakt begründet sein.
    Ich hatte mittlerweile 3 Hunde-Oldies die damit Probleme hatten. 2 von ihnen hatten zum Abend hin plötzlich Sodbrennen, das sich erstmal nur durch Unruhe geäußert hat. Beim Ersten sind wir erst auf Sodbrennen gekommen, als er anfing, abends immer seinen Schlafplatz abzuschleckern, beim 2. hatten wir die Ahnung deutlich eher und einen Probelauf mit einem Säureblocker gemacht, der sofort Erfolg gezeigt hat.


    Auch sonst ist der Abend oft der Zeitpunkt, an dem sich Schmerzen im Allgemeinen bemerkbar machen - das hängt mit der Funktion des Nervensystems zusammen.


    Ich denke, ein gründlicher TA-Check für Oldies, der all diese Fragestellungen abdeckt, wird Euch am ehesten weiterhelfen.


    LG, Chris

  • Es gibt ein Medikament "Karsivan", das die Durchblutungssituation im Hirn fördern kann - das muss aber mit dem TA zusammen gut abgewogen werden, weil Nierenprobleme da als relative Kontraindikation angegeben sind.


    Das Karsivan habe ich hier schon liegen und lt meinem Tierarzt kann ich ihm das wohl geben. Habe das im letzten Jahr von einer Freundin bekommen, da ihr Hund verstorben ist und siehe sonst weggeschmissen hätte. Werde das aber aktuell noch mal ansprechen.


    Sodbrennen ist aber auch ein guter Tip und jetzt wo Du es schreibst, er leckt momentan auch ab und an den Teppich ab.


    Schreibe mir das alles am besten auf und dann wird die Liste mit meinem Tierarzt besprochen.


    Danke Euch schon mal :bindafür:

  • Meiner ist abends auch unruhiger geworden, allerdings ohne Jammertöne (die ich auch ignorieren würde).


    Er schläft nur noch in der Liege, wenn er wirklich schlafen will. Sonst werden wir beobachtet und verfolgt.


    Lungern macht er auch und das ignorieren wir, da er eh fast nichts vom Tisch mag.


    Ich dachte auch an Demenz und mag sein, dass da Anfänge vorhanden sind aber bei meinem ist der Hauptgrund, dass er nichts mehr hört und nichts verpassen will. Er will sehen, wenn wir die Wohnung verlassen oder schlafen gehen.


    Wäre Taubheit bei eurem Hund auch eine Möglichkeit?

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