Hilfe zum besseren Umgang mit dem Tod

  • Vielen lieben Dank für eure auch emotionalen Posts.


    Bisher bin ich dem Sterben nur in abrupter, nicht vorhersehbarer Weise begegnet. Sei es bei meinem Vater oder eben bei Tasia.


    Es ist die Leere danach, das nicht mehr Vorhandensein was mir Angst bereitet.


    Wenn die Gedanken kommen, versuche ich sie wegzuschieben und eben durch Tasias Ableben genieße ich die Zeit mit Aaron und Jette viel bewusster!


    Ich dachte halt nur, dass es vielleicht doch einen Weg gibt, sich damit besser auseinander zu setzen, weil man halt doch ab und zu liest/hört, dass es Menschen gibt, die mit dem Sterben und dem Danach relativ gut umgehen können.

  • Ich dachte halt nur, dass es vielleicht doch einen Weg gibt, sich damit besser auseinander zu setzen, weil man halt doch ab und zu liest/hört, dass es Menschen gibt, die mit dem Sterben und dem Danach relativ gut umgehen können.

    Das kann man einfach nicht sagen. Das ist das Individuellste überhaupt.
    Was da für andere taugt, muss es längst nicht für Dich.


    Die Leere danach füllt sich bestenfalls mit Erinnerungen. Das ist dann gut.


    Akzeptanz. Leben beginnt und endet.
    Eigentlich ist es ganz einfach. Eigentlich.

  • weil man halt doch ab und zu liest/hört, dass es Menschen gibt, die mit dem Sterben und dem Danach relativ gut umgehen können.

    das wird mir immer nachgesagt, weil es nach aussen sicherlich so scheint. Ich habe ja - durch unsere vielen Hunde und die immer wieder neuen Senioren - manchmal mehrmals jährlich leider mit dem Thema zu tun. Es tritt irgendwann eine relative Akzeptanz ein, aber leichter oder einfacher wird es nicht. Und darauf vorbereiten kann man sich auch nicht wirklich - man weiss es zwar, sieht es manchmal schon eine ganze Weile kommen, aber das macht es nicht leichter oder besser zu ertragen.


    Mein "Glück" dabei ist eigentlich, dass wir so viele Tiere haben und die uns jeden Tag brauchen, das zwingt einen zu einem normalen Weitermachen und lenkt natürlich auch zeitweise ab. Aber es durchaus Verluste, die bereits länger her sind, über die ich heute noch eher nicht sprechen könnte und jeder einzelne Verlust, sei es ein menschliches Familienmitglied oder ein tierisches, ist bei jedem neuen Verlust wieder ganz präsent und frisch dabei...

  • Bisher hab ich mir bei meinen jetzigen Hunden noch nie so große Gedanken gemacht. Leider ist sowas unaufhaltsam und jeder von uns muss früher oder später gehen.


    Mein vorheriger Pudel wurde stolze 19,5 Jahre alt & so ein hohes Alter strebt natürlich jeder an oder wünscht sich das. Was mir damals in der schweren Zeit sehr geholfen hat was das einäschern, so hatte/habe ich einen Teil von ihm trotzdem behalten können. Das wird auch bei all meinen Tieren so passieren- egal ob Hund oder Pferd. Ich habe wirklich eine "positive" Verknüpfung damit gemacht und es hat mir über die Trauer hinweg geholfen.


    Meine Uroma durfte ich vor 1 Monat begleiten. Ich hab ihr bis zu ihren letzten Atemzug die Hand gehalten, auch wenn ihr ableben wirklich absolut unerwartet kam. Es war einer der schlimmsten Momente in meinen Leben. Aber auch ein sehr erleichternder Moment, wenn man weiß das dieser Mensch keine Schmerzen mehr hat. Und es beruhigt ungemein dabei gewesen zu sein und somit genau zu wissen wie (friedlich) es abgelaufen ist .


    Meiner besten Freundin ihre Hunde wurden leider beider vor 4 Jahren vor unseren Augen Tod gefahren. Was einer der schrecklichsten Momente war die ich mit Tieren erleben musste. Diese Bilder bekomme ich nie mehr aus dem Kopf ! Es ist wie ein Film der immer wieder abläuft ... ich denke sowas ist wirklich mit das schlimmste, was ein tierbesitzer miterleben kann. Da kann man sich nicht darauf vorbereiten oder ist überhaupt nicht gefasst auf das bevorstehende.


    Ich bin eher ein Mensch der im "jetzt" lebt und genießt. Auch wenn es oftmals in den Hintergrund rückt und man trotzdem immer wieder denkt "man hätte ja Zeit" ..


    Mir geht es nach solchen Dingen wirklich immer unfassbar schlecht. Während andere nach Monaten vielleicht mal langsam über das passierte "hinweg" sind, muss ich nur Fotos anschauen oder Gerüche in die Nase bekommen und mir stehen die Tränen in den Augen.

