Herzkrankheit, was noch tun?

  • Das tut mir leid für euch :streichel: Puschek durfte ein so tolles Leben mit euch verbringen, und darf nun seine letzte Zeit ebenso mit euch gemeinsam als liebevolle Begleiter zuende leben. Ich wünsche euch von Herzen noch viele schöne Momente und wenn die Zeit gekommen ist, viel Kraft um ihn würdevoll auf die andere Seite zu begleiten. :streichel: Sei es Dankbarkeit werdet ihr spüren :streichel:

  • Liebe Freunde,


    wow; fast fünf Monate sind quasi nur so verflogen und eigentlich wollte ich mich zu dem Thema nicht mehr melden. Doch ich denke, dass es vll nochmal dienlich sein könnte um anderen unsere Erfahrungen weiterzugeben.


    In den vergangenen Monaten fuhren wir dann doch mehrmals im Abstand von c.a. 8-10 Wochen ganz nach Harsefeld zum Kardiologen (pro Strecke c.a 230km jeweils hin und zurück) und das, obwohl ich anfangs große Bedenken hatte, Puschek damit aufgrund des Stresses vll mehr zu schaden als zu helfen. Aber nun sind wir schlauer - und die Besuche beim Kardiologen haben uns so viele schöne Monate beschert. Das haben wir vor allem dem wirklich großartigen Dr. Mischke und seinem Praxisteam aus Harsefeld zu verdanken, die sich stets außerordentlich um uns gekümmert haben. Eine tolle Praxis mit einem wahnsinnig vertrauenswerten Team.


    Puscheks Medikation wurde vor Ort und in telefonischen Besprechungen mit dem Doc quasi stetig angepasst, sodass wir tatsächlich eine Stabilisierung und auch teils eine deutliche Verbesserung seiner im September noch katastrophalen Werte erreichen konnten. Wir konnten wirklich beobachten, wie sich seine Atmung beruhigt und seine Ausdauer stark anstieg. Puschek ging es wirklich blendend und die durchschnittliche Prognose für Hunde seines Erkrankungsgrades haben wir schon lange gekippt. Und auch, wenn wir realistisch bleiben: es hat Puschek und uns noch Monate geschenkt. Gute Monate, ohne jegliche Beschwerden.


    Nun ist es quasi Februar und ja, wir nähern uns dem Ende. Medikamentös geht nun einfach nichts mehr und man merkt unserem Puschek an, dass sein Zustand (noch) langsam, aber stetig abnimmt. Seine Werte verschlechtern sich nun auch und er hustet wieder täglich (zuvor wochenlang gar nicht), aber noch auf einem für ihn mehr als nur erträglichen Niveau. Er kann, bis auf den nächtlichen entwässerungsbedingten Toilettenbesuch, ruhig schlafen und atmen und ist immer noch 'lebensfroh'. Wirklich; es geht ihm gut und das ist einfach schön. Und genau das verschafft uns selbst ein tolles Gefühl der Dankbarkeit und ja, auch Akzeptanz gegenüber dem, was nun bald kommen wird. Wir haben alles getan, extrem viel erreicht - und können nun jeden der noch verbleibenden Tage geniessen, da wir es wirklich zu schätzen wissen.


    Wie lange wir noch haben bis es übel wird, weiß ich nicht. Lange dauern soll es wohl nicht mehr. Ich hoffe sehr, dass er einfach so von uns gehen kann, ohne Einschläfern, aber dazu scheint er schlichtweg zu stark. Das ist das Einzige, wovor mir so graut..


    Wir möchten jedem sagen, dass sich der Gang zu einem (richtigen) Kardiologen so sehr lohnt, auch, wenn es für den Hund zunächst anstrengend ist. Jede Medikation sollte man mit einer Nahrungsumstellung begleiten; bei uns war das viel Omega-3-FS haltige Nahrung (Fisch etc.). Und natürlich das Liebhaben, Kuscheln und Kraulen nicht vergessen ;)


    Nochmals vielen Dank an euch alle!

