Hilfe zum besseren Umgang mit dem Tod

  • Ich glaube auch, dass es da keine Patentlösung für alle gibt.


    Richtige Angst habe ich (noch) nicht, einfach weil es keinen akuten Grund gibt, Alani und Liam sind jung und gesund.
    Ich habe manchmal diese "wenn Liam eines Tages stirbt, dann ist dein Leben vorbei, du kannst nicht weiterleben, wenn er geht gehst du auch" Gedanken. Total bescheuert irgendwie, aber es ist ja auch eine Art Angst.


    Ich wüsste nicht was ich machen sollte, wenn Liam mal stirbt, keine Ahnung was dann mit mir passiert.


    Milas Tod hat mich so hart getroffen, Liam und zwar nur Liam konnte mir helfen über diesen Verlust hinwegzukommen.


    Ich habe also irgendwie viel mehr Angst vor dem was danach kommt, als vor dem Tod an sich. Wirklich helfen tut bei mir nur ein "hör auf daran zu denken, Liam stirbt nicht, Liam wird mindestens 20 Jahre alt". Wie ich mit der Angst umgehen würde, wenn die Hunde älter/krank wären ich weiß es nicht.

  • Mir geht es auch oft so.
    Ich bin öfter mal fertig mit der Welt, weil ich an unseren
    Abschied denken muss. Ich kann es mir nicht vorstellen, ohne meinen Schnuff
    zu leben, ein Großteil meiner Lebensfreude ist ihm zu verdanken.
    Ich versuche diese Gedanken ganz schnell zu stoppen, versuche mich auf´s Hier und Jetzt zu konzentrieren. Manchmal schreibe ich auch meine Gedanken in Dichtform auf.
    Rein sachlich habe ich fast jede Situation gedanklich schon durchgespielt.
    Mir hilft das öfter, mit schlimmen Gegebenheiten klarzukommen. Ich bin dann irgendwie nicht so geschockt. Emotional versuche ich mich davon etwas zu distanzieren, weil ich weiß, dass es mich übel runterziehen kann. Das würde weder mir, noch Lupo dienen, also packe ich es weg so gut es geht.

  • Meiner ist 14,5 Jahre alt und die Zeit läuft.


    Wenn der Tag kommt werde ich versuchen stark zu sein und jämmerlich versagen. Trotzdem werde ich nicht zögern wenn es drauf ankommt und werde dann bei ihm sein.


    Auch bei mir wird es auf Grund unseres Alters kein Tier mehr geben und darum versuche ich jeden Tag noch mehr zu geniessen.


    Er wird mir fehlen, ich werde trauern und dann kommt die Zeit, wo ich über alles erlebte lachen werde.


    Klar denke ich an sein Ende. Angst? Nur davor, dass er evtl noch leiden muss. Wenn alles friedlich und ruhig abläuft, brauche ich keine Angst haben.


    Ich will mich nicht vor dem letzten Liebesbeweis fürchten. Die Leere danach ist es, die mir Angst macht.

  • Sehr emotionales Thema, aber ein guter Anstoß, mal wieder nachzudenken und sich zu erinnern.


    Ich für mich kann sagen, dass mich die Erfahrung zweier Sterbefälle in der Familie, die ich bis zuletzt "ertragen" musste, schon stärker gemacht haben.


    Und Ninis Tod vor fast genau einem Jahr, dieser Blick, mit dem sie mir ihren Willen, gehen zu wollen, diese traurige Bitte, signalisiert hat- das werde ich natürlich auch nie vergessen.


    Es ist natürlich, sonst nichts.
    Und unendlich traurig.

  • Ich glaube, wenn man sich darauf vorbereiten kann oder der Hund bereits leidet und es eine Erlösung ist, dann steckt man es besser weg. Wenn er aber aus dem blühenden Leben gerissen wird, dann ist es bestimmt wahnsinnig schwer.