  • Mir hat das Akzeptieren bisher gut geholfen.
    Habe im Vorhinein schon sehr getrauert, weil das Ende absehbar war. Nicht verdrängt, sondern in den Pelz geheult, wenn mir danach war.
    Das Ende war dann eine Erlösung ... für den Hund und für mich.


    Heftig finde ich, wenn man unvorbereitet konfrontiert wird.
    Mein erster Hund wurde überfahren. Sie hat mich noch angewedelt, bevor sie starb. Das ist ein Bild, das ich selbst nach 40 Jahren noch nicht aus dem Kopf kriege. :(


    Aber irgendwie ist es immer total beschissen. Schlecht gehts einem immer, früher oder später.


    Eine interessante Frage ist in diesem Zusammenhang auch, wie sehr man den Tod nach so einer Erfahrung meidet.
    Es gibt ja einige HH, die danach keinen Hund mehr haben möchten, weil sie so gelitten haben.

  • Aber irgendwie ist es immer total beschissen. Schlecht gehts einem immer, früher oder später.

    So ist das.

    Es gibt ja einige HH, die danach keinen Hund mehr haben möchten, weil sie so gelitten haben.

    Ja, das kenne ich auch von einigen HH.
    Wäre nicht mein Weg.


    Ich leide auch immer noch und aber doch im Laufe der Zeit weniger- und dann schau ich mir meine beiden Knalltüten hier an und bin froh, sie zu haben, wenn ich auch weiß, dass es mich folgerichtig noch zweimal erwischen wird. :ka: Und danach wird wieder ein Hund einziehen.


    Man nimmt es doch hin, dass sie gehen- im Moment der "Anschaffung".

  • Ich denke oft daran und ja, ich habe auch Angst. Manchmal kommen mir dabei sogar die Tränen. Besonders wenn mir mal wieder bewusst wird das Donald schon 8 Jahre alt ist. Wo ist die Zeit nur geblieben?


    In diesen Momenten gehts mir schlecht aber nach einiger Zeit rappel ich mich auf und gehe los um Erinnerungen mit den Hunden zu schaffen. Ich mache Bilder, drehe Videos mit oder von ihnen. Ich mache mir wieder bewusst das es in genau diesem Augenblick eigentlich gar keinen Grund gibt dieser Angst auch nur ein Fitzelchen Raum zu geben.


    Meistens gehts dann wieder und ich kann mich auf andere Dinge konzentrieren. Und, wie jemand hier schon geschrieben hat, akzeptieren das es Dinge auf der Welt gibt die man selbst nicht ändern kann.

  • Auch wenn das manchen unsensibel erscheinen wird, mir persönlich hilft es, schon jetzt (auch wenn meine Monster noch jung sind und hoffentlich noch mindestens zehn, zwanzig Jahre bei mir bleiben ;) ) für die Zeit "danach" Pläne zu machen.
    Wo werden sie begraben?
    Wie darf sich der andere Hund verabschieden?
    Welche Rasse wird als nächstes einziehen?
    Welcher Züchter würde mir gefallen?
    Einen Welpen oder lieber einen Nothund?
    Tausend Sachen, die hoffentlich noch ganz weit weg liegen, an denen ich mich aber entlanghangeln kann, wenn es so weit ist.

  • Ich finde das Thema sehr interessant und mache mir da auch manchmal Gedanken darüber, wie das sein könnte, wenn man weiß, dass man nicht mehr viel gemeinsame Zeit hat.


    Obwohl ich schon 6 Hunde hatte und alle eingeschläfert wurden, war das immer so, dass ich nur wenige Tage oder auch nur Stunden Zeit hatte um mich auf das Einschläfern vorbereiten zu können.
    Es wurde auch leider nur 1 Hündin alt und wurde aufgrund des Alters eingeschläfert, alle anderen mussten in jüngeren Jahren wegen Krankheiten eingeschläfert werden.


    Ich mag mir darüber ehrlich gesagt gar keine Gedanken mehr machen, denn es kann so schnell irgendwas sein..........

  • Es gibt Dinge, auf die kann man sich nicht vorbereiten. Und es gibt Verluste, über die kommt man nicht hinweg. Und ich glaube, das muss man halt akzeptieren. Nun ist Henry erst 3 und wir gehen natürlich auch davon aus, dass er mindestens 25 wird, aber ich hab das nun auch schon 2 mal erlebt. Ich hoffe immer auf ein langes und möglichst gesundes Hundeleben. Unsere Hunde hatten es immer gut bei uns, wurden gehegt und gepflegt, bekamen immer gutes Futter, viel Liebe, fuhren immer mit in den Urlaub...wir haben immer ein Hundeleben alles für sie getan und ich denke, das Letzte was man tun kann, ist das Leiden -wenn es für das Tier beginnt-, nicht künstlich in die Länge zu ziehen.
    Mir gibt es Trost, dass ich weiß, dass er nicht wird leiden müssen weil ich es in der Hand habe, ihm auch den letzten Weg so angenehm wie möglich zu machen.


    ...und ich würde versuchen, da nicht zuuuu viel Drüber nach zu denken.

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