Hallo zusammen (sorry bereits jetzt für den laaangen Text ),
Nach einer langen Phase des stillen Mitlesens (und durchforsten alter Threads), möchte ich nun doch gerne Eure Meinungen und Erfahrungen einholen.
Unsere Sya ist mittlerweile fast 1 Jahr alt und war im Juni das erste Mal läufig. Da wir sie von einem Tierschutzverein übernommen, und uns „verpflichtet“ (habe hier im Forum schon gelesen, dass das nicht rechtens ist..?), haben, sie zu kastrieren, haben wir eigentlich gar nie weiter darüber nachgedacht, es stellte sich uns nur noch die Frage nach dem wann. Ich hatte dann am ehesten zur Kastration nach der ersten Läufigkeit tendiert, die Frühkastration, denke ich, wäre nichts für sie gewesen.
Mittlerweile stellt sich uns aber die Frage, ob wir sie überhaupt kastrieren lassen sollen/wollen (und wenn das jetzt nach der ersten Läufigkeit sein soll, dann sollte das anhand der „3-Monatsregel“ im September erfolgen, also in den nächsten +-2 Wochen..). Obwohl die geistige Entwicklung bei grossen Hunden erst nach ca. 3 Jahren abgeschlossen ist.. (Ich hab mir das Buch von Ganslosser bestellt und werde es in den nächsten Tagen durcharbeiten.)
Die erste Läufigkeit (soweit ich das als Ersthundehalterin beurteilen kann) war eigentlich problemlos verlaufen, sie war etwas ruhiger, aber sonst war alles beim alten. Mitte Juli bis Anfangs August waren wir dann in den Ferien und haben uns da auch nicht so geachtet, sie war wohl auf, fit, nichts Aussergewöhnliches. Erst jetzt, seit vielleicht zwei(?) Wochen (und nach dem Umzug), scheint sie mir nochmals viel ruhiger, schläft sehr viel oder liegt einfach nur rum, ist träge, und sieht oft auch etwas traurig aus. Draussen jedoch, ist sie aufgeweckt und rennt umher, da sehe ich keine (offensichtliche) Veränderung. Ausserdem sind die Zitzen und der Bauchbereich angeschwollen. Aufgefallen ist mir ebenfalls, dass sie manchmal auf dem Boden kratzt bevor sie sich hinlegt (-> Nesterbau?) und auf ihren Stofftieren „rumbeisst“ (nicht ablecken, sondern eher „lausen“ oder irgendwas mit den Zähnen, wie wenn sie sich selbst „kratzt“), was sie sonst nie gemacht hat. Horten, habe ich aber nicht das Gefühl, dass sie das tut. Auch geht sie seit dem Umzug von alleine auf ihre Hundematratze, was sie vorher am alten Ort nie gemacht hat, ausser um etwas Leckeres zu essen, das wir ihr nur auf ihrem Platz gaben (ihr Platz ist immernoch im dritten/Bürozimmer, es hat jetzt einfach allgemein mehr Platz). Und: sie hat irgendwie auch weniger Appetit; Ihr normales Futter frisst sie zwar problemlos, jedoch nimmt sie Ochsenziemer, Rinderohren o.Ä. nicht mehr wirklich an, und auch Karotten und Gurken (das hatte sie fast täglich gegessen), interessieren sie nicht (mehr). Und was mich wirklich etwas „geschockt“ hat: „Früher“ musste man nur den Kühlschrank aufmachen, und sie stand schon da, noch bevor der Käse o.Ä. rausgekommen ist, oder spätestens als sie den Käse gerochen hat – im Moment interessiert sie das überhaupt nicht.
Ich dachte dann, diese Symptome sind womöglich auf eine Scheinmutterschaft zurückzuführen, wollte aber dennoch sicher sein, und war vorgestern bei (einem neuen) Tierarzt. Der TA meinte, dass die Scheinmutterschaft relativ stark ausgeprägt sei (stark angeschwollen) und sie auch Milch produziert (hatte ich bis auf vorgestern Abend nicht ausprobiert, da ich gelesen hatte, man soll nicht noch draufrumdrücken, sonst regt das noch mehr an), und dass die Ruhe etc auch alles gut dazu passt. Ich habe ihn dann auch zur Kastration befragt, und er meinte halt, dass müsse jeder selbst entscheiden, aber die Scheinmutterschaft sei halt schon sehr ausgeprägt und das könne mit den folgenden evtl noch stärker werden/gleich bleiben (und man sich halt die Frage stellen müsse, „ob man damit leben könne, falls die Hündin dann doch einen Gesäugetumor erleidet, weil man nicht kastriert hat“ (da die „Chancen“ schon recht hoch seien für unkastrierte Hündinnen, daran zu erkranken)).
