Mein Hund wurde gebissen, Halterin streitet ab! Wie ist das rechtlich?

  • Hallo!
    Mein Hund ist letzten Sonntag Opfer eines Beißvorfalls geworden und die Hundehalterin streitet ab.
    Bleibe ich auf meinen Kosten sitzen – was kann ich tun?
    Ich muß etwas ausholen...





    Ich war bisher immer die Hundehalterin, deren Hund gebissen hatte, habe immer das Pech gehabt, dass trotz Sicherung durch Leine andere Hunde zu Schaden kamen, weil sie z.B. frei laufen auf uns zu kamen oder weil wir es noch nicht wussten, weil wir das Tier neu aus dem TH hatten, oder weil die Tiere sich frei verstanden, an der Leine es aber zu Vorfall kam und mein Hund den anderen verletzten.


    Es gab Vorfälle, bei denen ich fragte: „ist ihr Hund verletzt?“ es ist „Nein, alles okay“ und Wochen später rannte mir eben dieser Hundebesitzer hinterher und fragte mich, ob ich mich an ihn und an den Vorfall erinnere und es wäre so gewesen, dass es unweit seines Zuhauses passiert wäre und als sie zu Hause gewesen wären, hätte es angefangen zu bluten und die hätten zum TA fahren müssen und es hätte blabla…


    Ich habe jedesmal eben auch wenn es ein paar Tage zurücklag die Verantwortung übernommen und es immer als Versicherungsfall laufen lassen und es ist immer getragen worden.


    Als Hundehalter finde ich das eine Art Verantworlichkeit, denn Blut fließt manchmal nicht direkt, sondern erst wenn derSchock nachläßt.


    So, nun bin ich in der unglücklichen Lage, dass mein Hund gebissen wurde. Wir kennen das Boxer-Frauchen seit dem Frühjahr dieses Jahres. Wir kamen mit ihr näher in Kontakt, nachdem sie mich auf dem Feld ansprach, ob ich mitbekommen hätte, dass es kurz davor zwischen ihrem Boxer und einem bellenden Dackel gekracht hätte und ihr nun vorgeworfen würde, ihr Hund hätte den anderen verletzt. Ich hatte nichts mitbekommen, unsere Hunde haben sich aber verstanden und wir haben uns etwas länger unterhalten, ich fand sie sympathisch und da kam dann das Pärchen mit dem angeblich gebissenen Dackel vorbei. Die Frau sprach die beiden dann in einem etwas provozierenden Tonfall an, dass sie ja keine Schuld träfe, schließlich hätte der Dackel ja gebellt.


    Die Dackelbesitzerin meinte dann aber nochmal ihr Hund wäre gebissen worden. Zwischen dem ersten und dem 2. Treffen lagen vllt 1.5 Stunden.


    Ich fragte, ob ich mir die Wunde mal anschauen könnte. Das wurde begrüßt, ich ließ mir die Stelle zeigen und ich habe nichts gesehen, außer einem Stecknadelgroßem Kreis, ohne Blut oder rötung … ich fragte, ob der Hund geschoren worden sei. Da wurde bestätigt und ich meinte, das wäre nicht frisch und könne von der Schermaschine kommen.


    Das Ehepaar mit Dackel zog beleidigt ab.


    Die Hundebesitzerin und ich tauschen Vornamen und Tel-nr. aus, weil wir eigentlich mal zusammen mit den Hunden gehen wollten.


    Auf dem Rückweg trafen wir auf andere Hunde und da erlebte ich die Boxerhündin mal in Action, diese brettert mit offenen Maul, geifernd aus diversen Gründen in andere Hunde rein: weil es Weibchen sind, weil man ihrem Frauchen zu nahe kommt, weil sie ihre Beute (gefunden Stock, Erdklumpen wasauch immer) verteidigte.


    Passiert ist bei den Vorfällen nie etwas, die Frau erzählte auch sie wäre deswegen in der HuSchu…


    Ich begegnete der Frau nochmal ein paar Tage später, als ich mit einer Hundebekannten und ihrem Hund unterwegs war. An dem Tag wurde der Hund meiner Hundebekannten angegriffen, aber auch hier kam es zu keiner Verletzung. Kein Kratzer nichts…


    Ich habe die Frau nun länger nicht mehr gesehen, traf sie nun aber nach Monaten am Samstag wieder. Sie war mit einem Pärchen und deren Hund unterwegs. Als sie mich erkannte, machte sie ihren Hund von der Leine los und wir unterhielten uns. Ihr Hund mußte kurzfristig angeleint werden, da andere Hundehalter uns passierten.


