Unerwünschtes Stellen und Verbellen

  • Ich würde mit Balou bewusst daran arbeiten, dass er Menschen in seiner Nähe erträgt und mir in dem Maß, das Balou erträgt Orte suchen wo Menschen sind. Ich glaube dein Hund reagiert ja auf Stress mit Durchfall, oder?


    Mein Balou hat sich angewöhnt Autos und Fahrradfahrer verbellen zu wollen. Mir ist bei mir im Dorf schon mal die Leine aus der Hand gerutscht. Mein Balou ist erst auf dem Bürgersteig parallel zum Auto gelaufen und dann vor das Auto gesprungen. (kann man ja mal machen :headbash: ). Das Auto wird den hysterischen Kleinhund auf dem Bürgersteig gesehen haben und konnte daherrechtzeitig anhalten.


    Ich arbeite daran mit Gegenkonditionierung. Also wenn uns ein Auto/Fahrradfahrer entgegenkommt verlange ich von Balou ein „guck mal“ und füttere ihn solange bis das Auto einige Meter von uns weg ist. In der Anfangszeit habe ich mal aufgehört als das Auto auf unserer Höhe war, da ist er dann noch hinterhergesprungen. Ein Handtouch geht auch wenn dein Balou nicht von den Menschen wegsehen kann.


    Wir sind jetzt mittlerweile so weit, dass mein Balou mich anguckt wenn sich uns ein Auto nähert und auf sein Leckerchen wartet. Ich muss dazu sagen dass mein Balou sehr futterorientiert ist.

  • Sicherung an den Hund wenns Gelände unübersichtlich ist. Sprich Schleppleine.
    Ein Hund der mir unkontrolliert vorschießt läuft mir net frei und da sprech ich aus Erfahrung. Der steht unter meiner Fuchtel und ich reagier sofort im Ansatz weil ich das KANN wenn ich direkt dran bin.


    Ich wohn auch wo wo ich nur alle heiligen Zeiten wen triff aber Vorsicht is besser als Nachsicht.

  • Wenn du mit deinem Hund eine wirkliche Trainingssituation darstellen kannst, also mehrere Menschenbegenungen innerhalb relativ kurzer Zeit hintereinander, dann könntest du eine Verhaltenskette auftranieren.
    Sprich: Hund sieht anderen Menschen--dreht sich um und kommt sofort zu dir---kriegt dann seine Superbelohnung. Der Hund muss verknüpfen: Menschensichtung bedeutet: geh zu Frauchen und NICHT: Geh hin und motz den Menschen an
    Aber das müsste man wirklich gezielt tranieren..also nicht alle paar Tage mal einer Situation sondern mehrfach in kurzen Abständen..sonst begreift der Hund das nicht. Also entweder mit Freunden/Bekannten absprechen oder an einen Hundverein wenden und dort tranieren

  • @bonitadsbc genauso mache ich es ja zurzeit auch. Aber ich dachte, dass ich ja vielleicht lieber trainieren könnte anstatt ihn zu sichern.


    @Angel21 hm ja an eine Verhaltenskette habe ich auch gedacht. Ich habe da nur ein Problem:
    Balou klinkt bei Stress aus und kann dann nichts mehr. Deswegen fallen Hundeplatz etc. weg. Andere Orte sind für uns ja ebenfalls schwierig.
    Leider kenne ich auch nicht besonders viele Leute, die Lust drauf hätten, unvermittelt auf unseren Waldwegen aufzutauchen :tropf:

  • Zeigen und benennen wäre meine Wahl, um Alternativverhalten aufzubauen. Und nicht nur alternatives Verhalten, mit der Zeit baut man da einfach eine positivere Grundstimmung gegenüber dem Reiz auf. Aber da müsstet ihr auch gezielt trainieren, es dauert etwas, bis der Hund das versteht.

  • Ich sehe schon, dass es darauf hinausläuft, was ich ja eigentlich schon selbst wusste.


    Ich brauche die Situation so oft wie möglich und genau das kriegen wir nicht hin :muede:
    Z&B nutzen wir so auch, bei Menschen und Hunden. Da sind wir aber noch nicht weit, er nimmt immerhin jetzt meistens die Leckerchen an, was ja auch oft ein Problem bei uns ist: Stichwort Stresspegel.

  • Ach Mensch, ja, das ist dann nicht einfach. Versteh ich aber. Dann hilft wohl nichts, außer weiterhin managen und vielleicht zur Sicherheit mit Schleppleine arbeiten.


    Und jede Situation weiter zum Training nutzen. Wenn er jetzt anfängt Leckerchen zu nehmen, ist er ja schon langsam entspannter, oder? :smile:

  • Ich brauche die Situation so oft wie möglich und genau das kriegen wir nicht hin

    Doch, auf dem Hundplatz! ;)
    Du packst ihn zu sehr in Watte und versuchst unangenehmen Situationen aus dem Weg zu gehen.
    So wird das aber nix mit einem ordentlichen Training.

  • Eine selbstständige Umorientierung des Hundes zu dir wäre jetzt auch meine erste Idee – und wenn ihr so selten Leute trefft, würde ich vielleicht sogar über ein Anzeigeverhalten nachdenken (also z.B. Hinsetzen, deine Hand anstupsen, irgendwie sowas).


    Das schöne daran ist, dass man das aus groooßer Entfernung zu anderen Leuten üben kann (= Training unterhalb des auslösenden Stresslevels) und dass du, wenn das Verhalten dann 'sitzt', ein bisschen entspannter spazieren gehen kannst, weil du nicht jeden Menschen vor dem Hund sehen musst, um ihn rechtzeitig zu dir zu holen.


    Und so wie du Balou beschreibst, hätte er bestimmt Spaß daran, dir "zuzuarbeiten" :smile: – er sieht die Leute ja eh und findet die gruselig/meldenswert, wenn man ihm jetzt den Job gibt, dich darauf hinzuweisen hat das mit ein bisschen Glück den Nebeneffekt, dass er merkt "okay, ich hab' Bescheid gesagt, dass da wer ist; muss ich mich nicht weiter darum kümmern" (... ganz übel vermenschlicht ausgedrückt ;) ).

  • Doch, auf dem Hundplatz!
    Du packst ihn zu sehr in Watte und versuchst unangenehmen Situationen aus dem Weg zu gehen.
    So wird das aber nix mit einem ordentlichen Training.

    Nur weil es auf dem Platz klappt, muss es das in der Pampa noch ewig lange nicht.


    Wenn Ihr zwanzig Leuten begegnet ist es auch anders als wenn Ihr ganz selten mal jemandem begegnet. Weil dann ist es ein wahres Happening.

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