--> Da wir Ersthundehalter sind und keine Vergleiche haben, würde mich schon interessieren (sofern man das auf einem Foto beurteilen kann): ist das wirklich so sehr angeschwollen und „stark ausgeprägt“, bzw, wie sah das bei Euren Hündinnen aus? Ähnlich? Viel weniger? Mehr?
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--> Kann ein angeschwollenes Gesäuge bereits darauf hindeuten, dass bereits eine Gebärmutterentzündung oder sonst was (das medizinisch eine Kastration erfordern würde) vorliegt, oder wie könnte man das herausfinden (ob eine medizinische Kastration erforderlich/empfohlen ist) ?
Und sind die Krebsarten, die man mit der Kastration verhindern möchte, (gut) operierbar, oder bedeuten die schon ein böses Urteil, falls die (unkastrierte) Hündin das doch bekommen sollte..?
Der TA hat auch gemeint, dass er eine minimal-invasive Kastration machen lassen würde, also nur die Eierstöcke rausnehmen und die Gebärmutter drinnlassen (anscheinend mache man das heute (wieder) so). Was habt ihr gemacht, bzw. wie habt ihr das entschieden?
Ich hatte mir zwar viele Fragen aufgeschrieben, jedoch hatte ich völlig vergessen beim TA zu erwähnen, dass Sya seit Geburt einen Nabelbruch hat. Uns wurde damals (eben davon ausgehend, dass eh kastriert wird), gesagt, dass wir das mit der Kastration, also „zwei in einem“ entfernen können (und es nicht eile).
--> Ich habe das Forum zwar nach Nabelbruch durchsucht, wäre aber trotzdem dankbar, wenn mir der/die Eine oder Andere Erfahrungen damit berichten könnte, und ob Sya’s Nabelbruch „eher klein oder gross“ ist, ob ich da Bedenken haben sollte (der alte Tierarzt sagte auch dass das mit der Kastration zu entfernen sei, aber wir hatten nie über „sonstige“ Risiken gesprochen, und ich hatte auch gar nie weiter daran gedacht, da es ja immer hiess „das wird dann bei der Kastration erledigt und dann ist das Thema gegessen“) ? Wenn ich das nächste Mal beim Tierarzt bin, werde ich das aber auf jeden Fall wieder ansprechen.
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Noch ein paar ergänzende Informationen: Bis jetzt haben Sya, mein Partner und ich alle zusammengelebt (er war zwar tagsüber arbeiten, und somit war ich hauptsächlich mit der Hundeerziehung beschäftigt, also ist zumindest das nichts Neues), jetzt bis Ende Jahr, sind/werden wir jedoch (arbeitsbedingt) getrennt wohnen, und so lebe ich (seit wenigen Tagen) allein mit Sya, sehen meinen Partner (ihr zweites Herrchen) aber regelmässig, und sie ist es sich auch bereits gewohnt, mal ein paar Tage entweder nur mit mir oder nur mit ihm zu sein. Ebenfalls ist es nicht ihr erster Umzug (die ersten beiden Monaten nachdem wir Sya adoptiert hatten wohnten wir im Haus seiner Eltern, dann 8 Monate zu dritt und jetzt nur noch Sya und ich (zumindest unter der Woche)) und sie hat bereits an verschiedenen Orten geschlafen, bis jetzt problemlos.
Ich habe mich halt trotzdem gefragt, ob diese neue Umstellung vielleicht auch noch mit reinspielt, dass sie noch Stress hat, ihr Herrchen vermisst, etc, und deshalb so „träge“ ist. Das deutet auch darauf hin (ich hoffe, ihr könnt mich in meiner Annahme bestätigen), dass sie momentan deshalb vermehrt bellt (tagsüber aber leider auch in der Nacht) – weshalb ich eben hoffe, dass sich das wieder legt, sobald sie sich einigermassen eingelebt hat und die neuen Geräusche etc kennt (es ist auch bereits besser geworden). Ebenfalls ein „neues Problem“ seit dem Umzug ist das wiedergekehrte Leinenbeissen. Das hatte sie bereits einmal, hat dann aber aufgehört – seit ein paar Tagen können wir jedoch nicht mehr rausgehen, ohne dass nicht mindestens einmal ein Leinentheater gemacht wird.. – passt das zur typischen Pubertät (wahrscheinlich eine blöde Frage)?
Vielen Dank an alle, die sich die Mühe gemacht haben, meinen Riesentext zu lesen, und mir hoffentlich den einen oder anderen Input/Denkanstoss/Erfahrung geben können .
LG
OT: Ich bedanke mich auch nochmals rechtherzlich bei allen, die in meinem alten Thread noch geantwortet hatten und ich versäumt habe zurückzuschreiben – wir waren mit unserem Beissmonster damals etwas überfordert.. Hat sich aber mittlerweile relativ gut gegeben