Unerwünschtes Stellen und Verbellen

  • Ich hatte schon Angsthunde und ich hatte Hunde mit enormen Schutztrieb. ;) Alle Hunde, egal welche Macken sie haben, fühlen sich wohler, wenn sie souverän und sicher geführt werden und klare Ansagen bekommen.

    Natürlich ist klare und souveräne Führung wichtig. Im Endeffekt ist es ja das a und o!
    Da sind wir uns doch denk ich alle einig


    Aber ein paar deiner Vorschläge scheinen nur nicht zu der Art Problem zu passen, die balou zu haben scheint.

  • Vorweg: ich habe nicht alle Beiträge gelesen.
    Eneas verhielt sich genauso wie Balou. Als er hier einzog, stürmte er, wenns hart auf hart kam, über mehrere hundert Meter hinweg auf die Person zu, ließ die Sau raus und brauchte lange, um sich zu beruhigen.
    Ich habe wie folgt trainiert:
    Da er bei jedem Menschen so reagiert hat, blieb er an der kurzen Leine bzw. Schlepp und bekam nur eingeschränkt Freilauf.
    Sah er eine Person, bekam er für ruhiges Verhalten ein tolles Leckerlie. Auch, wenn er mich anguckte, gabs etwas Feines. Sehr bald entwickelte Eneas eine Verhaltenskette...er entdeckte Menschen, kam zu mir und holte sich seine Belohnung ab. Anfangs leinte ich ihn dann an, mittlerweile läuft er weiterhin frei- wenn dies der Fall ist, soviel Freilauf wie Balou hat Eni sicherlich nicht.
    Manchmal, wenn es sich um besonders gruselige Kandidaten handelte, wie zB Walker, blieb er stehen und ließ sie nicht aus den Augen. Dann habe ich ihn abgerufen.
    Menschen/ Hunde/ Autos, egal was, für Eneas war alles beunruhigend. Solange sie anwesend sind, bekommt er für korrektes Verhalten Lob und Leckerlies. Ich habe ein Umorientierungssignal etabliert, das hilft auch. Der Abbruch meiner Hunde basiert auch auf einem ähnlichen Prinzip.
    Durch dieses Training, was größtenteils positiv aufgebaut ist, verbindet er diese Dinge mit Lob, Käse, Fleisch und Aufmerksamkeit. Nichtsdestotrotz verlangt auch er ab und an nach einer deutlichen Ansage und ich darf unter keinen Umständen unsere Regeln lockern.
    Würde ich zB nicht mehr darauf reagieren, wenn uns ein Mensch begegnete und Eni ist grad nicht an der Leine, verfällt er in alte Verhaltensmuster. Dies ist dann aber meine Schuld und ist so auch nicht vorgekommen. Wenn sich Menschen auf ein paar Meter nähern wird er ohnehin angeleint.


    Eneas möchte am Liebsten alles abchecken. Als er hier eingezogen ist, hatte er zu keiner Person auf dieser Welt Vertrauen. Er wollte alles alleine regeln. Auch heute hat er noch eine leichte Tendenz.
    Würde ein Jäger im Gebüsch hocken, so wie es bei euch der Fall ist, dann täte Eni genau wie Balou reagieren. Solange er abrufbar bleibt, finde ich es akzeptabel. Solche Situationen wirds immer geben.

  • Ich würde die Situation und das Problem gar nicht so dramatisch bewerten. Du schreibst, dass er in vielen Situationen absolut gut mit seiner Menschenangst umgehen kann und sich toll an dir orientiert. Viele Hunde schlagen erst mal an, wenn sie im Freilauf in der Pampa plötzlich einen Menschen im Gebüsch oder abseits vom Weg bemerken. Der gehört da eben in ihren Augen nicht hin und wir angebellt. Vielleicht hättest du das Problem trotzdem unabhängig von Menschenproblemen in anderen Situationen. Wie gesagt, das ist absolut nicht ungewöhnlich.
    Wenn ihr eh selten jemanden trefft und das für euch die Ausnahmesituation bleibt, würde ich das so hinnehmen. Sicher ist das nicht die Reaktion die man sich von seinem Hund wünscht ABER solange er abrufbar bleibt, sehe ich prinzipiell kein ernstes Problem. Es wäre etwas anderes wenn er es ernst meint und wirklich auf den Menschen los geht. Aber so ist er ja unter Kontrolle.
    Was würde er denn genau machen wenn man ihn ließe? st doch bestimmt schon mal passiert..Richtig aggressiv rum springen und bellen, den Menschen in die Flucht schlagen?