  • Hallo,


    ich denke, den Umgang mit dem Tod, kann man nicht trainieren.


    Jemanden zu verlieren, ist eine unmittelbare Erfahrung und die
    Reaktion darauf ist absolut individuell.


    Als mein Vater starb, war dies absehbar und wir waren nicht un-
    vorbereitet oder überrascht. Meine Mutter begleiteten wir sechs
    Jahre lang, bis sie verstarb. Für sie, war das Ende eine Erlösung,
    für uns, wie ein tiefes Durchatmen, ein gehen lassen in Frieden.


    Ich habe schon einige gehen sehen, Mensch und Tier und dachte,
    die erforderliche 'Coolness' im Umgang mit dem Tod zu haben.


    Seit unser Jimmy vor acht Wochen plötzlich starb, weiß ich, dass
    dem so nicht ist.


    Das hat mich richtig aus der Bahn geworfen und tief erschüttert.
    Hätte nie gedacht, dass mich das so umhauen kann.
    Und da helfen keine tröstenden Worte, nicht das Wissen um das
    Unvermeidliche, keine Ablenkung und nein, es gibt da auch keinen
    Plan und keinen Ersatz.


    Es mag pervers klingen, um einen wertlosen, verstoßenen Straßen-
    Köter zu trauern, wo doch auf der ganzen Welt Mensch und Tier
    hunderttausendfach gequält, misshandelt und getötet werden, wo
    das Leben eines Tieres oder gar eines Mitmenschen weniger wert
    ist, als der Preis einer 9mm-Kugel.


    Und dennoch, ist es so und es lässt sich nicht steuern.


    Eine tatsächliche Hilfe zum besseren Umgang mit dem Tod, halte
    ich für nicht wirklich realistisch.
    Jeder muss da seinen Weg finden, so seltsam er für andere auch
    zu verstehen sein wird.


    Und leider wird es immer wieder so sein, dass es Leute gibt, die
    diesen Weg gar nicht finden können. Auch diese Schicksale sind so
    individuell, wie der Tod.


    liebe Grüsse ... Patrick

  • Kann man/ich mich besser darauf vorbereiten?

    Das einzige, was Du tun kannst, ist Akzeptieren!


    Nicht mit dem Schicksal hadern, Dich nicht mit sinnlosen Frage quälen, sondern einfach akzeptieren, dass unsere Tiere ein kürzeres Leben haben als wir.
    Und dass es einzig unsere Aufgabe ist, dieses kurze Leben wundervoll zu gestallten!
    NICHT, es unendlich lange dauern zu lassen!


    Die, die gehen, hinterlassen eine Lücke. Und Schmerzen!
    Aber die Schmerzen werden weniger und die Lücke kann man, wenn man den Tod des geliebten Hundes als "ganz normal" akzeptieren kann, mit wundervollen Erinnerungen füllen, die einen immer wieder zum Lächeln, manchmal sogar zum Lachen bringen!


    Es ist eben nicht die Dauer des Lebens entscheidend, sondern das Laben an sich.
    Und das liegt zu einem großen Teil in unserer Hand!
    Alles andere nicht!

  • Ich versuche in solchen Momenten diese negative Energie in positive umzuwandeln und etwas mit dem Hund zu machen, was Spaß macht.


    Das einzige, was mir - so glaube ich - nach dem Tod meiner Hunde den Schmerz nehmen kann, ist, dass ich alles getan habe, um sie glücklich zu machen (soweit es mir möglich war). Und wenn ich ganz ehrlich bin, habe ich das nicht immer geschafft :/ .


    Bei mir ist es nicht wahnsinnig akut, aber auch nicht wahnsinnig weit entfernt. Meine Hündin ist in ein paar Tagen 8 Jahre alt und nimmt seit einiger Zeit (= seit Jahren) wegen ihrer kaputten Gelenke Schmerztabletten.