  • Schön, das Ihr noch eine schöne Zeit hattet.
    Ja das wissen , das das Ende näher kommt, ist nicht schön.
    Ihr habt alles getan um Ihm das Leben lebenswert zu machen und glaubt mir, er weiss das.
    Aber wenn er nicht " alleine" gehen kann, helft Ihm.
    Leider habe ich das schon 2x hinter mir ,jedemal die Hölle auf Erden, aber für meine Hunde die Erlösung.
    Laß Ihn nicht leiden, sondern übernimm das für Ihn.
    Dazu wünsche ich Euch viel Kraft.

  • Danke für eure Wünsche.


    Nein, wir werden ihn niemals leiden lassen. Sein Zustand verschlechtert sich zwar beinahe täglich, aber noch ist es nicht soweit. Er muss halt nachts in der Regel ein oder zweimal raus und pinkeln, wohl aufgrund der Entwässerung. Das ist in erster Linie für uns sehr anstrengend (da wir auch noch kleine Kinder haben), aber wir ertragen es gerne, solange es das einzige Problem ist. Sonst ist er wirklich happy; vll etwas schlapper als früher. Gelegentlich hustet er (eigentlich nur nachts oder früh morgens); das ist aber auch das Einzige, was sich negativ durch seine Erkrankung bemerkbar macht. Atemnot beim Liegen etc. - noch haben wir das (Gott sei Dank...) nicht. Toi, toi, toi; klopf auf Holz.


    Nächste Woche sollte es eigentlich nochmal zum Kardiologen gehen (wieder 500km Fahrt...), aber das werden wir wohl absagen. Der Kardiologe hat alles gegeben, wir haben alles gegeben, und wenn ich es richtig verstanden habe (kläre das vorher nochmal telefonisch ab), ist Puschek medikamentös auskuriert (heißt - wir können nichts mehr machen). Warum uns das also noch antun; wir wissen ja, wo es letzendlich und unvermeidlich hingeht.


    Mittlerweile sind ja wieder fast zwei Monate seit meines letzten Beitrages vergangen (!!!) und gem. der ursprünglichen Diagnose sollte der Kleine schon seit Monaten nicht mehr unter uns sein. Und hey - wie könnten wir da irgendetwas anklagen? Die Zeit ist immer noch schön mit ihm, wir geniessen es, dass es ihm (noch) einigermaßen gut geht - und haben jede Prognose bei weitem übertroffen.


    Unser letzter Wunsch wäre zwar gewesen, dass er die Geburt unseres dritten Kindes Ende Mai noch miterlebt, aber davon müssen wir uns trennen. Und es ist ok, da wir sehr viel erreicht haben.

  • Ihr macht das so toll und liebevoll und immer im Sinne von Puscheck.
    Ich bin mir sicher, dass Ihr auch den rechten Moment erkennen werdet.


    Wie Du schreibst - es ist ok. Es gehört zum Leben dazu. Und es kann nur der sterben, der auch gelebt hat.


    Ich wünsche Euch bis dahin noch ganz, ganz viele von diesen ganz besonderen kleinen Momenten.


    LG, Chris

  • Puschek ist gestern Morgen für immer eingeschlafen. Wir sind unendlich traurig.


    Am Ende ging es so schnell; war er am Samstag doch noch so gut drauf und quicklebendig. Am Sonntag Abend jedoch ging es ihm plötzlich sehr schlecht und er hatte besonders spät abends große Schmerzen im Abdominalbereich. Er konnte sich kaum bewegen, verweigerte Nahrung, verkrümmte sich regelrecht. Ich hielt fast die gesamte Nacht Wache und brachte in alle zwei Stunden vor die Tür, da er Durchfall hatte. Im Laufe dessen verbesserte es sich etwas (er fraß und trank wieder); aber dennoch fuhren wir gleich am Morgen zur nächsten Tierklinik. Hier tippte man zunächst auf eine Magen- oder Darmentzündung, die wir sofort mit Antibiotika etc. bekämpften. Als dies nach 24 Stunden jedoch immer noch keine wirklich Besserung ergab, begaben wir uns erneut zum Arzt. Eine Blutuntersuchung ergab dann, dass seine Nieren - wahrscheinlich aufgrund der starken Medikation zur Entwässerungen - versagten.