  • @pawtastic er tut das ja leider nicht nur, wenn jemand im Gebüsch sitzt. Seiner Meinung nach gehören Menschen nicht in die Natur :hust: In den Ort auch nicht, aber da akzeptiert er es mittlerweile ganz gut. Da musste ich mit einer Kombination aus Peitsche und Zuckerbrot vorgehen und es zog sich verdammt lang.


    Also, wenn ich ihn ließe, würde er den Menschen nicht mehr weglassen, ihn umkreisen und anbellen. Immer wieder vor und zurück in einem engen Radius. Würde der Mensch ihn dann auch noch beachten, wird er noch "wütender".
    Das Verhalten hat er mit sieben oder acht Monaten das erste mal gezeigt und danach noch circa 3-5 mal pro Jahr (teilweise bei bekannten Personen).


    Bei meinem Mann hat er mal einen Jogger abgeschnappt, der einfach an den beiden vorbeilief (sehr enger Waldweg). Aber ansonsten zeigt er keine Tendenz, mit den Zähnen regeln zu wollen - das tut er nur bei Hunden :hust:


    Ps: ich glaube, @Lorbas meinte das mit der Konsequenz beim Alleinetrainieren? Das soll nicht eingebildet klingen, aber ich bin verdammt konsequent - DAS kann ich - auch wenn ich sonst bestimmt viel falsch gemacht habe und machen werde :winken:

  • Wie gesagt, ich kann mich gerne mal für einen Nachmittag als Figurant hinstellen - müsste dann nur einen Babysitter haben oder eben Figurant mit Kinderwagen.

  • Seiner Meinung nach gehören Menschen nicht in die Natur

    Ich kenne das auch von meinen Hunden, dass sie in der Pampa bei Menschen, Hunden, Lebewesen die auftauchen, nachdem wir stundenlang nichts getroffen haben, erst mal aufmerksamer sind und in alarmbereitschaft. Das ist prinzipiell auch nichts schlechtes und wäre auch irgendwie komisch wenn ein Hund so abgestumpft ist, dass er das gar nicht beachtet oder wahrnimmt.
    Ich würde die Situation nicht überbewerten und mich ein Stück weit damit abfinden, dass er eben so ist. Aber so sind viele Hunde und im Gegensatz zu den allermeisten anderen, kannst du deinen Hund abrufen :gut:
    Ich würde mich lieber an den tollen Fortschritten erfreuen und dass dein Hund in solchen Ausnahmesituationen (wann passiert sowas schon mal..) unter Kontrolle ist. Und sonst hast du ja genug Zeit ihn vorher anzuleinen.
    Das Verbellen und Stellen an sich ist nicht schön. Aber zumindest weißt du, dass selbst wenn der Abruf nicht klappt, er "nur" bellt und stellt. Im Zweifel wärst du vermutlich auch schnell genug bei ihm um ihn abzupflücken bevor schlimmeres passiert.


    Ich denke auch du müsstest die Situation einfach öfter haben und dann würde sich das bessern.

  • @pawtastic hm ja. Nur leider verhält er sich auch nicht anders, wenn wir drei solche Begegnungen hintereinander auf einem Spaziergang haben :muede:
    Aber ja: so wie es ist, ist es auf jeden Fall ok.


    Und im Ort hat er erst heute wieder gezeigt, wie entspannt er mittlerweile ist :dafuer:

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