    Genau in dem Moment versuchte ihr Hund meinen zu attakieren, der sich aber schnell in Sicherheit brachte.


    Am Sonntag abend, ich war auf dem Rückweg von meinem begegnete ich der Boxerbesitzerin wieder. Sie stand auf dem Weg, den ich langlief und ich hätte eh an ihr vorbei gemusst. Sie machte ihren Hund von der Leine los. Ihr Boxer hatte einen Maiskolben und mein Hund wollte nur schnuppern, als ihre Hundin auf meinen losging. Ich ging dazwischen und empfahl der Frau, nach einer Frage ihrerseits ob Hunde Maiskolben fressen dürften, es ihrem Hund abzunehmen.


    Während sie also ihren Hund den Maiskolben wegnahm und versuchte abzulenken, damit ich den Maiskolben außer Reichweite der Hunde ins Feld tun konnte, merkte ich, dass mein Hund sein Spielzeug, was er immer beim Spaziergang trägt, irgendwo abgelegt hatte. Ich schickte ihn suchen und währenddessen attackierte die Boxerhündin mein Hund ein weiteres Mal.


    Wir gingen wieder dazwischen, mein Hund ging hinter mir in Deckung und als wir dann endlich das Spielzeug meines Hundes gefunden haben, verabschiedete ich mich, weil es schon später war und ich noch zu Hause zu tun hatte.


    Mein Hund hatte zwar Gaffer im Fell, aber eine Wunde sah ich nicht, er trägt auch ein K9-Geschirr.


    Montag sah ich immer noch nichts, obwohlwir ausgiebig kuschelten und schmussten. Während unsere Spaziergängen haben wir keine Hundebegegnungen gehabt.


    Dienst morgen fand mein Mann dann eine verkrustete Stelle an der rechten Schulter. Als wir uns die Stelle etwas genau anschauen, war etwas sie etwas blutig und ca 2€ groß.


    Sicherheitshalber gingen wir zur TA.Diese rasierte die Stelle und fand eine nicht ganz frische Risswundevon 4-5 cm mit klaffenden Rändern die genäht worden musste .


    Ich hatte morgens die Boxerbesitzerin angerufen und ihr von dem Fund erzählt und auch dass wir es vom TA durchchecken lassen. Sie meinte, dass könne nicht von ihrem Hund sein, der würde nicht beißen.


    Nach dem TA Besuch rief ich die Frau wieder an, erzählte ihr von der Behandlung sie wurde gleich laut, meinte, ich würde ihr was unterstellen: das könne nicht von ihrem Hund sein, sie hätte sich erkundigt, sie könnte man nicht haftbar machen, denn es wäre ja Dienstags und Sonntags abends wäre da nichts gewesen.


    Ich denke mal selbst wenn ich auf dem Feld sofort geguckt hätte,es ist dem Boxer gelungen, die Wunde UNTERHALB des Sattels desGeschirrs zumachen. Das wäre beim Abtasten auf dem Feld mir so nicht aufgefallen, weil da ja das Geschirr drauflag.


    Ich habe leider eben nur den Vornamen der Boxerhündinbesitzerin und ihre Tel-Nr. Leider keine Anschrift oder eine Ahnung wo sie wohnt.



    Bin ich naiv ? Ich bin schon der Meinung, die Boxerbesitzerin müsse für den Schaden aufkommen.


    Was würdet ihr machen?


    Danke dass ihr bis zum Ende gelesen habt...


    Gruß Silke

  • Möchtest Du Dir das wirklich antun?


    Davon abgesehen, dass es tatsächlich schwierig ist, die Dame zu zwingen, diesen Vorfall freiwillig zu melden, ist doch nicht all zuviel passiert, oder?


    Ich würde es unter normalem "Hunde sind Hunde sind Hunde" Vorfall verbuchen und den beiden in Zukunft aus dem Weg gehen.

  • Ich hatte mal einen ganz ähnlichen Fall. Allerdings war ich da die "Boxer-Besitzerin"...


    Falls du den Thread nachlesen willst: Beweislast bei Beißvorfall?


    Im Endeffekt haben weder ich noch meine Versicherung irgendetwas bezahlt.


    Das Einfachste wäre es, wenn die Boxer-Besitzerin den Fall ihrer Versicherung meldet. Die prüft auch, ob sie überhaupt zahlen muss oder nicht.


    In meinem Fall wurde wie gesagt nichts gezahlt.

  • In eurer Gegend scheint man wahnsinnig naiv zu sein.


