Sepp, die anderen Hunde und ich...

  • Für den einen Hund, der mittlerweile zu Euch geschickt wird, um Dich zu ärgern, würde ich in Betracht ziehen mal eine Wasserflasche mitzunehmen.


    Vielleicht wäre es gar nicht schlecht, mal einen guten Trainer zur Rate zu ziehen, vielleicht kann er Dir auch zeigen, wie es Dir rein körperlich gelingt, andere Hunde zu blocken und Deinen hinter Dir zu halten, natürlich nebst der Hilfe beim eigentlichen Problem.
    Auch wenn man viel Erfahrung hat, können einen neue Hunde doch vor ganz neue Herausforderungen stellen und ich empfinde es dann eher als... naja, sagen wir Sachverstand, und eben nicht als Schwäche, sich einen Trainer dazuzuholen, der einem vielleicht mit anderen Trainingsansätzen weiterhelfen kann. Heißt ja ganz und gar nicht, dass Deine schlecht sind, im Gegenteil, ihr scheint ja super zusammenzuarbeiten, aber vielleicht bekämt ihr einen guten Anstoß.
    Ein weiterer Vorteil davon wäre, dass einige Trainer auch Hunde haben (bzw. für ein Training mobilisieren können), mit denen Du positive Erlebnisse haben könntest und in Ruhe trainieren ohne solche wirklich unmöglichen Hundehalter, die da bei Dir offensichtlich unterwegs sind (mein herzliches Beileid dafür, ich verstehe Deinen Frust absolut!)


    Wasserflasche? Zu Hülf, ich hab doch schon immer beide Hände voll mit der Schleppleine... ;) Ist für mich auch super ungewohnt, bin schon froh, wenn ich mich bei derartigen Aktionen (Ist übrigens ein reinrassiger Schäferhund) nicht selbst einhäkle. - Ich glaube ja, der Typ kann einfach nicht zugeben, dass er mit dem Tier nicht umgehen kann, bzw. dass er nicht hört. Seitdem macht er quasi "die Not zur Tugend" und grinst mich frech an. Ich grinse frech zurück und hoffe inständig, dass es mal eine Zeit geben wird, wenn Sepp einfach mal cool seiner Wege geht...


    Naja, ich hab das mit der Trainerin schon versucht, aber irgendwie kommt momentan eine Baustelle zur Anderen bei Sepp und ich weiß echt nicht, welches Problem das Dringlichste ist.
    Der Hund scheint emotional wirklich total durch den Wind, hat riesige Trennungsängste, etc.pp. Manchmal glaub ich, die Zeit wird es bringen. Ist halt 1 Schritt vor und zwei zurück, aber sobald ihn irgendwas ihn aus seinem gewohnten Rythmus reisst, muss ich manchmal wieder ganz von vorne anfangen. :verzweifelt:


  • Ich muss sagen, ich wohne hier in der Pampa ( zum Glück) und treffe nicht oft solche Leute .Aber erste letzte Woche kam ein Hund aus dem anderen weg hervor und dann hab ich sie einfach neben mich gepackt, einfach weil es so Schnell ging.


    Wenn es dann mal ganz doof kommt und der Hund schon da ist, wird er vertrieben.


    Liegt vielleicht einfach daran, dass ich längst nicht mehr soooo schnell reagiere wie früher, da ich jetzt jahrelang neben meiner alten Hündin hergetrottet bin.
    Sepp ist so schnell im Verhältnis... und wenn der Spinner erstmal in Rage gerät :???: Ich muss das mal weiter üben mit dem "nach hinten nehmen". Klingt logisch und klappt
    auch gut, wenn ich bei Begegnungen zwischen ihm und dem anderen Hund bin. Aber das ist so schwierig, so was allein zu üben.

  • Den anderen Hund zu blocken, wird in deinem Fall wohl nicht funktionieren. Um einen Hund zu blocken, müßtest du einen Schritt nach vorne machen; sehr wahrscheinlich wird dein Hund dir dann "helfen" und mit nach vorne gehen. :lol:
    Besorg dir Wurfschellen oder eine Wurkette, oder die besagte Wasserflasche.
    Und versuch deinen Hund an die Flexi zu nehmen, so könntest du ihn nah zu dir holen und hättest eine Hand frei.
    Hundeschule oder Übungsplatz wäre auch nicht verkehrt. Dort lernt dein Hund andere Hunde zu tolerieren, ohne auszurasten.


