Haftung nach Hundeverkauf

  • Vorweg: Bisher ist die Frage eher hypothetisch und entspricht noch keiner tatsächlich passierten Geschichte! Ich würde aber gerne mal eure Meinungen hören :


    Freunde von uns haben eine Hündin, die alles andere als einfach ist. Sie wurde damals vom Mann wegen ihres schicken Aussehens und der imposanten Statur angeschafft. Leider steckt in dem Tier alles mögliche an Wachhund und HSH-Rassen und wurde zusätzlich ziemlich schlecht sozialisiert.
    Die Hündin lässt niemanden aufs Grundstück und hat auch schon reihenweise Besucher und auch die Frau gebissen. Dies liegt insbesondere daran, dass das Herrchen in dem Hund einen lieben,sensiblen Familienhund sieht, den man doch nicht wegsperren oder anleinen kann bei Besuch weil ihr das nicht gut tut.


    Nun lassen sich die beiden scheiden und es war vorher klar das der Hund zu ihm geht. Man wollte zunächst den Hund tagsüber gegenseitig noch betreuen, aber der Hund kommt mit dem ständigen Wohnungswechsel überhaupt nicht klar und zerstört alles nebst sich selbst!


    Da der Mann in jedem Fall 9 Stunden außer Haus ist, führt kein Weg an einer Abgabe vorbei (sie nimmt den Hund in keinem Fall und eine Fremdbetreuung macht niemand). Ich denke, die Abgabe ist auch im Sinne des Hundes!


    Bis hierhin alles gut. Nun ist es ja klar, dass so ein Hund eher schwer zu vermitteln ist. Anfangs war man auch noch sehr ehrlich, aber nach nun 3 Wochen hab ich auf einmal die freudige Nachricht bekommen das der Hund Interessenten hat: eine Mutter mit 6 Jähriger Tochter in einer Wohnung und der Hund soll täglich mit zur Arbeit!


    Ich könnte mir keinen unpassenderen Ort für diesen Hund vorstellen und nicht nur ich habe starke Bedenken das der Hund relativ zügig Schäden anrichten wird. Im schlimmsten Fall auch die Tochter beißt! (In fremder Umgebung backt die Hündin 2-3 Wochen kleine Brötchen bis sie anfängt ihr Territorium zu akzeptieren)


    Sorry für den langen Text, aber nun zur Frage :
    Sollte der Hund tatsächlich jemanden verletzen, könnte der ehemalige Besitzer belangt werden? Im Endeffekt hat er ja Tatsachen verschwiegen und handelt somit zumindest fahrlässig oder nicht? (Aktenkundig als Gefährlich ist die Hündin nicht!)

  • Was hat denn der Mann erzählt?


    Ich glaube, beim Hundekauf gibt es keine Garantie. Soweit ich weiß, gilt "gekauft wie gesehen".
    Ob das jetzt moralisch einwandfrei ist, darüber lässt sich streiten. Rechtlich wird sich da nicht viel machen lassen, solange bisher noch keiner den Hund gemeldet hat. Ich denke nicht, dass der Mann verschweigen dürfte, wenn der Hund als gefährlich eingestuft wurde, denn das hat ja auch steuerrechtliche Konsequenzen. Alles andere ist eine Ermessenssache, oder? Falls er aber nur den Besitzer selbst gebissen hat, wird wohl niemand den Hund bei den Behörden gemeldet haben.
    Es kann aber passieren, dass die Interessentin den Hund weitergibt, verkauft oder ins Tierheim bringt und er dann zum Wanderpokal wird.. Das macht mir Bauchschmerzen.

  • Sollte der Vorbesitzer bekannte Verhaltensweisen verheimlichen, kann er möglicherweise belangt werden - Stichwort arglistige Täuschung. Problem wäre, ob das beweisbar ist. Würden nun Exfrau und ehemalige Besucher bestätigen, dass der Hund bissig ist, könnte die Käuferin den Verkäufer belangen. Ansonsten steht sie dumm da und der Hund wird so oder so zum Wanderpokal.
    Sinnvoller wäre es, er würde sich an eine Rassenothilfe oder Organisation wenden, die sich speziell um schwierige Hunde kümmert, damit die Hündin gut untergebracht wird und nicht sinnlos herumgereicht und letzten Endes eingeschläfert wird. Aber klar, dafür kriegt man kein Geld, da zahlt man ja nur...

  • @Czarek Er hat erzählt, dass sie sehr sensibel sei, schlecht alleine bleiben kann, aber das sie bestimmt ganz kinderlieb ist! Also von ihrer territorialen Aggression hat er nichts erzählt!


    @Nakarai ums Geld geht es dabei gar nicht! Er will die Hündin eigentlich verschenken (haben ihm das immerhin ausreden können und er verlangt eine kleine Schutzgebühr)!
    ihm geht es halt nicht schnell genug. Der Hund nimmt wirklich alles auseinander und beißt sich Wunden +die Zähne kaputt!
    Das Tierheim ist auch schon informiert, aber die nehmen den Hund auch nicht direkt auf und er fände halt eine Vermittlung direkt in eine Familie wesentlich schöner (der Mann liebt den Hund wirklich und leidet auch! Er ist halt im Bezug auf diesen Hund nur echt extrem verklärt und naiv)

  • Wenn ihm das Geld egal ist und ihm wirklich etwas an der Hündin liegt, sollte er sich dringend an Vereine wenden, die schwierige Hunde aufnehmen und vermitteln. Die können logischerweise nicht gratis arbeiten, aber bei einem guten Verein sollte einem das das Geld wert sein.
    Gleichzeitig sollte er sich vor Augen führen, was passieren kann - wenn die Hündin, die ja nun kein 7kg-Zwergli ist, sich die 6-jährige Tochter oder deren Freunde, die zu Besuch sind, mal greift und schwer verletzt, möglicherweise für den Rest ihres Lebens entstellt - kann er mit diesem Gedanken wirklich leben? Denn wenn die Hündin das tut, kann man sich ausmalen, was als nächstes passiert - und die Hündin bezahlt das möglicherweise mit ihrem Leben. Wenn er so naiv und voreingenommen ist, wird er sie nicht ordentlich vermitteln können - denn er scheint sie ja nur als harmlosen Sonnenschein zu sehen. Und das tut der Hündin offenbar nicht gut.

  • Es kann aber passieren, dass die Interessentin den Hund weitergibt, verkauft oder ins Tierheim bringt und er dann zum Wanderpokal wird.. Das macht mir Bauchschmerzen.

    Mir macht eigentlich das 6jährige Kind noch wesentlich mehr Bauchschmerzen :shocked:


    @JarJarBinks ist dir die Besitzerin in spe bekannt? Wenn ja, würde ich an deiner Stelle mit ihr reden.

  • @Sammy2016 ne leider nicht! Sonst würde ich am liebsten auch dort anrufen und vom Kauf abraten!


    @Garfield69 und was soll das bringen? Der Hund beißt nur für sie ungebetene Besucher bei sich zu Hause und ist außerhalb des eigenen Grundstücks tatsächlich super erzogen und hört wie ne Eins. Auflagen führen für den Hund ja auch nicht zu einer vernünftigen Vermittlung, sondern im Zweifel nur zu noch mehr Stress für alle Beteiligten.


    Ich bin mittlerweile der Meinung das beste wäre wohl, wenn der Hund übers Tierheim erstmal in eine Pflegestelle kommt und von dort dann in Sachkundige Hände vermittelt wird.


    Hauptsache nicht in eine Familie mit Kindern! Ich versuche heute Abend nochmal mit ihm zu reden... Mir macht das echt Bauchschmerzen

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