    Zwar versuchten wir dies noch mit einer Infusion unter Kontrolle zu bekommen, verbrachten den halben Tag in der Klinik; doch es half nichts mehr. Die starke, aber notwendige Entwässerung zerschoss seine Nieren und ein Absetzen derer war keine Option. Am nächsten Morgen ging es ihm extrem schlecht und er hatte akute Atemnot, da wir die Entwässerung zumindest kurzzeitig zur Erholung der Nieren aussetzten. Wir zogen dann sofort die Reißleine, sodass er trotz seiner Not friedlich in meinen Armen einschlief.


    Wir wissen, dass er jetzt keine Schmerzen mehr hat und es war gut zu sehen, wie friedlich und ruhig er in seiner Not einschlafen konnte. Doch es ist schwer zu akzeptieren, da es ihm doch zwei Tage zuvor nocht so gut ging. Kein Husten, keine Schwäche oder Müdigkeit. Und dann plötzlich brach alles so schnell und unaufhaltsam in sich zusammen, dass wir nicht hinterher kamen. Und das noch nicht einmal wegen seines Herzens. Jetzt sagen alle, es wäre doch auch für uns eine Erleichterung, da wir ihn nicht mehr pflegen müssen. Kein nächtliches Aufstehen mehr etc. Aber da ist rein gar nichts, was uns jetzt positiv auffällt. Im Gegenteil. Es schmerzt, nicht mehr auf ihn zu achten. Er fehlt uns unglaublich und nichts von dem, was wir in den vergangenen Monaten leisten mussten, empfinden wir als Belastung. Wir sind ein großes Stück ärmer geworden.


    Ich hoffe so sehr, ihm in den letzten Minuten das Herrchen gewesen zu sein, das er in dieser Situation brauchte. Ich habe mich so sehr zusammengerissen und nur ganz ruhig auf ihn eingesprochen. Ihm das gesagt, von dem ich wusste, dass er es am liebsten hört. Ich hoffe, er wusste, dass wir ihn lieben und bei ihm sind. Dass wir so dankbar und froh sind, diese lange Zeit mit ihm gemeinsam verbracht zu haben. Ich hoffe so sehr, dass sein letzter Moment nicht durch Schmerz und Angst geprägt wurde, sondern durch Wärme und Erleichterung.


    Er fehlt mir so sehr.


    Danke für all eure schönen und beruhigenden Worte in all den Monaten. Es hat uns sehr geholfen und auch Sicherheit gegeben. Auch in Puscheks Namen: danke.

  • Es tut mir leid, dass euer Puschek nun gegangen ist :(


    Ganz sicher war sein Abschied nicht durch Schmerz und Angst geprägt und er wusste, dass ihr bei ihm seid. Ihr habt euch so toll und liebevoll um ihn gekümmert und ihm auch einen würdigen Abschied ermöglicht. Es ist sicher für euch besonders schlimm, dass es nun derart rasend schnell ging, aber für Puschek war es am besten so. Er konnte bis zum Schluss die Zeit mit euch geniessen und begleitet euch jetzt ganz bestimmt von der anderen Seite weiter.


    Viel Kraft für euch :streichel:

  • Er hat es gewußt und ist in Frieden gegangen.
    Du warst für Ihn das beste Herrchen das es gab.
    Ich glaube schon, das wir zu unseren Tieren eine unsichtbare
    aber sehr feste Verbindung haben können , wenn wir nur wollen
    Du hast es gewollt und mit Ihm gelebt.
    Den Schmerz mußt Du jetzt tragen, Ihm zuliebe.
    Wir wünschen für den Verlust ganz viel Kraft. :streichel:

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