Sind wir zu langsam?

  • Ich finde unser Unterfangen vielleicht gewagt, aber nicht derart dämlich, wie es hier vielleicht im Subtext mitzuschwingt. ;)


    Ich bin mit Jägern und Jagdhunden aufgewachsen, mein Partner ebenso, der im Übrigen seinen Jagdschein - wenn auch noch nicht all zu lange - hat. Ich mache den Schein im Frühjahr und bin hinsichtlich der Jagdhundeausbildung auch nicht völlig blauäugig vorgegangen.



    Auch wenn Bücherwissen allein nicht des Rätsels Lösung sein mag, aber schaden tut es gewiss auch nicht - habe ich mir Rund um Rasse und Ausbildung doch schon einiges angelesen und denke, dass wir mit meinem Schwiegerpapa (seit 40 Jahren Jäger und Tierarzt, hat seit Anbeginn immer Jagdhunde geführt und selbst ausgebildet) und den Jagdhundeausbildern hier in der Umgebung gewiss eine gute Unterstützung haben werden.


    Hier bei uns gibt es mehrere Leute, die die Jagdhundeausbildung anbieten. Zum einen direkt aus unserer Jägerschaft, allerdings bin ich da noch etwas skeptisch. Dann gibt es noch jemanden hier, der die private Konkurrenz zur Ausbildung durch die Jägerschaft darstellt und jemanden, der etwas weiter weg ist, aber den Weg würde ich in Kauf nehmen.


    Ich habe mir vorgenommen Nike erstmal 4 vielleicht auch 5 Monate alt werden und spielen und Grundsätzliches lernen zu lassen. Dann schaue ich mir alle 3 Trainer mal während ihrer Stunden an und gehe dorthin mit ihr, wo ich das beste Gefühl habe.


    Im Übrigen habe ich mich beim Jagdhundewesen Termin besser geschlagen als der gesamte Kurs ;-) Das hat mir der Ausbilder zumindest bestätigt. Und ich habe kein explizites Jagdhundewesenskript zum Lernen gehabt, sondern nur Bücher über die Ausbildung von Jagdhunden, insbesondere Weimaranern gelesen. (Ich durfte den Terminen zum Jagdhundewesen schon mal beiwohnen, weil ich den Schein auch in dieser Jagdschule absolvieren möchte)


    Vielleicht bekommen wir es ja doch hin, obwohl ich überall zu hören bekommen, dass das sowieso nichts wird. Aber es gibt ja immer mal wieder Nichtjäger, die ihre Hunde erfolgreich auf jagdlichen Prüfungen führen.


    Warum also sollte ich das nicht auch schaffen?


    Nike und ich üben momentan ein Bisschen Standruhe, das fällt ihr unglaublich schwer... Artig auf dem Platz liegen bleiben, wenn unbekannter Besuch kommt (begrüßen vorher ist aber erlaubt), ruhig liegen bleiben im Restaurant (war gestern unter erschwerten Bedingungen, denn sie hatte sich unmittelbar vor Betreten des Restaurants einen Wespenstich in den Ballen eingefangen und ich hatte keine Creme dabei :| ) oder auch einfach nur ruhig bleiben, wenn der Freund Faxen macht oder ich koche.


    Ich werde mir ein dickes Fell zulegen. Gestern im Restaurant hieß es am Nachbartisch abfällig, dass man Nichtjägern und jungen Leuten die Haltung von Weimaranern grds. untersagen sollte. Da ist mein Freund aufgestanden und hat kurz angemerkt, dass der werte Herr sich die Blamage das nächste Mal sparen könne und seinen Jagdschein auf den Tisch gelegt! :D


    Ich hab nur still in mich reingegrinst, aber genau solche Kommentare stacheln einen ja irgendwie erst so richtig an, dass man es dann auch durchzieht und gut macht und ich denke, dass wir das mit der richtigen Hilfe schon hinbekommen werden.

    • Neu

    Hi


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    • In Foren geht es ganz schnell dass geurteilt wird, dass Lager gebildet werden... genauso schnell haben sich die Leute im Restaurant ein Urteil gebildet. Beide Parteien machen dies aufgrund dem,was sie glauben zu wissen.
      Wie es uns wissen steht, welchen Hintergrund und welche Unterstützung ihr genau bekommt, dass wisst nur ihr. Ihr werdet es schon wuppen, mit der Hilfe dir ihr um euch herum habt. Auch werdet ihr den Zwiespalt zwischen zu viel für den Welpen und da geht noch was meistern.
      Am Ende ist es euer Hund der mit euch lebt. Darum macht es so wie ihr es mit eurem gewissen vereinbaren könnt und lasst eben vor Ort auf Profis drauf schauen. So Ferndiagnosen sind ja immer schwierig.
      Sprüche werdet ihr euch immer wieder anhören dürfen, dass ist so ermüdend, aber was solls, man muss ja nicht immer drauf ein gehen.

