"Bald zieht ein Hund ein!" - Der Wartezeit - Laberthread Teil II

  • Ich find das auch immer krass.
    Aber hier ändert sich bei Einzug eines Welpen auch einfach nicht wirklich etwas.
    Außer das man halt immer mal kleine Ausflüge allein mit dem Welpen macht und halt einen Hund mehr arbeiten muss, ändert sich durch Welpen echt einfach gar nichts hier.

  • Aber ihr schreibt irgendwie nie, WAS genau mit euch los war im Welpenblues xD

    Meine Erfahrung - selbst hatte ich noch nie einen Welpenblues aber ich hab' einiges gesehen: Angst nicht gut genug für den Hund zu sein.
    Dazu noch Druck von Aussen und Kommentare wie "wie kann man nur " und alles was halt schamfördernd ist. Das baut dann so eine Spirale auf weil von jenen welchen eigentlich Hilfe und Rückendeckung kommen sollte, genau das Gegenteil kommt. Häme und Unverständtnis, dazu noch ein bisschen runtermachen. Mehr Scham, mehr Angst alles falsch zu machen, mehr Häme.
    Und so weiter.


    Wie in der Schule früher :ugly: Hauptsache man hat jemanden den man fertigmachen kann.

  • Bei meiner Hündin hatte ich das auch, jetzt bei Fiete überhaupt nicht. Aber ich kann mich daran erinnern, was ich damals dachte und fühlte. Auf einmal ist da ein Lebewesen, auf das man sich sooo gefreut hat, ein Leben lang herbei gesehnt hat. Und man sitzt da, guckt es sich an und denkt "verdammt, es ist jetzt da und geht nicht mehr weg, zumindest für die nächsten 10-15 Jahre". Das hat mich einfach umgehauen.


    Rational kann man das gar nicht erklären, aber man fühlt sich ganz schrecklich, fragt sich, ob es die richtige Entscheidung war und wie in aller Welt man aus diesem noch unbelasteten Wesen einen tollen erzogenen Hund kriegen soll... Aber das geht vorbei mit dem Blues

  • Trifft einen das wohl eher, wenn man erst erwachsen einen Hund übernimmt, also nicht da rein gewachsen ist? In der Theorie kann ich es schon irgendwie verstehen, aber wirklich nachempfinden kann ich es auch so gar nicht :ops:

  • Bei mir war das ähnlich, besonders wenn man (noch) keine Kinder hat ist die Vorstellung sich jetzt die nächsten 10-15 Jahre um ein aboslut abhängiges Lebewesen kümmern zu müssen und aus der Nummer "nicht mehr raus zu kommen" ein absoluter Schock.


    Danach kommt dann zusätzlich für perfektionistisch veranlagte Menschen der Druck alles richtig machen zu wollen, die Selbstzweifel, der Schlafmangel, die extreme Veränderung der persönlichen Tagesroutine. Für Ersthundehalter nochmal extremer natürlich. Ich habe auch oft geweint, bereut, gezweifelt und verflucht - jetzt plane auch ich aktiv den zweiten und kanns kaum abwarten :pfeif:


    @Junipfoten habs ja schon im Collie Thread geschrieben wie neidisch ich auf deine Maus bin! Berichte gerne weiter!


    Rasse passt, Farbe passt, sogar der Name passt...ich komm sie klauen :lol: :herzen1:

  • Trifft einen das wohl eher, wenn man erst erwachsen einen Hund übernimmt, also nicht da rein gewachsen ist? In der Theorie kann ich es schon irgendwie verstehen, aber wirklich nachempfinden kann ich es auch so gar nicht :ops:

    Ich kann mir das schon vorstellen...zumindest bei mir passt das, ich durfte nie ein Haustier halten und habe Tiere generell immer nur aus der Distanz bewundert (Stadtkind, Eltern können mit Tieren nichts anfangen) :ugly:


    bis es dann endlich soweit war war die überforderung sicher erstmal grösser als bei Personen die in tierreichen Familien aufgewachsen sind und das quasi von Kindheit an mitbekommen haben. Meine Eltern wollten nie die Verantwortung für ein Tier übernehmen und auch meine Oma hat immer vor dem "angehängt sein" gewarnt :klugscheisser:

  • Mir ist sowas fremd, ich hab mich einfach immer des Lebens gefreut und alles genommen wie es kam. Die Welpenzeit ist so schnell rum, die lass ich mir nicht vermiesen. Ja mei, am Anfang ist es halt ein Baby, pinkelt, überdreht, turnt in der Nacht rum. Aber ich weiß als Mensch ja zum Glück, dass das vorbeigeht. Also... ganz entspannt.

    Das sehe ich auch so. Mir hat die Welpenzeit spass gemacht, ich habe alles locker gesehen.
    Paula war die schlimmste Zerstörerin und der dritte Hunde, den ich als Welpe bekommen habe.
    3 x Welpenzeit durch gemacht, das härtet ab :ugly:

  • Ich hatte wahrscheinlich auch eine Art Welpenblues der mich hin und wieder immernoch überkommt. Allerdings hatte ich irgendwie auch einen Grund dafür.


    Ich wollte von Anfang an einen erwachsenen am besten sogar alten Hund haben. Er sollte nicht jagen und auch keine all zu Großen Zimperlein haben. Solche Hunde kann man ja in Tierheimen oder von Privat finden.
    Meine Eltern allerdings wollten dann doch unbedingt einen Welpen.
    Also suchten wir eine Zeit lang (im Nachhinein aber sehr kurz) nach einem Pudel. Die Rasse sollte nämlich ziemlich viele Bedingungen erfüllen und ich konnte aber keine finden die mir gefiel und gleichzeitig meinen Eltern also habe ich mir den Pudel "schöngeredet" (ist ja auch eine tolle Rasse, bloß nicht so meine Rasse eben) weil er als "leicht erziehbar" angepriesen wurde.
    Irgendwann haben meine Eltern eine Anzeige von einem Beagle-Pudel Mischling gefunden.
    Ich habe mich in Anhieb in den kleinen verliebt bloß habe ich mir den Beagle noch schöner geredet als den Pudel.


    Dann war der Süße da. Der erste Tag ging noch gut aber als er dann angefangen hat alles und jeden zu beißen und sich nicht streicheln lies da hats irgendwie klick gemacht und ich habe es so unglaublich dolle bereut.
    Er hat eeeewig gebraucht um dann was neues zu lernen (aber meine Unsicherheit und Ungeduld hat ihn da sehr beeinflusst)
    Ich wusste zwar das ein Hund viel arbeit ist, vor allem ein Welpe, und obwohl ich schon etwas Erfahrungen im Umgang mit Welpen hatte, war es irgendwie wie ein Kulturschock.
    Ich habe aber laaange Zeit alles auf den Beagle in Oskar geschoben. "Der wird sowieso nie was lernen weil er eh dickköpfig ist und sein eigenes Ding macht".
    In meinem Kopf lief quasi so ein "Ich mag diese Rassen gar nicht. Der Beagle ist unerziehbar. Er wird nie was lernen. Ich kanns einfach nicht. Ich finde meinen eigenen Hund hässlich." Mantra ab und ich habe komplett ausgeblendet, dass in dem Hund ein genauso großer Teil auch Pudel ist.


    Ich habe wirklich größtenteils die ersten Wochen kaum was mit ihm gemacht (habe ich aber erst jetzt bemerkt) und er hat mich genervt. Ich war froh wenn meine Mutter ihn mal zu sich genommen hat.


    Bei mir eben der Vergleich das Problem. Ich habe mich schon um einen Hund von Welpenalter an (bis jetzt) gekümmert und der Hund war soooo ein Traum.
    Ich habe echt gedacht wir haben einen gestörten bzw einen sehr schwierigen Welpen.