  • Hm, ich weiß auch nicht. Das einzige was ich weiß, dass mir Hundehaltung heute unglaublich kompliziert erscheint und dass ich genau aus diesen ganzen Gründen (und da gibt es noch ettliche andere) 10x überlegt hatte, ob ich wirklich nochmal einen Hund will. Es ist ja nun mal so, dass man irgendwie nur Fehler machen kann und wegen allem wird man angepampt und angemeckert (Komischerweise hat mein Mann dieses Problem aber nicht, noch nie gehabt) wird.
    Dass, was ich bei alledem aber immer noch am Erschreckendsten finde ist, dass viele Begegnungen so empathielos und egoistisch verlaufen. Dass viele Leute einfach nicht mitdenken, nein. Dass man ihnen eigentlich sch*** egal ist. Hey, ich meine, die Möglichkeit, dass man sich nicht nur einmal treffen wird, ist sehr gering. Wir leben hier alle! Wäre es da nicht angemessen, sich auch dementsprechend zu verhalten? Sorry, aber ich kapier das nicht. Ich hatte das schon immer: Wenn ein Hund an der Leine gehalten wird, nehm ich meinen zu mir und checke erstmal, was der Grund dafür ist und lasse dann meinen Hund wieder laufen! Wo ist das Problem?

  • Kommt mir seeeeehr bekannt vor :ugly:


    Meine Hündin ist auch ein Terriermischling aus dem Tierschutz und die ersten 1-2 Jahre war das Spazierengehen hier ein reiner Spießrutenlauf, weil Finya diese blöden Tutnixe nicht nur gehasst hat, sondern zum größten Teil auch noch Angst vor ihnen hatte und wie du auch schreibst: den Haltern ist es im Normalfall völlig egal oder sie finden es witzig, wenn so ein Minihund in die Luft geht :muede:


    Ich bin da mehrgleisig gefahren:
    - Trainer um allgemein zu üben wie man normal an anderen Hunden vorbei geht bzw. um Finya zu zeigen, dass es auch nette Hunde gibt, die ihre Körpersprache lesen und sie nicht einfach nur umrennen. Ist dein Hund wirklich komplett unverträglich oder mag er nur keine Tutnixe? Meine ist zB mit allem und jedem verträglich, aber sie will halt ihre Ruhe haben.
    - Hunde, die trotz der Bitte ihn nicht herzulassen, hergelassen werden oder gar geschickt werden, rigoros abblocken oder Schlüssel vor die Pfoten werfen, etc.!
    Ich weiß, dass das wirklich nicht leicht ist, wenn man so einen "Ich kill dich, du Mistvieh!!!!" schreienden Terrier an der Leine hat, der aufgrund seines niedlichen Aussehens nur ausgelacht wird, aber mit der Zeit merken die Hunde, dass man sich darum kümmert und gehen immer weniger nach vorne. Man darf es nur nicht einreißen lassen, sonst machen sie das dann wieder selbst^^
    - Vorbeitragen. Wenn gar nichts mehr hilft, Hund schnappen und einfach gehen. Manche Situationen kann man mit Hund am Boden einfach nicht erfolgreich regeln und wenn man nicht ausweichen kann, ist das die beste Lösung. So groß kann er als Dackel-Terrier-Mischling ja nicht sein...?
    Wenn er sich nicht tragen lässt, üb das sperat wie einen Trick. Es ist wirklich im Notfall enorm hilfreich, wenn Hund sich tragen lässt!



    Trennungsängste hatte meine auch. Es hat ein 3/4 Jahr gedauert bis sie 1h allein bleiben konnte. Danach ging es sehr schnell. Nur nicht aufgeben. Das wird schon alles =)

  • Das Problem ist doch mit jedem Mal wo ein Hund auf Deinen Hund zustürmt werden seine Ängste größer, sein Verhalten wird schlimmer und über kurz oder lang wird er verletzt werden. Du musst Deinen Hund schützen. Und mach das auch deinem Gegenüber klar. Ich bin jemand der lange nett ist, meine Hündin war früher ähnlich, aber wenn sie in Gefahr ist werde ich schon mal böse.
    Natürlich kannst und sollst du mit deinem Hund trainieren, das wird aber nichts helfen wenn es immer wieder Vorfälle gibt. Wie soll der Hund dir da vertrauen ?
    Wenn es immer dieselben Leuten sind würde ich wirklich mal deutlich mit den Leuten reden. Ansonsten blocke die anderen Hund ab, selbst wenn dein Hund tobt. Die anderen Besitzer werden das nicht lustig finden und ihre Hunde in Zukunft rechtzeitig anleinen. Ist doch egal was die anderen denken. Bei fremden hilft immer ganz gut, mein Hund hat Flöhe, ist frisch operiert, ängstlich, usw.

  • Abgesehen vom Blocken solltest du auch mit deinem Hund an seinem Verhalten trainieren. Ich kann das Buch Leinenrambo empfehlen. Meine pöbeln nur leicht, aber ich fand das Buch gut verständlich geschrieben und wenn der Leidensdruck hier höher wäre, hätte ich sicher konsequenter danach trainiert. Aber auch die Ansätze, die ich daraus bisher genutzt habe, haben schon leichte Besserung gebracht.