  • Ich muss sagen, bei meinen Hunden hab ich die Angst gar nicht -Die sind beide noch jund und gesund, über tragiche Unfälle mach ich mir keine Gedanken.
    Bei meinen Katzen war/ist es anders - Die Zitrone habe ich mit 11 Jahren schwer krank übernommen, da war jedes Monat ein Geschenk und der Tod nach Monaten eine ERlösung für ihn.
    Bei Claire war es wieder anders - Sie war 1, ls ich sie bekommen hab, ich hab sie aufgenommen mit Milben und 3kg Übergewicht und zusammen mit meiner Tierärztin ahb ich beschlossen, ihr einen "schönen letzten Sommer zu machen". Tja, hat Claire ned interessiert, die hat abgenommen, wurde von Tag zu Tag fitter und kurz nach ihrem 20. Geburtstag wurde sie dement. So richtig, das ging ganz schnell, innerhalb eines Montas hat sie total abgebaut und als sie an einem reitag da Katzenklo nicht merh gefunden hat - und vor lauter erzweiflugn schreiend - auf den Teppich im Wohnzimmer gemacht hat, haben wir beschlossen, dass sie am Montag gehen darf udn wir uns am Wochenende verabschieden. Claire durfte da alles Fressen, was sie wollte - inklusive ihrer heißgeliebten Schwarzwälder Kirschtorte -, war nie allein, wir haben sie beksuchelt, aufs Klo getragen und uns die ganze Zeit Claire-Geschichten erzählt.
    Am Montag sind wir dann zum Tierarzt gefahren, dort haben wir sie auch gestreichelt und lustige Claire-Geschichten erzählt, der Tierarzt hat mit uns gelacht und sie ist mit der ersten Spritze weggewesen. Trotzdem hab ich geheult wie ein Schlosshund, sie war eben was besonderes.
    Ich denke, vorbereiten kann man sich nicht, egal wie es läuft, es ist einfach immer schlimm...

  • Jeder muss seinen eigenen Weg finden, damit umzugehen. Und im Vorfeld wird man diesen Weg nicht finden können, egal, wie man sich darauf vorbereitet


    Meinen Vater haben wir im Januar verloren. Er wollte gehen und musste nicht lange leiden. Sein Tod war trotzdem eine Erlösung, was mir sehr geholfen hat. Total umgehauen haben mich dann die Querelen direkt danach mit meiner Mutter und meinem Bruder. Das hat mich mehr aus der Bahn geworfen.


    Mein Labrador ist im April gegangen mit 14 Jahren. Anton war mein Seelenhund, mein Bub, mein Baby, mein Freund, ich habe ihn oft verflucht und deswegen noch mehr geliebt. Er war eigentlich bis 4 Wochen vor seinem Tod außergewöhnlich fit für einen Labbi in seinem Alter. Und obwohl die letzten 4 Wochen hart für uns alle waren, musste er doch viel zu schnell gehen.


    Und schon in der Nacht darauf war mir klar, dass seinen Platz schnell ein TS-Hund bekommt. 4 Tage später zog Oskar ein. Ich denke jeden Tag an Anton, mittlerweile kann ich über ihn sprechen und mich an so viele Situationen mit ihm erinnern und auch lachen. Oskar ist kein Lückenbüßer, er ist so ganz anders als Anton, das ist auch gut so. Aber trotzdem ist Anton immer in meinem Herzen, wie die Hunde davor.


    Was ich damit sagen will: Auf den Tod eines Nahestehenden kann man sich nicht vorbereiten. Jeder muss für sich einen Weg finden, wie man damit umgehen kann. Dazu muss man im Reinen mit sich und seiner Umwelt sein. Und dabei können einem Glaube, Therapeuten, Entspannungsübungen, Sport, Freunde oder Familie helfen. Die Trauer bewältigen muss man aber allein. Und wichtig ist auch, die Trauer zuzulassen.

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