Richtig reagieren, Unsicherheit vermeiden?!

  • Hallo ihr lieben!
    Ich lese hier schon einige Wochen, mittlerweile Monate immer wieder mit und habe schon sehr viel an theoretischen Wissen mitgenommen. In der Praxis sind manche Dinge oft leider nicht direkt klar. :roll:


    Also zu meiner/unserer Situation:
    Wir (meine Tochter 6 Jahre alt, mein Mann und ich) haben vor jetzt 4 Wochen einen Goldi Welpen geholt. Er ist jetzt 14,5 Wochen alt. Er war eher die schüchterne Fraktion. Setze sich erstmal etwas abseits und schaute sich alles an und kam dann aber doch an zum Hallo sagen. Es läuft soweit alles gut. Er ist Stubenrein, hat kein Problem damit wenn ich mal für 3-4 Minuten in den Keller muss und hat auch sonst sehr viel Spaß an kleinen Such spielen und sogar am Apportieren bzw was man in dem Alter apportieren nennen kann :D . Lässt sich alles abnehmen und sich überall anfassen, hat keine Schmerzen oder sonstige Beeinträchtigungen.
    Das Problem:
    Er knurrt und zieht die Lefzen hoch und hat auch schon zugebissen. Die ersten zwei mal hat er unsere Tochter angeknurrt als mein Mann und ich Bzw beim zweiten Mal nur ich auf dem Sofa mit ihm gekuchelt haben und sie kam dazu und hat ihn gestreichelt. Also Sofa tabu. Kein Problem. Er hat sie oder uns oder andere Kinder beim Spielen oder kuscheln aufm Boden nie angeknurrt also haben wir das aufs Sofa bezogen. Mittlerweile hat sich das ganze aufs Auto verlagert. Wir fahren eine kleine Runde, ich und meine Tochter steigen kurz aus um etwas zu besorgen, steigen wieder ein und er knurrt als meine Tochter sich anschnallen will (sitzen beide hinten, gibt leider keine andere Lösung). Ich hab ihm deutlich Schluss gesagt, meine Tochter hat sich weiter angeschnallt und er hätte ihr ins Gesicht gebissen wenn ich nicht meine Hand davor gehalten und an ihrer Stelle den Biss abbekommen hätte. Hab seine Schnauze kurz festgehalten laut Schluss gesagt ihn dann losgelassen und dann war es okay. Jetzt kommt es aber immer wieder vor das er im Auto knurrt wenn es ihm nicht passt was passiert. Das anschnallen Problem haben wir so gelöst das immer einer bei ihm ist und ihn verbal oder mit leckerli lobt wenn er sich ruhig verhält oder mein Mann oder ich schnallen unsere Tochter an. Das klappt. Jetzt fängt er an zu Knurren wenn wir ihm das Geschirr das er zur Sicherung im Auto trägt an oder ablegen wollen oder wenn wir ihn aus dem Auto heben wollen (alleine rausspringen tut er nicht Bzw denk ich mir das es für seine Gelenke jetzt bestimmt noch nicht gesund sein kann?). Gestern und heute meinte er dann auch das er im Haus Knurren muss wenn er im Weg sitzt/liegt und ich ihn wegschicke Bzw "durch ihn durch" laufen will. Nicht immer aber wenn er sichtlich keine Lust hat sich woanders hinzulegen. Vorhin saß er in der Küche neben dem Stuhl und hat uns beim Essen machen zugeschaut. Meine Tochter wollte sich dann auf den Stuhl setzen neben dem er saß und er knurrte sie an. Hab ihn dann am Halsband genommen und ihn unbeeindruckt aus der Küche bugsiert.
    Oder danach im Wohnzimmer als er sich zwischen Tisch und Sofa breit gemacht hat und ich ihn da aber, weil es da eh so eng ist nicht haben will, wegschicken wollte knurrte er. Manchmal kann ich ihn dann einfach am Halsband nehmen und ihn wegführen ohne das er nochmal Mucken macht und manchmal wirds dadurch noch schlimmer.
    Es ist immer erst so ein von unten anschauen Lefzen kräuseln sich leicht und er knurrt. Wenn man nicht mit dem aufhört was man tut wirds laut und er zieht die Lefzen hoch und dann schnappt er zu. Wir lassen ihn auf seinen Plätzen in Ruhe stören ihn nie beim schlafen, nehmen ihm nie sein Essen weg, im
    Gegenteil manchmal legen wir noch was zusätzlich in den Napf. Kausachen tauschen wir immer und er hat mit wirklich nichts sonst ein Problem. Nur wenn er nicht weichen will Bzw im Auto vermehrt wenn wir ihn da anfassen zum sichern oder rausheben. Wir sprechen ihn immer vorher ruhig an und achten darauf das er uns kommen sieht. Sonst hat er mit hochheben keine Probleme (mal ne Treppe runter oder hoch tragen klappt ohne Murren).
    Ich weiß nicht wie ich nun richtig reagiere? Bzw auch was ich meiner Tochter sagen soll wenn er sie anknurrt wenn sie kurz auf den Balkon will und er vor der Tür sitzt? Ich bin da ziemlich unsicher und das hat er sicher schon Spitz bekommen denn die "Vorfälle" häufen sich. Ich gehe davon aus das es mit mir und der Unsicherheit zusammenhängt? Unsere Trainerin in der Hundeschule ist bis nächste Woche im Urlaub aber ich hab so gar keine Lust bis dahin weiter unsicher zu sein und ihn wohlmöglich in dem Verhalten noch zu bestärken. Also was würdet ihr mir raten? Gerade im Auto kann ich ihm seinen Willen nunmal nicht lassen. Manchmal müssen bestimmte Sachen einfach gemacht werden ob sie ihm gerade in den Kram passen oder nicht. Das wird immer mal so sein.