    Ich habe mich zu sehr in die Sachen verbissen die Oskar nicht konnte statt seine tollen Fortschritte zu sehen. Als ich dann mehr im Forum unterwegs war und manche Sachen einfach akzeptiert habe, da wurde alles viel leichter. Ich muss sagen, Oskar hat nie wirklich die Beißhemmung gelernt aber irgendwann hat es sich mit dem Beißen gelegt (er machts ab und zu aber immer noch, bloß weiß ich in welchen Situationen und weiß wie ich mich Verhalten soll). Ich habe angefangen es einfach zu ignorieren und plötzlich ists besser geworden. So war es mit den meisten Sachen. Ich habe ihn kennen gelernt und versuche ihn nicht nach meinen Vorlieben zu verbiegen.



    Momentan gehört er zu den besten der Hundeschule, hat keine Probleme mit Artgenossen oder anderen Menschen und ist ein guter Begleiter. Er ist lange nicht perfekt aber das kann er auch gar nicht sein bei seinem Alter und vor allem die Pubertät kann so einiges noch mal Umwerfen.
    Ich habe auch teilweise die Eigenschaften der beiden Rassen in ihm lieben gelernt obwohl die Rassen ja so gar nicht meins sind.
    Ich liebe seine Verschmustheit und seine Freundlichkeit gegenüber allem und jedem. Bis jetzt ist er auch sehr aufmerksam, auch wenn er das nicht immer zeigt. Er ist extrem intelligent und versteht echt schnell. Er ist zwar kein toller Trickdog aber ich liebe ihm zuzusehen wie er im Wald mit seiner Nase nach Leckerchen sucht.
    Mittlerweile hätte ich auch kein Problem mehr wenn er Jagdtrieb zeigen wird (was ja ziemlich wahrscheinlich ist).

  • Sorry für den Doppelpost aber wollte noch was dazu beitragen:


    Ich bin zwar erst 16 aber bin quasi mit Tieren und vorallem meinen eigenen Tieren aufgewachsen. Meine Eltern haben mich nur wo ich wirklich 6/7 war unterstützt.
    Ich habe auf jeden Fall Ahnung von Verantwortung gehabt und habe es natürlich immer noch. Ich habe alle Tiere bis auf eins (wurde zu sehr von Artgenossen gemobbt) bis zum Ende verpflegt.
    Habe sogar Meerschweinchen Babys aufgezogen und Exoten wie Chinchillas gehabt.
    Noch heute habe ich noch viele andere Kleintiere.
    Auch eine Hundegeburt und die Entwicklung der Welpen in den ersten Wochen habe ich miterlebt. Habe regelmäßig zwei ziemlich große Jagdhunde ausgeführt und letztenendes habe ich einen anderen Hund, seit er ein Welpe ist, für die Besitzer erzogen und ihn ausgelastet.
    Bis heute mache ich das zusätzlich zum jetzigen eigenen Hund aber trotzdem hat mich der richtige eigene Hund richtig umgehauen.


    Und obwohl für mich abgeben eines Tiers noch nie in Frage kam (auch das Abgeben des einen Kaninchens fiel mir unglaublich schwer), habe ich bei Oskar doch drüber nachgedacht.


    Ich denke es kommt drauf an ob man ein Kopfmensch ist (so wie ich :D) oder eher nicht.

  • Danke fürs Teilen eurer Erfahrungen!


    Ich glaube ich hatte während eines Besuchs bei der Züchterin einen Minianfall von Welpenblues. Zwischen dem ganzen High-Sein wegen der herzigen Welpen und der Freude an den anderen Hunden hatte ich eine Millisekunde einen Moment der Klarheit und ich dachte so: „oh Mann der Kleine ist dann aber wirklich IMMER bei dir!“


    :tropf:
    Es ist jetzt aber nicht so dass ich total besorgt wäre. Nach fast 30 Jahren habe ich mich doch schon ein bisschen kennenlernen können und weiss dass meine Gefühle durchaus sehr wechselhaft sein können. Gehe jetzt mal stark davon aus dass einfach die Freude überwiegen wird und wenns nicht so sein sollte, dann weiss ich jetzt zumindest dass es viiilelen anderen auch so ging/geht :ugly:

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