Tahlly hat's damals bei mir auch geschafft. Zoe war ja schon da, ich hatte zuvor meinen Felix, bin mit den Hunden meiner Familie aufgewachsen - also eigentlich, war der Welpe echt nix neues und der zweite innerhalb eines halben Jahres.
Aber Tahlly hat einfach einen Nerv getroffen, sodass ich schon gesagt hab, ich bringe sie zurück und das "nur" weil ich total überfordert war, weil dieser Hund Probleme hatte, wo alle anderen bisher nie probleme hatten.
Sie hat ihr Geschäft nur verrichtet, wenn keine Leine an ihr dran war(1). Für sich alleine kein großes Problem, aber ohne Leine war keine Option, weil Tahlly keinen typischen Folgetrieb(2) hatte und auch alleine losgezogen(3) ist. Sie war total desinteressiert an Menschen(4), gefühlt insbesondere an mir (5) Der fehlende Folgetrieb machte Spazierengehen deutlich schwerer, genauso wie die Problematik mit Geschäft an der Leine die Stubenreinheit deutlich nach hinten schob. Ohne Leine ging erst nicht, weil wir direkt an einer Straße wohnten, wo sich eh keiner an die 30 hielt (6) und danach wohnten wir zwar ländlich, aber Tahlly hat immer noch einen scheiß auf Menschen gegeben und Abruftraining war schon eine Herausforderung sondergleichen (7), vorallem als sie begann alles zu fressen, was irgendwie verdaulich war und manches unverdauliches ebenso. Sie dampfte regelmäßig ab zu jedem Kompost der Nachbarschaft (8), fraß totes Getier auf den Wiesen und Feldern drum herum (9), zischte ab zu den Gänsen des Nachbarn (10) und schaute sich von Zoe natürlich letztendlich doch dieses elendige angespringe ab (11)
Ich denke ich hab noch nicht alles aufgezählt Aber alle diese kleinen Problemchen, haben immer wieder für welpenblues gesorgt. Achja die (12) wäre noch, dass sie draußen an der Leine ja kein Geschäft machte, sich drinnen aber dann sofort hinsetzte und wenn man wieder raus rannte, verkniff sie es sich wieder. Dann kam der Tag, wo sie trotz hochheben einfach lospinkelte..
Die (13) hält bis heute und sie ist jetzt 4, ich bekomme in diesen Hund einfach keine anhaltende Leinenführigkeit, jeden Spaziergang der nicht im Regen stattfindet, muss man diesen Hund dran erinnern.
Aber, etwas hat sich verändert, sonst hätte das mit dem Hund nie gut gehen können:
Ich bin lockerer geworden. Wo ich früher noch diese ganze Theorie, was man wie richtig mit dem Hund macht, für bare Münze genommen habe, bin ich mittlerweile bei "ich mach mir die Welt widdewidde wie sie mir gefällt" und nehme das, was für mich und Tahlly wirklich passt heraus und scheiße auf den Rest
Die ganzen Erkenntnisse der letzten Jahre sind schön und gut, aber ich hab deutlich zu spüren bekommen, dass das Internet und v.a Facebook viel Schall und Rauch ist. So perfekt wie viele tun, sind vll 0.1% der Hundehalter.
Wenn manche meinen, selbst ein "nein" ist zu aversiv wird's albern und so bin ich glücklich und zufrieden, mit dem Mittelweg den ich mir überall gesucht habe.
Edit: Schriftgröße ist nicht absichtlich so durcheinander