    Tschuldigung für den langen Text aber ich will dieses blöde Unsicherheitsgefühl loswerden. Das fuchst mich tierisch und lässt mir keine Ruhe :/


    Vielen Dank fürs lesen und für eventuelle Hilfestellungen. :rollsmile:

  • Hallo,


    holt euch bitte umgehend einen Trainer ins Haus, der sich das Verhalten des Hundes genau anschaut.
    Tipps über das Internet halte ich in diesem Fall für deplatziert, gerade, wenn Kinder involviert sind.
    Für den Transport im Auto müsst ihr eine Lösung finden, wenn euch die körperliche Unversehrtheit eurer Tochter wichtig ist.


    Hier findest du Trainer:
    Hundeschulen | Internationaler Berufsverband der Hundetrainer
    Hundeschulen findenMarkertraining
    Sie suchen eine gute Hundeschule? | Chakanyuka
    Trainieren statt dominieren - Unterstützer


    Der Welpe ist 14,5 Wochen alt?
    Woher habt ihr ihn?


    LG Themis

  • Da du lediglich die Symptome schilderst, kann ich dir eigentlich nicht wirklich was raten... Wie ist denn sonst so der Umgang mit dem Welpen? Wie ist der Tagesablauf? Aus welcher Quelle habt ihr ihn? Können Deprivationsschäden ausgeschlossen werden?


    Würde auch erstmal zu einem Trainer raten.

  • Im Alter von 14,5 Monaten sollte eine Transportbox für den Hund bzw. Rücksitz noch passend zu bekommen sein.
    Das wäre meine 1. Maßnahme um mein Kind zu schützen.


    Ansonsten weiter sehr Aufmerksam sein, bis ihr kompetente Hilfe gefunden habt.
    Ich bin auch der Meinung, ohne den Hund und die jeweilige Situation gesehen zu haben, kann man hier aus dem Forum heraus, nicht gut raten.

  • Da du lediglich die Symptome schilderst, kann ich dir eigentlich nicht wirklich was raten... Wie ist denn sonst so der Umgang mit dem Welpen? Wie ist der Tagesablauf? Aus welcher Quelle habt ihr ihn? Können Deprivationsschäden ausgeschlossen werden?


    Würde auch erstmal zu einem Trainer raten.

    Darf ich fragen was Deprivationsschäden sind? Ich habe auch einen Goldie Welpen seit 1,5 Wochen und kann der Threaderöffnerin absolut nachempfinden.
    Wir sind einmal beim DRC welpenschule, die ist aber 40 min mit dem Auto entfernt und die kommen auch nicht nach Hause. Deswegen habe ich auch eine ortsansässige Hundeschule angerufen um Probleme zu Hause zu lösen, denn in der Welpenschule benimmt er sich, als wäre er ein Musterschüler :motzen:

  • Darf ich fragen was Deprivationsschäden sind? Ich habe auch einen Goldie Welpen seit 1,5 Wochen und kann der Threaderöffnerin absolut nachempfinden.Wir sind einmal beim DRC welpenschule, die ist aber 40 min mit dem Auto entfernt und die kommen auch nicht nach Hause. Deswegen habe ich auch eine ortsansässige Hundeschule angerufen um Probleme zu Hause zu lösen, denn in der Welpenschule benimmt er sich, als wäre er ein Musterschüler :motzen:

    Zu Deprivationsschäden gibt es einen Thread mit Verlinkung auf einen Artikel in der Knowledge-Base: Deprivationsschäden


    Für einen Goldie finde ich ein solches Verhalten außerhalb der Norm und des "üblichen" Welpenwahnsinns. Ich würde einen Trainer kommen lassen. Nach Hause. Der sich das Ganze mal anschaut.