    Ich verstehe nicht, warum man bei einem Hund, bei dem man weiß, dass er Ressourcen verteidigt auch noch munter welche in die Runde bringt, nachdem der Hund ein paar Minuten zuvor den Maiskolben verteidigt hat. Macht mich irgendwie sprachlos.


    Von so vielen Vorfällen und Beißvorfällen habe ich noch nie gehört, würde dir aber dringend empfehlen dich mit Hundeverhalten und den potentiellen Folgen auseinanderzusetzen.


    Von wie viel Geld reden wir hier denn? Würde abwägen, ob es sich lohnt dagegen vorzugehen. Verstehe allerdings auch die andere Halterin. In meinen Augen habt ihr übrigens fast gleichermaßen fahrlässig gehandelt.

  • Ganz ehrlich: Wäre mein Hund der Boxer, würde ich seine Schuld auch anzweifeln. 24 Stunden nach dem Biss nähen, merkwürdig...


    Ich denke, du fährst besser, wenn du den TA-Besuch selbst bezahlst und die Sache abhakst. In Zukunft würde ich mich und meinen Hund von Boxer und Frauchen fern halten - und meinen Hund sichern und vor allem daran arbeiten, dass er andere Hunde nicht mehr er angeht, ist ja wohl schon genug passiert.

  • Ich denke nicht, das sie es ihrer Versicherung melden wird, da sie sich keiner Schuld bewusst ist.

    Vielleicht wenn man ihr erklärt, dass die Versicherung zunächst überprüft, ob sie überhaupt was zahlen muss?


    Unter Umständen weiß sie das nicht?

  • Das Einfachste wäre es, wenn die Boxer-Besitzerin den Fall ihrer Versicherung meldet. Die prüft auch, ob sie überhaupt zahlen muss oder nicht.

    Mein Hund wurde in Narkose gelegt und genäht, bekommt 6 Tage Antibiotkia. Die Endsumme erfahren wir erst wenn die Behandlung abgeschlossen ist.


    Ich verstehe nicht, warum man bei einem Hund, bei dem man weiß, dass er Ressourcen verteidigt auch noch munter welche in die Runde bringt, nachdem der Hund ein paar Minuten zuvor den Maiskolben verteidigt hat. Macht mich irgendwie sprachlos.

    Bei einem Maisfeld, kann man nicht verhindern, dass einer der Hunde immer mal wieder was im Maul hat. Unser Spielzeug habe ich, nachdem ich es endlich gefunden habe, sofort in die Tasche gepackt


    Von wie viel Geld reden wir hier denn? Würde abwägen, ob es sich lohnt dagegen vorzugehen. Verstehe allerdings auch die andere Halterin. In meinen Augen habt ihr übrigens fast gleichermaßen fahrlässig gehandelt.

    Weiß ich noch nicht, aber es wird schon ein paar Hunderte sein...


    Gruß Silke

  • Ganz ehrlich: Wäre mein Hund der Boxer, würde ich seine Schuld auch anzweifeln. 24 Stunden nach dem Biss nähen, merkwürdig...


    Ich denke, du fährst besser, wenn du den TA-Besuch selbst bezahlst und die Sache abhakst. In Zukunft würde ich mich und meinen Hund von Boxer und Frauchen fern halten - und meinen Hund sichern und vor allem daran arbeiten, dass er andere Hunde nicht mehr er angeht, ist ja wohl schon genug passiert.

    Und beim nächsten Vorfall dieser Art die Polizei hinzurufen.


    Ich zumindest gebe meine Daten (nach zwei Negativerfahrungen) nur noch her, wenn die Polizei anwesend ist...

  • Meine Hündin hatte auch schon eine Bisswunde im Hinterteil das ich erst später bemerkte. Sie hatte auf einer Wiese mit dem Großpudel einer Bekannten getobt und dieser hatte ihr bei der Rennerei wohl ein Loch verpasst. Ich sah es erst abends weil ich plötzlich etwas Blut an der Hand hatte. Habe die Wunde desinfiziert und die nächsten Tage beobachtet. Es war ein ziemlich tiefes Loch, wohl von einem Eckzahn.
    Ich habe es unter "shit happens" abgehakt und die Wunde war nach zwei Wochen verheilt. Zum Tierarzt waren wir nicht da sich nichts entzündete. Selbst wenn es hätte behandelt werden müssen hätte ich die Bekannte nicht gebeten die Kosten zu tragen.
    Kleine Macken gibt es halt schon mal und es hätte auch ihren Hund treffen können.
    Ihr tat es natürlich leid und deshalb passen wir jetzt etwas besser auf und schauen das die Toberei sich in Grenzen hält.


    LG Terrortöle

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