Unerwünschtes Stellen und Verbellen

  • Hallo zusammen,


    ich befürchte zwar, dass ich weiß, was ihr mir raten werdet, aber ich frage trotzdem mal:


    Die meisten von euch wissen ja, dass Balou ein Menschenproblem hat. Er findet andere Menschen überflüssig und ist sehr unsicher.
    Im Ort selbst gehen wir sehr selten, weil er hier ja nicht freilaufen könnte, Menschen sind im Ort weniger ein Problem, werden maximal sehr aufmerksam angeglotzt, bis sie weg sind. Das war ein langer Weg dahin :pfeif:


    Sind wir jedoch im Feld und Wald unterwegs, würde Balou ausnahmslos jedes menschliche Wesen stellen und verbellen, was wir durch Anleinen verhindern, wenn wir nicht weit genug sehen können.


    Vor ein paar Tagen ist aber etwas blödes passiert. Ich bin mit Balou auf einem Feldweg zwischen zwei Feldern gewesen und dort läuft er frei. Rechts also das hohe Maisfeld, wir auf dem Grasweg und links ein Stück Wald, das dann von einem gammeligen Rapsfeld abgelöst wird. Balou schoss plötzlich vor - laut bellend - und lief in den Futzel zwischen Wald und Rapsfeld rein (da ist kein Weg, aber der Wald geht natürlich nicht ganz nahtlos in das Feld über). Ich pfiff ihn ab und er kam auch sofort, hinter ihm ein Jäger mit geladenem Gewehr.


    Ganz davon abgesehen, dass ich es nicht ok finde, wenn an Spazierwegen ohne Warnung gejagt wird, war die Situation doof. Balou ließ sich sofort abrufen, worauf ich stolz bin, aber ich würde gerne das bellend hinrennen aus ihm raus kriegen.


    Hat jemand von euch das selbe Problem gehabt und in den Griff bekommen? Was würdet ihr mir raten?

  • Hm. Eine sehr ähnliche Geschichte hab ich mit Pondi mal erlebt. Wir troddeln den Waldweg lang und auf einmal sprintet der los und verbellt ein Gebüsch. Aus dem Gebüsch kam dann ein Jäger heraus und hat sich fürchterlich aufgeregt... er könnte ja jetzt nach Hause gehen, kommt eh kein Wild mehr und hätte den Schock seines Lebens.


    Ganz ehrlich? Genau dafür hab ich meine Hunde. Jägerlein will mir natürlich nicht ans Leder, aber ich kann auch nicht hellseherisch erkennen, dass er da im Gebüsch hockt. Und wer sonst im Gebüsch hockt (und mir womöglich) auflauert), hat es nicht besser verdient.

  • @Avocado im Freilauf gar nicht. Ich betreibe Schadensbegrenzung und verhindere bloß Stellen und Verbellen.


    Ich könnte ihn theoretisch meistens vorher stoppen, wenn nicht, kann ich ihn zumindest abrufen.
    Sehen wir die Leute vor ihm, läuft er im Kommando an den Leuten vorbei.
    Aber sobald er wirklich frei ist - keine Chance.


    Es klingt jetzt natürlich heftig. Abgesehen von dem Jäger hat Balou das letzte Mal vor einem Jahr oder so jemanden gestellt.
    Ach ja und vor ein paar Monaten waren wir mit zwei Freunden und meiner Schwester an einem See. Ich bin irgendwann mit Balou ein Stück von den anderen weg und auf dem Rückweg zu den anderen stellte er einen Freund von uns, mit dem wir schon seit Stunden am See waren. Da ließ er sich nicht stoppen und wurde von mir vertrieben.


    Edit: was noch wichtig zu wissen ist: wir wohnen in der Pampa und sehen oft tagelang niemanden!

  • Das würde ich überhaupt nicht dulden.

    ürde Balou ausnahmslos jedes menschliche Wesen stellen und verbellen,

    Wäre es mein Hund, würde sobald er losschießt etwas hinterher fliegen, wenn er sich anders nicht stoppen ließe.

    Balou schoss plötzlich vor - laut bellend -

    Vielleicht solltest du an einem Kommando arbeiten, daß ihn abbremst. Für alle meine Hunde hatte ich für brenzlige Situationen das Kommando "steh!"
    Wenn diese Kommando ertönte, mußten meine Hunde stehenbleiben, wie vom Blitz getroffen.
    Das war das erste Kommando, das ich auch meiner jetzigen Hündin beigebracht habe, noch vor Sitz und Platz.

  • @Lorbas würde ich Balou mit etwas abschmeißen, wäre sein mühsam erarbeitetes Vertrauen dahin. Abwerfen interessiert ihn übrigens auch nicht.


    Ein Stopp kennt er auch, genauso ja auch einen Abruf. Ich hätte aber ehrlich gesagt gerne, dass ich nicht ständig mit Kommandos um mich werfen muss - er muss eh schon so eng geführt werden, sondern dass er lernt, dass das nicht sein Job ist und Menschen ignoriert werden müssen.


    Wir sehen sehr selten Menschen und Balou ist nicht komplett ansprechbar, wenn wir in der Natur jemandem begegnen. Aus diesem Grund laufen wir ja so vorausschauend mit ihm.

  • Wäre es vielleicht nicht sinnvoll mit dem Hund in einen Hundeverein einzutreten und dort gezielt auf dem Platz mit ihm zu arbeiten?

  • Interessant, eine Freundin von mir hat mit ihrem Goldi genau das selbe.
    Nur dass es ihr egal ist :mute:


    Hast Du jemandem mit dem Du üben könntest? Jemand der "überraschend" bei einem Spaziergang auftaucht?
    Ich find's immer einfacher zu üben wenn das "Opfer" eingeweiht ist. Dann könntest Du auch den Abruf unter realistischen Voraussetzungen üben. Oder ein Stopp-Signal, je nach dem was Du möchtest :smile:

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