    • Uns ist es mit den Schäferhunden im Restaurant hin und wieder passiert, dass die Leute am Nachbartisch ganz überrascht waren, dass wir einen Hund dabei waren, denn sie haben ihn erst gesehen, als wir gegangen sind und der DSH unter dem Tisch hervorkam.
      Je besser der Hund erzogen (egal welche Rasse), desto netter das Umfeld. ;)

    • @JaneEyre


      Also was du jetzt alles bisher geschrieben hast, finde ich, das hört sich doch gut an. Kenne mich zwar mit Jagdhunden nicht sehr gut aus, aber ich würde mir auch die Zeit nehmen, ihn erstmal Hund sein zu lassen. Alltag kennenlernen, etc. Das was er für die Jagdhundeausbildung später braucht, kann man in der Zeit ja auch schon spielerisch mit einbauen. Aber gezielt drauf trainieren, wenn der Hund noch Welpe ist, fände ich auch übertrieben.


      Wäre schön, wenn du weiter berichtest. :gut: Ein Pfoto-Thread wäre natürlich noch besser. :pfeif: (Nike sieht wirklich süß aus auf dem Avatar.)

    • Nike und ich üben momentan ein Bisschen Standruhe, das fällt ihr unglaublich schwer... Artig auf dem Platz liegen bleiben, wenn unbekannter Besuch kommt (begrüßen vorher ist aber erlaubt), ruhig liegen bleiben im Restaurant

      Die Frage war: Sind wir zu langsam?
      Bei dem Text denke ich: vielleicht wollt ihr zu schnell sein? Ich finde das ziemlich viel verlangt für so einen jungen Hund.


      Zugegeben: ich habe keine eigene Erfahrung mit Welpen, aber ich würde auch von einem Hund, der seit 2 Wochen bei mir lebt, nicht erwarten, dass er in aufregenden Situationen (Besuch, Restaurant) zuverlässig liegen bleibt.

    • Erwarten tue ich das ja auch nicht. Wir üben es einfach mal und wenn es klappt, wird es belobigt, merke ich, dass sie es einfach nicht aushält, lasse ich es eben laufen.


      So haben wir das "Sitz" auch hinbekommen. Hat sie zufällig gesessen, gab es ein Freudenfest und das Sicht- sowie Lautsignal und dann ein Leckerli. Das hat relativ schnell geklappt.
      Bei "Platz" guckt sie leider nach wie vor noch wie ein Auto, aber das macht nichts, finde ich. ;-)


      Dass sie im Restaurant oder auch bei Besuch ruhig liegen bleibt, haben wir mit ihrer kleinen Decke hinbekommen. Die kommt immer und überall hin mit. Wenn wir irgendwo hinfahren, muss die Decke im Auto liegen, damit sie ruhig schlafen kann. Sitzen wir dann im Restaurant, liegt die Decke auf dem Boden und der Hund schläft selig darauf. Kein Mensch merkt, dass sie da ist und sie schläft zufrieden meist noch mit ein bisschen Körperkontakt zu unseren Beinen.


      Wenn wir die Decke mal vergessen haben, liegt sie auf einer unserer Jacken. Dann -und wirklich nur dann- ist sie genau so entspannt wie auf der Decke. :)


      Wir tragen also immer ein kleines Stückchen Zuhause mit uns herum, worauf sie sich sicher fühlt und entspannt.

    • Erwarten tue ich das ja auch nicht. Wir üben es einfach mal und wenn es klappt, wird es belobigt, merke ich, dass sie es einfach nicht aushält, lasse ich es eben laufen.


      Dass sie im Restaurant oder auch bei Besuch ruhig liegen bleibt, haben wir mit ihrer kleinen Decke hinbekommen. Die kommt immer und überall hin mit. Wenn wir irgendwo hinfahren, muss die Decke im Auto liegen, damit sie ruhig schlafen kann. Sitzen wir dann im Restaurant, liegt die Decke auf dem Boden und der Hund schläft selig darauf. Kein Mensch merkt, dass sie da ist und sie schläft zufrieden meist noch mit ein bisschen Körperkontakt zu unseren Beinen.