  • Mein Balou ist auch so ein Hund der absolut keinen Kontakt auf Fremdhunde legt und das auch durch Pöbeln an der Leine zeigt.


    Ich blocke Fremdhunde indem ich mich groß mache und "hau ab" rufe. Bei "Tut Nixen" hat das bis jetzt immer geklappt. Hartnäckige Hunde Hunde mache ich nass. Ich habe immer einen Honigspender mitWasser dabei. Das klappt bei mir ganz gut, auch mit drei Hunde an der Schlepp-bzw. Führleine.


    Ich habe auch schon den Tipp bekommen die aufdringlichen Hunde mit einer Wurfdisc zu bewerfen. Das würde ich tun sobald eine nasse Dusche nicht mehr hilft.


    Ich bin mit Balou gerade in einer Rüpelgruppe und er pöbelt nicht mehr sobald ich sicherstelle, dass es zu keinem Kontakt kommt. In der Gruppe sind natürlich alle Hunde angeleint und ich führe ihn an der abgewandten Seite bzw. stelle mich vor ihn wenn wir im Kreis stehen und etwas besprechen.



  • Ich danke Dir wirklich für diese Zeilen. Ehrlich, mir stehen fast die Tränen in den Augen.
    Bei meinem letzten Hund war es mit anderen Hunden ähnlich. Nicht mit allen, aber manche...die hat sie einfach in ihrer Nähe nicht ertragen. Es hat wirklich lange gedauert, bis ich den Dreh raus hatte. Das Problem ist eben, dass jeder Hund völlig anders reagiert und anders ist. Man ihn anders lesen und sein Verhalten deuten muss. Das dauert. Und ich weiß, dass Sepp mich einerseits meint beschützen zu müssen, er aber auch einen heiden Schiss hat. Dabei versucht er nur alles richtig zu machen. Schon klar, dass ich da im Rudel der Chef sein und ihm zeigen muss, wo der Hase lang läuft. Das mache ich ja und das funktioniert in den meisten Fällen, nur eben in den vorher erwähnten... :???: hab ich den Dreh noch nicht raus.


    Ich werde mal in mich gehen. Vielleicht probiere ich die "Hochnehmvariante" mal aus. Und nein, er ist nicht großgroß, aber er hat schon verdammt lange Beine und ist ungeheuer quirlig. Ich hatte zu Anfang mal versucht, ihn in derartigen Situationen dicht zu mir zu nehmen und ihn zu beruhigen, was aber kläglich gescheitert ist. Ich kann mir z.B. vorstellen, dass er in einer derartigen Situation erstmal eiskalt schnappen würde...? Keine Ahnung, werde mal drüber nachdenken. Cool wäre das schon irgendwie.


    Mir geht es auf jeden Fall schon besser.


    Ich frage mich ja schon, wie ihr alle eigentlich das ganze Zeug transportiert?
    Aber ich werde mir jetzt mal was einfallen lassen. So kann das nicht weitergehen.


    Grüße!

  • Das Problem ist doch mit jedem Mal wo ein Hund auf Deinen Hund zustürmt werden seine Ängste größer, sein Verhalten wird schlimmer und über kurz oder lang wird er verletzt werden. Du musst Deinen Hund schützen. Und mach das auch deinem Gegenüber klar. Ich bin jemand der lange nett ist, meine Hündin war früher ähnlich, aber wenn sie in Gefahr ist werde ich schon mal böse.
    Natürlich kannst und sollst du mit deinem Hund trainieren, das wird aber nichts helfen wenn es immer wieder Vorfälle gibt. Wie soll der Hund dir da vertrauen ?
    Wenn es immer dieselben Leuten sind würde ich wirklich mal deutlich mit den Leuten reden. Ansonsten blocke die anderen Hund ab, selbst wenn dein Hund tobt. Die anderen Besitzer werden das nicht lustig finden und ihre Hunde in Zukunft rechtzeitig anleinen. Ist doch egal was die anderen denken. Bei fremden hilft immer ganz gut, mein Hund hat Flöhe, ist frisch operiert, ängstlich, usw.


    Haha, nein, es sind nicht immer dieselben Leute, es kommen beständig neue dazu :ugly:
    Es gibt schon ein paar, die inzwischen kapiert haben, dass das so nicht geht, aber irgendwie ist bei uns das Hundefieber ausgebrochen.
    Gefühlt hat jetzt neuerdings jeder 2. entweder einen neuen Hund oder zumindest ne Katze... Ich werde wohl oder übel nicht drumrum kommen, dieses Problem gezielt anzugehen.
    Wir schaffen das schon. Ich werde halt einfach mal ein paar rote Karten verteilen müssen.


    Dass mit den Flöhen hab ich mir heute auch gedacht. Oder ne ansteckende Krankheit.

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