  • Ich möchte hier gar nichts weiter raten, denn den Umgang von euch allen mit dem Hund muss sich ein Trainer vor Ort ansehen. Irgendwas scheint da gewaltig schief zu laufen.
    Allerdings würde ich auch zusehen, dass ich mir bis dahin eine Box fürs Auto irgendwo ausleihen kann, damit dein Kind vor dem Hund sicher ist.


    Darf ich fragen, wo ihr den Welpen her habt?

  • Okay
    Ja 14,5 Wochen alt ist er. Er ist aus einer Hobbyzucht in der kurz nach der Geburt der Jungen der Mann gestorben ist und die Frau bis zur Vermittlung die Sache übernommen hat. Sie hat dann auch die beiden anderen erwachsenen Tiere Vermittelt und nur das Muttertier behalten. Sie waren dem Wetter entsprechend oft draußen, hatten da einen Verschlag mit mehreren Schlafmöglichkeiten und die Möglichkeit für das Muttertier selbst zu entscheiden ob sie bei den kleinen oder lieber im Garten/Terrasse sein möchte. Ich glaube nicht das sie sehr oft im Haus/Wohnung waren, denke mal sie war mit der Situation verständlicherweise überfordert. :(
    Morgens um 6 Uhr geht mein Mann vor der Arbeit kurz mit ihm in den Garten zum lösen. Dann schläft er meistens nochmal ein. Gegen 8 Uhr gehen ich und momentan (Ferien) auch meine Tochter eine kleine Runde mit ihm. Ca 10 Minuten um den Block tüdeln (an der Leine). Danach essen und dann schläft er erstmal. Danach folgen mehrere Kurzbesuche im Garten zum
    Lösen und ab und an mal ein Spielchen oder Sitz/Platz/. Mittags gibts nochmal was zu essen. Wenn wir drin sind wird so gut wie nichts großartig gemacht zu seiner Unterhaltung. Er kriegt mal ne Kausache oder es wird mal gekuschelt/ball gerollt wenn er vom Nickerchen wach ist. Nachmittags gehen Bzw eigentlich fahren wir so 3 mal in der Woche irgendwo hin. Mal in die Stadt, mal ans Wasser, mal auf ne Wiese. Nie länger als 30 Minuten. Zuhause ist dann scheintot angesagt und den Rest des Tages wird außer pipi auf dem Rasen vorm Haus und mal für ein paar Minuten leckerli verstecken oder streicheln nicht mehr viel gemacht. Wenn wir nicht unterwegs sind erkunden wir den direkten Umkreis vom Haus, spielen und toben draußen oder wir haben mal Besuch was ja dann auch schon genug Aufregung ist. Wenn er nicht schläft stromert er durch die Wohnung und bringt Schuhe und versucht alles ins Maul zu kriegen, schaut uns zu wenn wir was machen oder versucht den Katzen zu erklären das er eigentlich n cooler Typ ist, normale Welpen Dinge eben. Irgendwas falsch daran?
    Achso Samstags ist dann immer Welpenschule, außer im Moment wegen dem Urlaub.


    Ok Box fürs Auto und Trainer.

  • Hört sich an sich nach einem normalen, sehr welpengerechten Umgang an. Die "Sozialisierung" beim "Züchter" war aber leider quasi nicht-existent... Würde daher tatsächlich Deprivationsschäden vermuten...


    Bitte kauft nie wieder einen Hund aus einer solchen Quelle...

  • Ich hab mir da jetzt mal ein wenig was zu Deprivationsschäden angeschaut und werde das dann bei der Trainerin erwähnen. Aber wie reagiere ich bis dahin richtig? Ich bin sowieso sehr wachsam wegen der Vorfälle und schicke mein Kind immer ins Zimmer wenn ich mal ins Bad muss aber es werden sich sicher noch Situationen finden in denen er das Verhalten zeigt. Was tue ich dann am besten um so wenig Schäden wie möglich anzurichten, weder beim Hund noch bei uns. Bis jetzt musste ich erst einmal Bekanntschaft mit seinen Zähnen machen und ich will, das das auch so bleibt.

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