      Ich finde ihr macht das total gut und das meine ich auch mit Grundlagen legen. Das sind sicher Sachen die ihr dann für die Ausbildung braucht, allerdings ist sowas auch alltäglich und genau das würde ich meinem Hund in dem Alter auch anfangen beizubringen. Auch wenn das natürlich jetzt noch nicht so gut klappt, anzufangen ist eine gute Idee. Man trainiert ja dabei auch gleich Impulskontrolle und vielleicht Frustrationstoleranz, alles Dinge die man später braucht.

    • Ich werde mir ein dickes Fell zulegen. Gestern im Restaurant hieß es am Nachbartisch abfällig, dass man Nichtjägern und jungen Leuten die Haltung von Weimaranern grds. untersagen sollte. Da ist mein Freund aufgestanden und hat kurz angemerkt, dass der werte Herr sich die Blamage das nächste Mal sparen könne und seinen Jagdschein auf den Tisch gelegt!

      Habe auch schon mal ungefragt eine Standpauke im Feld wegen meiner Arbeitshunde von einer (angeblichen) Jägerin zu hören bekommen, dass es unmöglich sei sich so viele Arbeitshunde zuzulegen und die dann darben müssten. Ich habe es nicht aufgeklärt ... ich habe mich nur die ganze Zeit amüsiert. Das machte sie noch zorniger, glaube ich.

      Nike und ich üben momentan ein Bisschen Standruhe, das fällt ihr unglaublich schwer... Artig auf dem Platz liegen bleiben, wenn unbekannter Besuch kommt (begrüßen vorher ist aber erlaubt), ruhig liegen bleiben im Restaurant (war gestern unter erschwerten Bedingungen, denn sie hatte sich unmittelbar vor Betreten des Restaurants einen Wespenstich in den Ballen eingefangen und ich hatte keine Creme dabei ) oder auch einfach nur ruhig bleiben, wenn der Freund Faxen macht oder ich koche.

      So was etabliere ich auch ganz früh, allerdings mit einem anderen Ritual, das ich besser in unseren Alltag integrieren kann. Aber vom Grundprinzip genau das selbe Ziel.


      Aufgeregt und hibbelig werden die Kleinen schon früh genug.


      Und, es ist schlau zu warten bis die Genetik für den Bereich anspringt, an dem man arbeiten will. Dann ist das Training stressfreier, schneller und für den Hund auch logischer.


      Ich erinnere mich noch daran, dass mein befreundetet Jäger sich darüber beklagte, dass sein junger Hund die Hasenschleppe nicht arbeitete. Dann arbeitete er sie plötzlich, aber ziemlich unkonzentriert, eher im "ich habe Spaß-Modus". Er fragte dann: Was tun? Ich riet ihm einfach mal keine zu üben und zwei Monate damit zu warten. In der Zwischenzeit einfach an den Dingen arbeiten, die der Hund gut anbietet. (Das war z.B. der Apport.) Gesagt, getan und der Hund arbeitete sie danach sofort wie gewünscht.
      So ein Instinkt muss eben auch reifen.

    • Die Jugendsuche ist kein Hexenwerk, sondern eine Anlageprüfung... und gut genug sind die Hunde heute eigentlich alle. Ansonsten übt man bis dahin eure Standruhe.... ablegen mit immer mehr Ablenkung, das Hier, am wichtigsten finde ich das Down, das sollte sitzen bis man anfängt am lebenden Wild zu arbeiten und der Hund muss den Schuss positiv verknüpfen. Bei der Suche würde ich mir tatsächlich jemanden zur Hilfe holen der euch das mal zeigt, vermutlich habt ihr ja auch kein eigenes Niederwildrevier. Und der Hund muss Erfolg haben, er muss wissen das er etwas findet wenn er losgeschickt wird... gerade in der Ausbildung, später sind die Hunde passioniert genug, dann ist das egal wenn die mal eine Leersuche haben. Das Vorstehen festigt sich durchs vorstehen. Daher brauchst du Wild/Revier zum Üben. Das geht aber alles sowieso erst im Frühling wenn der Bewuchs da ist. Vorher ist Zeit satt für das Kennenlernen vom Alltag. Die Futterschleppen sind nur dafür da, das der Hund lernt, wenn ich mein Näschen benutze finde ich was tolles. Das wird schon werden mit eurem Zwerg.

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